oder auf Зениюаиь, in Oel oder Lempera gemefer, aud) nidjt, ое Фе Gegenfiinde fie enthielten. Bm Rinigh Sdloffe zu Dresden поете bert nod) einige grofe Gemialbe in Oel auf Leinwand aufbewahrt, welde Dietrich gur Berzterung von Winden gearbeitet hat, und diefe migen wohl einen Begriff von feinen AUrbeiten in Grachwig geben. Gie find im Gefehmad des Watteau, Converfations- und Pubfeenen in den bamaligen franzdfifden Trachten, fteif und ео: rationsmapig hingeftellt und in ber That fo flichtig und flac) be- hanbdelt, af man in feinem Stitd, webder in der Wnlage, noch in der Beidhnung, nod) aud) in der Farbe den gewandten und geift- veidhen Nachahmer des Rembrandt, Poelemburg und Oftade wieder- erfennt. VeberdieS mar fein Talent iberhaupt mehr fitr fleinere Staffeleibilber geeignet. Hr. v. Brithl fammelte eine bebentende Galerie und fo hat Dietrich wohl auch manches Staffeletbild fiir ihn gemalt; e8 findet fich indeffen nivgends eine Angabe oavitber, und da die Briihlfde Galerie nad) dem Code ihres Befigers nicht, wie derfelbe in feinem beriihmten Ceftamente verordnet hatte, an den Rinig Wuguft I. fam, der fdpon vor ibmt geftorben war, fondern griftentheils nach Petersburg verfauft wurde, fo ftammt feines ber jest in per Dres- dener Galerie befindlicjen Gemalde Dietrichs aus jener Sammlung. Wabricheinlich bal nachdem Kurfiirft Friedrid) Auguft ИП. Cam 5. Oftober 1733) unter dem Namen Wuguft TT. yum Rsnig von Polen erwih{t war, fand Hr. v. Brithl Gelegenheit, unferm Rinft- ler eine Penfion von 400 Thin. ans der finiglichen Kaffe yu бете fehaffen, aber evft 1735 mard Dietrich gum wirflichen Hofmaler ernanmt. Gs wird nicht angegeben, ob Dietrich gunadft in toniglicen Dienften einige Wuftrage erbhielt, fomdern e8 heift nur, ev fet Wn- fangs mit bem Hofe gar nicht gufrieden gemefen, weil er gefehen, dak ote italienifchen Maler ihm vorgegogen wurden. Dies waren die Uldrovandini aus Bologna, die Theatermaler Bibiena und Servanbdoni, befonders aber der Hof- und Theatermaler Giovan Battifta Gront, welder durd feine geiftreichen Erfindingen beliebt mnd bei Hofe fehr angefehen war. Betracdhtet man die Richtung, welche Dietrich genommen hatte, fo Е пФ leicht exmeffen, dag fein Talent nicht gerade fitr die Pediirfuiffe pes glingenden fachfifehen Hofs geeignet war. Die qrofen Sefte, Wirthfdaften und WMasferaden, die Theatervorftellun- gen, weldje zablreicje Deforationen und Roftiime verlangten, taren pamals griftenthetls anf Mythologie und Allegovie gegriindet. Die Gatter und Helden des Wlterthums, die Gittinnen des Sieges und Ruhms, des SGitcles und Ueberfluffes und wie die allegorifden Ge- fialten affe hiefen, exfdhienen im frangififchen Perritcenfoftiim, mit einem AWufwand von feidenen Kleidern, Perlen und Suwelen, und mit viele Gepringe von Blumen und Guirlanden, um den galan- ten Ginfallen zu dienen, welde den Rinig und fein Gefolge zu ihren glangenden Seften infpivivten. Da galt e8, fcjnell erfinden, eine Rouliffe, einen Blafoud fdnell mit hingehauchten Farben und angenelmen Geftalten bedeen, auch Damen und Herve des Hofes unter der Geftalt diefer ober fener Gottheit erfcyeinen gu Laffen. Fir alles dies war der Sinn Diet- richS gu ernft, gu dDevb, gu aufrichtig, mit einem Worte zu deutfch; ev befag wohl das Talent gu malen fo gut wie jene Staliener, aber e8 war dennod) feiner Matur guwider, oberfladhlicy gu avbetten, und feine Phantafie fonnte einmal nidjt in jenem Gebiete fpielender Fa- belt und Ullegorien vevineifen, in das man die griedifde und 182 mifche Mtythologie herabgezoger hatte. Betvat er vies Feld, fo wandte er fic) Tieber ben anmuthigen Nymphen und Sathrn des Reales, den Grotten und Thalern des Cheofrit, als den Hihen und Wolfen bes Olympus zu, und nur in wenigen Filler, wie ебет in den Lebten Sabren, wo der Aufenthalt in Dresden ihn dazu ver- anlagt haben mag, finden wir ibn mit den GebeSgefdidjten der Ох befchaftigt. Merfwiirdig in diefer Begiehung find gwei in der groBherzogliden Sammlung yu Weimar befindliden Gemilde pon ifm, weldje uvfpritnglic) die Rutfchenfdilage einer Staatefaroffe vergierten. Wuf dem einen ift die Diana und Endymion, anf dem anbern Ves und Avonis fehr fed und fliichiig gemalt; er Grund ift vergolet, und dieje Rompofitionen migen fiir ihren Bwec eine febr briflante Wirtung gehabt haben. Denfen wir noch наи, oak Dietrich ein durchaus wahrer und gerader Chavatter gewefen gu fein fcheint und dah er bei feinem Aufenthalt in verfdiedenen Gegenden Sachfens den fehneibenden Rontraft, in welchem die Wrmuth des 9308 mit der ver}dywende- rifdjen Ueppigheit des Hofes ftand, wohl fennen gelerut hatte, fo ift leicht 3u ermeffen, wie wenig Berfuchung er fithlie, fich von diefem Strudel des Wohllebens und ungebundener Gitte mit fortreifen yu laffen. Gein Ginner, dem er allein Befchaftiqung, aber feine Frafe tige Fovthiilfe in feiner Kunft verdanfte, fpielte die glingendfie aber tadelnswerthefte Rolle, indem er nur um bas Woblgefallen des #82 nigs und um feinen eigenen Bortheil bemiht war, das Wohl ves Staates und Bolkes aber ginglic) hintenan её; gumal aud) muk unferm, in gutem proteftantifden Glauben ergogenen iinftler die cuffallende Berbindung des Grafen v. Brithl mit den am Фо Auguft TL. einheimifden Sefuiten und fein Uebertritt gur fatholi- fehen Rivche nicht eben anlodend gewefen fein. Endlich mufte e8 feinem, durch weitverbreiteten Riinfilervuf genafrtem Stolze wehe thun, taglic) grofe Gummten an jene fremt- ett Deforatenrs verfdwendet zu fehen, wabrend ihm, dem feit lan- ger Beit Einheimifchen, nicht einmal die verdiente Wnerkennung fei- ner Leifungen gu Theil geworden war. (Sortlesung folgt ) Gefchichte der bilbenden Miunfte von Dr. Karl Sdnaafe. V. Bb. 1. Ubth. 1. Halfte. Mit 57 in den Text gedructten Holgidpnit- ten. Ditffelborf, 3. Buddeus. 1855. 8. 312 ©. &8 ift noch fein volles Bahr vevfloffen, feit wir die gulegi er= fchienene gweite Wbtheilung vom vierten Bande diefes Werkes im D. Kunftblatt angegeigt haben *), und fchon itbervafcht uns der Verf. mit dem Anfange des fiinften Bandes, ja die erfte Wbtheilung des- felben witrde bereits abgefdjloffen vor uns Tiegen, ftatt daB wir vor- laufig uné mit der Halfte derfelben beguitgen miiffen, wenn nid eine ploplic) eingetretene Srantheit des verehrten Berfalfers eine Unterbredung herbeigefiihrt hatte. Wir fonnen Wngefichis der neuen reichen Gpende, mit welder er uns eben befdhenft hat, e& und nicht verjagen, dent allgemeinen Bedauern iiber jenes micjt blof den Treunden des Berfaffers, fondern allen Freunden funftgefdhichtlicher Forfchung fo fchmergliche Ereignif{ Hier einen Wusprud gu geben und bie innigften Wiinfde fiir die balbige Genefung eines Mtannes, dem wir bereits fo rete Gaaten des Sechsnen und Vortrefflidyen ver- panfen, bingugufitgen. Die vorliegende Abtheilung febt die in der vorigen begonnene Sichtung de itherveichen Stoffes mittelalterlider Kunftthatigteit fort, indemt fie die gweite GEpoche derfelben umfaft. War fron die Dar- ftellung bes vorigen Qeitraumes unter der geiftooll eindringenden PBetrachtungsweife des Berf. eine in Hohem Grade genufreide und anvegende, fo fteigert fic) in bemt gegenwirtigen Wbfdhnitte mit der Pedeutfamfeit ves Materiales noc um ein Wefentlices bas Зи: *) Sergi. Sabrgang 1859. Jtr. 12.