und Yialerfdule gegrunbdet und den befannten Wealer und RKupfer- iger Gamuel Bottfdild (geb. in Gangerhaufen, 1641; дей. 1707) 3um Diveftor derfelben ernannt. Konig Auguft erweiterte biefe Unftalt 1705 gu einer Mtalerafademie unter ver Divettion des Hofmalers und Oberaufjehers der fdniglichen Kunftgallerie, Hein- tid) Chriftian Fadhling. Diefert folgte im Gare 1725 Louis Swylweftre, geb. gu Paris 1675, der unter Ce Brun und Boulogne, {pater aud) 3u Rom unter Carlo Marattt ftudirt, dann eine Stelle als Profeljor an ver Wiademie 3u Paris befleidet, aber wegen 508 Ruhmes, den er fic) in der Hiftorienmaleret erworben, einen Ruf nach Dresden erhalten hatte, wo er dreifig Sahve in einer ehren- vollen Thitigheit verlebte. Wuch die Untifenfammlung und das nev geariinbdete Kupferftich-Rabinet, befonders aber die von Herzog Georg, nem Hreunde Lucas Cranadhs, angelegte Gemaldegallerte wurde in dem Zeitraume von 1720 bis 1730 durd jablreicye Unfdufe fran- zafifcher und niederlindifcher Gemalde auferordentlich erweitert und beretchert, objcbon die [вле сб пакт Язи Wrguft IDL. ihre quipten Befisthiimer erhielt. Neben diefen ausgezeidineten Kunftanftalten Herrfchte eine rege Thatigkeit in finftlerifden Hervorbringungen. Wuf Kinig Auguits Befehl errictete dev treffliche Ingenieur yon Naumann das ОФВ Hubertsburg, der Oberft FAfdh die Haupiwache und das Slemming’fdhe Palais und der Oberbaumeifter Ntatthias Da- niel Boepelmann 1711 das prachivolle Gebdude bes Zwingers, bas Metfterwer— ves Rococo-Gefchmads. Derfelbe dirigirte den Bau ver Neuftidter Antevims-Rirche, baute 1722 bas Morigburger Schlog und bis 1730 aus dem Flemniing jdhen Haufe einen Theil Des japanifden Palais, welchem General von Bott die Fagave hingufiigte; von 1727 bis 1731 fiihrte ev die fchine Clbbriicte Durd Erhihung der Pfeiler und Erweiterung per Gange in der Geftalt, in dev fie ieBt au feben ift, auf, wahrend gu derfelben Beit Der Bau- meifter Bahr die Frauentircde nach dem Modell von St. Peter in Rom evrrichtete. SGylveftre und der wenetianifce Maler Wntonio Pellegrini vergierten die Sale deS Zwingers mit grofen Plafond- gemitden, und bie eitere, leidjte, aber hichft oberflichlidhe Manier des Letteren extgiictte den Rinig fo febr, dak er ihm allein fitr 2 Plafonds im Zwinger die Gumme von 19000 Thr. begahlte. Der unvertiente Borzug, ber diefent glitdlidjen Kunftwindbeutel, wie ihn ЗИ пение, fo wie feinen Landsleuten Mauro und Pompeo Uldrovandini aus Bologna, welde pas grofe Opernhaus mit Frescogemiilden vergierten, am fudhfifden Hofe geworden, mag in Dresden знай die Abneigung gegen die italienifdhen Minfiler be- qriindet haben, die aud) in unferm Lietrich Wurgel fafte und fpater unter Wuguft IT. burch artiftifche und religidfe Berhaltniffe noch erhagt wurde. Bon grofem Belang fiir vie Hinftlerifde Dhitiggeit in SGachfen war auferdem nod, dah 1710, nachdem Bittger das weife Porgellan erfunden hatte, ote Porgellanfabrif in Meigen eve richtet wurde, mit ver man bald еше Яна Фи verband, die einen nicht unbedeutenden Cinflug auf die Wusithung der Malerei детали. Aufer den genannten зафлеки fic pamals nod) mehrere Rinftler_in Dresden befondervs aus, wie ver Bilonifmaler Adam Maniody, der Email-Mtaler Ismael Mengs, die Mtiniatur- malerin Anna Maria Had und dev Londfchaftsmaler Sohann Alexander Thiele, welder, 1685 zu Erfurt geboren, зи Maniod)y in die Schule fam. Gr malte vorgliglich Unfichten fachfifder Ge- genben in Oel-, Waffer- und fogar in Paftell-Sarben. In Figuren war ex weniger bewanbdert, und Lies fic) viele feiner Landfchaften purd den Wiener Maler Frang de. Paulla Fery mit Figuren ftaffiven, den er deshalh auch mebrere Sahre nad Dresden 358. Auch von ver Radirnadel wufte Thiele Gebrauc) yu machen, wie die von ihm 1726 in groR Folio herausgegebenen Anfidhten vor Dresden, Meigen, Pirna u. f. w. beweifen. Thiele genof eines ausgebreiteten Rufs, und es ift daher nidht gu verwundern, baB fic) der Vater unferes Dietrich zuerft an ihn wandte, zumal, da, wie e8 fdjeint, der Kuabe fich anfangs fiir die Landfchaftsmaleret entfchieden hatte und Figuren- und Genremalerei nur al8 Nebenfade betvachtete. Bald aber уекие ИФ, daft fein alent aud) diefen egteren vollfommen gentige. Der Untervidt ее Mteifters begann wohl fogleic mit der Unweifung gum Mealen; denn Thiele war ein fertiger Mtaler, ver one viel Stu- dium nach der Natur feinen Bildern, durch eine angenehme Rom- pofition, eine harmonifche, aber fonventionelle Karbe, die mit breiter Manier und flinfer Hand Hingefegt war, ein allgemein gefilliges Anfehen ju geben wufte. Uns, die wir an genauere Kenntnis dev Natur, and) an gréfere Wahrheit der Wusfiihrung gewshnt find, machen fte jest einen tapetenartigen Gindrud, aber Thicle verfolgte mit feinen Beitgenoffen in ber Yandfdaftsmaleret, unter denen Origonte, Beich, Parnini, Wgricola und Canaletto zu nennen find, diefelbe Ridhtung des Gefdymads. Der обет фе Untervidht, welden Dietrich geno, war damals ebenfalls firzer als jest. Man zeichnete weniger nad) der WAntife, und nach dem Lebenden Modell fiudivte man im Atelier wie in den Galen der Wiademie in einer oberflichlichen und manierirten Weife. Wuch Мег шах об Gopiven und Malen die Hauptfade. C8 war die Beit der Machi- niften, Prattifanten und Sdynelimaler, wo man auf cin behendes Grefutiven, auf ein flitdtiges Hinfehreiben flader und fogenannter grazibfer Geftalten, auf Wlendende Gegenfage der Maffen in Farbe und Schatten den grifiten Werth (еде. Die Technif der Malerci, die Behandlung der Farben und de8 Pinfels maren vamals ум einer ungemeinen Virtuofitdt gebract worden. Man evriunere fid) nur der Venetianer Cuca Giordano *) und Tiepolo, der Neapolitaner Solimena und SGebaftiano Conca, der obengenannten Pellegrini und Sylveftre, ves Franjolen Pierre Gobieyrus, der Deutfcen Berge miller und Holger. Die Keuntnif{ der Perfpective hatte ber Ataliee ner del Goz3o gur gropten Uusbiloung erhoben und mit ihe die RKunft Plafonds, Kuppeln und Theaterdeforationen gu malen. Daher verftanden e8 bie Riinfiler dev damaligen Zeit in Anwendung der Mafjer aus allgemeiner Beichnung der Formen jede Wufgabe зи {éfer, ja man muR thnen, wie auch den Baumeiftern fener Periode, einen grofen Ginn fir Anorduung und malfenbafte Wirfung zuge- ftehen, wihrend Gedanfe und Ginn der Rompofition, edle Wusbil- bung ber бботаНете und gritndlicke Wahrheit der Geftaltung einer unwahren und blendenden Manier Pla gemacht hatte. Mit mehr Sorgfalt und Naturtreue wurde im ben fleinen Gattungen per Mtaleret gearbeitet und eS gab davin eine Menge Riinftler, ме ИФ риф Lebendiqe und wabre Jtaturauffaiung und {chine fleifige Sarbenbehandlung auszetcneten, Wis Vialer Metnerer hiftorifher Gegenftinde fSnnen hier Crwahnung finden: Advian van per Werff und Balthafar Denner, die ihre Bilder algufauber und gelect ansfiihrten; auferdem aber die Bataillene und Thiermaler Tenrpefta, Huchtenberg, Rugendas, Nidinger und Bohann Weeniz; ber Hiftorienmaler Safob de Witt und der Blmenmaler Fohann van Huyfum, deren Werfe von Rennern und Liebhabern eifrig ge- fucht und freigebig begahlt wurden. Wie Раша die Kunft iiberhaupt betrachtet und befonders iiber Werfe per Maleret geurtheilt wurde, davon gaben die Schriften eines Battery, de Piles, Hagedorn, v. Seheyb und anderer hin- (angliche Kinde. Mtan fojagte mehr den Pinfel als die Darftelfung; *) Quc. Giord. (1637 — 1705) erbielt wegen fetner eigenthiimlidhen Fertig feit int Sdynellmalen ben Beinamen: Fa Presto (Mad тиф!)