wWas Gelciledit von 1813 erkannfe, dag der maferielle Fort{chritt nidit alles bedeutet, dak es hShere Werte gibt. Wehe dem Volk, deflen Reichtiimer [teigen, wahrend die Menfthen finken. Dieles Wort eines Ipdferen Denkers ilt aus dem Geiife pon 1813 geboren.” €firlt Biklow, am 6. IX. 13. Sage Auf dem Hiige!l, meerumflutet, Gdaut etn Ceucdhtturm in die Oinen; Rotgeflammt firect fid) dte Heide Abwarts su ded Meered Biinen; Geewind heugt die Haferbalme, Dod 8 feimt nicht eine Witte Auf dem fandbedectten Higel. Tot ift Ales. Mur die Mbve ftreidet Sn der Kénigdrube threr Fliigel. Srtefen trugen (dwertumgirtet Einft den Kénig dort ju Grabe, Dectten ihn mit ergnem Gehilde, Decften ibn mit goloner Habe, Goldnem Horn und Spang’ und Mtingen, Krénten ihm die weifen Locten Mit des Diademes Steinen. Tptenflage feo — und tief verfenften Shren Gieggefallenen dite Geinen. Wachend auf dem goldnen Wagen Gist der Held feit jenen Zeiten; Eingefhlofien in dem Higel, Hbrt er die Gefchice fdhreiten, Sdchaut hinaus mit Geberblicten, Hordend auf der Brandung Tofen: Go befchwsrt ev die Gefahren, Die mit Flut und Gand fein Volf bedrauen — Denn er liebt fein Volk fett taufend Sabren. Taufendjabrig lebt er wieder Sn der alten Sturmflut Witer, Warnt fein Volf und wet die Krieger, Gchiff und Zelte gu bebiiten, Taufendjabrig hort er fprechen Richterfprud) im Ting am Berge Unterm Dach der alten Eichen — Und yur Gdywertesleite girtet er die Knaben, Madbrend Hduptlinge den Stab ihm reicen. Herrlid) fingen thm die Wogen Zag und Madt das Lied der Sehlachten, Gingen ihm die Mar der Segler, Glicfabetitohen, unberoachten. Und wenn nddhtens eine Flamme Vligt gum SGehiffer auf dem Weere Aus des Ceuchtturms Gtrablenfrone, Murmelt der, tm Sturm fic) til befrengend, Unter Rinig wacht auf feinem Shrone.” Lena Ludwig Der erfte Lorbeer Bon Urtur Braufewetter Wie die Scdywalbe den Gommer, fo machte Viktor Wittemann die Gaifon. Wenn er in dem ftattlichen Badeorte ber Oft- fee erfchien, bas blaffe, glatte Geficht fo hellgriin wie der Ufter, ben er bet jeder Witterung trug, den feywargen Sammethut von mancher Gommer- Топие ausgefogen, bdafiir aber um fo kiihner ge- formt, heute {pig, beifnake oreieckig wie ,,Ita- poleon“, morgen rund und fclapp wie , Ricard Wagner”, dann ging es von Mund gu ЭЖипь: »Der Wittemann ift ba! Die Bermieterinnen von Wobhnungen und moblierten 3immern blickten mit neuem Ber- trauen auf bie Zettel, bie fie an Genftern und Siiren aufgehingt hatten, die wenigen Sremben erfreuten fic) einer GBeachtung, die fie bisher nidt gewohnt waren, felbft ber Serr Biirgernieifter fdymungelte, merm fein Gekretdy mitten im Bor- trage der widhtigften Cingdnge fagte: Der Witte- mann ift auc febon bal ,dann madjen Sie, bab Gie ferttg werden,” antwortete er, ,und bitten Gie ben Herrm Kurz birektor gu einer kurgen Ronfereng auf den Nach- ид. oerr Giktor Wittemann vom GStadttheater in Stettin, Heldenvater und Charakterchargen,‘ fo ftand es feit gehn Sahren auf den Bergeich- niffen gu lefen, die die Direktion bes Rurtheaters dem kunfifinnigen Gadepublikum gum Beginne der Spielgeit iiberveichte. Alle Namen wecbhfelten, ein Held wid) bem kommenden, jeden Sommer madjten andere Gackfifche einem anderen Ferdi- nand ire Senfterpromenade — unbeirct in ber Exfcheinungen Flucht beharrte Viktor Wittemann vom Stadttheater in Stettin. Gin Gliick hatte ihm nie geladjelt, webder in der Kunft noch im Leben. Ordnungsgemap war er ben Weg des Mtimen gegangen: vom Romeo liber den Tell gum Staruffacjer. Er hatte nicht einen Zropfen Cheaterblut. Er war ernft und in fie) verfcjloffen. Und er dachte. Darum hatte er es nie fo weit gebradjt, wie mandyer Rollege, der in feinem gangen Leben nicht einen eingigen Gedanken gehabt und heute ein Stern еек Ordnung war. Und er war ein Sdealift. Darum wurde er iiberall betrogen, nicht nur von feiner 3intmer- vermieterin, feinem Reliner, feinem Grifeur, fon- dern auc) von dem eingigen Wefen, das er ge- liebt und nad) vierwichentlidjer Bekanntfchaft ge- heiratet hatte. Qach gerade ebenfo [апдег Зей tar er wieder allein.