Wreode’s Rete in Haodhramaut. 296 - Heinrid) bv. WtalBan: Woolph. vb. mit eiitem nenen Ullah Hafits ef Rabayl* aufnahar. Darauf wurde nod) eine feltfame fymbolifde Handlung vov- genommen, durd) weldje der Bef lug feine veligivje Weihe evhalten follte. yas Feuer, weldjes in dev Weitte der Зейашийцио brannte, wurde durd) einen grogen Haufen Holz neu belebt und die auflodernde Slamme mit Lautem ubel begriift. Man bradjte dann einen Aft des Rebefbaumes und einer fetten Hammel, weldyem der altefte Scheid) bie Fife band. Darauf ergriff ev den Wit, fprach ein Gebet iber ifm und iibergad ihn den Flannnen mit den Worten: ,So wie diefer Wft verdorrt, fo migen unfere Feinde ver- dorren!* WLS alles qritne Laub verbraunt war, entzog er ihn dem Feuer, fprad) побит cin Gebet und dourdyfdhnitt mit jeiner Dfdjembiya die Rehle des Hammels, mit deffen Blute der noch brennende Uft geldjeyt wurde. Dabei fprad) der Seheih: Wer in der Stunde der Gefahr guviicbleibt und diefen blutigen Wit, unfer Banner, verlagt, dev berborre, ev und die Seinigen, fo wie der Aft verdorvt iff.“ Er rig haun mehrere fleine Bweige von dem verbrannten WAfte und itbergab fie ebenfoviel Beduinen, weldje damit adh verfdjiedenen Richtungen eilten. Der fdpwarge, blutige Wit wurde in die Erde gepflangt. Die Beduinen Léften ihre ge- wihnlid) gufammengebundenen Haare, fdjiivten abermals dad Ferer und begannent einen ausbrudsvollen Krieg stangz um daffelbe, welder vou bent Gar (Vamburin) und dem Rriegs- gefange beglettet wurde. Zang und Gefang daierten bis ach Mitternacht, bis fic) die beiden Scheidhs, dem neuen, feltjamen Banner (d. В. dem blutigen Wt) folgend, ach Often wandten und im Dunfel verfehwanden.“ Dev Hauptaft, fo erfubr Wrede, brloet nun das Banner, um das fich alle Verbiindeten fcjaaren; dte abgeriffenen Biweige werden in die eingelnen Stinune getragen , und die dort Buvitcigebliecbenen fammeln fic) um fie, als ihre Fahnen, und eifen dem Hauptheere gu. Beim Friedensfdjlulfe wer- det alle Bweige feierlich verbrannt, und die Scheidhs fprechen dabei: ,Unfere Geindfdaft tft vernidtet, wie diefe Bweige vernidjtet find!* Cin Seder fdjladjtet dann einen Widder zum Opfer. Hat eine Partei mehr Зое, als die andeve, fo fagt dev int Vortheil ftehende Seheidh: podhle gwifden Blut und Mild!* o. В. gwifehen dev Erbradje oder bem Blutgelde, Gewshnlid) wird 16509 beim Friedensflug das Biuigeld angenommen. Fil dtefed befteht in Hadhvamaut fein beftimmter Gag, wie in anderen Gegenden Mrabiens, fonder eS wird je nad) dent Reidhthum bes Lodtfdjlagers bald hiher, bald miebviger tayirt. —~ — Um 29. Slt iWberfehritt Wrede bas Gebirge, weldhes die Wafferf{deidve giwifder dem Beled Hadfchar und dent Geled Beni Yifa bildet. Er fam nun in da8 Gebtet des Wadi Rhayde ed OQyn und bes Wadi Wid, weldje gum Syftent der hadhramantifdjen Wadis gefiven, ebenfo wie der Wadi Minua Doan, Hadfcharin und Rajfr. Unf dem Gebirgspajje fam die Ravawane an eine Stelle, wo die Bedwinen eine Wrt Fort, b. h. cine fteinerne Bruft- wehr mit Sehieflichern, erridjtet Hatten, von wo ans fie den Weg beherefdjten und ein Wegegeld forderten. Beder Mit- veifende mute einen Ghaler zahlen, . h. die Stddter und Dorfbewohuer, denn dte mitreifenden Beduinen gingen frei, Der Wadt Mhayde eb Oy bildet tm feinem obern Cherle einen traurigen Gontraft gegen ben eben verlaffenen frudjt- baren Wadt Habdfdjar und feine Seitenthaler. Wihrend in ее eine reidje Balnienvegetation blitht, weifen jene nur gerfivent umberftehende Mimofen und wildes Dornengeftriiud auf. Dev untere Theil des Wadi Mhayde ed Dyin ift frudht- borer, hat gwar aud) feine Balmenwwiilder, dafitr aber didjte Mimofenhaine, und ift befonders reich an Sndigopflanzungen, welche den Haupternihrungssweig der ihn bewohnenden Be- duinen vont Stamme Ba Omm Sfaduff bilder. Зи ihm Liegen auger vielen anderen Dorfern die zwei Haupt: orte Rhayde und Ohila, die aud) auf der Miepert’fdjen Karte angegeben find. - Nuf dtefer Reife hatte Wrede viele Sdherife yu Beglei- tern, d. . angebliche Nachtommen des Bropheten, weldje die fonatifdjen Gloubenswiidhter in ben Stidten fpielen, die von den Beduinen al Zauberer gwar gefitrehtet, aber als hab- gierige Menfchen gehakt und als Feiglinge, wie alle Stadter, verachtet werden. ЗФ Ген Weenfdjen байеи den fried- Lichen Biirgern und den Meifenden gegeniiber, weldje nidjt Beduinen find, Wes fiir erlaubt, was ihre Habfucht befrte- деи Fann. Wl religivfe Perfonagen glauben fie, dak ihnen Ales zufomme, und dak fie bon dem Cigenthume Anderer freien Gebrauch machen fonnen, da Seder fich 040% fcydigen milffe, fein Hab und Gut einem Heiligen gu opfern! Sie beqnitgen fic deshalb nicjt ине, ungeftitm yu fordern, fone dern nehimen aud) geradegu vont frembden Cigenthume Befig, bag die abergliubifdyen UAraber felter gegen die gefitrd}teten Bauberer yu verthetdigen wagen. Wrede wurde weniger pom Aberglauben, wohl aber durc) Mingheit bewogen, die unverfdjimten Gdherife, die fein Gepie beraubten , oft fein Meittageffen verzehrten u. f. w., eine Zeitlang gewiifren gu laffer; zulegt wurde ifm aber die Sache gu arg und er wi- berfeste fid), wobdureh er fic) freilid) bem Berdadhte des Un- qlaubens ausfegte, aber bod) von nun an unbeliiftiqt blieb. Bum Glitde 30g diefe Gefellfchaft nad dem Wadt Amd, der eine Fortfepung des Wadi Rhayde ed DOyn bildet, wiih- rend Wrebde’s Weg Hftlich fag, ba ev vor fetner Meife nad) dem Wadi Amd nad) Choraybe im Wadi Doan guriicgehen wollte. Gr verlieB deshalb das Gebiet ded Wadi Mhayde ed Dyn und langte nach zweittigiger Wanbderung durd) fteile Gebirge, welche diefen Wadi vom Wadi Doan trennen, twie- dev int Haufe feines Wirths in Choraybe an. Uuch diesmal machte ev einen Befuch bei dem alten Gul- tan Manaffi, dev ihm jedoch fehr falt empfing und merfen lieB, dak iin Bsrede’s Hernmveifen im Lande fehr verdiid)- tiq vortonune. Gr hielt ihn flv einen Spion Mehemed Als, ein Berdacht, den Wrebde nicht qanglic) gu gerftrenen nevmodjte, Uber der Sultan war зи ohumiidtig, um ihm viel anhaben zu fonnen, indem ber Reijende fic) des Sehuges der Beduinen erfrente. Da die Beit der Wallfahrt nad) dem Grabe des PBro- pheten Hud noch nicht gefonunen war, bejdjloBR Wrede einen andern Uusflug, und gwar diesmal nad Norden yu unter- nehinen. WLS er diefen Entidlug feinem Wirthe mittheilte, forte devfelbe eine folche Reifeluft gar nidjt begreifen und war geneigt, Berdadht зи fdipfen. Wher Wrede befdywich- tigte thn durch die Vorftellung, dak er e8 fliv verdienfiltdh) halte, auch die anderen im Rordweften geleqenen Heiligen- griber gu befudjen, und der Scheich mute diefen religidjen BHeweggrund wohl gelten affen.