auf. Demguliebe bat ja fener Klausner (das
»kranke Salstuc)  haben fie ihn immer де
heiben —) fein Bergkirele erbaut. Und dann
fein forglid) einen Stein vor das Waffer geriickt,
bak nidjts Unfauberes den reinen Spiegel tribe. —

Sief, tief beugen wir uns gun Grund. Sind
wieder Kinder geworden, kleine unfchuldige Gee
fchipfe, Bibelmenfchen, die an der Gruft der
Natur liegen — —

Sergifimeinnict blauen auf. Wir pfliicken
uns einen Strauk. Wenn man in die {chnellen
3eitlaufte nur Steine einbinden kinnte — diefe
Stunde vor Gergeffenteit gu wabren!!

On bliihenbe Rube find wir gebiillt. Wie die
tragenden Uckerfelder ringsher — aliickfelig.

Oben, aut der Linde figt ein Hirtenbub. Der
hat ficy eine Weidenfléte gefdynitien und probiert
feine Runft:

nan der Heimat, in der Heimat, da gibt s
ein Wieberfefn!  ....

Der Quell wifpert es mit, — — —
		Surtickh 5ит den Wald geht es  @оп lar-
mender. Dort kraht ein Nuphaber — der Poligei-
mann bes Forftes — und teilt allem Lebendigen
mit, bak nian auf der Hut fein miiffe. Cin Feind,
ein Gerderber, nae fic) jet, — der {chlimme,
jagbliifterne Dien} cy!

»Habt Adt! Habt Weel” ruft er ununier-
brochen. Und hurtig madjt ein Hafe uns nod)
ein Mannejen hin im Weglaufen, die Cidkiglein
fliegen nur fo, von Gipfel gu Gipfel im’ Iu;
knifternd bricjt eine Rehgeis ing, Holg, mit der
Sehnange nodj ihre Sungen vor fic) herfchiebend.
Gelbft der Ruckuck ijt in feinem Wlarmberidjt
burcjaus geftirt, und wir hbren feine Stimme erft
{pater jenfeits des Hiigelkammes. Die {djlanken
Sannen aber, ‘deren griine Gpigen eben erft ihr
»Haubele  abgeftreift haben, — wie man, hier
aulande fagt, — nicken weife nit ihven Wipfeln.

Hier aufwachfen muf gut fein!

So auf Du und Ou mit jedem Bujeh
und Giraud), allem was da atmet und тей
briiderlic) verwanbdt ....

Gerabde fehligt der Hund ап. Gine fchine,
deutfche Rajfe, einfach, ftark und treu, ridjtig ein
Зе ав т diefer unfidjeren 3eit.

Wo bie awei Uimen fiehn, fiilbrt unjer Weg.

Rebenumfponnen ein Haus, buntbebliimt jeg-
lies Fenfter, fcywere Riihe, brave Siegen, {dymucke
Pferde im Stall.

wMorge muah oins davo ins Feld,  fagt der
Zwiilfjdbrige und pat{dht feinem Brdunte freund-
fhaftlich aufe Gefak. Der Rnabe hat gang allein
pfliigen miiffen diefes abr, und feine jungen
Sehultern haben harte Striemen bekommen beim
Wrmaufreifen.

Uber, wie der Grohvater dann iiberall nach-
fab, ftrablte ber Ulte:

„Зее НО! Redht halcht es g’macht, Biieble!*

Und nirgends fand diefe Wutoritat etwas aus-
зшевеп.

Os es tiberall feblte, haben Haustodjter und
оби kurgerhand den Stall ibernommen. Wie
blankpoliert glangen die Rinder! Die Hiihner-
teige wird von den Halbmitdfigen beforgt, die
ein jedes ,,Bibbele  perfinticd) kennen.

adiebele, komm, gieb, gieb gieb,  [ocken fie,
und fogleid) fttirgt iynen wie ein Scyneeball, eine
milchweike Henne in ben Scho.

»diebele, was hafcht denn? Willfeht a Sit-
terle habe?“

Unb bas autraulide KBpfdjen [chmiegt fick
weit) in bie Hand: ,3ieb, gieb! 

Heiligenland, — wo Menfdy und Tier nod)
miteinanber {prechen ....

Liebevoller ift allerdings kaum je ein Feder-
vie gepflegt worden!

Yusftellungoftiicke find es fsrmlid), was da
dick, fett und ftolg auf dem Gutshofe paradiert.
Und das Gonntagskleid fo glatt, feft und ange
goffen, wie wenn ein Srifeur mit Ramm und
Bomade hier am Werk gewefen ware!
	Licd der Crdner
	Unfer bijt du, goldener GSommertag,
Deiner Griihe gnabdenteicjes Weben,
einer Sonne Glut, der fptiten Wachtel Schlag,
Лиз, den Rnechten hat dich Gott gegeben!
	Vie wir, traumverwandt mit Baum und Slur,
UAhnend Glick und Mot mit ihnen teilen,
Ginfalt weijt uns der geheimen Quellen Spur,
Die die qrohe Itot des Lebens heilen.
	тай 5ег Зл@е ШевЕ т ие’ Sein,
Ratfelkraft aus feyweigediingter Erde,
Ginjamkeit, du 1aft uns in dein Gartchen ein,
Dak dem Triumer fein Geniigen werde.
Wilfred Suggenberger
	(Reiferlied
	Paul Segieth (im Felde)
	Gcjier iibereinander fiehen die Bitten! —
[ауте beinahe.

Uber im Stalle werden fie’s gu fchigen wiffen!
Millionen gute, nabrhafte Flafeychen fehe id) da,
mit reiner Pabe gefiillt. Unb Mtillionen lechgende
Rindermauldjen, fcymagend, — voll Behagen;
die lekten Sropfen nod) anf fiibfeudjten Cippen.

90%  Фоп №18 dort Roggen empor, mit
feinen rotlicjen SBrnern und bem Langen, ‘ftock-
fteifen Geehundsbart. Dann Weigen, kraftig und
frifdy ип Тай herghod) bereits.

Bor freudiger Ergriffenheit halt man an.

,Ceht, was uns wiehft! Sm feyweren Jahr
widh{t uns Hier Dtildy und Brot! 

un frippeln Gcyulbuben einer, barfub frofh-
gemut. Blond, wie fchnittreife BWhren, rotbackig,
prallen gefunden Wpfeln dhnlich.

„Зое  фетем alle gu bheifen.

а 908% 5ет Зодет ооп der Bickerel,
und der ba ifeht vom Wirt! 

Bor dem. Otte fteht jet noc) ein altes bau-
falliges Gehdit, das der Polykarp Wfdjbauer ge-
habt hat. Gis heruntergekhommen war er gwar
und arg abgehaujt, trogbem aber nicht verlegen,
wenn es galt, fic) auf hluge Wt Tabak fiirs
Pfeiflein gu {chaffen.

Dem Dorfgalte war namlicy fdjon beim Ein-
tritt ein Bleceimerdjen aus der Dadhlucke еп
gegengebaumelt, bas ber Schelm mittels einer
Schimr oben an der Fabnenftange befeftigt hatte.
Go angelte fic) Polykarp Lag fiir Tag feine
Kreger als Pflaftergoll und trieb es, big der
kiible Rafen itn bdeckte. Hod) auf dem Berg,
unterm Gnabdenbild, wo Pednelken gliihen, —
perichmenderifd) auch iiber bes Armen Grab ...

Das Friebhofskirdle aber fteht blitenwei§
da, wie eine junge Maid im Wiaien und hat
filberne Birkenpagen um fic) ber, deren Panger-
leib im Gonnenfeheine bligt. Und igre feibenen
Locken raifchen leife mit dem Wind ....

Es ift wunderhiibfeh ausgemalt, unjer Gehwa-
Бен! Dod) das Hiibichefte find unftreitig
awei viefige Hummeln, bie fic) jult auf dem
Hocaltar fejlafen gelegt haben. Wie find fie
nur beveingeraten? Sn den Glockenturm von
einem jaben fufthaud) gewelht? Dem Wohl
geruch des Weihraudjes nach, durd) diefen Lor-
fpalt beim eiligen Offnen? Bielleicht hat fie
auch ein fchwiiler Gommerabend verwirrt, dah
fie taumeind — in fiiher Ciebesbetdubung — fic)
dem Hern gu Gilgen legen muften ....

Behutfam tragen wir fie hinaus. Da beginnen
ihve Pliifchkorperlein erwachend in ber Mittags-
glut gu beben. Gie dffnen blingelnd ihre grofen,
golderien Augen und — find im ndehften Wugen-
blicke fcyon in der violetten Wtalve am Mauer
rand verfdjwunden. Se in eine Bliite, mit einem
Riihnen Ropf[prung.

Aber wir find durftig geworden, fo ini Staunen
um Gelb und Kreatur, und fofort tifeht uns die
Hebe Erde auch einen kiefelklaren Quellentrunk
		Sch) Hab ein Letd getragen
lim dich, holdfelige Frau!
Nun welkt bie Rof’ im Hagen,
Die Welt ift worden grau.
	Die Welt der Schelmen und Sejrangen
Lockt lang mein Herg nicht mebr,
Sm Gtreite auf der Schangen
Sind ic) wohl Tod und Chr.
	Der Flammberg und ме УИпие,
Gie trafen mic) gar gu gui,
Unter der blanken Sriinne
Sickert bas warme Blut.
	Wohl bald gum grinen Srunde
Gin rotes Bachlein tropft,

Das Herg, der tolle Kunde,
Miide am Koller klopft.
	Haft balde ausgedjlagen,
Richelnd ии ЭЖотдетаи:
34) hab ем Leid getragen
Um dich, holdjelige Frau!
Aans Wendt
	Eriihfommer in Sdjwaben
Bon Fringa BrodoorF-Wooder
	Margeriten, blaue Wogen von Salbet, Scjaj-
garbenmoblkdjen dariiberhin, wie flockiges Wellen-
девкаще! ....

»dtur eine HPalteftelletl” kart midy adjfel-
suckend der Schaffner auf. Die ,Riihele’ werden
an ber Station’ verladen! 

Man ift empfindlic) und fcjeut, mit den ,Mi-
hele” in Wettbewerb gu treten.

Deshalb (aft man das Biiglein getroft weiter
idjnaufen, den Slug entlang, ber fich in dte {chime
mernde Ebene immer tiefer nad) Weften gu eine
grabt, und wanbdert rubefam, Sut in der Hand,
den frifeyen Worgenwind um die Stine, land-
стат gen Often.

Ree, Klee, lee, die iippigfte Fille! Bald in
rojenroten Rugeln, kleinen derben Bauerndirndeln
gleich, die Fluven durdjtangend, bald gart lichte
grin und weib, und auf jedem ein Bieneleit drauf.