gem Diamant, von dunklen Schatten geheimnisvoll umranbdet, biefe fetdbeweich gepuderten Wangen, diefe Lippen, die wie reife Friichte fiber fchimmern- den Perlengibnen klaffen, diefe Wangengritbcyen voll Bosheit und Laune, dies jugendliche Fleifch, das unter dem iippigen Haar nocy blendender aus prunkvoller Seide und koftbaren Spigen idjimmert, — find fie nicht reinfte Schinheit? 3ulvagas Pinfel hat fich an allen Stoffen verfucht. Er hat jedem Wefen feine grifte Gn- tenfitit beg Wusdrucks verliehen. Gr hat, wie Belasquez, edle Geftalten und Rriippel gemalt, mit der gleichen Walrhaftigheit, und der Stil feiner Runft hat fie alle gleich geabdelt. Cingelne feiner Vauern und Settler gemahnen an Mafacciv durcy die mannlicje Einfadjgeit ihrer ausbrucks- vollen Lechnik. Er hat Hexen gemalt, deren rurgelige Hiublichkeit an Goya erinnert, und Landfdjaften, deren Sdhwefelglang und chaotifche Wildheit der diifteren Romantik eines Delacroiz vermandt fejeinen. Geine Zoreros und Tange- rimen aber find mundervolle Organismen von kraftvoller Elegang und kagenartiger Gefchmeidig- Вен, und wir finden in feinem fo vielfaltigen und reichen, bald finnenfrojen und bald asketifdyen Lebenswerk firahlende Stilfeben aus Blumen und Sriidjten, aus denen elementarfte Farbenfreubde leucjtet. 3uloaga Gat keine Borfiebe fiir Habe lidjkeit und Geltfamkeit. Gr malt eine Raffe in allen ifven Xypen und [abt fo ein ausfterbendes Belk voll pittoresker Eigenart wieder aufleben. Er Hat Dirnen und Rriippel gemalt, 3Bwerge und Hexen und Crunkenbolbe, fo wie ex fie im Rahmen iver Umwelt gefehen. Gr hat aber auch Frauen von raffiniertefter Elegang dargeftellt, Winner voll ftolgen Ernfies, Madden von bititengarter Reinheit, einfac) wetl er auey diefe gefehen. Seine Geftalten find fomit keine blofen Bore шапое Пи: ете отию{е ЗЗБатайе, [опоеги [ебепг 514е буи е{еп. Seine Wuffaffung und fein Ber- fahren find vollkommen &laffifeh. Sie erinnern an das Wort des grofen La Зои: „9% еще in die Siefe ineiner Mobdelle hinab und bole ihr ganges Wefen herauf.” Geht nur die Ut, wie Buloaga in wenigen breiten Gtricjen ein Srauenlachefn malt, ein Wuge erhellt, eine Gtirn konftruiert, ober wie er fiinf ober fecjs Geftalten in natiirlidher Grdfe auf ein und derfelben Leinwand vereinigt. Betrachtet diefe frdywargen und grauen Tine, die Wrt, wie ev einen geftickten Ghaw! oder eine Hand oder cine Blume behandelt. Er tut es mt ber Riihne heit und dem Rinnen alter Mteifter. Niemals hat man ftolger gegeidjnet. Geine Golksmengen ftxbmen von Leben iiber. Dod) da find keine gwei Typen, die fich gletchen; taufendfach шее der Ausdruck. Bor allem erfeheint die fpanifehe Srauenfeele unendlicy vielgeftaltig. Es ift nicht ber Blick des Walers allein, ber Formen und Farben erfaft. Gein Geift dringt durch die ver- fiibverifdjen Reige ber Guferen Spiille gu den Ge- heimniffen bes Lebens vor, und je tiefer er davin verfinkt, defto eindringlidjer wird fein pfncholo- gifder Gpiirfinn, Бе ftrenger der Ernft feines Stils, deffo iiberlegener feine ftolge Wtelancholie. Soeben hat Buloaga das Bild eines Grobe inquifitors vollendet, bas nicht nur fein Meifter- werk, fondern eine Glangleiftung der modernen Runft iiberhaupt ift. Es ift dies das erfte Bild einer Gerie, die bas muftifeye Spanien darftellen foll, bas Spanien der Giger, der Briefter und fanatifcjen Minche. Seit Greco hat kein Kiinftler mehr foldje Gtoffe mit folder Glut behandelt, wie diefer angebliche Realift, ber in Wahrheit ber leibbaftige Siinger des groben Mtyftikers von Toledo ijt. Die Bekehrung Aus Weihrauchkesseln stauchte der Rauch, die Orgel brummte leise. Das ganze Kapitel stand bemegt im Kreise. Ein schmarzes Buferhemd — es kniet der Exkommunizierte, Der Nekromant, der stolze Zaubrer, der Verftihrte. frage des Priesters: Entsagst du dem Teufel? Wilhelm Klemm Antmort: Ich entsage! Da brauste die Orgel, die Kutten mallfen und sangen, Die heiseren Glocken schmangen und klangen, Herein fiel eine Barre pon goldenem Licht Auf den Stndentilger, den Sternenpilger. Hosiannahimmel eréffneten ihr Gesicht. Doch aus der Tiefe klang gebrochnes Weinen, Viel stolze Geister klagten um den einen, Der untreu mard glutvollen Hédllenschitinden, Herrlichen Taten, fabelhaften Stinden. Aobias УМе[ешеНнег шаг ет ЭЖапи in jenen Jahren, die irgend ein Wobhltater der Menfcyheit wbie beften® benannt hat; gum Srofte dafiir, da die Sugend voriiber ift und das Alter in ficherer und unboflicher Mahe auf einen wartet. Immerhin, Tobias kam fic) noch durchaus nicht erledigt vor. Cr madhte fdon noch feine Unfpriicye ans Leben. Фей ег И, ов des [eb- haften Ginfpruches feiner Grau, den lang ge- gwirbelten Seynurrbart hatte gu einer , Biirfte” Пивеп [аЙет, flihlte ex fic) iiberhaupt um gwan- aig Sabre Шидет. Die roten Уг@атрГе Cine erotifche Gegebenheit von Lugen RKalt(dhmidt nvobias, Du gefallft mir nicht,“ pflegte Frau Wmanda gu fagen, wenn fie ihn fo eine Weile fill beobachtet hatte. Du fieh{t fo blah aus in legter Beit. Фи arbeiteft wieder mal gu viel.“ vuber Scab, rief Here Riefemetter jovial vom Spiegel her, ,mir feblt gar nichts. Sm Gegentetl. Geftern WUbend habe icy dem Stiefel, dent neugebackenen Obereypeditor, 83 Pfennige beim Stegeln abgenommmen. Gldngend iiberhaupt!“ lind er gab feiner Rramatte geradegu einen kiihnen шипа. Ignacio Zuloaga (Paris) spanischer