lettere durd) B. Vifcher, aber nad einer „ими Фив“ gefertigten Beichuung des Bamberger Malers Wolfgang Ragheimer, gelicfert wurde, ift urfundlic) nachgewiefen.*) Wher die Annahme, bab B. Bifcher die Modelle gearbeitet habe, dak er fomit fir pas Kunft- berdienft diejer Werke, weldhes hier durdhgingiq ein fehr geringes iff, verantwortlich fei, fcheint mir durdhaus unjzulaffig. GOQas Orna- шеи фе in ben Umrahmungen ift gwar ganz trefflich; das Figitr- liche dagegen nur bhandwerfsmipig behandelt, ofne fintftlerifdes Gefiihl und Belebung. Die mit diefen Monnmenten ungefibr gleichgeitige untere Platte an bem Denfmal des Kurfirfter Johann Cicero im Dome ju Berlin, fteht, fo Hodhft einfach jie behandelt ift, an Runftwerth dod) unendlich Hoher; und felbft bet diefer WUrbeit, die ohne Зшейе gwar aus dev Vifcher fden Hiitte hervorgegangen, fteht e8 dabin, ob das Mtodell in der That al cine cigenhandige Arbeit bes Meifters betrachtet werden darf. **) Dann gab mix ein Befuch in Erfurt Gelegenheit, die sfters befprodjene eherne Gebdachtniftafel des Henning Goden, welche man ebenfalls gern fix ein Werk В. Vifehers halt, aufs Yteue gviindlic gu betrachien. Befanntlid) find gwet Gremplare diefes Reliefs, weldhes die Krinung Maria und unterwirts den von dem Gvan- geliften Johannes vorgefithrten Donator darftellt, vorhanden: eins im Dome von Erfurt, ein gweites in der Schloflirde gu Witten- berg. Das lettere befonders ift mehrjac befprochen, auch urd) eine fliichtige Umvifradivung in weiteren Greifen befannt.***) 3% gebe ither meine gegentvirtigen Beobadtungen vor dem Grfurter Gremplare Rechenfdaft. Die Rompotition iff von grofartiger Schinheit, — als foldhe, fowie gugleich in der fein empfundenen Wus- fithrung, ein8 ber ebelften Werke deutfder Runft. Deunod) hat der Meeifter nicht diejenige felbftindige Stellung, welche dem Gefchaffenen bas unbedingte Geprige eiqner Sudividualitat aufzubdriicten verftattete, exjcheint er vielmehr noc) abbingig bon bem Ginbdrucie anbdrer, machivollerer Sudividualititen. C8 fcmelzen in diefer WArbeit die Siylweifen verfchiedener grofer BZeitgenofjen 3ufammen. Die Rome pofition im Ganjen ift vornehmlid) пи Geifte Ditrer’s Foncipirt, aber nad) der Weife Holbeins geordnet, Lewteres befonders in der Sigur bes Chriftus. Зи den Hauptmotiven der Gewandung ИЕ еше Nachahmung ves holbeinifden Styles unverfennbar, wahrend fic in Nebenmotiven (3. B. in der Gewandpartie swifden den diifen Chrifti) wiederum eine mehr ditrerifche Behandlung, obfdon diefe nit ganz verftanden ift, bemerflic) madt. Dagegen nahert fic) die Figur des Bohannes veutlich der Ridtung PB. Vifders und die En- geltnaben haben fer entfcbieden den Sharalter diefes Meifters. Wuf Grund folder Berhaltniffe fann ic) in der Tafel, d. В. Ш ihrem Modell, nicht vie Arbeit eined fo originalen Meifters wie P. Vifdher anerfennen, Dod laffen die Cinzelanflinge an feine Richtung, und Da eS fic) hier um ein Gufwerk handelt, allerdings vorausfegen, bak aud) fie aus feiner Hiitte ftammt. Gin Beichen ift an iby nicht befindlid). Ob fie ettoa von einem feiner Gihne herrithrt, darf ebenfalls dahingeftellt bleiben. Sevenfalls fteft fie uns, 506 58 angedenteten UWhhingigfeitsverhattniffes, als bas Werk eines wunder- baren Talented gegeniiber, das aber vielleicht auch fodter nicht zur freien Gelbftinbigheit — menigftens fellen einftweilen die anderwwei- tigen Beugniffe einer entfprecjenden Bethitigung — gelangt ift. Qh rveihe fdlieGlich einige Bemerfungen her ein anfehunlides Belch > За git $ inde fir ont! D Der im afer Я tnt en bb a Gr emt tid if te bij der 3 п ibw ret ef *) berg (von 3. Heller), ©, 29 u. 32. **) Bergl. meinen Anffag Uber das Berliner Denfmal im D, Kunftblatt 1851. 9%. 46, und in den KL @фийен 2. И. ©. 659. ++) Фа Uinrif in S. G. Sdhadow’s Werk: Wittenbergs Dentmiler der ‘Bildnerei, Baulunft und Palerei. Cine Chavalteriftit ves Reliefs u. U. in meinen Reinen Sdriften 2. 1. S. 458. Brongerelief an, welded ebenfo alS еше Arbeit von Peter Vifcher bezeichnet worben, in deffen Modell feitte eigete Hand erfennen gu wollen mir aber nicht minder bedenflich fcheint. Cs ift vie Gedidt- niftafel vom 3. 1510 itber dem Grabe des Bifchofs von RKrafau, Rardinal Friedrich, jlingften Sohnes des Konigs Kafimir von Polen, im Dome зи Rrakau, бе die uns guerft durch 5. ю. Ouaft {higbare Mittheilungen gegeben find. *) Ach fenne das Werk gwar nidjt im Original, fondern nur aus der Abbiloung, weldhe in bem (in polnifcher und frangéfifer Sprache erfdeinenden) PBrachtwerfe: »Mouuments du moyen-age et de la renaissance, dans I’an- cienne Pologne depuis les temps les plus reculés jusqu’é la fin du XVII. siécle. Publiés par Alexandre Przezdziecki et Edouard Rastawiecki. Premiére Série. A Varsovie et & Paris, 1853— 1855“ enthalten ift; bod) tragt bie Whbilpung pas Geprage forg: licher Treue, fo dak fich wohl ein allgemeines Uviheil darauf bafiven АВЕ. Nach der Wbbiloung, welche ein Achtel der Originalgrdfe aus- machen foll, hat die Tafel, mit dem breiten Snfehriftftreifen, der fic oben Hingieht, ungefahy 3 Fuh Hohe und 5 Fuh Breite. Sie ent- Halt die Darftellung einer anf einem grofen Riffen figenden Dtaria, im Mantel, gefront, mit fret niederwallendem Haar, das nadte Ghrifttind im Эбли. Hinter ihr halten gwei belleidete Rinderengel einen mit cifelirtem Dtufter verfehenen Зе. Bhr gegenitber fniet anbetend ber Rardinal, hinter weldem der h. Bifchof und Mirthrer Stanislaus von Kratau fteht, der, nad) Angabe deS er- Iduternden Lextes, als bas Symbol feiner Heiligung den von ihm erwedten Lobdten (nidt, wie v. Quaft angiebt, die Figur des Todes felbft) neben fich hat. Das Werk fcheint vorzugsweife der Goden- fen Gedichtniftafel, an Grfurt und Wittenberg, zu entfpreden. 8 gemahnt, wie diefe, in ber Hauptfache am meiften an Трое фе, etwwa holbeinifce Motive und fdeint in den Bwifchendetaile der Ge- wandung ebenfalls diiverijce Reminiscenjen gu haben. Забери in den Haupigemandern, denen de8 RKardinals und der Maria, etwas mictig Geworfenes, was eine grofartige Gefammtftimmung in den Linien giebt, wabrend ber Heilige im Gangen minder bedeutend iff, ber Todte in feiner mumienartig gufammengetrodueten Rirperlicdhfeit (wie auf Todtentangfiguren), in dent Gewandftiide, das ev tragt, fpeziell fiiddentid) ervfcheint. Die Rompofition hat vorwiegend Re- naiffance-Gharafter, fdjon in ber ingenanordnung nad) der bet den Venetianern beliebten Weife, auch fonft in manden Befonderheiten, 3. B. in der etwas genreartigen Geberde des Chrifttindes, vornehm- lich aber in einer gewiffen Sitlle und bequenten Freiheit her Viguren. Dennod ift der Grundtypus der Wuffaffung acht deutfd. Die Be- imerfung deS Textes: ha die Arbeit der ,,Roideur du style alle- mand au commencement du XVI. siécle“ alljuwenig entfprache und vielmehr italienifde Renaiffance, die gu jener Zeit am pol: nifdhen Hofe vorgezogen worden, anfiindige, beruht auf einer gu wenig geniigenden Renntnif der fimftlerifd) ftpliftifchen Berhattniffe per Beit. Die Fertigung ved Guffes in dev Bifcher fdjen Hittte ift miglich. Gin Beichen ift auf der Tafel nicht vorhanden. Fiir den Meifter, der das Mtodell gefertigt, шеф ic) noch weniger als bei per Woden’fcen Lafel eine beftimmte WAnodeutung gu дебеи. &, Kugler. *) Im Kunftblatt 1847. Mr. 50 (©. 198, Spalte 2, unten).