зеидейр пабфумиеен, зав шам 19 gegen die poetifche Bedeutfamfeit
Diefer WArchitettur nicht verfcfliefen fann.

Mit dem fiinften Rapitel geht der Verf. auf Deuwtfehland itber.
Da aber nur einige Blatter davon noch in’ vorliegende Heft fallen,
fe warten wir mit der Ungeige Darither bis gum Erfcheinen der fol-
genden Vieferung. Dak diefelbe recht bald erfcheinen, und ав реш
allverehrte GVerfaffer Kraft und Gefundheit guv Vollendung jeines
portrefflidjerr Werkes twiederfehren mige, деф зи ben beften Wim-
{hen unferer Wiffenfchaft. 95. Viibke.
	ТИЦ.
	aus ротаШеет деи Бейебельет Э)афюе, дя 11 in der ein-
faceren Choranlage, der Beibehaltung eines Bhurmes auf der
Kreujzung und den mit Borliebe angewandten jdlanten fteinernen
Thurmhelmen mange Cigenthiimlidfeit des Landes lebendig. Ent-
fchiedent ablehnend verhielt fic) der Gilden und Weftén Franfreichs
gegen det neuen Styl, und wo gleidwohl fpater derjelbe fich Cin-
gang verfdjaffte, wurde bie Reinheit feines Chavatters mwefentlid)
burch frembe Clemente getritht, die theils auf den antififirenden
Anfshauungen, theils wie namentlich in der Bretagne auf englifden
Ginfliiffen berubte. Belgien, das fic) in der romanifden Periode
an Deutfehland anlehnte, beginnt jegt gwifden deutfden und fran-
Зет CElementen gu jchwanten, bis lebtere die Oberhand gewin-
nen. Dtit dem Kuppelbau, ven rund gefdloffenen Kreuzgarmen, den
Bwerggalerieen und anderen Cigenthinmlicfeiten dev niederrheinifdjen
Sule, gehsrt die Riebfranenfircde in Ruremonde nod) nach Deutfdy-
fond, mabrend an der grofartigen Rathedvale von Lournay beide
nationale Style fic) begegnen und trenjen. Bis tief ins dreigelnte
Sahrohundert erhielt fic) hier, befonders in der Ntansgegend, eine
fchwere romanifirende Bauweife; erft gegen die Dtitte diefes Gabr-
hunbderts febt ПФ der frangififd)-gothifde Styl durch, und gwar
guerft viclleidht an der Rathedvale gu Briiffel; vod) fehlt e8 nicht
an manden Umwandlungen, die ein einfacheres, felbft niichternes
Gefiihl befunden.

Das vierte Rapitel ИЕ dem friihgothifden Styl in England
gewidmet. Hier finden wir in romanijder Beit eine Banweife
herrfdend, welde dem Auffommen der Gothif nidjts weniger als
ginftig war. Die englifche Wrehiteliur hatte ohne ivgend eine Ten-
benz auf Ueberwilbung des Langhaufeds fic) blog nach defovativer
Seite hin gu entwideln gefucht, und felbft die evfte Aufrafime des
Spikbogens war ein Ergebnig diefer Richtung. Erft mit dem
Neubar ver RKathedrale von Canterbury ourch ven бое
PBaumeifter Wilhelm von Gens drang befanntlid) der gothifde
Styl auf englifden Boden. Wenn aber auch hier und an anderen
PHauten, fo an der Templerfirdhe зи London, die Cigenfdhaften dev
franzofifden Schule fich durchgefest haben, fo tritt dod) bald eine
nationale Reaftion pagegen ein, al8 deren Ergebnig der von den
Englandern als ,early English bejeidhnete Styl зи betvadhten ift.
Die Vorliebe fiir fmale gruppirte Fenfter, flix Lanzet- und Mlee-
blattbogen, die Verbindung von freiftehenden monolithen Saulen mit
dem Rundpfeiler, vie urd mehrere Ringe gebildeten glocenfirmi-
gen Rapitile find Gigenthiimlidhfeiten diefes Styles. Oagu fommen
aber noch widhtige Menderungen der ganzen Anlage: die ungemeine
Vinge ver Schiffe, weldhe bet geringer Breiten- und Hshenvidjtung
nod mehr auffallt, der gerade Chorfdjlug, das GBerfdhmihen finf-
{chiffiger Anlagen, die Anorduung sftlicher Whfeiten an den Kreuj-
fchiffen, und die beliebte Verdoppelung pes legteven, fodann fiir das
Aenfere die Beibchaltung eines Thurms auf dem Ятеиз, die itber-
wiegende, durch Zinnenbefrinung noch mehr hervorgehobene Betonung
der Hovizontalen, umd das Hinaudviicien der Weftthlivme ber die
Seitenlinie des Langhaufes. Die Grundziige des neuen Sthles
waren rafey feftgeftellt und bildeten fortan einen Kanon, an weldjem
man mit grofer Bibigteit hielt. Im Gegenfag gegen bie frango-
fifhen Bauten bieten daher die emglifdjen Werke einen monotonen
Gharafter dav, der nur im Suchen nad) mannigfaltiger Deforation
Raum fii individuelle Sdhdpfertraft geftattet. Self an einem der
widhtigfter Grundelemente der Ronftruftion, am Gewilbe, madhte
fi) die itherwiegend deforative Ridhtung geltend und fithvte gu itber-
ans reidben, gvagidfen, aber bis in phantaftifde SGpicleret fic vere
Hievenden Formen. Wenn demnach реф еп во Не Styl weit
entfernt ift von der hohen arditeftonifden Bedeutung der frangbfi-
fojen Bauten, fo weif doc) andeverfeits der Зе. in-feinen Grund-
aiigen die Vicbenswiirdigen Gigenthiimlidfeiten der Nation fo iiber-
	2 Bremen, im Januar. Die Bemiihungew bes Confervators unferer
Kunfihalle, dem Publifunr miglidft vecfdhiedenartige, iber die Rufe bes Mittels
mipigen fid) erhebende Werke ber Maleret aus den Hanptfdjulen Deutfhlands,
Hollands und Belgiens oorzufithren, wurden aud) in diefem Winter bis jest mit
bent beften Erfolge gefrsnt. Zwar batten wir aufer dem nods immer bier wei-
lenden befannten ,, Galilei” von Rei Gert bes eigentlid) Hervorvagenden itber-
haupt nur wenig, ja im hiftorifdjen Fache gerabdegn Michts anfyuweifen, aber
Genre und Landfdaft fammt ben der legteren nebengeordneten Bweigen bes
Thierlebens, ber Urchiteltur und Marine boten wenigfien’ des Guten redt viel
bar, worunter id) Jnen auch diefes Mal nuv das nennen will, bem aud cine
fivengere Sritit diefes Praditat wicht verjagen midhte. Cinige der nanthaft gu
madenden Werke haben uns bereits wieder verlaffen, die meiften find mod vor-
hanbden, werden aber gum groger Sheil wohl auf die am 24. £ Mt. in Ganno-
wer beginnende Ansfiellung wanberu follen. Gicherlid) werden wir ай: бени
Beborfiehen unferer mit der Hannoverfdjen faft gleidhgeitigen Bereinsausftellung ,
veidhlidhen Exfay befommen, ba e8 her Kitnftlerwelt unftreitiq nod) im Gedddht-
niffe ift, wie vortheilhaft wahrend unferer legten Wusftellungen fily die Schaffen-
ben da8 Grgebriff des Abfages gewefer tft, das fic) befanntlidh vor swet Fahren
auf Yo ded Gefanmmtvorrathes von Vilern herausfiellte. Troghem bletht mei»
nes Gradtens jener Veginn dex Hannoverfdjen am 24. Februar und ber ber
unfrigen am 1. Htirg ein Uebelftand, тех ей dabdurd) befeitigt werden Mite,
pak eine von beider Stabdten anfhurte, beftindiger Borort ihrer Kveife gu Гейт.
	Йо и Ermangelung des hiffortjdhen Fades gunddft einige Genvebtlder,
non denen bie Mtehrzahl der Diiffetborfer Sdule angehirt. Bebenteuder als
Hoegg’s {dhwadhe Leiftung ,der Ulte und fein Cufeldhen”, wo der faffeemahlende
Grofvater am Bettdhen feines, im Gefidjt vdllig verunglitdten Enfels figt, war
Rarl Hibner’s neues Bild ,,der Nebesbrief, auf weldjent cin Banermadden
mit einent Brief in der Hand laufdend an eine Hausthiir Hopft, aber von dent
‘ber die angrengende Ntaner fdauenden Ropfe eines Wlten beobadhtet wird.
Sauberfeit und Zartheit der Ansfithrung ift mum einmal, wie wir swiffer, es
KRinfllers Sade nit mehr; er ltebt e8, die Kontouren mehr angudenten, als
iGarf abgugrengen, und dte Faden im der Detaillirung ally bunt yu halten.
Lindo, ber in den meifter feiner, dent hdheren Genre angehdrenden Bilder fefr
daratter= unb anusbrudgvoll tft, zeigte fid) in diefer Weife auch in der ,,geswun-
gener Uneter djrift”, wo e8 fid) vermmuthlid) bet ben bret anwefenden PBerfonen,
Braut, Brintigam und Vater um eine Heirath handelt. Wud in den Stoffen
und der Gewandung, wenigftens in bem Gang des AUtlaffes, madte fich eine
grofe, faft Netfherfde Birtuofitit bemerflid). Weniger gelungen war bas Peke
wert. Wis einen tveffliden Schiller Sohn’s bewies fitch un’ Hermann Beder
aus Hamburg in feiner ,, Romerin mit ihren Kindern’, wo die Mutter dad Hleinere
nate Kuiblein auf dem Wr tragt wud der grbpere, belleidete, brduntiche Bube
neben ihr fteht unb gu dem einen hinauffdaut. So trefflid) wie bas Rolorit
bes GFleijdjes, fo wiirdevoll ift aud) ber Ansbrud der Frau, im dem man der
Mutterfiolz der Cornelia gu evblicen glaubt. Hieran feblieBe id) ein italtenifdes
Genrebild von Fay ,die Chriftnadt’, welde uns den Eingang in eine beleude
tete Rirde zeigt, vor der die von diefem herausfallenden Litidimmer befdhies
nenen Gldubigen tieen; ein Werl, das bei aller technifejen Victuojitit in Kom-
vofition und Beleudjtung durd feine Motive falt apt und пн gat Пет
yermtag. — Nur her Lidjtwertwandtfdjaft wegen ftelle ich Hiermit cin vorgiigtides
Genrebild des mir bisher nod) unbefannten Ptalers Ewert aus Oldenburg gu-
fammen, bas eine bdhmifde Familie niederen Standes darftellt, die bet Lampen-
belenchtung um. einen Tifeh figt. Dev Mitufiler, offenbar ein Shiller Wald-
miler’s in Wien, hat nidt nur den flavifeen Gefichtsiypus mit grofer Iatur-
wahrhelt: wiedergegeber, fondern mit ebenfo grofem Gefdjicd auch die Belendtung
behanbelt. Enblid) midite id) in’s Gebiet des Genre nod} ,bas Fibefdhiff” oor
Wilhelm Mteyerheim ftellen, weil bas untergeordnete Land{hafilide eben suv
	baz ba зи fein fojeint, um die gange cange bes mit anjpredend gruppicter