бете и. Die vrei Gleiden. Hiergu ein Stablftich. Gine der hervorragendften Bierden der reid) mit pitto- resfen Anfichten gefchmiten Landfehaften Xhiringens bilden die mit dem gemeinfchaftlicyen Namen, ,,bie Glei- chen’’, begeidyneten drei Burgen, Gleidjen, Miuhlberg unt die Wachfenburg. Ste Liegen in einem Dreie€ unfern yon Gotha und Wrnfiadt auf bret tfolirt fich erhebenden Bergkegeln. Фе Фок diefer berahmten Burgen recytfertigt den Spradgebraucd) nidjt, weldher allen dreten denfelben Namen beilegt; denn nur Gleichen gehwrte den Grafen von Gleichen, Spiegelberg, Bormont und Yonna, welche 1631 audftarben, wahrend Burg Mihlberg den gleich- namigen Herren von Miblberg, die ficy (раке Grafen nannten, und die Wadhfenburg urfpriinglicy dem Stifte Herdfelde gehirten. Die Burg Gleichen, an welche ficy Ме томам обе Gefchidhte ded Grafen Ernft von Gleicyen und feiner bei- den Frauen Eniipft, wird in der Regel dad Wanderdlebner Sehlof genannt und liegt auf einer fteilen Bergfupype, bret Stunden yon Gotha und eine Heine Stunde von Dem gqrofen Dorfe Wandersleben. Crklinuat man den ficilen Fubpfad, fo belohnt den Wanderer oben cine fehdne Umfidht, die aber devjenigen yon der Wachfenburg aus bet weitem nachftebt. Man tritt durdy die Refte cined Hohen gewslhten Thora in Den ehemaligen grofen Burghof cin und fieht fid) rings bon Muinen umgeben, моем denen tippig dad Gras und Hier und da niedered Bufdhwerf emporfprieft. Dag Hauptgebiude trogt nod) inuuer ber vernichtenden Cine wirfung von Wind und Wetter und bietet fidy als ein gegen 100 Sup (anges Bauwer€ dar, welched viergeln Senfter befap. Die Mauern find fdeinbar имено und im Wnfange unferd Sabrhunberts waren fel6ft pas Balfenwerf und das Biegeldach, fowie mehre Xreppen in ебет Buftande. Ueber der Thite ftand bas Wappen ber Grafen Gleidhen, cin Qdwe mit der Jabressahl 1588. Su cinem Gemad im obern Sto, der Sunfernfanmer, fiand bid in die fegten Decennien bes 18. Sahrhunderts cine grofe Betiftelle, in weldyem der Graf Crnft mit fet nen heiden Ghefraucn ,,cintrachtiglicy ” geruht haben follte, ein Mbbel, nach weldyem einfk formfiche Wallfahre ten angeftellt wurden; denn ein Gpahn diefer Bettftelle im Simmer verbrannt, hatte, der Gage nach, die Sraft, ben ehelichen Grieder wiederherguftellen, und der Frau dic Liebe des Manned gu erhalten — allerdingd eine unfchig- bare Gigenjdaft; daneben aber auch fonnte cin Splitter dicjer Bettfiatt — bas rafendfte Zahmweh ftillen. _ An dad Hauptgebiude ftofien die Muinen der chenta- ligen Burgéayelle, an welder man nod die Fenfter unter- i om jane michtige Pfeiler trugen pie Langft ¢ Ws . i Иер heifen on мы ung. Die Refte diefer Bfetler Heif Ocfilich find die Ruinen eines Truger8, oder Wart- thurmé von anfehntidser Hohe und unweit von demfelben ftchen bie Neberbleibfer einer gewaltigen Gffe, wie folde vot utdt gar gu Langer Beit auf ber febr qut erbal- 1. Band. nen Burg DHardenberg, bei Gottingen, aus einent Keller oder Souterrain auffteigend, ebenfall gefunden wurden. Dev wandernde Зое тиб Я auf feine Bhantafte befchrinten, wenn et fic) ein Bild von den ehemaligen Ubrigen Baulidteiten der Burg machen will. Gs ift noch eines Dret Sufi Hohen und einen Fug ftarfen quadrirten Steines gu erwahnen, der mit den befannten etiern J. H. S. bexetchnet ft, und alfo, wenn nicht blo8: Jesus Hominum Salvator, gemeint fein foll, dad Wabhrgeichen der Sefuiten, In Hoc Signo (пб Vinces) tragt. Gben- fallé findet man noch einen grofen Lrog von Sandftcin, cine Gifterne, denn Die Burg Gleichen hatte, wad vielleicht felten Dev Fall bei andern Forts ber Art war, feinen Brunnen. Mit Besug auf diefen Umftand nannte Graf Ludwig die Burg, auf welche das Wafer mibfelig binaufe — gejdarrt werden mufte, , die fdjlechte, Durftige Ente”, und nahin, wie feine nachften Whnen, feinen Sig in Ofte druf, Kranichfeld, oder in Blanfenhain, Yonna, wohnte аб ой зи Grfurt. Von der Burg Gleiden aus dehut fich die ganze Kette ded Thiringerwaldes in langen Wellenlinien bis zur blauen Berne. Der Infelberg erhebt fd) malevifey, mit fetner Kuppe alle andern, gleich einem Herrn des Gebirges, tiber- tagend. Man fieht bie feylanken Thiirme von Arnftadt und fann bid gum Sechnitte de3 DHorizonts in Often ung gehindert blicen. Die Landfchaft ift feineswegd cine reiche gu nennen; fe tragt viclmehr cinem cinfadjen Character, Dem aber Durd) Ne reigende Nuine Mhhlberg, паз пабе, aber tiefer ald Gleiden Tiegend, durch bie entferntere Wachfenburg, durch reiche Gaatfelder ein freundlicherer Anddrucl gegeben wird, fo wie das Dorf Wandersleben, Die Kolonte Neudietendorf, fo wie das fcymale Silberband ded Upfelftadrhaches ein duferft freundlided Moment der Umjchau hingufiigen. G8 ift cine vor der gefhhidtlichen MRritif nit Stich Haltende Annahme, daf die Grafen Geiden bon den Gsttinger Gleidjen in diefe Landfehaften дезоден feien und fomit iff aud) dic Tradition, Daf die Grafen Gleichen Die Grinder der Burg gewefen, nicht haltbar. Фен lic) nacweislid) tritt Burg Gleichen im Jahre 1089 auf, und gwar alé Gigenthum der Thitringenfcyen Margrafen, welche aber als Lehnsherren den Befig der Burg an ficy gezogen gu Baber fceinen. Dex Maingzer Apalbert 1. erz Hilt fie mit Worecht des Baren Bewilliqung 1123; rz: Бор Uoalbert belehute die Youna, ein uraltes Gefehlecht, mit der Burg Gleichen und Erwin I. von Lorna nannte fidy guerft Graf von Gleiden. Woher aber der Rame Gleichen? бат von Alten- gleidjen Heirathete ums Sar 1100 cin Sreifraulein aus dem Gollingfehlop, Ualar, Lief folde ale Wittwe gurite und die Tochter бат von Gleidhen ward im Witer von 19 Jahren die Gemablin von Bodo Engelbrecht von Lonna, Dem Erbfohne Erwins. Go ergihlt Mafanius in feinem Manufcripte aus bem Urchin des Mofters Neuen wert (1420) und die Stanunbdume der Uslar-Gleichen, fowie Der Hannoverfden баш Mandelsloh wider- jprechen wenigftens der Ungabe bes Pater Mafanius ier jene anno 1100 gefchehene Berfippung der Yonna, Uélar und Gleichen nicht. _ 94169306 15 ОТД. ИСКУС Ел ИЗОБРАЗИ ГЕЛЬ. 0 1 ГРОГУ ЦИ: ЦЕНТРАЛЬНАЯ ГОРОДСКАЯ ПУБЛИЧНАЯ БИБЛИОТЕКА he 8 ЕУАСПАА