Paul Segieth, 8. bayr. Inf-Reg., 7. Komp.
	Heiftige VDorfiellung
	Ver Wajor Brieoinger von Liroler Landes-
fdjitgen fegt ftets grofen Wert darauf, dak die
junge Mannfcjaft thre Meldungen nicht mechanifeh
herfage. €r will, ав die Lente den Sinn der
Mieldung. fo gut verftehen, dah fie bie Gituation
gléichfam: im Geifte vor fic) fehen. Bei einer
Gefedjtsiibung halt er den Schiigen Brengg an,
der mit einer Meldung an ihm vorbeirennen will.

wllfo fchin,” wmiederholt ber Major. Der
Herr Leutnant fchickt Sie gum Gefreiten Page
(ehmer, meil diefer eben als Scywarmfiihrer nicht
den Seind, fondern den dritten 3ug der eigenen
Rompagnie befdhoffen habe. tun wollen wir
uns die Gache aufgeichnen: hier links oben, da
ftebt. ber Geind; hier ber eigene dritte B3ug.
Stimmt ’s ? 

nsawobl, Here Major! 

Oo, und jet bie Mtelbung ? 

»die Mtelbung, jawobhl,“ fagt ber PBrengg,
,aber meld’ g’horfamft, i moan baltern, b38 kann
ma hiagt ndt geidjna!”

wLacherlich, alles (abt fid) aufgeichnen,” ent-
gegnet ber Major und naft feinen Bleiftift. Sie
miiffen fic) Shren Wufirag nur ridjtig im Geifte
  porftellen ! 

» Beil halt der Herr Leutnant mir befohlen
hat, dem Gefreiten Paglehmer a’ milden, er is
a Monbdkalb!  рога:
	угазой фе A-B-C-Shigen
	wNon, td jptele nicht mit Soloat. Mon Papa
fagt, da fommt der Joffre und flecit uns in die
grande Urmee!”
	Auf Vorposten (Cétes Lorraines)
	und nie gewubt, wer fie erhalt. Diefes Gerfahren
ft fchematijey, kalt, fachlicy! Sekt aber habe ich
zu einent diefer braven Dianner perfonlidje Be-
zichungen bekommen. Sch kenne ihn, und er
kennt niicy. Wird es ihm ba nicht eine doppelte
Greude machen, die von mir geftrickten Gachen
зи tragen 2 
		Mein Gewebr
	Was fah ich einft mit wenig Luft?
Mein Gewebr! -
Was quialte, wenn ich’s ,pumpen” mupt?
Mein Gewehe!
Wenn, ich’s nict pug’, bann roftet’s fdnell,
Sv dab ic) ,auffiel” beim Appell.
Ballerie, vallera, juchhe!
	Wer hat mir oft den Wr Бер?
Mein Gemehr!

Wer {фо vorbei, wenn ich nicht gielt’?
Mein Gewehr!

Beim Urlaubswunfe), wenn ich verbockt,

Фа war der Hauptmann fehr verftockt.
Ballerte, vallera, juchhe!
	Wer freut’ fic), als das Stretten kam?
Mein Gewehr!

Wer fah gu, als ich Abfchied nahm?
Mein Gewehr!

lind als ich trat aus Liebehens Haus,

Sechmiickt’ mein Gewehr ein bunter Straus.
Ballerie, vallera, fuchhe!
	Wer bleibt mir, wenn s gum Sterben gebt’
Mein Gewebr!

Wer hirt mein allerlest Gebet-?
Mein Gewebr!

Shr Gritder tut mir an die Ebr,

Und тек ins Grab mir mein Gemehe.
Ballerie, vallera, jucbe!
	(па Еее уог Зоцап) Rarl Rabe
	Unteroffigier
	fturmmann, im biirgerlichen Leben feines Jetdjens
ein Grobfdymied, dehgend damit ab, die febr biib-
iden und jehr waimen GSocken tiber feine Siige
3u bringen. €ber es geht nicht.

»Du,  fagt er gu einem Rameraden, ,,mub
bie fic) aber eene komifche Gorfiellung davon
machen, was for SFiibe ick habe! Weebte, ick
уве bie Dinger meinem Sungen nadj Saufe! 

Und, indem er fich eine der erhaltenen 3igarren
anraudht :

»Aber een Kraut. hat je jekooft — allabon-
néhr! 3u deutfd): allerhand Wchtung!“
	Siebe “Sugend!
	Aermann Wagner
	3n einer Stadt im Worden Schleswig-Holftens
hapert es fekr mit dem Deutfden. Doch das
Bliiihen ver Dichtung fcheint nteht darumter 31
	leiden. 23065; Etn junges Weadchen hat fol-
	genden ,,lyrifehen Eragug” zuftande gebract:
	„Ре Lampe brent fo trube,
Es fehlt fie an das Fett.

Den Niingling, der ich ltebe,
hm ift {chon fangs ins Bett.’