Мг. 42
		JUGEND
	Sie haber dtejes Haus fa nicht fiir die Sufunft
gebant. Diefes Haus wartet nicht auf eine Gerrin.
Warum in dem arofen Garten eit Baus mit
nur weniger RaumenP Ahr Atelier — hr
Schlafzimmer — ein Speifezimmer — und diefes
Wohn- und Urbettszimmer und dann mur Plak
fiir Wirt{daft und Bedienungl« Da ift ja fein

Raum fiir einen anderen — — Ja, in diefem
Baufe war mir Raum fiir thn — Dahin ging
feine Sehuficht nicht — — Er fannte die tebe

{chon, aber er wu§te, daf ein Menfch, der immer
um ihn fein wollte, ihn ftéren wiirde. Uudh die
grofe Stebe gibt es nur fiir Uugenblide, und das
ОБИ der iibrigen Heit mag oft in der Erinne-
rung att folcke Seiertagsftunden liegen. Er hatte
es erlebt, umd doch zitterte noch arofe Sebnfucht
	in ihm, — — Und odte Worte fdwirrten durch)
den Raum, die dte Melodie fetner Sehnfudt
waren —: L ancien régime — — €s war fein
	Ort, es war ete andere Heit, es war eime anoere
Kultur, ба ег зи Ваше шах.

Seit der grofen Revolution [абеп die du Bois
int Deut(chland, Drei blonde deutfche Mtktter hatten
dem Gefchlecht die Sohne gefchenft, und doc) hatte
er das duntle Baar und fithlte ИФ п ver-
wadhfen mit Utenfden und Dingen, die ihn ume
gaber. — Wenn er in der Schule in eine mene
Klaffe gefommen mar und feinen amen nannte,
da Flang er ihm felbft fo fremd, er war vor-
nehmer, als die Zlamen der anderen, aber fremd
— fremd. Und die Lehrer und Hameraden пабтен
ihn hin wie etwas Seltenes — Sonderltches, mit
actungsvollem Gefidht. Und fo waren fle auc
zu thin felbft. Et hatte ПФ immer Udhtung bet
ihnen verfchafft, aber nie Liebe und wahre freund-
{chaft. €s war immer fo, als menn er nicht
recht 3 ihnen gehdrte. Und fpdter bet den
Niaddjen hatte er oft Leiden(chaft und grofe Be-
geifterung gewectt, aber die Empfindung oes ftillen
befonnenen Sugehsrigfeitsgefiihles hatte er nicht
fernen gelernt. Und and) feine Hunft verband
thir nicht mit der Welt. Sie [obten die Fleinen
feinen, gefiikistiefen und trdumertfaen Urbeiten,
aber es mar offenbar, dag feine Hunft nicht aus
dem Gefiihle des Dolfes heraus geboren war, fiir
das er fchaffert follte, fondern nur aus dem Ge-
fiihle feines groffen, reichen Herzens. Das aber
Пати aus einer anderen Welt. — Er wufte,
баб ег nicht nad) Sranfreid) gehen durfte. Das
franfreich, das feine Heimat war, gab es nicht
mehr. Der Pdbel hatte es jerftdrt. — — Uno
doch vielleicht, wenn er einmal ber das Grab
feiner Geimat hinwegfdreiter miirde, vielleidt
finde er dant in dem Lande Ruhe, in dem er
geboren war und deffen Spradje er redete, — —
Und er теШе паф тат ее. — Er befuchte den
Ort, wo das Schlof feiner Doreltern geftanden
hatte. Gr fah nake bei dem Dorf mitten im
Gelde zwet geradgerichtete Reihen Pappeln und
ein grofes vierediges Baffin, auf dem Enten
platfcherten. Bier mufte der Parf gewefen fein,
fonft fand er nicts — gar nidjts, — Und es
war ihm fehr weh ums Herz. — Des Ubends
ging er miide in den Gafthof. Da lencdtete ihm
aus dem landlidjen Dorplate etwas Kéniglides
entgegen, und er fah die weife Marmorftatue
einer gefrénten Gédttin. — Wie fommt diefe
Statue hterherP! — Gs war frither hier tm
Dorf ein Schlof, die Statue mag tn dem Parf
geftanden haben. — Sind fonft nod) Sachen aus
dem 54108 ип Dorf?l — Zein, es ift alles
zerftort. Dte Statue ift das einjige und Пе ift
vollfommen erhalten, — Hann id fie befommen?
— Zein, es hat {cho matcher oanach gefragt,
aber fte foll hier bleiben, fie tft immer hier tm
Haufe gewefen feit fener Feit. — Uber ich heife
du Bois und bit der Macdhfomme von denen, die
in dents Schlof gewohnt haben. — Da machte der
Wirt cin flaunendes Geficht: — Dann follen Sie
die Statue haben. —

Ино als er am anderen Morgen fortfuhe,
fahen ihn die Seute an wie ein Dolf, das 3ur
Befinnung gefommen ift und den entthronten
Honig fleht. — — Mit Widerfireben fubr ev tach
Paris. Uber er mufte doch diefe Stadt gefcher
	¢tphorismen
Don Dr. Baer (Oberdorf)
	Зе ют бхеценое Kultur und Lednil
macht un immer abbingiger von Mechanis-
men — alfo und felbft iberfflitffig.
	Зе шихое dod) das Iashornweibden
erfdjveden, wenn e3 eine Gazelle zur Well
briichte, — Menfchen fehen darin nidjts Wb-
normtes und vergeuden thre Strifte an foldje
Wunder. Mirger auSgedriictt: Seltfam, dat
alle Salmi-Cltern gerne Rinder aus echtem
Gold batten!
	Gs liegt ein Otid Celbjtadtung und
Adhiung vor den Mtitmeniden ами, ав
man etwwad auf fein Weufered Halt, ohne
aufaufallen.
	Das Brogramm wres VebenS fdjrethen
die Meinen voraus, die Groen hinterdvein.
	Schier Humor ttt Herablut — nidt Galle.
	Dom Pofanunenblafen
Don Georg Oueri
	Wee er ш Ийезба@ деше]еп 11, 0ег Нтеиз.
{Фитиеб, Бепп двховеп Deteranenfeft, da hat’s ihn
auch zum Brau hineingeriffenr in den Tanzfaal.
Der ift fo grof, daff ihrer fedzig Paar tanzen
fornnen — in Darching der Obere Wirt hat nur
Pla fiir 3ehn Paar,

Canzt hat er mit, der Hreng{ehmied. ба ИФ
nur die Seut der Reih nad angefehn und hat
fich dann 3ur Mufit hindrudt. Er stag fle recht
germ, die Wtufif, aber von der Wah mug er fte
halt anhéren, weil’s ihm das Gehdr verfdlagen
hat im Siebsiger Нед.

Und dcum mag er die ganz Iauten Ton am
liebften. Die von der Pofaun, die tun gut! Da
weif man’s gleih: ganz hin tft es Foch nit,
das Behér.

Ammer, want der Pofaunerer fein Meffing-
rohrI recht welt heraus{diebt, dann brummt  5
aus der Glafen heraus, fo tief und fuchstenfels-

wild, daf man es bis in den grofen Sehen hinab
fpiirt, Da fdhmungelt dann der Hrengzfehmied und
nicdtt mit dem Kopf Ja und Umer.

Und denft dabet: wann er dasfelbige
Meffingrdhrl nur nocd) weiter herans{chieben
16+! Dann tat fie aber einen Brummer,
die Pofanne, da dte Fenfter ztttern miiften,
und daf es einem det Brafiltabat wegwehert
tat, den man auf den Handriiden gebrettet hat.

Dielleicht find die Urm зи furz von dem
mit der PofaumP Wein, dfe Wem find nit ju
Низ. Der fount nod einen guten Bauern-
{huh weiter greifen,

Warum greift ev dann nit weiter? He,
der hat ja dte Kraft nit derzu, oer Pofaun-
blafer. Der druckt das Rohri ein biffel und
dant treibt’s thm {don das ganje Backen-
зеиа auf.

»Drud, dru!” (chreit der Krenzfdmied.

Der Pofaunblafer hat grad eine Panfer
und fagt: , 3d fann nit weiter.”

Seh, der Fann mit. Der Krengzfdhmied hat
{hier ein biffel Witleid mit dem Burfcen,
dem fdwachen. Ja, ift uit jeder eit Krenz
{hmied, oder vier Senten auf den Зи
fmeift und fpazieren tragt.

Siehft, jegt treibt’s dem Pofauner {don
wieder die Baden fo auf.

„Оки, druct!  fdbreit der Ureuzfchmied.

Xein, er druckt das Meffingrdhr! nit wetter
herans.
	haben und er fand viel Sdh3nheit dort, aber die
Menfden waren nicht (ет Рой — —
	Und nun war er wieder in der Stadt, in der
er bleiben wollte. — — Mitten durch den Garten
auf fein Baus 3u lief ein Saubengang. Um Ende
des Gaiges vor der roten Rofenwand des Haufes
ftellte er die Statue anf. — — Es war {pat ge-
worden, als die Urbeiter fich entfernten, und er
ging in fein Baus und wartete lange, bis er
ФЕ тебе an das Unfftellen und an die fremoden
Menfden 3u denfen brauchte, — Dann ltef er
fich vor dem Dolfmond in den Garten rufer und
er ging liber den filbrigen Weg an das Ende des
Gartens und nun gurlid’ durd) den Laubengang
auf die Statue gu. Und von ferne griifte er die
Gottin, und fein Schritt war fo felt, wie nie in
feinem Leben. Und er lief fic) auf der Banf
еде die unter dem Sockel der Statue ftand.
Und er fah, wie fic) die Gattin ftoly vor das
rofengefhmiiete Bans geftellt hatte und mie fie
mit erhobenem Urm fleghaft in die Welt hinein
wintte, als hdtte fie vot groffer Wadt 3u Fiinden.
Und er blidte fle an umd frobloctte:

Die alte Berrfchaft ift micht зе бт Фи Вай
nur gefchlummert — ic) habe den Weg 31 dir
gefunden, und du bift erwacht und Foniglich ftehft
Ou wieder dort. Die alte Wacht ift nun endlich
bet mir eingezjogen, die mir alles ftarf und lebens-
froh {djafft. Die flilfen Craumftunden find wieder
gefommien mitter in diefer [auten Welt. Uno
Ou follft herrfden, und die Macht deines Reiches
foll meine Sdjspfungen werden ai und metie
Kunft will ic) ins Seben hinauf fahren, und die
Menfcen follen fic) wieder unter deine alte Herr-
fhaft beugen иио fteghaft follft du dahinfchreiten.
— — Und er fland auf und pfllidte ein paar
Rofen von der Wand und legte fie ihr 3u flifen
аш деп бое ит Не Buldiguna.
	Liebe Suqend!
		Ein biederer (adfiidher Landmann fommet an
einen ddrflichen Poft{chalter, um an feinen Sohn,
den tapferen Urtilleriften in Mek, ein РаЁе зи
fchicken und zwar mit der ermafiaten Caze von
20 Pfennig. Don dem Beamten belehrt, дав
nur bis 3 kg fdywere Pafete diefe Ermafigung
geniefen, und dag es fehr zwecimafig fei, den
Snhalt des ziemlichh 6 kg fchweren Да зи
teilen umd getrennt 34 fchicken, erwidert der
Bauer, den fungen Beamten mitletdig von oben
bis unten mufternd: ,2ta, quaffeln Se norr wie
Se’s verftehn: ‘a Inhalt teelen —, °’s 15 пат-
	lich ene Htehharmonifa orin, Ste tdlaues Luder!”