Band XVL eg ae Ты ПВ Зы Зы Mit befonderer Beriekfichtiguag fer Anthropologie und Gthnologie. э PSerbindung mit Fadmadunern und Kiinfilern Herausqeqeben von апт Wiihhentlidh 2 Bogen. Halbjahrligh 3 While. Cingelne Nummern, foweit der Borrath reieht, a4Gar. 1970. wd Befehl des Herrfcjers feine andere Cinwendung dulde, als hidhftens Gitate aus dem Rovan und befannte Didhter- flellen, Dr. Ethe fitgt hingu, dak Goethes Urtheil fiir die glangende Beit dev perfifdjen Literatur ein gang gutveffendes fei, in dev neuer Beit jedod) breche fic} cine Wrt von draz мае: Poefie cine Bahu. Die Cutwickelungsterme dev- felben liegen in den erften Sahrzehuten unferes Sahrhunderts. „ЭВ [4 Dev indogermanifde Geift ber Perfer auf fo viclen Gebieten gevade unferm deutfdjen am пафйеи und innigften verwandt zeigt (wofliv 3B. dieSpradhe felbft, vor allent in ihvem lezicalifdjen Theile, und die manuidhfadh- ften Anflange der altperfifchen Mythen unb Sagen an jene unferer germanifejen Borgeit den fpredjendeu Beweis lie fertt), fo tritt un8 aud) eine ithervafdjende Эбби ое jden beiden Vilfern in der Entftehungsge/didjte ihrer dva- matifden Boefie entgegen. Belanntlid) ift diefelbe bei uns aus dent religidfen Cultus herausgewadifen und hat igven Ausqangspuntt in geiftliden Stitden, in Ntyfterien und Paffions[ptelen. Gang daffelbe ИЕ bet den Perfern dev Gall, uur dag bei diefer fid) von Wnfang an cin ausgepriig- te8 patriotifdhes Element hineinmijdte. Diefes triigt, wie Graf Gobineau fdjlagend nadjgewiefen hat, alle Bee dingungen in fid), um in пабе оби ferner Beit — falls dufere Einfliiffe nicht etwa Lahmend einwirfen — eis dent griechifdjen analoges, echt nationales Drama hervorgubringen, “ Den erften Unlak зи сама ен Schauftelungen in Perfien haben wohl die Chire gegeben, welche feit alter Beit alljihriidh an gewiffen Tagen yx Ehren der Familie W s, Mohammed s Schwiegerfohn, abgefungen wurden. Die Per- fer feugqnen befanntlic) die Legitimitdt der drei erften Chae 4.5 Bor einige Monaten jdilderten wir (,, Globus Mr. 9, ©. 130 ff.) das WMoharvemfeft, weldjed die fchtitijdjen Ta- taven in Sdufda, der Hauptitadt von Kavabagh im ruff: {chen Transtaufafieu, alljihrlich feiern. Sie beflagen alsdann das tragifde Schidfal der beiden Ниуе Фа ап ино Hoffleit; ‘wahrend der zehn Tage diejes Moharvenrfeftes beobadjten fie von Tagesanbrud) bis Gounenuntergang ein firenges Gaften, vaudjen teinen Labad, gelen nidjt ms Bad und untertehmen feine Reife. Зи den Mofdjeen werden Bortrige iber die Leiden dex Mdrtyrer gehalten, umd am zehuten Tage, mit weldjen die Feterlidjfetten abfdjliefen, fin- de riihrende dramatifde Wuffithrungen ftatt. Aud) in Perfien gehiven diefelben wefentlid) gum reli- gidjen Leben des Volfes; fejon vor gweihundert Sahren hat Chardin fie ausfiigrlich befdjrieben, und in nenever Beit gab der Englinder Morier, einer der gritndlicften Kenner Sran8, gleichfalls eine anfprecjende Sdjilderung. Aber bie befte Darftellung verdanten wir etwent deutfdjen Orien- taliften, Dv. Hermann Ethés in Mindjen. Wir finden in feinent jiingft erfcjienenen ,Dtorgenlandifden Studten® (Reipzig, bet Fues, 1870) einen vortrefflicjen ау itber die perfifden Pafjions{piele, aus weldjem wir da8, was frlifer in unferer Beitfcyrift daritber