Hemrid vo. Malgan: Wdolph v. Wrede’S ейе ш Hadhramaut.
	Woolph v. Wrede’s Дейе in Hadhramaut.
	Von Heinrich Kreiherrn von Malan.
			bletblid), wo man die Walrheit verfennt, dak den verfdjie-
denen Gruppen 5е8 Menfcjengefdledts and) jehr verjdyie-
dene Sulturwerthe innewohnen und dag fie permanente Wn-
lagen haben, gegen weldje alle ,,chriftlidye Civilifation’ rein
nidjt8 vermag. Gie fchipft Lediglic) Waffer in etn Sieb;
fie will die Rainy jelber corrigiven, und darin liegt eben-
fowobl frevelhafte Vermeffenhett wie groker Unverftand.

Die eingefangenen Sdwarzen, an weldjen das Herum-
erperimentiven begaun, wurden guerft nad) der Snfel Bruni
gefchafft. Diefelbe liegt fildlid) von Hobarttown und ift etwa
5O Miles lang. Der ndrdlidje Theil ift mit dem fitdlicjen
burd) eine fdjmale Landzunge verbunbden; der Legtere tar
unbewohnt. Die Snjel ift nicht frudjtbar und weder yum
Aderbau nod) gur Vielgudht geeignet. Die Station der
Sdywarzen“ lag an einer Heinen Bucht, oben im Movbdwe-
ften der Snfel, 2 Miles bom Cap be la Sortie, Mtan gab
den Sdhwarzen Brot und Martoffelu, aber fo fpirlich, dap
fie hungern muften. Der Sdhiffsswiebadk war faul; Fleifd)
echielten fie nidjt. Deshalb entflohen fie, wenn ivgend mig:
lid), auf das Feftland, um Ringeruhs ober Opoffums зи
jagen. Dann fing man fie wieder ein und fittterte fie nad)
tie vor diirftig und fclecht. Man nannte das ,, Protection
und Givilifation!” Bald ftellten fic) Rraufheiten ein. Die
Sdhwarzen jammerten und baten wm Tabak; — er wurde
ihren verwweigert; mandje fromme Chviften verabfejenen ja
das ,, Seufelstraut’.

Die Sdwarzen riefen: , No good, — this bad place, —
no egg, — no Kangaroo, — no like — all die.“

Diefe Worte fonnen wir als Motto fiir alles Folgende
hetrachten: ,, Hier ift’s fajlecht leben, — hier taugt e8 nidjt, —
	Hier haben wir feine Smueter und fein Kaingerubfleifd, —
hier gefillt e6 uns nidt, — ier mitffen wir Alle
jterben.“

Die Hohauer, verhirtete Striflinge, brachen in die
Station ein und thaten den fdwargen Frauen Gewalt an; ein
Sleiches gefdjah von Seiten der Walfifajfiinger; dtefe thetlten
Sleifh, Branntwein und Cabac aus, fie gaben den Frauen
allerlei Rleinigkeiten und Lodten fie gu fic. Durch diefen
BVerkehr fam eine gewiffe fchledhte Rrankheit unter die Sehwar-
zent, und wieder fielen Ptordthaten herither und hinitber vor.

Зи   Фет war ermittelt worden, daB auf Tasmanien
felber nod) einige fleine Hovden in alter Greiheit umber-
jcwiirmten. Der Superintendent Robinfon unternaln её,
diefelben anf friedlidje Weife cingufangen. Er ging in
ben Bufdh mit einigen jdwarzen Frauen ber Station, die ev
mit bunten Bandern aufgepust hatte, aud) nahm ev allerlei
Heine Gefdjenfe mit. Xin 28. December 1834 wurden
bie LeBten freien Tasmanier eingefangen. Somit
war binnen dreifig Sahren die ganze Snfel vom Ungegiefer
(vermin) gefdubert“. Wim 22. Januar 1835 famen diefe
legten adjt in Hobarttown an, in den Sahren 1830 und
1831 hatte Robinfon 54 RMipfe eingebradjt, 1832 63;
1833 44.

Die Station auf Bruni im dugerften Shiden шие
aufgegeber werden. Wan befedhlog, die Cingefangenen fammt
und fonders nad) der Flinders -Snfel in der Bafftrafe gu
fhaffen, alfo паб dem fiuferften Morden. Dort glaubte
man fie in aller Rube, ganz ungeftirt von duperen Cinfliffen,
civilifiven gu fonnen. I.
	Die Beduinenfrauen und whe Puy. — Wusfliige Wreoe’s. — Entdedung over Hiinyaritifdhen JSnjehrift von Obne. — Mande ge-
fahrlihe Wbenteuer. — Verdadt gegen den Reijenden. — Mibhandlung deffelben. — Cin Berbriiderungsfeft der Stémme. — Gin
	_ blutiger Wit als Bol€Spanter. —
	Wrebe vertwetlte bas erfte Wal nur wenige Lage tn
Shoraybe, hatte aber dod) Beit, Beobadhtungen itber die Be-
pilferung gu madjen. Die Frauen gehen, ber moslimt-
{djen Gitte entgegen, unverfdletert. Gie tvagen faft daf-
felbe Goftitm, wie die Veduininnen, mv aus reidjeren und
feineren Stoffen. Shre Oberhemben find hellblau, der Rand
ift mit griinem Stoffe befegt und bet den Yteidjeren mit Sil-
berftidferet vergtert, das Beinkleid roth und weif geftveift, dev
Giirtel oft mit einem Gilberfchloffe verfehen. Зи jedem
Obhre tragen fie zwHlf zientlid) ftarke Silberringe, yu wel:
chem Bwede das Ohr an ywHlf Stellen durdjbohrt if.
ие tragen aud) Nafenringe. Wuf jeder Seite des
Kopfes ovdnen fie da8 Haar in Kugelformen zufammen,
weldje fie traubenfirmig vereinigen. Um теб viel folder
Kugeln aufweifen zu finnen, nehmen fie ihre Buflucht yu
alten Fegen und Lumpen, um die fie die Haare поет (тат
fieht, e8 gab eine Urt von Chignons Lange vor Erfindung
ber envopdifden). Die ganze Frifur wird mit Gummi ava-
bicunt itberfividjen, um it die gehirige Confiftens yu geben.
Von einer Sdlife yur andern geht ein farbiges Band, an
	m Wadt Mhayde ed Din. — Angeblide RadhTommen des Propheten.
	dent eine Wlenge vtevediger Maftdjen von Silber oder for-
fligem Metall Hingen; in diefen find Amulete befindlich.
AuKerdeir ift nod) das Haar mit fingerbreiten rothen Strei-
fet, die von vorne nad) hinten gehen, bemalt. Gefidt,
Hals, Arme und Filipe find mit dem Extract der
Curcumawurgel gel gefdrbt, und auf bem Gefidst
auperdem nod) vothe und indigoblaue Bliimaden
aufgemalt. Die Augenlider find mit dem befannten Gol-
Препии von Antimonpulver, Kohel genannt, [dywarg gefiirdt.

Die Kinder im Wadi Doan gehen bis zum vierten Jahre
vollfommen nadt. Shr Haupthaar haben fie auf eine felt-
fame Weife gefdhoren. Cinige tragen mv einen rumden Bit-
{jel oberfalb der Stirn, andeve foldje Biifdel an den beiden
Sehlifen und auf dem Wtittelfopfe einen aus Haaren gebil-
deten Kamm ; bei nody andeven theilen gwei derartige Ramme
bas Haupt in drei Felder. Die Frauen tragen ihre Kleinen
nidht wie die Aegypterinnen auf der Sdulter, fondern feben
jie rittlings auf bie Hitfte. We Kinder find mit Talis-
manen behangen, die fie vor bem bifen Blide fchithen
follen. Ginige tragen deve an die funfrig,