(; AS WIR #F Mineral Wasser: \ \ Steuer \ Schankgewer Steuer 0 OAS Е Уст дет Stouor отрагке115 = Steuer ыы № Einkommen: Steuer DADS @Q U ND OD GASTWIT RTS GEHEWE RB E TR GQGQRSHBTYGrHBUN SG VON STAD TRAT KOC KX EBL Mitelied des Reichsrats, Prasident des Bundes der Saal- und Konzertlokalinhaber Deutschlandsk.V liest, bekommt man den Eindruck, daf@ die Behérden vom kultureilen Wert des Gewerbes fiir die Gegenwart und die Zukunft nicht viel halten. Insbesondere in den letzten Jahren ist nichts fiir das Gedeihen des Gaststiittengewerbes getan worden. Das Gegenteil ist geschehen. Bei der Lektiire dieser Сезейе und Verordnungen kommt man zu der Uberzeugung, hier soll ein im Auge der Gesetzgeber iiberfliissiges Gewerbe durch Sondergesetze und behirdliche Mafnahmen niedergemacht werden. Sobald im Reich, in den Lindern oder in den Kommunen in- folge einer unverantwortlichen Anleihewirtschaft ein Defizit im Etat auf- trat, belastete man das Gastwirtsgewerbe mit neuen Sondersteuern. Unter dem Einflu@ antialkcholischer Kreise legte man durch Polizeiverord- nungen dem Gewerbe Fesseln an, die bei sinnloser Uberbelastung durch Vergniigungssteuer, Bier- und Getriinkesteuer viele Betriebe unrentabel machten und die Inhaber um ihre Existenz brachten, So wurden aus bisher selbstandigen biirgerlichhen Existenzen Almosenempfinger des Staates, und mit ihnen teilte ein Heer der bisher bei ihnen beschaftigten Angestellten das gleiche Schicksal. Derartige Mafnahmen haben mit Ver- nunit nichts mehr zu tun, Nur Fanatismus alkoholgegnerischer Kreise und blinde Leidenschaft konnten so handeln. Jedem Denkenden sollten die amerikanischen Verhilinisse, die nach Inkraftireten der Prohibitionsgesetz- gebung Platz gegriffen haben, abschrecken. Durch die Prohibition ist in Amerika ein Heer von Schmugglern und gewalttatigen Verbrechern mobilisiert worden, die jederm zwar das harmlose (verbotene) Vergniigen am Genuf des Alkohols verschaffen, ihn aber in den Augen des Gesetz- gebers zum Rechtsbrecher stempeln und ihn einer Armee von Erpressern und Ausbeutern ausliefern. Den erwachsenen Staatsbiirgern vorschreiben zu wollen, welche Getriinke er zu sich nehmen darf und welche nicht, solche Bevormundung zeugt von vdlliger Unkenninis der menschlichen Psyche und ist vollkommen unzeitgemif. Alle Gesetze, die die mensch- liche Natur nicht geniigend beriicksichtigen, sind illusorisch, denn der Mensch 1é@t sich in Lebensfragen, die seinem Wesen zuwidergehen, nicht bevormunden. Wir sehen in Amerika, wie tiglich ehrenwerte Biirger auf Grund einer psychologisch falschen Gesetzgebung kriminell werden. Ein Staat hat das gréfte Interesse, Gesetze zu schaffen, die der Staats- biirger achtet, und er muf mit Riicksicht darauf Gesetze unterlassen, die zur Umgehung zwingen und dadurch die Autoritit der Gesetzgebung untergraben. Wenn dem bedeutenden Wirischaftszweige, dem Gastwirtsgewerbe, in der Gegenwart geholfen werden soll, damit ein zuverlissiges Gewerbe der Zukunft erhalten bleibt, so miissen siimtliche Sondersteuern, wie Bier-, Wein-, Getriinke- und die Vergniigungssteuer, aufgehoben werden. Durch eine freiheitliche Gesetzgebung miissen alle Sondergesetze und polizei- lichen Bevormundungen sowie die Polizeistunde beseitigt werden. Auch das breite Publikum hat das Recht, fiir die Erhaltung seiner Ver- gniigungsstitten zu kimpfen, in denen es nach des Tages schwerer Ar- beit und Miihe Erholung und Zerstreuung sucht. Es sollte auf breiter Basis gegen eine unzeitgemifte Gesetzgebung und gegen erdrosselnde Steuern Front machen, die nicht nur das Gastwirtsgewerbe vernichten, sondern das Volk auch um seine Vergniigungsstitten bringen. Wie sich die deutschen Gastwirtschaiten nach dem Umsatz gliedern. Unter 5000 Mark 40636 Betriebe von 5000 Mark bis 20000 =x, — 106591 + » 20000, » 50000, = 47770 , . 50000 , 4 100000 , = 10104 , » 100000, „ 500000 , = а. » 300000, , 100000 , = 2B , tiber 1000000 ., 112 es I }. deutsche Gastwirtsgewerbe ringt in dieser sich in Katastrophen walzenden Zeit ganz besonders schwer um seine Existenz. Nicht nur die allgemeine Notlage des deutschen Volkes macht sich hier beunruhigend bemerkbar, sondern er- schwert wird dieser Kampf noch durch eine das Gastwirtsgewerbe in seiner Existenzerhaltung hemmende Gesetzgebung: auf der einen Seiie hat sie dem Gewerbe iiber dreiftig verschiedene Steuern, von denen ein grofer Teil Sondersteuern des Gewerbes ist, aufgebiirdet, und auf der anderen Seite legt sie dem Gastwirisgewerbe durch Reichs- und Landesgesetz sowie durch lokale Polizeiverordnungen (die oft noch 100 Jah- re zuriidcliegen!) Hemmungen in seinen Ent- wicklungsmiglichkeiten auf. Es ist bei ruhiger Betrachtung unverstindlich, wie so entgegen- gesetzte Mafnahmen von seiten der Behérden getroffen werden kénnen, und wie wenig Ver- stindnis die meisten Behirden fiir die berech- tizten Forderungen dieses fiir die deutsche Volks- wirtschaft so wichtigen Wirtschaftszweiges haben. Gerade die Triger der heutigen Siaatsform, die Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit auf ihre Fahne geschrieben hatien, werden um deren Ansehen willen bedacht sein miissen, in Zu- kunft ihre vielverheifienden Versprechungen ver- gangener Tage mit Bezug auf eine freiheitlichere Gesetzgebung, soweit es den Staatsbiirger und das Gastwirtsgewerbe gemeinsam betrifft, wahr zu machen, Der grofe kulturelle Wert der deutschen Gast- stitten darf nicht unterschiitzt werden. Die Ge- miitlichkeit deutscher Wirtshiuser hat uns Freunde in allen Kulturlandern geworben, die sich immer gern an die hier verlebten fréhlichen Stunden erinnern. Viele unserer weit iiber die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten groflen Geister der Literatur und der Wissenschaft haben Zer- streuaung, Erholung und Anregung zu neuem Schaffen bei Bier und Wein in deutschen Gast- hiusern gefunden. Sie haben in manchen ihrer Werke dem deutschen Wirtshaus in dankbarer Erinnerung ein Denkmal gesetzt. Manches deutsche Volkslied gibt uns Kunde von der edlen Gesellig- keit und Fréhlichkeit deutscher Gaststuben. Man sollte in unheilschwangeren Zeiten wie den heutigen nicht engherzig durch unertriigliche Be- steuerung und polizeilichhe Mafnahmen den Be. KapitalverkeArs: Stouer 4 Gruncerwerbs: Steuer нач $2113. Steuer such Чег Са {Мер егагоззеш. In diesen kritischen Tagen sollte man durch Vergniigen und fréhliche Geselligkeit das Volk aus der politi- schen Zerrissenheit, die einen grofen Teil der Schuld an Deutschlands fiirchterlicher Not tragt, zur Einigkeit bei Spiel und Gesang fiihren. Bei solchen Gelegenheiten wiirden deutsche Briider auch im politisch anders Denkenden den ehrlicien Menschen schitzen lernen und erkennen, Ча auch in ihm ein Menschenherz schligi, das im Interesse des Volksganzen Achtung und nicht Verachtung verdient. Wir sind leider ein politisch zerrissenes Volk, mit dessen Uneinigkeit unsere Gegner recinen. Die Férderung der Erkenninis unserer Volksverbundenheit in gliicklichen und ungliicklichen Tagen miiflte daher Aufgabe eines jeden deutschen Staatsmannes sein. Auf dem Wege zu dieser Erkenninis spiclen unsere Gastsliitten eine nicht zu unterschitzende Rolle. Wenn man aber die das Gewerbe betreffenden Gesetze und Verordnungen