Эк. ЗЗ41.
	Sllujtrirte Settung.
		RLAMISCHE SAGEN, LEGENDEN UND MARCHEN*%)
	Adler mit ausgebreiteten Fligeln, wie ihn die rémilhen Кбище im
Schilde ftihrten. Was den anderen Teil des Wappens angeht, fo haben die
Mechelner diefen [chon lange vorher gehabt und auf folche W eile bekommen:
Der Sarazenenkénig Manellius verwitiftete mit feinen wilden Scharen das
Kénigreih Aragonien. Da eilte Herr Walter Berthold, zubenannt der
Grobe, welcher Herr von Mecheln und damals auch Vormund des Herzogs
von Brabant war, dem Kénige von Aragon zu Hilfe mit vielen [einer
tapferen Mannen. An einem einzigen Tage fchlug er fiegreich das Heer der
Sarazenen dreimal zuriids, und es dauerte nicht lange, fo war das ganze
Kénigreihh von den Unglaubigen gefaubert. Des war der Konig fehr froh,
und er fprach zu Herrn Berthold: »Bittet von mir, was Ihr wollt, es ift
Euch von vornherein gewahrt, und ware es die Halfte meines_ Kénig-
reihes.« Da fagte der Herr von Mecheln: »Herr Konig, ich bitte Buch um
nichts als nur um den dritten Teil Eures kéniglichen Wappens. Gebt mir
drei der roten Stecken, deren Ihr neun im Wappen fahrt.« Diefe neun roten
Stecken hatte der Konig in fein Wappen genommen zum Andenken an neun
blutige Schlachten, in denen er die Serazenen befiegt hatte. Darum war ihm
auch das Wappen gar fieb, und er war_gar nicht londerlich erfreut ber die
feltfame Bitte des Herrn von Mecheln. Viel lieber hatte er die drei {hénften
Stadte feines Reiches gegeben als die drei Stecken aus dem Felde. Aber fein
Verlprechen mubte er halten. Und als Herr Berthold wieder heimzog nach
Flandern, geleitete ihn der Kénig bis an die Grenze feines Reiches und
trennte fihh hier von ihm, nicht ohne ihm ftir die kraftige Hilfe zu danken.
	Alfo hat die Stadt Mecheln thr Wappen bekommen, das fie noch heute funhrt.
	DIE BRILLE IM WAPPEN VON AUDENAERDE. Binlt hatte

Kaifer Karl den Bargern von Audenaerde anktindigen Iaflen, da er durch die
Stadt kommen und fie bei diefer Gelegenheit befehen wolle. Da machten die
Birger grobe Zurtiftungen und fandten Leute auf die Tirme der Tore, die
follten [pahen, wann der Kaifer kame, und den anderen in der Stadt recht-
zeitig Kunde gaben. Aber die Wachter gaben fchlecht acht. Und der Kaifer
war in der Stadt, ohne dafi fie etwas davon bemerkt hatten. Da fragte
der Kaifer den Biirgermeifter, warum er ihn denn nicht am Tore der Stadt
empfangen habe, wie es fich zieme und Art und Weife fei? Und der Burger-
meifter antwortete: »Gnadiglter Herr Kaifer, verzeihet, aber meine Augen
find fchlecht, ids kann nicht gut fehen.« — »Dem wollen wir abhelfen«, antwortete
Kailer Karl. »Ich gebe Euch von heute ab eine Brille in Euer Wappen, und da-
bei follt Ihr nie vergellen, in Zukunft eine Brille auf Eure Nafe zu fetzen, wenn Ihr
aus{chauen wollt, wann Buer Herr und Kaifer kommt.« Noch heute fieht man
die Brille im Wappen von Audenaerde zur Erinnerung an Kaifer Karls Befuch.
	(Fortletzung auf Seite 216.)
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	Nur das auf dem Glasballon eingeatzfe
Wort Osram burgt fur das Fabrikat der
Auergeselischatt, Berkn Q 17-Uberall erhaltlich.
	оп Огидафеп гзеп4\уе[Фег Аг, ИЕ иптегаяг und wird gerichtlich verfolgt.
die Gelthaftsltelle der Illuftrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, zu richten.
	Verlag von J. J. Weber in Leipzis, Reudnitzerftrake 1~7.
	DAS ENGELANDGAT ZU GENT. Unter der Regierung des Grafen
Arnold, im Jahre 965, belagerten die englifthen und franzdfifchen Heere, ihre
K6nige an der Spitze, die Stadt Gent und bedrohten fie mit vollkommener
Vernichtung. Eines Tages fandten die Belagerer zwei Schildknappen zu dem
Ruwaert, dem Statthalter von Flandern, in die Stadt, um von ihm die Uber-
gabe von Gent zu fordern. Als diefe an dem Tore angekommen waren,
Sffneten ihnen die Wachter und fihrten fie auf das Rathaus, wo eben die
Schéffen, die Hauptleute der Krieger und die Meifter der Ziinfte verfammelt
faBen. Die beiden Boten entledigten fich ihres Auftrages. Da aber erdffnete
ihnen Dietrich van Beveren, der Ruwaert von Flandern, in aller Namen, daf
es felt befchloffen fei, die Stadt gegen jede Gewalt zu verteidigen, und an eine
Ubergabe fei nicht im mindeften zu denken. Der eine der englilchen Schild-
knappen antwortete darauf, daf afsdann ganzliche Verwiiltung das Los von
Gent fein wiirde, indem namlich der Kénig, fein Herr und Meifter, gefchworen
und mit einem teueren Bide es gelobt habe, fo fich die Stadt nicht tibergabe,
fie von Grund aus zu vertilgen, dergeftalt, daB man die Stelle nicht finden
kénnte, wo fie geltanden, und alsdann werde er mit eigener Hand das erfte
Korn auf dem Freitagsmarkte faen. Hierauf erwiderte der Ruwaert: »Dann
fage dem Kénige, deinem Hern, da} wir weder feine Macht noch feine
Drohungen firchten, und 4аВ wir unfererfeits einen gleich teueren Eid ge-
fhhworen haben, ihm nie und nimmer unfere Tore zu 6ffnen.« Lange dauerte
hierauf nun die Belagerung der wackeren Stadt Gent. Aber fie war vergeb-
lih, und die englifchen und franzéfifthen Heerhaufen waren endlih zum Ab-
zug gezwungen. Da fandte der Kénig von England einen Ritter an den
Ruwaert und fieB diefen gar artig um die Erlaubnis bitten, zur Erfillung
feines getanen Schwures einige Samenkérnfein auf den Freitagsmarkt hinwerfen
zu diirfen. Der Ruwaert aber entgegnete voll Stolz, der Stadt fei ihr eigener
Eid ebenfo heilig wie dem Konige feiner, wolle diefer aber durch eine neu zu
brechende Offnung in der Ringmauer zur Stadt hineinkommen, fo folle ihm
dies nicht verwehrt fein. Die Tore von Gent jedoch wiirden ihm niemals ge-
dffnet werden. Diefen Vorfthlag nahm der Kénig von England an, und man
brach ein Loch in die Mauer der Stadt zwifchen der Torre- und der Polterne=
Poort, und durch diefes trat er in die Stadt und warf eine Handvoll Korn auf
den Freitagsmarkt. Von diefer Begebenheit behielt die Strafe, in die er zu-
erft kam, den Namen »Engelandgat«, d. h. England=Loch, den tragt
fie noch heutigestags und wird ihn wohl noch lange Zeit weiter tragen.
	DAS WAPPEN VON MECHELN. Im Jahre 1494 erhob Kailer
Max die Herrfchaft Mecheln zu einer Graffchaft, und bei diefer Gelegen-

heit gebot er, Ча ihr Wappen vermehrt wiirde durch einen {chwarzen
	*) Aus »Flamifcthe Sagene. Von Goyert-Wolter. Verlag Eugen Diederichs, jena.
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	+ inte Zej darf nur in der Geftalt in de Verkel : gebracht werden, in der fie zur Ausgabe elangt Ш, Jede Veranderung, auch das Beilegen V
Die Marine on tSdaktioneller Aw lind aan die Redaktion Чег Iltuftrirten Zeitung in Leipzig, Rew nitzerftrabe 1—7, alle anderen Zufendungen ай‘

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	Copyright February 8th 1917 Бу Шаймме Еениля, J. J. Weber, Leipzig.
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