Pbantafie ihm vorgaukelte? Oder — war fein Traum erfiillt? War es wirklich ein Lorbeer- krang, kleiner wohl und befdjeibener als fie es fonft gu fein pflegten, aber ein Lorbeer doch mit einer himmelblauen Gebleife und filbernen Cettern darauf, gerade fo wie fie damals der gefeierte Hamiletdarfteller an fein Hera gebrickht?! War feine Stunde gekommen? War es die fpontane, begeifterte Huldigung aus dem Bolke, die ihm hier im SHerrenbade von den Angeftellten und dem Bublikum dargebracht wurde? — — — Endlich fand er Worte. »Sie faben meinen Narcif, fieber Greund, und Gie bringen mir Shren Dank.” Da gog ein gutes, breites Lacheln itber bie wetterfeften 3iige Des Badbemeifters. Mit ftunmmer Gebiirde wies er auf die himmelblaue Utlasfehleife. Die filbernen Lettern tangten vor Biktor Wittemanns Augen. Und er las: „Феи 10,000. Badegaft die Badedirektion”. Und nun trat auch einer der Badejungen hingu und bracjte ihm cine weite weife Schwinumbofe, auf ber mit roten 3ahlen 10.000 ftand. Viktor Wittemann aber nahm den Lorbeer mit der Widmung und hing ihn an einen Nagel in feiner Badegelle. Und in der Schwimmbofe mit der 3ahl 10.000 fcywamm er in bas herbit- lich Rlare Waffer... weit, weit hinaus. nglinge oS Die Phosphorjpdne Bon Ludwig Yroroftvém Als ме `ДащЕ Ram, wurde das Feuer im SHerde geldfcht, und die Alten gingen gur Rube — 504 bdraugen auf der Schwellé gigerte nod immer ibr eingiges Rind, bas ein Diddchen war. €s war ein mondbeller Abend, ein Gamstag- abend im SHerbfte. Mit der grépiten Gorgfalt hatte Miutter die ,Orube” im SHerde gebaut. Das will fagen, ит die Glut, die noc) vom Geuer des Tages tibrig war, hatte fie die Wfehe gefcharrt, und unten in der ,Grube glomm nun diefe Glut bis gum Morgen. Und auf dem Herdfims lagen die Spane, bie Cnden in Phosphor getaucht, und in der Hiitte war alles ftill. Aber draugen auf der Schwelle im Mond- fein fa das Wtabddjen. Gie fang vor fich bin und lieb den Glick tiber die Ebene und Ибег ме Hiigel gleiten, und fiberall blinkten kleine Cichter. Sie hirte Stimmen, bie draufen im Wtondfdjein fangen, und Sunde, die bellten, und die Sterne gligerten froftig. Aber mun erhob fie fic) aus ihrer figenden Stellung und ging ins Haus. Gn einer Ecke des Bimmers ftand das grofe Sett, und bas war in drei Stockwerke geteilt: unten lagen Bater und Mutter, und tiber ignen hatte das Madden feinen ав. Diefer Samstagabend fammelte in feinen wenigen Stunden das Leben und die Gehnfucht der gangen Wodje wie in einem Gercher, und fangfam trank nun bas Madchen den wunder- lichen Trank, den ihr Herz gebraut hatte. Sie ging in dem balbdunklen Zimmer auf unb ab, fie ftarrte ein Weildjen in die , Grube“ des Herds, fie beugte fic) gu ben Gcheiben des Fenfters und fuchte das vergerrte Bild aufgue fangen, bas fie von der Welt gaben, fie laufchte mit verhaltenem tem, ob in der ЗафЕ kein Laut gu hbren fei; aber alles шаг ити. Фа fechlic) fte auf ihren nackten Siigen gunt Bett, Rletterte hinein, rollte fid) in die Felle und lag jill, die Hand tiber den Augen, denn fie war tn dem Alter шо die Wenfcyen warten, immer nur warten, und nie gefchieht etwas. Fir fie und ihresgleicyen gab es dod) das Abenteuer, nach dem fo viele fich vergeblich fehnen. Was ift UWbenteuer anderes als Liebe, was ift Liebe anderes als Frauenraub, was ift Frauen- raub anderes als der Ubglang langft beendeter Rampfe gwifden Troll und tench? Gs war eine vielhunbdertjahrige Gefufudjt und eine ebenfo alte Wnogft, die fie an diefem mond- hellen Gamstagabend erfiillte, und ihr Glut felnte 14, bab jemand kame und fie aus bem Beite riffe und fie mit fich fiibrte. Shr Herg laufehte nocd) nach fo vielen hundert Sabren dem Sehritte ber Riefen, und fie duckte fich gufammen, [achelnd und beim feifejten Laute ergitternd. Unfere alten Herzen, die leben noch unter Sroflen und Mtircjen, und wir kénnen fie von derlei nicht losreipen Uber es maren durchaus keine Riefen oder Srolle, die um die Hiitte fcjlicjen, es waren nur gwei Bauernburfehen, die bereinwollten, um nad) alten Grauc) mit den Wadden gu feywagen und gu fchergen. Sie ftridjen um das Haus, fie verfuchten gum Fenfter hineingugucken, wobet ein Gehatten tiber den GStubenboden glitt, und fie waren von Un- rube und Erwartung erfiillt, nidjt eigentlid) des Madcjens wegen, fondern aus irgend einem une bekannten Unlaf. Uber die beiden Alten im Bett, die waren pon keiner Unrube erfiillt, Die Alte {dynardjte, fanggedelnt und ausfiifvlich, fie probierte fcymalte, kleine PBfiffe, [anges 3ifdyen, Raufpern, SGdjarren, Seufgen, Stihnen, Hujter und nodj eine gange Merge andrer Laute, die alle aus einem guten Sie pflegen, diirftend nach Unendlichkeiten, Sns reiche Leben mit verhingten 3iigeln, Siegficjer aufgerichtet in den Biigeln Auf edlem StreitrogR prablend eingureiten, Die Sternenfalne flatterhell gur Seiten, Die Bruft voll Ntut, den Geift auf Sturmesfliigeln! Der kiihn{te Berggug wird gu Maulwurfshiigeln Und abgetan find die Bergangenbeiten! Sa aber recken fic) gu Hinderniffen Des Lebens ftarre Hiirden herrfejend auf Und bang! — felon liegen fie herabgefchymiffen Und kurg geendet ift der fcjnelle Laut! Berdroffen neben fliigellaymem Pferde Schreiten fie langfam weiter auf der Erde! Mar Aaye? Der Negenfdirm GHedicht von Theobald Geiwiffenbaft Sas herrlichfie ber Regendacher Dient mir gum Schuge und gum Schmuck. Sein Sioff enthalt diverfe Cicher, Erhbhend den Gejamteindruck. Ст ИЕ mit griinem Seg begogen, Wie man es felten kriegt gu fefn. Und weil die Stangen ftark verbogen, Bilegt er zumeift nicht aufgugeln. Und feinen Griff, den guten, alten, Son fel’ icy mit befondrem Stolz! Si Silber ward er [chon gebalten! Und auch einmal fiir Ebenhols! 65 Ш ем Schirm von eigner Кайе, Sch habe mit ifm felines Glick: Go oft ic) ihn auch ftehen laffe, Sch krieq’ ihn jedes Wtal auriick. Drum fieb’ ic) in auc) ungeheuer = Und pfleg’ ibn, bis er alt und {chwach, Penn glaubt: Rein Haustier ift getreuer Wls folch ein gritnes Regendach! № аг1 ео нев Liebe Sucend! Wenn man in Witnden einen Wagen oer Crambahn, ohne umsufteigen, beniigt, fo verlanat der Miinehner einfach eine Harte ,Gradaus”. Diefe {chlichte Einfachheit im Derfehr mit Bee hérden fcheint nun einem Berrn aus Berlin als nachabmenswert erfchienen 3u fein. Denn er rief am Stegestor 3u einem Schaffner der Dreier-Sinte frohlich auf die Plattform hinauf: ,Sie, héren Se mal, fahren Sie jerade aus P“ Heinz Secharpf 3m Café Grogenmwahn lernte td Herrn Unaftas Nahmias fennen. Er (ud mich in feine Wohnung ein. Sch ging hin und wurde von ihm empfangen. y&inen Moment,” bat er, ,ic) will nur meine Korrefponden3z mit Dilla Wahnfried be- endigen ” poaben Sie Beziehungen zur Wagnerfcen familie?” hordyte ich anf. 150 tft es!” fagte er und [ее баз Кире зи. ,Berufliche oder gefell[chaftliche P” forfehte ich. Wie man’s. nimmt,” meinte er, ,ich fchretb’ n Shnorebriefl” Е Ludwig Engel Die Hochin eines gerjtliden Herren hatte oie Ungewohnheit, immer nur von , ihrer” Hiiche, nihren” Tépfen, ,ihrem” Gerd zu reden. Der Herr Pfarver belehrte fie nun, af es fich wohl beffer anhéren diirfte, ment fie von ,unferer” Hiiche, ,unferem” Gerd rc. fprechen wollte. Eines Cages nun wird der Pfarrer ord einen lantern Schreit feiner Haushdlterin in fetnem Mittagsfhlafcen geftirt. г из hinaus und fragt: Das iff oenn fos? , worauf ihm dte Héchin zur Untwort aibt: , Ach bin anf ,unferen Dopo gefallen.” Setdhen der Sett Szeremley Warum jieht man jest itberall fo abideulide ещешаГо се“ pesabrideinlids itt — Kunftutalerfirei=t!”