gu ivgend emem Verjuche beftimmt batten, fein fdon мебема er: probtes Talent der Nadahmung and an Gegenftinden ihrer Wet gu verfuden. Die hiftorifde Entfaltung der Kunft in allen ihren Rweigen, die uns бегай in Stalien al8 die finite und vollftan- digfte Blithe der nationalen Geifteseutwidelung entgegentritt, fag, wie e8 fcjeint, nicht in feinem Geficditsireis. Weber das Religivfe, nod) bas eigentlid) Nationalgefidilide trat in dem damaligen RKunftbeftreben hervor. Dietrich fcheint fich itherhaupt anf feiner Reife nicht fo fehr an die Betracdtung ver Kunftwerfe, ale an das Studium ver Ytatur gehalten gu haben, aber amevfwitrdig ift, af auc hier eine Seite ihn unberithrt fief, die feiner fritheren Neiqung fo febv gu entforedjen (chien, bad italienifde Volksleben. Bon jenen {chinen robuften Geftalten der Hirten aus der Campagna, der Mtad- cen und Frauen von Albano und Frascati mit тен моет фен farbigen Zrachien, in ihren bewegten und ausdrudsvollen Gruppen, bie uns пешей durd) die regenden Gorftellungen von тей, Robert, Schnee und Anderen fo befannt und immer nod nicht iber- dritkig geworbden find, finden wir nichts in feinen Studien; vielmehr enthalten bie reichen Portefenilles feiner auf diefer Reife gefertigten Beichuungen, die fidh in der Konig. Kupferftichfammlung x Dresden befinden, nuv landjcbaftlicke Eniwitrfe; mehr und weniger vollendet, aber in folther Anzahl, dag eB faft unbeqretflic) foeint, wie er in ber furzen Beit eines Sabres fo vieles hat arbeiten fnnen. ud in der Grofhergogl. Sammlung gu Weimar finden fic mebhrere flichtige Beichnungen aus diefem rimifcen Wufenthalte, eine Unfidt der Villa Piombino bei Frascati, die Unficht eines Vhores пабе аи der Stadtmauer, und eine Kompofition, worauf eine verfallene Britcée und ein antifes Thor neben neuen Gebduden fichthar werden. Diefe Beidhnungen find meift mit breitem fliichtigen Pinfel und wenigen Linen цены. Es ift eine foldhe Virinofittt in ihrer Behandlung, baR man glauben mbdhte, er habe fie ohne vorgdngige и gleich mit dem Binfel hingeworfen; an ein genaueds Studtum der Gormen ift natiivlich dabei nicht gu denfen. Unter feinen Radirungen tragt ein Heines Blatt, welches Rui- nen aus den Raiferpalafien oder aus den Thermen des Caracalla vorftellt, ebenfalls bas Datum: Dietericy fecit 4 Rome 1743, Gr- innerungen an die landfchaftliche Natur Staliens finden fich viele unter den Roadivungen der folgenden Bahre, und befonders hat er nad feiner Zuriidfunft im Jahre 1744 eine ganze Reihe geliefert, aus welder man ebenfo wie aus den Zeichnungen fieht, dab ev mit Ungemteiner Feinheit bes Gefiihls ven Gefanmmtdarafter der fitoficen Rand{chaft aufgefakt hatte. Die rveiche Ueppigheit der Vegetation, das Warme und Gonnige Der Lagen, die malerifde Verbindung der Gebdude, die fchdnen grof- artigen Vinien dex Gritnbe und Ferner traten iberall auf hsdhft anmuthige Weife hervor. Hier ift nihis aus eingeluen Studien miibfelig gufammengeflidt, nichts, was in abgegivfelten, zehnfad) er- wogener Verhaltniffen mehr einer Parfanlage gliche, als einer Qand- fdhaft; е8 ift alles die Lebenbige, fich felbft itberlaffene Natur, ihrer chorafteriftifden Phyfiogitomie nod tren im Gingelnen und Zufalli- gen mit allgemeinen und fecen Зем Hingefdhrieben. Wie fonnig und fiblid) ift bas Blatt mit dem Tempel der BVefta bei Tivol. Diefe Platte ift bet der nad) Dietrichs Tobe vevanftalteten Ausgabe ber RNadirungen auf eine giemlid) rohe Weife von Bynig itberarbei- tet worden, weshalh man die Alteren Wboriide fuden mug, um ihre Shinheit yu witrdigen. Uuf einem anderen Blatte fieht man ein pon den GaScatellen bet Tivoli genommenes Mtotiv; ein griferes seigt den Sibyllentempel und bie grofe Cascade und ein drittes ex- innert und an den Ponte di Selfutera. Den Gegenfak alter vere fallener Pracht unb mobderner Diirftigheit zeigt er uns in mehreren Blattern, wo arme Uindlide Hiitten an foloffale Trimmer angebaut find. Go in einem grofen Blatt ohne Datum, weldes vom Cine gang der Villa Adriana bet Livoli genommen fcheint, an deren ge- waltige Wiilbung eine niedrige, mit Weinftiicden bewadfene Ofteria angebaut ift; Landlente mit ihren bepadten Maulthieren und ermit- dete Gfelstreiber evfrenen fic) theils des fiihlen Schattens, theils der erwirmenbdent Gonne; e8 ift einer jener wiiften, grofartigen und den- nod) jo traulichen Plawe, die man fo Haufig an rdmifden Nuinen findet. Eine Hafenanficht michte faft fdjlieBen Laffen, Dietrich habe aud) die Riiffe von Neapel gefehen; dev mittelalterlicle Thurm, der ind Meer hineinliegende Felfen, die hohe Gebivgslinie dahinter er- innern (ebhaft an den Anblie von Cajtellamare. Andere BlUtter {einen theils fret im Chavatter der italienifdjen Landfdaft fompo- nivt, wie dev ftille Gee, in deffen flarer Flidhe fich die umgebenden hohen elfen und Baume fpiegeln, theils wieder mit Nachahmung per Mtanier eines fritheren Meifters anfgefaft. Go erfennt man in dem Mymphenbilde den Poelemburg; bei der mit antifen Figuren flaffirten Gebirgalandfdaft hat ex offenbar den Pouffin vor Augen gehabt; und noch mehr tritt das architeltonifce Gefithl diefes Neei- fter8, das fich in einfachen und abgemeffenen Ginien gefallt, in zwei Heinen lieblichen Blittern hervor, wovon das eine im Borbdergrund antife Gragmente unter Pappeln und Kaftanien und jenfeits eines Sluffes mehrere Orifdhaften auf einemt felfig auffteigenden Gebirge, bas anbere, eit dem Erdgott unter fchattigen Baumen dargebrachtes Opfer, in der Mitte ein Grabmal mit einer Urne, im Hintergrunde wieder einen FUG und eine Berggegend zeigt. Micht als Erinne- rungen an italienijce Naturfeenen, fondern al8 unmittelbare Nadj- ahmungen bes Salvator Roja, find die beiden Felspartien gu be- trachien, wovon die eine einen lefenden Eremiten, die andere einen Krieger, an einen Baumftamm gefeffelt, zeigt. Hier hat Dietrich mv die rabdirten Blitter bes genannten Mieifters vor Augen gehabt und giwar hat ev fie mit ihren Borgligen und Ntingeln nachgeahmt, penn die iguren, obgleic fie hier mehr als bloke Staffage der Landfcaft find, ermangeln ebenjo des Ernftes und der innern Wahr- heit, find ebenfo nur zur Ausfiillung des Roaumes angebracht, wie dies gar oft bei Salvator Moja der Gall ift. Weit beffer hat Diet: rich denfelben Mteifter in gwei Gemilden nachjuahmen gewuft, welde le Vaffeur unter dem Titel lapproche de Camp und les soldats en repos vortrefflich geftoden hat. Hier ift gang die wilde grofe Natur de Stalieners, aber aus eigener Anfchauuug, mit eigenthitm lider Wahrheit dargefiellt und die Figuren haben Handlung und Bedeutung, obgleid) vie Stellung ves einen Kvriegers, der mit der Linken in die Ferne zeigt, ein von Dietrich oft gebrauchtes Motiv ift, das wir noamentlid) bet feinen Nymphengruppen oftmals wie- Devfinbden. Durch diefe italienifden Studien ward aber Dietrich der lanb- fchaftlicjen Natur des Nordens nicht entfrembdet. Schon in den nachften Sahren 1745 wnd 46 entftanden die giwei fchsnen radirten Blatter, welche hollindifdhe Bauernhittten gwifchen Baumen verftectt, in ber Mtitte einen breiten Weg mit wandernden Bauersleuten, in ver Ferne den Kirchthurm des Dirfehens geigen. Hier fpricht uns bas einfdrmige Grin, da8 Geniigfame und Friedlidje eines fladhen, nordifden Landes gang in devfelben Weife an, wie in Ruisdael’s Bildern, und gewif, verdient der Mteifter Bewunderung, der fich mit fo innigem Gefiihl in diefe RNaturguftinde gu verfesen mufte, nade bem er burch die grofe und prachtvolle Scenerie ver fitdlidjen Mae tur an die glingendften Erfdheinungen gewshnt worden war. Nidht minder gelang ihm die Darftellung einer ftiflen Monduacht in der Art bes van ver Neer, den er mit BVorliebe пяфабице. Зе treffende Charatteriftit verfdiedener Naturen macht 119) nidht burch ein gefudhtes Hervorheben gewiffer Cingelnheiten geltenr, wie eta unfere Meueren bet den italienifden Landfchaften die fiir- lichen, bet den Hollandifden die ndvdliden Baumarten geffiffentlid seigen; e& ift vielmehy die allgemeine Phyfiognomie, der Totaleindrud