ЮЗ еуаио ши nicht tn gletc) entichiedenem lage von Bedeutung ift, verliert der Tadel feine grifere Scarfe. Smmerhin haben и: e8 mit aufridtigftem Danke anguerfennen, dak wir in diefen Blattern endlich ein reichlicjes Ubbild ber Phantafiefpiele befigen, die an dem Gebalbusgrabe in fo gaufeluder Fille enthalten find und die цих Gedichinif im Cingelnen fo fcwer bewahrt. Ce ift der Thypus einer gangen, in ihver Ucbergangsftellung doppelt merfwitr- Digen hiftorvifcen Epoche, der uns hier entgegentritt. WM das trau- mende, verlodende, bamonifche Phantafieleben des Mittelalters, pas nur fo felten durd) den Ernft, des Gedankens ober die Strenge des firchlidjen Rituals geziigelt werden fonnte, das auch unter der Rae puze des WSceten feine gedeihlide Stitte fand und zulest nur dem Schematismus gothifden Mafwerkes erlegen war oder genrebaft vealiftifdher, nicht immer fehr decenter Darftellung den Blak gee rdumt hatte, bricht hier aufé Nene herbor, aber verfchwiftert mit dent heiteren Mingen, mit den finnlid-jinnigen Symbelen, welche Die wiebdevaufwadende Welt bes Maffifchen Wlterthums — ahnlich wie in den Frithepochen chriftlider ний, а die antife Tradition nod unmittelbar gepflegt wurde, — an die Hand gab. 8 ift viel Seltfames, Launenhaftes, felbft Barodes und Befremblides in piefen Gebilben, und dennoc) im Ginzeluen, in den Ranbdelaber- Kompofitionen und ihrer Gliederung, in den Saulen-Rapitalen, in Фен deforativen Fillungen u. jf. w., gugleich ein finftlerifdher Reiz, deffen Verechtigung wir nicht verlingnen, deffen grazidfer Wirkung wir uns nicht entgiehen fonnen. Die werkthatige Runft, wenn fie fich nicht blind in ein eingelnes Boch pferdt, wird aus diefen Nto= tiven mandherlet Mugen gu giehen im Stande fein. Sim Angefidht des Sebaldusgrabes mute ich mandher andertt Werke gedenfen, die man dem P. Vifcher gufdhreibt. Bch habe mich {chon mehrfacy iiber die Bedenfen gedugert, welde der vorausfet- lichen Wuthenticitit devjenigqen Werke, vie feinen Namen, feine Ghiffre, fein bildliches Beichen nicht tvagen, entgegenftehen, habe Darauf Hingewiefen, dab gwifden dem muthmaflich in feiner Hiitte gelieferten Guf und den von anderer Hand oder nad) einent fremt- ‘den Entwurfe gefertigten Modelle nothwendig unterfehieden werden mug, aud) wenn den in feiner Hittte befdhaftiqten WArbeitern etwa ein Untheil an dem deforativen Arrangement folder Mtodelle уме fallen follte. Go in Betreff der fchinen Bronje-Mtonumente zu Rimbhild.*) Bd) fand pas, was ich frither ither die lesteren dargelegt, gegenwirtig aufs Neue Беби. Der eigenthiimlide hohe Adel in ben Hauptfiguren des grofen Rimbilder Oenfmals apt ein von willig felbftindiger Riinftlerhand geliefertes Movdell erfennen, wahrend in den MNebenfiguren die halben WAnklange an $B. ЗИфег ипр feine Urbeiten bet dem Sebaldusgrabe ош ©: gendfte darthun, dag an diefen Stiden feine originale Meifterhand, vielmehr nur die eines nachahmenden Gefellen betheiligt fein fonnte. Die Heinen Kinderfiguren in den Fillungen diefes Denfmals ftehen gwar der Unbehiifflichteit derer am Sebalousgrabe nidt fo gar fern; aber fcjon ihre ungeeignete Verwendung bet jenem bezeugt das Ver- fahren eines Ropiften. Das grofe Rimbilber Denfmal [АВЕ eben werfdjiedene Hande erfennen, und wenn e6 aus $. Vifdhers йе herrithrt, fo ift fein perfinlicher Antheil an demfelben nur der des Giefimeifters. Go fand 14 e8 auch bet den Monumenten im Dome зи Bamberg, Grabfteinen mit bifchoflichen Figuren und Umrahmung in ehernem Sladhrelief, welde man $. Bifcher gufdreibt. Dak givet don Diefen, der des Bifdyofes Heinvid) IV. (geft. 1501) und ber Georg’s IL. (geft. 1505), Niirnberger Urbeiten find, baf der *) Bergl. meinen Wuffay wher brefelben un D, Kunfiblatt 1851. Nr. 5A, und in meinen leinen Sebriften 2. ИП, ©. 648. Vergleich des Weonuments mit Divers fpateren Produttionen yt nod in mannigfader Beziehung burchgufiihren, in ber Behandlung des Nadten, in der Cinfiihrung der Hlaffifden Motive. Cie ver- wandte SGiufe beider Milnftler fpricht fich davin dentlich genug aus, gugleich aber auch bie individuellen Unterfdhiede, indent Diirer die an Gingeltheiten diefes Werkes fo bemerfenswerthe Hinneigung зи den Elemente bes Germanismus nicht theilt, vielmehr an ben Зина (Е iiberfommenen und nach perfinlider Neiguug durchgebildeten Motiven (3. B. im Faltenbruche ber Gewinder) mit Entfdiedenheit fefthatt. Wir befigen einen grofen Stic) des Sebalhusgrabes yon WU. Reindel und Heine Stiche der зоб Statuetten der Apoftel, ber vier Meliefs mit Scenen aus der Legende bes Heil. Sebaldus, welde an dem, das Reliquiarium des Heiligen tragenden Poftamente angebradht find, und der Statuetten des Heiligen und $. Vifchers, Die in Den Nifden an den Schmalfeiten des Poftaments ftehen, ebenfalls von Reindel. Die imeifterliche Wuffaffung und Behandlung diefer Blatter ift befannt. Mit Ausnahme des erftgenannten grofen Stiches find fie in dem bet Boh. Leonhard Sdrag in Niirnberg in groBem Ourartformat evfchienenen Werke: ,, Die widhtigiten Bild- werfe am Gebalousgrabe in Niirnberg von Peter Vifder. Erfte Ubtheilung. Adhtgehn Blatter, gezeidhuet und ge- ftohen von Wf. MRMeindel” enthalten. Gegenwartig ift eine nSweite Whtheilung” diefes Werkes exfchienen, 42 geftochene Blatter in 7 ieferungen enthaltend, in denen die Hbrigen Cinjel- Heiten des Denkmals vorgefiihrt werden. Auf feds Blattern find die zwHlf Heinen Prophetenftatuetten dargeftellt. Bier Blatter brin- gen die acht figenden allegorifdy-mythifden GStatuetten vom Fufe de8 Monuments. Dann find auf einer grofer Reihenfolge von Blattern alle die architeltonifden und deforativen Details enthalten, an denen das Sebalousgrab fo iiberveid) ift und die, anf der Anz lage entfpredjender Grundmotive, durehweg eine nene und eigen: thiimliche Behandlung zeigen: die reichgefdmiidten Fiipe der Saulen bor ben Zabernafelpfeilern, ihre Rapitile (auf denen die Wpoftel- ftatuetten fiehen), die Feiner Balbachine und Krsnungen iiber den Gtatuetten; die ebenfo reiden Kandelaber gwifchen den Pfeilern und die Scdhinudformen, mit denen die von den Randelabern getragenen SGiulchen in die Cabernafelwslbung eingreifen; eine der drei bunten Pyramidentuppelt, welche das ganze Werk oberwarts f{edliefen. Endlich ein Grundrif des Monuments; eine von PH. Walther gegeichnete und bon Gr. Geifler geftochene Anfidt bes Ganzen (von einer andern Seite als in bem grofen Reindel’fchen Stiche); und das nad) Reindel’8 Beidnung вой $. ©. бету geftochene Platt mit den vier Leuchtertragerinnen, weldes bereits in bem vierten, B. Vifdher behandelnuden Hefte der ,, Mitrnbergifchen Kiinjtler, gefdhilbert noc) ihrem Leben und ihren Werfen enthalten war. Der lewtgenannte Stich zeidhnet fich, bet fparfamften Mitteln, purch gartempfundene Behandlung aus; die Totalanfidt ves Denfmals giebt ein anfprecendes Bild deffelben und feiner fivchlicen Umge- bung; die itbvigen Blatter geben ihre Gegenftinde in einer einfach fraftigen Manier, mit miiger Schattenwirking, wieder. Cie er- Hebe fic) freilich nidt iiber das Niveau einer бане ини щен Зефий; ihre Behandlung ift eine dugerlich fonventionelle, und von ben fo chavatteriftifdjen Befonderheiter der Originale, von ihrer Hinftlerifchen Greiheit, ihrer gum Theil fd derben und doch zugleid fo frijcen Лоев wird nichts in Ddiefen Blattern erfichtlich. — Namentlid) ift eine derartige Behhandlungsweife bei ven zehn erft- genannten Blattern mit den fleinen Statuetten gu bedauern. Sudef geben fie dod) wenigftens ein allgemeines Bild der Ginjel-Rompo- ition, und bei ber grofer Bahl ber architeftonifd)-peforativen Эх, шо die lebtere an fic) vorwiegend, wo die originale Dez 1