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	in sorgloser Vergniigtheit
	lagert diescr Beduine inmitten
der stachligen Gesellschaft.
	Wie der Emir von Trans-
jordanien wohnt: Residenz
in der Hauptstadt Amman.
	Emir Abdullah ibn Hussetn,
	der Herrscher Transyjordaniens,
	TRANDS-
JORDANTEREN
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Lt)
	VON
М Y. BEN-GAVRIEL (JERUSALEM)
	AUPNAHMEN.: J. GAL-EFS EP
	ist in Europa vielleicht unbekannter als Tibet, obwohl man in kaum sechs Auto-

stunden vom Mitielmeerhafen Jafa dessen Hauptstadt Amman erreichen kann. Dieser
zwischen Paldsiina und dem Reich des grofen Wahhabitenkonigs Ibn Saud liegende Nachkriegsstaat.
dessen Bevilkerung zum griften Teil aus beduinischen Nomaden besteht, ist von weittragender
Bedeutung fiir das englische Imperium, da er eine wichtige Rolle in der Frage des Landwegs von
Europa nach Indien spielt. Abgesehen davon, bietet er eine ungeheuere Fiille von folkloristischem
und archdologischem Material, das noch seiner wissenschaftlichen Bearbeitung harrt.
Die zahlreichen innen- und aufenpolitischen Probleme aber stellen diesen abenteuerlichen Staat
in die erste Reihe der unruhigen Liinder des vorderen Orients. Der unbarmherzige Zusammen-
prall von Ost und West, das Zusammenstofen von uralter Tradition und orientalischer Mentali-
tit mit modernsten politischen und strategischen Erfordernissen erzeugt einen Zustand, der an
Uberraschungen kaum zu iiberbieten ist. (Ein kleines Beispiel fiir das merkwiirdige Nebenein-
ander von gestern und heute: Kommst du. o Fremder. in den Palast des Emirs, dann siehst
du ein lebendes Waffenmagazin von Beduinen, Tscherkessen und Asirsklaven in der Halle
herumsitzen. Stehen sie auf. dich zu begriifen, dann glaubst du, der Teufel hole dich, denn du
starrst in einen — riesigen Lachkabinettspiegel, den ein Amerikaner dem Herrscher des Landes

pf fist in ete oder. wie das Land mit seinem offiziellen Namen heift, Scharq ul Urdun
	als Geschenk iiberreichte. Und trotzdem
ist die Politik hier kein Witz!)

Wenn man von den dauernden inneren
Streitigkeiten und den nie zur Ruhe kom-
menden Kimpfen der Beduinenstimme
untereinander absieht, ist es in erster Linie
die Gefahr, die stets aus der gro8en Wiisie
	droht, wo die Wahhabiten stehen und im-
mer wieder EKinfalle in das Gebiet des Tod-
feindes ihres grofen Kinigs machen, derzu-
folge man von einem mehr oder weniger
konstanten Kriegszustand in Transjordanien
sprechen kann. Niemals zu iiberbriickende
Gegensiitze erschiittern das Land immer
von neuem. Am deutlichsten aber sind die
krassen Gegensiitze in Amman, der Haupt-
stadt, die vor dem Krieg eine kleine Tscher-
kessensiedlung war. Heute durchheulen
Hunderte von Grammophonen den Basar;
heute hat es einen Palast des Herrschers
uuf einem Wiistenberg iiber der Stadt und
	lim Bergland Norditransjor-
daniens: Blick auf Ks-Salt.