Мг. 37 JUGEND esreilichh pate fie nicht mehr tn dte neue зе, denn Heutgutage bat man bas ®ает verlernt mnbd liebt das grelle und tolle Qachen, das unfern Sanmer iibertinen foll. QWuch bas Leiden ift ungeftiim und laut geworbden, und ‘man tragt fetne Gchmergen gern auf die Gajje, dab bie Leute aufblicken follen und ftaunend rujen: Geht, wie ihn bas Schickfal gefchlagen bat! Es ift feltjam, dah man jtolg ijt auf еще Cchmergen, und ich meine, man kenne auch das ие und jehiine Craurigjein nicht mehr. Deshalb mochte auch der Vater des jungen Chevaliers bas Gpiel ber Glite nicht Ббтеп, denn er war ein barter und lebenskraftiger Mann, der fich fchamte, went ihm die Cranen Ramen und fie Hinter einem [pbttifehen Lacheln gu verbergen fuchte. Sein Grobvater aber, den fie vor acht Sabren Hinausgetragen batten, wo er nun unter der fehweren Grabplatte ruhte — fein Grofvater hatte den jungen Chevalier qe lehrt, bie Flite gu melftern und liek auch felbft noch oft {еще langen blafjen Ginger itber die Griffe wanbdern. Dann fak der kleine Guy in bem boben Simmer, von deffen Winden aus alten Gobelins viel bunkle Augen auf ihn mieder- fagen, in einem gvofen Geffel, der ifn. in feinen Polftern faft verfinken liek, und laufchte dex feltjamen febnfiichtigen Tinen, bis ihm die hellen Cranen iiber die Gacklein ltefen. Wenn nun ber Grogpater die Crainen jah, leitete er das Lied jehnell und doch) unmerkbar in eine mun: tere Weije iiber, bah der Kleine lachelte, wiih: rend ifm noch die PBerlen auf den Wangen gliingten — wie es nur. bie Kinder kinnen, die gliicklichen! Wis dann der Knabe felbjt gu fpielen be gebrte, hatte ber Wlte Ши behutfam die ein- geluen Lone greifen gelehrt und der Kleine war ein fo eifriger Gchiiler, baR er an bem Geburtstage bes Grokvaters ihn mit einem Rleinen Qiebdlein iiberrajejen konnte. Da war es an Diefem, dab thm die Sranen iiber dte welken Wangen liefen, und der Knabe тив noch nicht eine fuftige Weije gu blafen, die fie gehemmt hitten. Ws er geendet, kiipte ihn Der Alte und fagte dann leife gu ibm: „ЭИти Du die Flite, mein lieber kleiner Guy, und Halte fie lieb und wert. CEs macht mir Freude, gu wiffer, dak nun die Lieder in ihr nicht flerben werden. Cs geht dem Herbjte gu und ein When fagt mir, es folle mir kein Sriibling mehr bliihen.” Und wirklich trugen fie ihn binaus, als der Fihn kam und die weike Decke von dem ungeduldig wartenden Lenggriin giefhen wollte. Der junge Chevalier aber Мей bie Flite wie ein Heiligtum und behamdelte fie mit folcjer Ehrfurcht, als fei fie mehr als ein lebloj’ Ding, Das nur die Erinnerungen ihm wert machten. Und als er {pater gum Siingling beranwuds und in bie Welt ging, um frembde Gitten und Gebraiuche kennen gu lernen, war ihm die Flite fein liebjter Sreunb und treuejier Vealeiter. ИФ зы Ши wie au einem Rranken, bem mat den Rejt feines Lebens hell und friedlich ge- ftalten will, Bald feffon hatte thn der alte WUrat gu fic) gerujen, und igm mit vielen rubigen Worten. gefagt, bak feine Qunge nicht allgu kraftig fet und er ihn bitten miiffe, vom бен: fpiele abgufehen. tur fitr kurge Seit, um die Зииде gu fdjonen, hatte er dann lachelnd ge fagt, als er Guy’s totenbleiches Geficht fab; aber dies Lacheln war wie eine Maske gewefen, um eine grope Craurigkeit gu verbdecken. Us der wilde Wind die melken Blatter vom Baum fegte, war es, und nte hatte der junge Guy fo die dunklen Schauer des Herbjtes em: pfunden wie in Ddiefem Забт. Shm war, es wolle jedes Glatt, das vom Baume taumelte, ihm ein Wbfchiedswort gufliifiern. Die kablen Sweige des jungen Whornbaumes, den er felbft als Kind gepflangt hatte, nickten igm fo traurig gu und wenn der Ralte Wind kam, gitterte ev wie in dDunkler Todesahnung. Und der Whorn- baum war erfroren in diefem Winter und ab- gehauen worden. — Ws dann der Kriihling fein belles fubelndes Leudjten iiber bie ers wadenden Wiejen fehiittete, mute Guy bas Lager hiiten und fcjwere Vorhange webrten Dem jungen Licht. Heute nun hatte er gebeten, dak man ihn in bas Simmer triige, in bem die alten Ви vollen Gobelins Hingen, deren vertraute Gee ftalten thn wie alte Bekannte anfahen und von der Seit ergablten, da ibm fein Grokvater die bunten Lieder gefpielt und ihm an jenem Herbjt- tag die 50 gefchenkt hatte. Cin Gobelin vor allem war es, den er ltebte: Gin junger blaffer Kuabe fpielte einer fchinen Frau, die ihn gartlich anfah, ein Lied auf der lite. Wbfeits davon aber ftand ein dunkler bartiger Mann, der mit drohenden Blicken der Beiden Gebabren jah und eben feinen Degen aus der Scheide gong. Es lief fich fchiin triumen vor diefem Vilde; dent was ift das Leben der junaen Dichter und Srdumer anbderes, als ein Knieen und Gingen vor fehinen Frauen —? Und [avert nicht auch auf fie im Hintergrunbde bie durkle Gewalt des Lebens, die darnach fech3t, ibre buitten Craumgefpinfte gu gerreiken — ? serge de Solomko ЗЭтиег пебег rubten еше leuchtenden ЗЗИе аш М еет ЗНье und die dunklen Augen der Frau fiihrten ihn in das fejweigende Land der BVergangenhett. » Marguerite — fliifterten unhirbar feine &рреп. Cinmal nur hatte das Leuchten fchiner Frauenaugen bie Glut feines Hergzens auffodern laffen — einmal nur hatte. er den fiifweben Srank der Liebe gefchliirft. ydrarguerite —“ Wie weiland der junge Spielmann, fo hatte auch er ber Glite all jeine Sehnfucht anvertraut, und auch fie atte aus ben Linen dte Wiinfrje gebirt, die feine juge nbdlich fcpeuen Lippen nicht ausguipredjen wagten. Wie kannte er es noch dies Lteb, das fie gum erftenmal gu ihm in den bunkeln Bark gelockt hatte. Dte Friihlings- nacht duftete iiber den Geeten und ein fcheues und tiefes Gehnen {01% fich iiber bte matt fchimmernden Wege. Das leife Platfchern des Brunnens klang burch die garten Tine, die feine Qiebe gu thr emportrugen und fie Herunter: lockten, wie wenn unfichtbare Hinde fle збдеп. Marguerite —“ Nun mupte die Silte fich leife auftun und ein Gelles Geidenraufden dem WMurmeln des Waffers fic) mengen — Naufchend hatte er fich aufgerichtet und feine Hinde griffen wie im Traume nach der Flite. Meife, wie ber Ubendwind im Gcbhilfe fingt, quollen bie Tine aus dem dunklen Holzge — in fehnfiichtigem Reigen wogte das Liebeslted durch den Boum. Und pliglich klang es beller, wie wenn ein anderer in die Weife etnjtimmte. Der blaffe Knabe dort oben regte jeine weifen Singer und mit den Conen fuchten feine baingen Blicke bie Wugen ber fehinen Frau. Die aber neigte leife ihr Haupt und das Leuchten ihrer Blicke verfehwantm mit den feinen gu einer иаой фен ЗачйфЕен. Hiher und fehnender брата fich das Lied zur Hohe. Uinmerklich neigte jich der fehlanke Leib der fchinen Frau dem feinen, ihre Hanbde hoben fich langjam und gaghaft. Nun шие ibr feiner Seidenfchub aus bem ее hervorlugen — nun mupte fie bie GStujen Herabfchreiten, in feine WWrme gu eiler — — Sn all feinem bebenden Hoffen packte ihn eine namenlofe Wigft. Cs war ihm, es belaufdje ifn jemand, der ifm nach) dem Leben tradjte, nach jeinem fungen, fiebevollen Leben — Gin leifes тен ди burch feine Ginne und ein Gedanke: Der Schwarze l[ockert den Degen! Uber fieh, nun bewegte fich die fchine Frau — thr febmaler Gub fuchte die ore Gin jubelnbder Heller Wkkord follte fein Lied befchliepen — da klang ein Sehritt und ein tiefer Fluch — der Degen des fehmarzen Kava: liers bohrte fich ttef in fetnen Ricken. Mit grellem Mifion gerrip das Lied! Cin furcjtbarer Schmerg durchzog des Kliten{pielers Bruit, er taumelte, die Hand aujf’s Herz preffend, bann fank er Sateen gu Boden. Die Flite entgltit feinen Handen und gerbrad) mit fabem Gehrei. Seine erlbfdenden Blicke fuchten die Wugen der fchinen Frau, die aber jchaute mit bebend brennenden Blicken auf den fchwargzen Kavalier, der rubig feinen blutenden Degen in bie Scheide fchob. — potarguerite —” fliifterte es, dann murbe es НЦ. Den jungen Chevalier Guy de Chantmort faud man tot auf feinem Lager. ебен ihm lag bie gerbrochene (lite, die feiner Hand ent: glitten wav. Seine gebrochenen Wugen ftarrten auf ein Srauenbdildnis des alten Gobelins iiber thm. Die Lippen waren halb gedffnet, als fechwebte ein Name auf itnen — — Wuch Heute lag fie neben jeinem Rubebette auf einem kleinen Tijch. Gr liek feine Wugen zartlicy auy ifr rufen und ltebkofte fie mit feinen Blicken, in denen eine tiefe Craurigkeit [ag und ein feltfam flackerndes Licht. Geit einem Sabre Hatten feine Lippen nicht mehr bas vergilbte Clfenbein beriifrt, feit einem Sabre fejliefen die Lieder in dem durtklen Holze. Gchon lange vorber hatte der alte WUWrat thn mit forfehenden Mugen angefehen, immer be: denklicher feinen golbenen Gtockknopf an bie grofe Stafe gelegt und feine Stirn tn ungablige kleine Galten gegogen. Und dann blickte ihn auch fein Gater in diefer Weife an, mandte aber wie unbefangen den Blick, wenn er jab, bak Guy es merkte. Wuch font war er traurig und entgegen feiter Urt janftmiitig und freund-