„Тиеп war ein aufblithender Mann in Jue gendfiille und Fugendiddne, an Leib und Seele ohne Febl, voll Unfduld und Weisheit, beredt wie ein Seber; eine Siegfriedsgeftalt, von qroken Gaben und Gnaden, den jung und alt gleid) lieb hatte; ein Meifter des Sdywerts auf Bieb und Stoh, kurz, rafd, feft, fein, gewaitig und nidt zu ermiiden, wenn Томе Band erft das Elfen fakte; ein kiibner Schwimmer, dem kein deuticher Strom zu breif und zu reigend; ein reifiger Reiter, in allen Satteln gered)t; ein Sinner in der Turnkunft, die ihm viel verdankt Thm war nidt befchieden, ins freie Vaterland heimzukebren, an dem feine Seele bielt. Чоп welfchber Tiicke fiel er bei diifterer Winternadt durd) Meudelfchug in den Ardennen. Thn hatte aud) im Rampf keines Sterblicyen Rlinge gefallet. Reinem zu Liebe und keinem zu Leide —: Aber wie Scharnborit unter den Alten, ift Friefen oon der Jugend der Grdgkelte aller Gebliebenen.” $. Е. Зам, ,WUeutiche CurnkunIit*§ Es kommt eine Stunde. . . Sprich, bift du ein Wille? Ein ehern Gebot? Sdymiedet dein Ker3 in beiliger Stille Den Slambera, der nach Taten lobht? Oder ftiehlit du die Cage Dem Rampfe entriickt, Weil deiner Sorgen dumpfitohbnende Plage Des Sebens hellfauchzenden Atem erftickt? Ginit, qutes Без, Wird offenbar, Ob deine Ciebe ein Sturmwind im Mars, Oder ein diifterer Wintertaq war. &s kommt eine Stunde, Die macht es wabr, Ob deine Seele aus klaffender Wunde Den Sieger oder den Sklaven gebar. Fritz Drooy appelmanns erwarten Gefjellfchaft. Das i gleich einer Unfpannung aller Rrafte und einer aufs hbchfte gefteigerten Herrlichkeit. GSogar auf dem fo hoffnungslos finfteren Rorridor, wo fich fonft Herr Pappelmann mit einem angegiinbdeten Streichhslgcen behelfen mub, brennt heute die Riichenlampe; ein wenig tribe gwar, aber mehr liegt eben nicht in ihver Macht. Sn den 3immern aber fleuchten die Lampen mit Leidenfchaft, ihre unheimlie) blanken Meffingfiike gliingen fanatifch; die beiben Lifehtitcher, die Бег den [апдеп Tifch gebreitet find, bemiihen fich, wie ein grobes Lafel- tud) ausgufehen, und fie ftrengen fic) an, mit aller Weike gu ftrahlen, dever fie nur fabig find. Sogar der papierene, mit gefalligen Blumen be- druckte TifehlGufer, deffen Matur es eigentlicdy ift, gierlicy und ein wenig leichtfertig gu fein, be- fleibigt fich keampfhaft, gewiffermagen mit hethen Backen, dent Ernft ber Lage fich angubequemen, und er wetteifert, fo weit dies fein Wefen gue lat, mit dem weifen Tuche darin, alle feine Riinfte gu geigen. Und Glafer und die Meffer und Gabeln, die ausfehen follen, als ob fie Silber feien, vo die ftehen in Rei und Ordnmung wie die alte Garde, und in diefer Ordnung liegt ihre gange Leidenfehaft; denn fie wiffen, was das bedeutet, auf dem feftlichen Tifche gu parabdieren. Tief in Sehatten geftellt pon der PBracht des grofen Lifches, mehr als ftiefmiitterlich -behandelt, aber trogdem auf feinen inneren Wert bauend wie eine fromme alte Sungfer, fteht der Gervier- tif) in ber Eche; nicht fo glingend, denn feine Decke ift ftumpfgelb, dafiiy aber mit einen fittlich ethebenden Spruch in Rreugftidy beftickt. Wicht diefer Sprud) jedod) gibt ihm heute feine Be: deutung, nein, das find die drei grofen Sdhiiffeln, die auf ihm fiehen. Denn fie enthalten das, wo- durch Pappelmanns beriihimt find — etnen herrlicjen Heringsfalat, deffen bewundernswerter Gdymuck ein kleines Punftwerk ift: Reine rote Dtohreriiben- [djeibehen und weife PBerlgwiebeln, die fic in munteren Linien абще ет... Und die Came pen feuchten, ihre Mreffingfiige glangen, das Vifch- tud) firablt. Bappelmanns erwarten Gefellfchaft. Aber es ift keine glitcklicje Herrlichkeit. Etwas ratfelhhaft Beklemmmendes liegt tiberall, ет ипбе= Раррепиаиил Gon Aerbert Згапз ШтиЕ5, unbemmnliches Ctwas. Wobher kommt es? Sft es etwa fo, dah} die Herrlichkeit wie er- borgter Glitter fcjeint? Wbhnt man, dab diefer Tifch fonft ftatt der Weike ein habliches, briichiges Wachstuch fieht? Dak diefes fadenfcheinige Sopha fejon gu viel Wlltag gefellen hat, um heute glan- gen gu kénnen? Daf der miibe, diixftige Schrank gu viel gehirt hat, um nocd) laden gu kinnen, wie es fid) heute gegiemt hitte? Ginb itber den diinnen, abgenugten Seppich {фоп gu viel feywere Slike gegangen, als bah er fic) nod) auf ben heutigen Ubend freuen kann? Gind diefe miiden alten Wtdbel etwa der eingedrungenen Herrlich- Reit iiberlegen? Denken fie daran, bak morgen und iibermorgen und jeden grauen Lag ifre Herr[dhaft unbeftritten fein wird? Sind fie wie jene miiden Menfchen, die mit gefehloffenen Wugen, obne aufgufehen, tagaus, tagein feymere Schiffe ftromaufwiris giehen ? Dies alles kann aber auch miifige Erfindung fein. Grau PBappelmann jedenfalls fa davon nidts, und was Grau Luife nicjt fab, bas war einfad) nicjt vorhanden Wan konnte ihr kein X fiir ein U machen, bei Gott nict! Es gu ver- fuchen, wire Шт gegentiber einfad) (acherlic) ge- wefen..... Segt traf fie ihre legten Wnorbd- nungen, Die waren nicht mehr fehr wefentlich, aber alles, was Grau Luife tat, bekam durch fie eine [0[4е Dafeinskraft, dak jeder von der abe foluten Notmwendigkeit bes Gefchehens durdydrun- gen war. Gin feftliches fchwarges letd trug fie imit Wiirde, und obwohl es in feinem Bau den Ge- fegen der Wnatomie vallig Hohn (prac), ja fie einfach als nidjt vorhanden anfab, fo war doc jedermann iibergeugt, bab diefe Gefege eben Er- findungen miigiger Mpfe feien, die mit Der Reali tat, jedenfalls mit Frau Pappelmann aber auch gar nicjts gu tun batten. wullfons, fagte fie jest, , bab du nicht gu viel ibt, fonft haben wir morgen wieder die Befdje- rung, du ое еб пи.“ Wlfons verftand, wenn auc) etwas giégernd. Er fab nidjt fehr vorteil- haft aus heute, der liebe Sunge, mit feinen grofen roten Hainden und ben abftehenden Ohren, und er fcjien fid) auch nicjt febr mobl gu fiiblen mit dem fteifen Kragen und den grofen Vtanfdjetten, die er fich in die Urmel geftopft hatte, aus denen fie aber wieder Hervorquollen, was ibm qualvoll war. Uber er fah gefund aus, und ,,Gefundbeit ift fcblieblic) Die Hauptfache,“” das war immer der verfihnende SchluB, wenn feine Dtutter von dem SKortkommten ibres Spriéglings in der Schule {prac), das nidjt eben das glangendfte war. Sa, die liebe Gefundbeit! Writ der haperte es eigent= lich ein bibehen bei feiner alteren Gecjwefter Ca- cilie. Goit, es war ja nicht fehlimm, walrhaftig nidjt! Cin bigfehen Gleichfucht, aud) wohl ein wenig Blutarmut, und bei ihrem Wlter gerade nicht verwunderlid), wie Dr. Waffermann ge- meint hatte. Smmerhin .. . тай тие 0904 ein wenig vorfidjtig fein... die Lunge, nicht wahr.. . Лии, viel Mtilch irinken, viel Gpa- gierengefen in warmer Sonne, bas wird iby {con elfen, dem &leinen Gréulein, aber wie gefagt, май тив ет wenig vorficjtig fein. Segt band ihr bie Mutter die weike Atlasfchleife im Haar noch einmal, bak fie etwas fefilicyer ausfah, und nun konnte man kommen, es war alles bereit. Wfons ftand am Fenfter umfichtig wie ет Фихте wirhter und geriiftet, bei der geritigften Windhe- rung bes Geindes Larm ги frcjlagen, wahrend Frau Pappelmann hakelnd auf dem Gopha fab und Gacilie ihr vom GSchaukelftuhle aus ein wenig miidbe wie immer gufah. Go wartete die Familie im Gafon. Aber Herv Pappelmann war ja nod) gar nicht da! Фо das war eigentlich unwefentlidy. Alfons berichtete treulicy von jedem Hund, den er vorbeilanfen fal); er hatte bie Stirn gegen die Sejeibe gepreft, und wenn er fprac), triibte fein Haucy das Glas. Seine Worte aber fielen wie Steincden auf barten Boden und blieben ohne Widerhall liege. Denn Frau Cuife, emfig hakelnd, tiberdachte fcharf die Ronmmenden fdyweren Stunden des Glanges mit ihren vielen Klippen und Gacilie war gewohnt gu fdyweigen. Cilig klang das Siktak der kleinen Standubr tiber dem Sofa, den Wartenden verrann Minute auf Minute. Die Lampen leuchteten. „ЗевЕтиз Bapa bald kommen,” fagte UWlfons. Da ift gum Seifpiel Tante Dulchen, dachte Frau