Мг. 41
	JUGEND
	Wolkfenfcbacren
	Зи раз Didjte За am Hage
Driingte fic) ein roter Ton.
Wolfenfdhatten fallen jchon
Ueber unfre frohen Tage.
	Цебех ухе frojen Lage

Gam der Herbjt in einer Madht,
lind wir ftehen jib evtwadt,

Nuf ber Linen brennt die Srage,
	Brennt die eine webe Frage:

Ob die Hand da8 Gli nod Halt?
Oder ob e3 und entfallt,

Ueberreif, mit dumpfem Srblage?
	Ueberretf, mit oumpfem Srhlage
Fallen эти ии und her,

Цир wir ftarren abnung3fdhwer
Sn das dichte Laub am Hage.
	Kindermund
	Paul Wrodmann
	fie kounte nimmermehr, nein, nimmer thm ge
hiren, — und ebe fte unter dem viva l’amore
thm gebirte, wollte fie, wollte fie —

Da lief fie der cee entgegen. Gie mar
verfolat, be ger ihr ftand Lasglo mit jeiner
tollen, gropen Liebe, mit der brennenden Glut
feiner Vtebe und wollte fie balten, und unten,
— unten jtand Gajton, der nicht mute, und
wenn er wiipte, vielleicht —! Was wiirde er
tun, wenn er wiifte? Wiirde er fagen: ,Du,
gehe!?” ober wiirbe er fie halten und kilffen
und unter bas viva Pamore giehen und thr
fagen: ,Du bift meine Frau?” Und — oder
wiirde er? —

Und fie? Was follte denn fie? hm fagen,
bap fie — nein, nein, bas micht, das niemals,
— ober ihn bitten, er folle fie fortfiihren, weil!
fie nicht bleiben konnte, oder — ja, талии
Копи fie nicht bleiben? Gollte jie fltehen,
follte fie boc) noch eine Itacht — ?

Nein, nein, keine Macht mehr, keine eingige!

Keine eingtge Macht! —

Gie ging die Creppe hinab. Gang langfam,
vier Stufen. Und auf etnmal der Gedanke:
wenn bite Detta noch da wire! Фа Но fie
fill. Wenn die Detta noch da wire!

Gie hiirte thr Herz klopfen und konnte nicht
por und nicjt guriick und fab, wie iby Sub fefts

gebannt war auf ber grauen Stufe und mufte

Boch laufehen. Gie laujchte gang Obr und
riihrte fich nicht, und — war bas eine Miner:
flimme? War das eine Frauenflimme? War
das —? Das war ber Diener, der am Tore
geftanbden hatte, als fie hereingekommen war.
Das war er, er hatte eine fcharfe, ftarke Stimme.
,oer Baron,” fagte er, ,und wegen des
Bootes ?”

Wegen bes Bootes ? — Wegen des Bootes?

„Фа НЕ der alte Filippi,” antwortete Gafton,
der alte Filippi, dritben am Hafen. Зи der
itera tft er gu finden. QYtur meinen Itamen,
rat Rommt er gleich. Gr foll um acht бт
anleger.”
	ulippi? Der alte Silippt? Der alte Filippi?
Ninnte tat einen Tritt guriick.
	Der wiirde kommen, der alte Filippi und
— fie erkennen! Heute feon, um acht Ube,
int einer Gtunbde!
	Sie tajtete fic) an den Gelandern entlang,
leife, Тейе.

„В рег la cena, Signor?“

»Ci faccia il risotto, Detta !“

Gafion! Gafton redete fo!

Gafton fprach mit der Dettal Die war da?
Sie war noc) ba! Wuch die wird — Heiliger
Gott, der alte Filippi und die Detta, heute
noch, heute nocd) in einer Stunde, werden fie
kommen und fie erkennen, und — vielleicht
ichweigen, — vielleicht reden, reden, reden von
ber spos’adorata, vont ifm, von ibr, von —
	Синие  ртапо. @Те ]ртапд оте отег Злерреп
zuriick und hatte fen fdnellen, Hellen Ge:
Danken, mabrend fi Не {prang, einen Gedanken,
per wie ein pfeifender Schup in г Нее und
trieb, und fief tn das erjte Simmer. Gn das
Simmer, wo ber Vifch gedeckt war und rannte
рей $19 Тай им und itolperte an der Schwelle
zum. giwetten und flog unter dem viva amore
wie eine Gehebte in das Gemach gegen Gilden.
Die Cerraffentiire fiand offer und doch fchlug
	lie an das Rlirrende Glas und glaubte jich бой
	erraten und деавЕ ипо айпее еше Февипое
lang auf, vor jie vom flachen Dache binab in
der Garten fprang.
	Sie jtand {cjnell auf, unten, und raffte die
Micke und vernahm eine guckende Stimme in
ber Grujt, bie bat, {te folle fie hiren; aber fie
hirte nicht, fie hirte fie nicht und lief durch
ben engen Garten, an dret Cypreffen vorbei
und bann Hinaus an bas Ufer. Gmmer dem
Bergjaum entlang, damit fie vom Dorf Reiner
	jehe, immer mit fltegendem Atem, mit brennen:
den Siipen. Ymmer weiter, immer fchneller,
immer wabnfinniger, um bie Mafe des Hanges,
ber in den See ftiirgt, iiber die vorlebte Diinung,
iiber bie legte Diinung, und noch einmal weiter
— und bann mitten binein in ben Gee.
		Лени Lage lang fuchen fre. Yieun Tage
lang. lle Boote find draugen, ein Taucher
tft Da, пени Tage lang fuchen fie. Und finden
пе nicht.

Sm , ‘Cavalletto am Safer, binter feinem
Weine, в ber alte Giltppt mit feinen drei
Buber. Bet Nachtwerden kamen fie vom See.
Sie reden nichts. Der Oe Silippt preg und
knetet und dreht feine   ие о5сапа und
rigt das gwilfte Streichholz gufchanden. Die
Foskana ift naf und der alte Gilippi gieht und
ateht und jie brennt nicht.

Dann brennt fie, und der alte Filippi raucht
und fcjaut, halb gufrieden und halb unglaubig
auf die brave Soskana.

Фапи НОВ ein Gifeher hart gur Tir Herein,
{бити ито triefenb.

„№Меще,“ {а0 ег ип wirft fic) auf dte
ЗапЕв. —
	ЕП,“ — der alte Silippt, ,,eh,“ und gieht
uid sieht, — ,,eh, V6 na vita, che no’l rimanda
mai pit.“*)
	*) Gin Menfdenlebew lang fag’ tcy’s ja, oap er
(vex Gee) nteHt3 mehr guritcatbt.
	Die Serrenmooe
	Sur elf hatfen jtch ore betoen ®arbers ane
gefagt. Mch fah fie auc) fchon fiber die Strafe
Fommen — beide hochft elegant, im Srack.

papa, Papa,” fchreit mein Kleiner oraufen,
„Зет Oberfeliner find da in Uniform.”

Roda Roda
	Fin glanzender CaFcifer
	„Яи bin id denn jludlid tm rofen
“Seneral(tab.“
Wiuft wohl eflig jebéffelt baben 2”
	,vree! Aabe mic vor jeder Peroitung mit
Ser Tocter eines Kommandeurs verlobt! 
(Zeichnung von A. Schmidhammer)
		Рома ипо ЕПе шатеп зит е еп Ша! шт
die Hirde mitgenommen worden und benahmen
fic beide anfangs aud) muftergtltig ruhig und
artig.

Als jedocd) die Predigt bereits eine halbe Stunde
Sett in Unfprud) genommen hatte, fliifterte die
fechsjahrige Diftoria jiemlid) hérbar: ,Utami!
Mami! Wird’s denn oem fdwarzen Onkel dort
oben nicht bald felber langweilig?’ — Kaum
war der Fleine Stérenfried gur Ruhe gebract
und der Gottesdienft beinahe зи Ende, als Flein
Elsdhen den Hirchendiener mit dem Hlingel-
beutel naher fab. Ganz aufgeregt erhob fic
die Kleine und vief mit ihrem f{dbvillen Stimmepen:
„Яо, mac raf! Lak mich auf Deinen Schok
fiken, fornft Foft’ id) nod)  nen Grofecben extra!”
	Liebe Зидено 
	Don дет Rechte, wegen Gefahroung oer Site
фен бе DOeffentlidfeit auszufdliegen (§ 173
des Gerichtsverfaffungsgefeges), pflegen die Umts-
richter der Stadt X. gewdhnlid) feinen. Gebrancd
zu maden, fobald im Derhandlungszimmer nur
Sadhwalter anwefend find, dfe fa dod) nur anf
den Uufruf threr fpdter zur Erledigung Fom-
menden. Sache harren und dem, was fle nicht
angeht, fanm Beadhiung fdenfen, felbft wenn es

ch um die Antimitdten der alljahrlid) mwteder-
Fehrenden Ulimentations- oder ahnlider Prozeffe
handeln follte.

Eine Unsnahme von der Gepflogenhett macht
einzig und allein der Umisridter Y. achdem
diefer gerade wieder einmal feierlid) den WUns-
{chlug der Weffentlichfeit verfiindet hat, bleibt im
Hintergrunde des Derhandlungszimmers ein ehr-
wiirdiger Juftizrat, ein in Umt und Wiirden ег
grauter Redhtsanwalt, figen, der, im fetne Нет
vertieft, dent die Oeffentlicdfeit bannenden Befdhiug
bes Ridters iiberhdrt hat. Erfdroden fabrt er
auf und entfernt fid fchleunig, als ihn der UWmts-
richter briis? auffordert, das Simmer gu verlaffer.
Erjt draugen erfahrt der Juftizrat den Grund
und bemerft jugleich, daf er feiten Hriictitod
hat odrinnen ftehcen faffen. Da flopft er befchetden
an die Tir, tritt nodmals ein und fagt mit
licbenswiirdigem Sadheln: ,Derzethen Herr Umts-
ricjter, id) hatte iiberhdrt, daf wegen Gefahroung
der SittlichPeit die Oeffentlicfett ausgefchloffen ift,
da mdchie 14 депп doc) auch meinen Stod mit
hinausnebmen. “