`` Щ^. > ———^Й^
	 
	Mit befonderer Berichfichtigurg der Anthropologie und Gthnotogie.  
		Verbindung mit Fadmannern und RMiinftlern herauB8qeqeben von
	Rarl Wrndree.-
	аа:
	18760.
	sodentlid 2 Bogen. Halbjihrlih 3 35. Cingelne Mummern, joweit der Borrath reidt, a 4 Sgr.
		Mitten unter den qrokartigen Critmmrern aus emer glan-
зеньеи Vergangenheit fan der Meifende cine lebendige poli-
tifdje Muine betvachten. Su einer Waldlichiung lebt in bee
fcheidencn Verhaltniffen Pring Suriya Kurnera Singha,
5. . dev Sohn dev Sonne und des Lowen; ev ift der erbe
like Héuptling des gegenwartigen Begivtes von Wnavadha-
pura. Gein Stammbaum reidjt nadpweislid) und durdaus
authentifd) bis zu einent Urahn hinauf, weldjer mit dent
friiher erwahnten Bweige ded heiligen Buddhabaumes aus
Magadha (den Gangesgegenden) nach Ceylon fam. Sm
Bergleiche зи einer foldjen Genealogie find dte Stanrmbdume
unjerer enropiifdjen Giirftcen und Cbellente doy blutjung.
Granbdidier fand bet diefenr Gone der Gonne und des Ls-
wen einen Marandua (Keliquientaften in Glocenform), wel-
her bi8 gegen Ende ded vorigen Bahrhunderts die Spige
der Ruanwelly-Dagoba geziert hatte. Ev ift cifelirt, zinnober-
roth, wird vevmtittelft eines befondern Druces am Sdjloffe
gedffnet und giebt Bengnig von einer grofen Фе
it dex Goldfehmiedefun{t und der Sdhlofferarbeit.

Us Grandidier in Unaradhapura war, ging der Ober-
priefter der Ruinentempel mit Tod ab. Wenn etn Buddhift
dem Sterben nabe ift, wird cin Priefter gebholt, der gu Hiup-
ten be3 Rranfen das Bana, ,heilige Wort , fpridt. Die
Art und Weife hes Tones, in weldjem er daffelbe vortrigt,
ift gewif gang erbaulich, aber die Worte gehiven einer Spradje
(dem Pali der heiligen Viidjer) an, welche dev Kranke nicht
verfteht.

Die Chre, verbrannt зи werden, ift lediglich ben Brie-
	Globus XVI. ЭЛ. 22. (Зайца 1870.)
	Wanderungen auf oer Gnfel Ceylon.
		ftern und Lenten hoher Kaften vorbehalten; die Veidjen aller
ibvigen werden пи Garten oder am irgend ciner beliebigen,
pon den Hinterblicbenen ausgefudjten Stelle begraben. Das
Geficht wird allemal dev Erde gugekehrt, fo daR der Todte
nicht auf dem Iiicen, fondern auf dem Leibe liegt; dev Kopf
hat die Ridjtung nad) Weften. Die Singhalefen frjla-
fen mit dem Яор паб Often, fo daB fie, gen Weften hin,
das indifeje Feftland haben, von wo Buddha zu ihnen gee
fonmmen iff. G8 gilt fiir unfehiclid), dem Tobdten die Lage
und Richtung zu geben, welde der Lebendige einninunt. Ihren
Vegriffen jufolge wird die Wohnung durd) eine Letche ver-
unveinigt, und fic wird deshalb afd) anderwirts unter Dach
und Fach gebradjt. Die Hinterbliebenen Laffen als Crauer-
zeiden das Haar lang herabhiingen, weinen, fdjlagen auf die
Bryfe und ergehen fid) m langen Webflagen.

Die Leiche de Oberpricfters war in ein gelbes Gewand
gefitlit, fag auf einem Palanfin und wurhe gun Sdheiters
haujen von Freunden und Verwandten getragen. Dtefe tru-
gen blaue Weider, denn auf Ceylon ift blau die Farbe
ber Frauer. Die Fithe waren zufammengebunden, die
Urine fiber der Bruft gefreugt. Dem Buge voran ging ет
Mann, weldjer ben Tamtam fchlug, dev itberhaupt nuv bet
Trauerfeierlidhteiten benugt wird, ihm folgten Dtener mit
Fahnen und allertet anderen Infignien; die Briefter und
Perwandten fejritten unmittelbar hinter dem Garge einher.
Den Sdheiterhaufen hatte man im Woalbde ervicjtet; ev be-
ftand aug mehreren Yagen trodenen Holkkes und war etwa
awei Ellen Hod); an jeder der vier Eden ftand ein Pfabl mit

43