Eed or „ебет Sie,“ entgegnet er lebbhaft, ,,gewif haben Gie davon gehirt ... Geken Sie fich ди uns ... trinken Gie Tee und rauchen Sie.“ Einige der WAnwefenden fehieben mir ihre Stiihle lachelnd hin. Ciner, den ich im Sprecjen geftétt habe, geht wahrenddeffen aufgeregt im Simmer umber. Gx beachtet mid) mit keinem Blick. Ploglicy fangt er wieder an ruffifey gu {predjen. Die andern fegen ein, ein tofendes Meer von Diskuffion brauft mir um die Obren. Sch verftehe natiirlid) kein Wort. Gch trinke Tee ипо танфе. Зишейеп fpricjt ber Rranke mit mir bdeutfch, gang unbetriichtliche Gachen ... . dagwifden ruft er etwas in das Gefpricy binein. Mle fehweigen, wenn er {pricyt. 9% Бенафе ifn mir. Gr hat einen blonden 3arenvollbart, — id) merke fcjon, er ift etn Wriftokrat, durch Geift und Form beherrfdjt er alle um ihn ber. Seine Hanbde find fehr fchin, — elegant, femal, behaart, mit fpredjenden Berwegungen begabt. Allmahlicy tangmeilt mick) bas Gange. Ih tebe auf, gebe jebem die Hand und trolle mich apon. Sobald td) in meinem Zimmer bin, fliiftern fie mur nod). Bald fecjlafe ich ein. * * * Der Rranke und ich, wir werden quie Freunde. Er ftdhnt. Sch вебе ins Mebengimmer. „Хип — fierben Ste?” GS tut wel... noind Sie eigentlic) tuberkulis ?“ „Леш — Ые ЭЙетеп...“ pind die Sdulben, nicht wahr?“ „За, ме @фиеп. wot) werde Ghnen etwas fagen: nehmen Gie fich gulammen, ja?... Gtéhnen Ste nicht fo...” t knirfeht mit ben 3ahnen und lacht. „Зет — 2“ . wc mein Sefus —“ Er wird gang blak vor Sehmergen. 9% gebe ihm Waffer. »xein Gelb gur Ptedizgin mehr— ? »seinen Pfennig.“ die Wirtin borgt nichts mehr?” Er fchiittelt den Kopf. &in kranker Vtann — ein fcjlecdjter Mann! n2Bas heibt bas?“ frage ich ftirnrungelnd. die Wirtin liebt mic...” » pfui Seufel, bas alte Weibh —?” Sch babte die Wirtin. oa — dreitaufendfiinfhunbdert Mark Schul- den habe icy bei ihr, Menfdbenskinbddjen .. .” Sey reife die Wugen auf. „ЗВаз denn? Wie denn? Dreitaufend- ри ... Wie lange wohnen Sie denn ter?” »Unbderthalb Gabr, Wenfchenskindchen . .” Sekt fingt er an, irgend einen Unfinn зи ergahlen, ber дах п mit der Wirtin gu {chaften hat. Srgend eine Gbee ift ibm ge- kommen. „а!“ тше ich ftreng, ,was fitr Sehul- ben find bas bei der Wirtin ?” Gr fieht bekiimmert drein. »Champagner — 3Zigaretten — Seringe — Summer — Wohnung — Penfton —“ „ЗБег was denn? Wie denn? Vie ift boc) immer fo geigig ?“ Mir wird gang heig vor Erregung. »Rinddjen — das verftehen Gie nicht... Das ift eine fchlimme Gefchichte ... fie вЫ mich, aber nun borgt fie nidjts mehr — ein kranker Wann, ein feblechter Mann!“ Sewt begreife ic). Ich merke, dah ich wieder einnial rot третье. 7, Srgahlen Sie einem andern folche Schwei- nereien, fage icy barfeh. Grjt macht er ein gang entfektes Феи Dann fadjt ex hell auf. »stommen Gie пабех!“ „ЭЗатии denn 2! Bon Wilbelm Speyer Sch mar fiebgehn Sabre alt. Sehr Дав war ich, aber auch fehr arm, —_ fiebgig Mark bekam tc monatlich von meinem Bater. Reinen Menfejen kannte ic) in der Stadt. Meine Mit- {chiller vevachtete id) und mit der Hauswirtin wedbfelte ic) kaum einen Gruf. 94 arbeitete viel, ging viel fpagieren, hungerte viel; manch- mal phantafterte id) vor Hunger. Am Mtittags- #4 wablte ic} mir die magerfien Gpeifeftiicke aus. Die Wirtin hatte mir einen mnitedrigeren Preis berechnet als den andern, aus Stolz af ich fo gut wie nichts, damit file an mir ver- dienen Rinne. Sch arbeitete bis fpdt in dte Nacht hinein. Suweilen argerte mic) ein Hillentarm, der aus dem MNebengimmer kam: Rujfen, die fich unterhtelten ... Mein Gott, war das eine 3Budjt! Eines Nachts wird es mir guviel. Sch werfe das Buch auf ben Tifeh, gehe auf den Rorvridor und klopfe an die Sire. »Derein, herein!” Sch trete ein. Gin Kranker, mein 3immernachbar, liegt im Bett, eine Horde von ruffifhen Menfehen rime gibt ifn. iatiivlicy trinken fie See und raucjen Sigaretten. Cin Stearinlicht fteht auf dem Tifch, ungdblig viel Seitungen find am Boden verftreut. woven Sie,” fage ich fireng, ,Gie miiffen nicht fold) einen Larm macjen, dabei kann man nicht arbeiten,“ Stille im gangen 3immer. Wlle fehen mich ББ аи. Der RKranke ridjtet fic) auf. wuvbeiten Sie nadjis?” fragt er freundlich. vJa, antworte id) ihin ftirnyungeind, „1 mug mein WUbituriumt madjen ... aber bei {04 einem Gefdrei geht eo nidjt ... Kénnen Gie fic) nicht rubig unterhalten .. .? Der Rranke errbtet. „За.... gewik.... es gibt bet uns jest immer fo viel gu befpredjen... Sie miiffen ver- geihen .. .“ Gr р flieBend deutfch. 934 иже. „За, icy weik ... Shre Revolution . .“ > EIN 51055 ——— und ff VEAST PIZARRO Hans Hofmiller (Hamburg) Und unfer ttebes fetes Oaus ltegt шей Smt grauen Herbfitag, einfam und verfchloffen, Und doch gliibn bell noch, wie gur Gonnenjett, Die gelben Vlumen odvrt auf allen Wegen, Auf die ded Wetnlaubs roted Blut gefloffen. Und uber Felder, dte ergraut vom ЭЛеден, Entfchliipft nur felten noch ein Eonnenftrah! Den Wolfen, de in finfterm Heerbann jtebn, Und dringt bid in den fleinen gelben Gaal Und bufdht durd) (dywarzert, fchlafenden Kamin, Roy und in fturmdurchjaucdster Frithlingsnadt Fin flammend Keuer beth und bell gelobt. Hort fafen geftern wir, о им ии8 fadjt Die ftille Herbiteddimmerftunde (Фед, Дир Бен tn ter Glut verfdjetdend Itot Und warmten die vom Herbftwind ftarren Garde Am Hauch, der warm ver Afche nody entftieg, 218 Langit das wilde Flammeniptel gu Ende. “He Reicke Liebe “Suqend! Rapitin Oltmanns von der Bark Katharina” hatte auf feiner lebien Reije nad) Wejtindten mancjen irger und Berdruk fiber ben Sehiffs- jungen Srang Kluth, einen echten Hamburger Зипдеи, der fortwihrend gu allerhand dummen Streicyen aufgelegt war, bei denen allerdings meiftens keine bife ЗЛЫЕ vorlag. So bes febwerten fid) eines guten Sages wieder mal bie drei Paffagiere, welcje die Reife an Bord des Segelfehiffes mitmacjten und in ber Stapitans- Rajiite fpeiften, dak ihr Reft Rotwein, den fie nad) dem WMittageffen fiir fpdteren Genug auf- gehoben wiffen wollten, regelmabig verfeywunden fei. Deo Rapitins Berbdacht, den Wein ausge- trunken gu haben, lenkte fich naturgemdg auf den Sungen Grang, der nad dem Effen den Life) abréumen mupte; er ftellte fic) daber hinter die Зи, ши den Bengel ,,in flagranti* gu erwifdjen. Frang erfcheint auch bald in der anderen Зи, [Фан fich vorficjtig um, ob er unbe- obachtet ift, ergreift eine GFlafche Borbdeauy und fagt: ,€s erfdjeint bier die Jungfrau Claire aus Bordeaur; icy frage Sie, Sung: frau, find Gie geneigt, die Ehe mit bem Schiffsiungen Grang RKuth aus Hamburg eingugehen, fo antworten Ste: Sa. „За,“ antwortet Grang felber, ,dann erklaive ich bie Che Hiermit fiir gefehloffen, fegt die Slafehe an die Lippen und verleibt fich den Snhalt ein. Rapitin Olimanns lacht innerlid) iiber den pfiffigen Bengel, allein Strafe muf fein, [оп шаф Шт ber Bengel iiber den Kopf. Mit einem gebsrigen Ende _,, Schiffemett- wurft bewaffnet ruft er ben Sungen ди fic): ,Srang, kumm mal dben hier her,” und das Lau-Ende Hhochhaltend fprict er: ,Es erfijeint bier die Gungfrau Strick aus Hanf- garn; id) frage Sie, Sungfrau Strick, find Sie geneigt, die Ehe mit dem Sdhiffejungen Frang eingugehen, fo antworten Gie ,Sa‘“ ,3a, antwortet ber Rapitiin dann ftatt der Jungfrau Strick, dann erklave ic) die Ehe hievmit fir gefdfoffen.” Als er mm dem Bengel die Hinterfront ftramm giehen will, um den Tramingsakt gu vollgiehen, ruft der kleine SHeivatskandidat: „За, па, Raptein, datt geit nic, Hit Mtiddag hebb ick all de Sungfru ut Bordo heirat, twe Sroens gifft datt nich int bore gerliche Gefebbok, diiffe Che is ungiiltig.“ Rapitiin Oltmanns hat ibm trogdem die aweite rau angetraut. р.