tur und Malerei, nach den veridiedenen Linderfiricen und 33018:
ftimmen verfchieden Gufert. Bn wiefern dagegen ме НуфИфе Cin-
theilung nach Grxbisthiimern und Bisthiimern mit vem verfchiedenen
	Hervortreten der Architefiur in Berbindung fteht, jehe td) midyt ein,
pa ja 3. B. dads Srgbisthum Maing die verfdhiedenfien Stamme
pentfer Nation von der fiidlichen Schweiz bis faft an den Ausflug
	per &lbe in fitch vereinigte. Wud war e8, meiner Anfict nad, wm
	ein Haves Bild dev mtittelalterlichen Ятоенотоцених tn Deutfdy-
land gu geben, nothwendig, dag ber Rarte ein alphabetifces Orts-
perzeichnif mit miglichft furger Angabe der Kirche jedes Ortes und
ifreds Styls beigegeben wurde, und ba, um jeden Ort des Verjeidh-
miffed aud) auf der arte fabnell gu finden, diefe die Gintheilung in
Quabvate, ftatt in die gewshnlichen Grade erbielt.

Nicht minder widhtig, als die Cintheilung Deuifehlands und die
Bezeichnungsweife der eingelnen Baufthle ift endlich der dvitte Bunt, der
ich zur Sprache au bringen habe, namlich die Vollftindigkeit ver wegen
mittelalterlicher Rivchenarchiteftur nambaft sumanchenden Oerter. Hierin
hat fich nimlich der Herausgeber auf ,,fammeliche bis jetst dffentlich be-
fount gemachte Denfmale mittelalterlicher Baufunft  befdhrantt, fo dak
ex alfo nicht mur die in den verjdiedenen Werken der lesteren Sabre.
liber diefen Gegenftand nur genannten, aber nicht naher befchriebenen
Rirchen faft jimmelich iibergangen, fondern anc) feine neue ihm
anderweitig befannt gemordene Rirchenirter bingugefiigt hat. За
felbft unter den bereits sffentlid) befannt gemachten Denfmalen hat
er itt dent verfchiedencn Gegenden Deutfchlands mance Ибегдаиден,
unter denen ich beifpielsweife nur die Mundfapelle des AWltenfurt
bei Nitrnberg, die fpatromanifdje Whtei Wrnftein a. d. Lahn, die
purch eigenthiimliche Details intereffanten Rapellen in Belfen und
in Schwirzlod) bei Titbingen, die Pfarrfirdhe gu Breng in Sdrwa-
ben, die Hospitalfirde gu Cues an der Mofel, ja fogar das vom
Herausgeber felbft im DO. Kunfiblatt 1850 S. 165 befehriebene Rlofter
Heiningen bei Wolffenbitttel nambhaft mache. Viele andere in Otte’s
Archiologie verzetchnete Oerter Liefen fic) mit leidhter Dtiihe nach-
tragen. Зи Бане, оду mix, der Herausgeber die in Springer’s
mittelalterlidher Baufunft angefithrten, wen auch nicht genaner bee
fobriebenen Rirdhen Bohmens boc nicht iibergehen follen, sumal ba
bie Sftretchifchen Lander, wie yu erwarten war, auf einer folder
Rarte nur fpdrlich bedacht werden Фииеи. Wm meifien, fo fcheint
8, hat Herr Uiibfe diejenigen der in den Mertensfden Tafeln anz
gefithrten Oerter ignovirt, weldye er nicht anderswo erwabnt fanb,
und von dene viele, wie id) geftehen mu, auf den Karten gu fin-
dent, mir nod) nidjt gelungen iff, Diefen Mertensfdjen Wngaben,
falls thnen anderweitige Beftatigung fehlt, nicht unbedingt Glauber
gu fdjenten, darin ftimme ich thm fretlich bet, muB aber im Allge-
meinen dennoc) in Bezug auf die Vollftindigteit der auf ver Karte
angegebenen Oerter, die aus begveiflicken Griinden nur in Weft-
phalen nichts yu wilnfdben itbrig lapt, behaupten, daff Vieles, nament-
Lich in ben fiiddentfden Landern vermift wird. Oder war es bei
einer foldjen Uvbeit, wie Die vorliegende ift, midst nothwendig, der
Nutoritit WAnderer Glauben зи fehenfen und das Meifte обие
MAutopfte aufzunehmen? $. 51. Mriiller.
	fiellen, als bis jegt gefcheben iff, Germann Werk, unfer gelhawter Mitarber-
ter, fehon af8 talentooller ausiiberder Ritnfiler mit befonderem Snterefje fultur-
hiftovifdjen Gtudien gugeneigt, entfhlok fic) dagu, und madhte feithem ben
bejonderen Bweig der Koftiimfunde im weitefien Ginne зи feinem ausidhliepliden
Studinm. Man evridhtete au der Berliner Wlodemie einen eigenen Lehrftubl file
оке Wiffenfdhaft, und Wei hat feine glinjende Befibigung ihn auszufitllen,
burd den grofen Erfolg und eine gablreidhe Zubdrerfdaft beftatigt gejeben.
Uinfere Lefer erinnern fic) vielletdt, bag er fdjon vor einigen Sahren mit dent
erften Bande eines febr umfaffend angelegten und emgebenden Werkes бег die
Фе bes Roftiims hervortrat. Das Bud) behandelt gunddhft Ufeita, und
giebt eine mit grofem Gleife. und immenjer Detatlleuntnip gujantmengeftellte
	Architettur in Deutfdland abgubelfen, mit weldher ex ficherlid) be-
reits befdhiftigt war, als id) in Nr. 18 des Rarfiens - Iahrganges,
piefes Bediirinif ausfprad; fonft ware die vorliegende Rarte
fehwerlich fo fchnell ang Licht getreten. Daf fie namlid) in
per That erft vor wenigen Wochen erfdhienen ift, muf id) hier ans-
dritdlich vevfidhern, weil fie troy der Titelworte ,, nad) dent geger-
wirtigen Gtande der Forfehung” fonderbarer Weife feine Sahreszahl
сп ПФ ББ Sch fonn mix nicht denfen, dak ber Herausgeber
piefes gewollt, und feine Karte nach Art der ,,in diefem Jahre“
gedrudten DBiicher 3u einer ewig jungen und neuen hat machen
wollen; e8 ift vielmehr wabrfceinlich, dag die Sahresgahl nur dure)
ein arges Berfehe её Lithographen weggeblieben iff. Die Art
und Weife aber, wie auf diefer Karte die mittelalterliche Architettur
zurx Anfhauung gebvacht ift, weidht fo wefentlid) von dem Bilde ab,
weldes ich mir im voraus davon entworfen hatte, dak e8 mir ver-
génnt fein mag, fie guntichft mit furzen Worten angugeben.

Herr Liibfe geigt uns Deutfdhland lediglid) in feiner bis ins
16. Qahrhuabdert fich erfivedenden firehlichen Cinthetlung nad)
Spruners befanntem Wtlas, jedod) fo, dak wir, da Utrecht und
Vittich die Guferften Punfte im Weften find, die Ergbisthitmer Cdln
und Trier nicht mehr vollftindig erbliden. Durch verjdiedene
Srift- und Ortseichen find demgemaf auch nur Exzbisthum,
HBisthum, Kofter und Stift begetchnet, dagegen ift auf die Verfdjte-
penheit des Bauftyls еше verfchiedene Schrift angewandt; vielmehr
hat fich der Herausgeber gur Bezeichnung der verfchiedencn WArdhiteftur-
fiyle mit ber Wrt und Weife beguiigt, wie ex auf feiner Karte von
Weftphalen dicfelbe bezeidhnet hatte, alfo bedentet unter dem jedesmaligen
Ortsnamen cit —— Den Momanismus, ^^^ den Vebergangsftyl, —-—
die Gothif, wobei e8 jedoch nach dev befaunten Orvientivung der Kircher
auch miglich war, die ftyliftifcdhe Verfohiedenheit des Thurmes, des
Shiffes und des Chores auszudvitden. Bet Denjenigen имен,
welche Rirchen verfchiedenen Baufthls ‘befigen, wurde die Bedeut-
famfeit Der Gertretung des einzelnen Bauftyls gum Motiv fiir die
Unterordnung in der Bezeichnung. — Leider muG ich geftehen, dak
и ивр nur jene Grundcinthetlung des Landes unpaffend, fondern
aud) die Art und Weife jener VBezeidhnung der Styloerfchiedenbheiten
unzureidhend erfdjeint. Was zundchft den legteren Puntt betvifft, fo
wire e8 meines Crachtens miglid) gewefen, 1) das Vorhandenfein
der wenigen Bauten byyzantinifcen Gtyls und der Centralbanten gu
bezeicnen; 2) den romanifden PMundhogen von dem in die Ucber-
gangSperiode fallenden, aber vont Uebergangsftyl doch ftreng gu for-
Dernden romant{dhen Spigbogen gu unterfcetden; 3) vor allen Din-
gen im rvomanifcen Banftyl die Verfchiedenheit des Gaulen- und
Pfeilerbanes, fo wie die befonders fitr einige deutfdje Lander cha-
vatteriftifdye ЗБ des Wechfels von Pfeiler und Siule ausjudriicen;
4) das Gorhandenfein einer Krppta und eines Kreugganges anzu-
peuten; endlid) 5) auch die firchliden Doppelbauten nicht unberiid-
fichtigt gu Yaffe. Und um namentlich das Syftem des verfchiedenen
Pfeiler- und Sadulenbanesd gu veranfdjaulichen, war die Cintheilung
Deutfelands nach feinen zelhn Mazimilian’fdhen Kreifen vorgugichen,
Da fich die Urchiteftur, Ghulid) wie ihre jiingeren Schweftern Sfulp-
	Kuwstliteratur
	Kofiimbunde. Handbud der Gejdjidhie der Tradt, bes Vanes und Ge-
без yon det fritheften Zeiten M8 anf die Gegenwart. Bon Hermann
BWeif. Mit zablreichen Vttufirationen nad) Oviginaherdnunger bes Berfaffers.
Exjte Liefernng. 8 Bogen. 24 Sgr. — Giuttgart, Chner und Seubert. —
Unfer verdienftreidje und prattifae Kugler hatte fdhon feit Mingerer Beit unter
feinen jiingeren Freunden und Sdhitlern paranf gedrungen, die in ihrer Widtig-
feit am wenigften von ben Kinfilern unterfdaste Roftitmlehre gu behandeln,
und fle im gecigueterer Ucberlieferungsform und griferer Vollftindighett боли