Wanderungen auf der уе Ceyfon. Seiwoatd 2c. Hen in jedem Sabre eine groge Wrenge von Pilgern an. Diefe etnft glingende Gapitale ber Snfel (8°17! 92.) rourde im Sahve 504 vor Chrifti Geburt von Anavadha gegritudet und {djwang fid) um 370 gur Refideng her Kinige von Lanta (fo lautct Ber uvalte Jame ber Snfel) empor. Sie ift bis 769 nad) Chriftus Hauptftadt geblieben; damals wurde Я 52 nig Aggrabodhi der Bierte durd) die vom indifehen Feftlande Heriibergefommenen Ytalabaren vertrieben. Die ceylonefifdjen Sahrbiider wiffen die alte PBradjt und den Glang von Anarvadhapura nidjt genug yu rithmen. Ste war, fagen fie, voll von Tempeln und Palaften, deren ver- goldete Thitrme in der Gonne funfelu. Die Strafen Haben in der Mitte eine Lage weifen Sanbdes, wiihrend die Seiten- wege von fdwarzem Gande find. Sn griferen oder fleineren Bwifdenrdumen fieht man gewilbte Bogen aus Bam- bus, die ntit Fahnen und Blumen verziert find. 8 ift in den Strafen etn gqro- eS. Gedringe und Gavithl vor Menfden, Clephanten, Pferden und Rebus, Palan- tinen, Wager und Karven. Much fieht man viele Tan- gev, Gaufler und Mufifan- ten. Die beiden Hauptftra- fen find die Gdhandra- wan Ralang, weldye von. Norden nad) Siiden Пий, und die Mahavellanam Заза; ме geht von Often nad) Weften; fede hat gehutaujend Hiufer, von de- nen viele grog und retch ver- giert find. Der fleinen Stra- fet gicbt e8-etne unendlidhe Menge. Der Palaft des Kinigs nimmt einen gropen Raum ein; mande Haufer haben gwet oder aud) drei Sefdhoffe. Diejer Giang ift Langft dahin, aber die Tritmmer be- weifen, dag Wnaradhapura allerdings eine grofe und priidhtige Stadt war, Gran- didier fonnte 1863 nod Тех denilich die Midjtung dev bet- den eben erwifuten Haupt: ftvagen erfennen, und die Dewe vielen Mtuinen gwangen thm ftaunende Bewunderung ab. Gr ftand vor jenen de8 Loha Pafado oder Lowa Mahapaya, d.h. des Brongepalafees, der 164 vov Chriftus vom Ronige Duttamagamini erbauet wurde. Diefes Klofter hatte 1000 Bellen, ftand auf 1600 Saulen und war mit vergoldeten Sculpturen formlidh itberdedt. &8 hat im Verlaufe der Beit manche Reftaurirung erfahren. Das friiher evwiifnte Mahawanfo, diefe widhtige богом бер» fons, duffert fic) Тебе ausfithrlic) tthe ba8 groRartige Bau- werk, Der fromme und freigebige Madfdja Duttamagamini habe an jeder Gingangspforte 8 Lackhs (jede yz 100,000 Itupien, gu 20 Sitbergrofdjen) niedergelegt; fodann 1000 Keivungs- ititde, und aud) 1000 Gefiifge aufgeftellt, die theils mit Queer, theilé mit Honig und Buiter gefitllt waren; damit bezablte ex die Urbeiter, denn er wollte nidjt, dak fie ohne Vergiitung По би fdjaffen follten. Der Palaft war vierectig, hatte auf jeder Seite eine Lange von 100 Ellen und nicht weniger als пени Gefdhoffe, jedes mit 100 prichtig gefdymitdten Ge- madern. Die Mauern waren mit funfelnden Glaspertert und vergoldeten Guirlanden gefdmitdt. Зи der Mitte des Balaftes befand fic) ein Saal, der anf Pfeifer ftand; diefe waren gefdymiidt mit Dewatas (Gittern), LWiwen und ver- fdjiedenen anderen Thieren. Wn den Winden hingen Glas- perlen uid echte Perlen; ‘man fah dort Strauge, deren fitnft- liche Blumen aus Gdelfteinen beftanden. Sn der Mitte ftand ein elferbeinerner Chron; ex war mit goldenen Gonnen und filbernen Dtonden verjiert und mit Sternen, welche aus Per- len beftanden, und mit foftbarem Beng itberdedt. Neben demfelben Lag ein Fader von Clfenbein (bas Wirdezetdhen des Oberpriefters), und das Gange wurde von einen wei- fen Schirmt iiberfpannt, bem Ginnbilde der finiglicjen Macht, Witrde und Gewallt. Зи jedes Gemad) [ев dev RKinig Betien und Stiihle ftellen und den Boden mit rei- den Wollteppicjen bebdectert. Der Loffel, weldjer beim Reisfodjen angewandt wurde, war von Gold. Das Ge biude hatte vier Cingangs- pforten ; die Ptauer war mit Stud beworfer, den man mit brongenen Platten ver fleibet hatte. Daher der Name Loha Pafado, d. h. \ ehernes Rlofter. Daffelbe er- glingte wie ein himmtlifdjer Balaft. — Bu diefer Schil- derung Liegt gewif ovienta- lifche Uchertretbung, aber cin groRartiges Gebinbde war die- fe8 Rlofter fiderlich. Gran- _didier fah dite 1600 Siin- fen, anf weldyen die neun Ge- fcjoffe rubeten. Diefe Pfeiler find alle vieredig, und nee men einen vievecigen Raum ein. Gaft aw allen fteht man nod) ушей von Meeigel- avbeit; jie find in alten Zeiten mit Stud itbergoger gewefen. Segt wird diefer ,,Stein- wald“ von gritnem Geftritpp не : itberrouchert. — Wm Ende 2, der etten Seite des Plages, weldhen ber Loha Bafabdo cin- nam, erhob fic) ber Mahavihare, ein Lempel, вех ахфе teftonifd) nidjts Mertwitrdiges darbietet, aber cin Segenftand frommer Chrfurdht fiir alle Buddhiften tft. Denn innerhalb feiner Unmfaffungsmauern fteht ber Bogaha, dev Heilige Baum, entfproffen aus dem Bweige de8 Uruwela (Oro- stigma religiosum), unter weldem Gautama yu einem Buddha wurde. Den Zweig von diefem ewig gefequeten Baume bradjte nach Ceylon Sangamitta, Todhter des indifdjen Herrjdjers Afofa, und ev ift 250 Sahre vor Chrifti Ge- burt gepflangt worden, al Oevananpiyatiffa Konig dev Iufel war. &8 verfteht fic) von felber, dab andy an diejes Heilig- thum fid) , Wunder“ in Menge fniipfen, und da8 Mahawanfo пей} о davon gu evziffen. Geit dent eben angegebencn’ Sahre hat diefer ,,fiegretdje, erlaudjte, Hohe, gebeiligte, chre wiirdige® Baum Millionen von Bilgern aus allen buddbhi-