ten, theil8 aud) dine und dice Farben ofte Unterfchied iberein- ander trugen, wodurch eit chemifches Gegeneinanderarbeiter derfelben und eine fdynelle gegenfeitige BVernichtung herbeigefiihrt wir. Has AWAnfehen, welches unfer Mimftler fer friih im Wuslande gewanit, mag ihn auch veranlaRt haben, feinen Namen ftatt Dietrich Dieterict gu fchretben, was man ihm als Citelfeit ausgelegt hat, wihrend er wohl mir die Whficht hatte, ihn fiir Frangofen, Staliener und Polen leichter fprechbar zu machen. Wie riiftig Dietrich noch in dew erften Sahven feines Dresde- ner Uufenthaltes mar, beweift ein mithfames Werk, das er fchon 1766 unternahm. Зи diefem Sahre wurde das groke Whtarblatt, die Himmelfahrt Chrifti, weldhes Mengs im Wuftrag Konig Uuguit’s {Фот ло begonnen, aber nur langjam, theils in Hom, theils in Madrid vollendet hatte, in der fatholifden Hoftirce zu Dresden aufgeftelit, und Dietrich unterzog fich der Mithe, daffelbe in verflet- nertem Mabftabe fir die Kirche gu Litbenau gu fopiren. Gbenfowenig als feine Arbeitsfraft, ward feine hettere Caune auf einmal unterbritdt. ines dev fomifdften Blatter unter fetner Radivungen, der Charlatan, entitand tm Sabre 1767. Es it gwar fliichtig und nicht mehr gang mit der Зле der Charafteriftif, wie feine fritheren Glitter behandelt, tragt aber nicht weniger das Ge- prige ber DMeeifterjdhaft. Der Wunderdoftor hat eben auf dem Sei- tenrande feines Geviiftes einen armen Bauer gwifden die еше genommen und gieht ihm einen Zahn heraus, wahrend fein Bajazzo, mit furjet Bantalons aber defto [ingeren Papiermanfcetten, auf dem Hauptplake wie ein X in die Luft ragt und der ftaunenden Menge die unfichtbaren Mtittel und Kuren feines Herrn verfiindet. Gine Landfdaft mit Vieh, tr der Art des Berghem, fleifiger al8 gewihulic) mit Radirnadel und Grabftichel ausgefithrt, tragt das Datum 1768. — Bom folgenden Sahre, 1769, find feine lester Blitter. Die Crinnevung trug ihn nodmals nad Stalien; die Ruinen von Rom, foloffale Stadimauern mit ver Pyramide des Geftius ivaten ihm aus dev Vergangenheit hervor, und die Felfer von Terracina mit ihren Thiirmen fcheinen ihm dunfel vor der Geele gefchwebt зи haben. Diefe bret Platten, wovon die einfadfte als feine legte begetchuet ijt, find noch mit vollfommener Meifterfdaft, obgleid) in jener fchon begeichneten leichteren Mtanier gearbeitet. . BWahrend der legten vier Gahre feines Lebens wurde Dietrich urd) einen heftigen Gliederframpf mehr und mehr unthitig und endlich vollig fied); e8 war die’ bie Folge feines auferordentliden Sleifes und feiner anhaltend fikenden Lebensart. Gr ftarb in der Nacht vom 23. auf den 24. April 1774, im G2ften Sabre feines Miters. Wus feinen hinterlaffenen Zeichmungen hatte er alles Unbeden- tende ausgefondert und in Menge ben Flammen geopfert; die ibri- gen wurden {рат Cigenthum der Konigl. RKupferftichfammlung int Dresden. Bon feinen Radirungen veranftaltete man nach feinem Tode eine nente Ausgabe von 58 Эти, worin Bingg einige Platten, nicht zu deren Gewinn, itberarbeitet hat. Auper dem oben erwihnten Portrait von ihm hat man nod eines von Chonowied nad) Reclamt, und etn givettes, von Samuter 1770 geftochen. Mit dem neuen Umfchwung der Kunftanfidten, als erftlich ourd Winkelmann ме а фе, dann durch die neuere сен фе Poefie die romantifdhe Richtung in der Maleret herrfdend wurde, hat fic) die Borliebe fiir Dietvich’s Werke verloren; aber ein billiger Urtheiler wird gugeben, Daf wenige der neueren Ritnfiler, die feither einen grofen Namen fic) errungen, fich, was Vielfeitigheit pes Ta- lenté, Leichtigheit rer Hervorbringung, gritnblidhe Gefchicliteit und gewiffenbatten Flei® betvifft, thm an die Seite feller fonnen. RKunfttalent, wot er die naiven Hauslicen @сеней des dantals fo beliebten frangdfifden Mtalers Greuge, und die franzofifeyen Ga- levies und Ronverfationsftiice nachzuahmen twufte, migen ihm des alteren Нет Neigung gugewendet haben. Bu Dietrich’s Mreis gehirte auch Lippert, der frither als Zeichner bei der Porjellan- fobvit in Meigen, nachher als Wuffeher der Oresdener Wutifen аи» geftellt, fic) Durd) feine Dalihliothe!t guerft in Dentfaland ein bleibendes Berdienft um die Kenntnif ber gefdhnittenen Steine des Alterthums und um die Verbreitung der fcinen und phantafievollen Darftellungen, die fie enthalten, erworben hatte. Ohne Bweifel trug er biel dazu bei, unferen Mitnftler mit faffifden Sdeen yu nabren, und vielleicht migen die obenerindhuten Blatter der Nymphen und Tritonen durd) dé Wnblid antifer Gemmenabdritde veranlagt wore den fein. Dietrich evfiillte feinen neuen Beruf zur Bufriedenbeit feiner Porgefesten und jum Mugen und Rubm der AWfademie. G8 пет. banben fic) Cigenfchaften in ihm, die ihn zur Bilbung von Sdhiilern befonders gefchict machten: Sicerhett der Kunftitbung, ankaltender Sleif und Liebe und Gorgfalt fiir die ihm anvertrauten Ziglinge. Unter dent Whiten ver Wlademte findet fich ein tabellarifcher BUuffag ohne Datum von Hagedorn’s Hand: ,,Erliuterungen itber die Wfa- Demie der Kiinfte mit unterthanigem Gutachien”, worin e8 heift: » Dietrich 600 Thr. Gein Name gilt allein flix еше ganze Wabemie und feine Anftellung bei der Hiefigen Hat wohl anfinglid) das meifte gu ihrem Ruhme heigetragen, ungeachtet ev fic) mad) gunehmenden Leibesbefdwerdenr die ihnt fein lange’ Leben gu verfpreden fdeinen, auf den hausliden Unter- richt einfehrinten mug. Denn ex nahrt, Небе пир unterbalt Mengeln aus Refjeladorf, ber [chon als ein angehender junger Meifter gu betradhten iff, und den anbert Sdolaren Plefh aus Meifien, odllig. Cin Erempel, bisher obne Erempel und das Bauje bet verbefferten Umftinden an Riltinern aus Giviiy gum Theil nachabmen wird, Bur Erieichterung es dieffeitigen Fonds wur- pen 260 Chix. feiner alten und 200 Thr. jeiner neuen Gejoloung oon der Porzellainmanufalturtaffe tibernommen rc, 2.” Der erfigenannte Sdiler Sohann Ghrifttan Klengel, aus Keffelsrorf bei Dresden, war 1751 geboren und mithin faum 15 Sabre alt, alg Dietrich wieder nad) Dresden jog; geben wir ihm 18 bis 20 Sabre fitr den Beitpuntt, wo Hagedorn dies Lob tiber ihn ausfpricht, fo fallt die Wbfaffung des Anffakes ing Bahr 1769 oder 1771. Rengel wurde unter Dietvich’s WAnleitung und durd fleifiges Naturftudium einer der ausgezeicnetften Vandfdaftsmaler feiner Zeit und fpdter ebenfalls eine Bierde der Dresdener Weade- mie, an der er bis gu feinem Zode, 1824, als Profeffor thatig war. Obgleich ex wahrend eines mehrjdhvigen Wufenthaltes in Italien die fiidliche Natur eifrig fiudivte, gelangen ihm doch vaterlindifde Ma- turfcenen immer am beften; feine Rorn-, Rartoffel- und Heu-Crnten, ous treuen Naturfiudien mit poetifchem Sinne fomponirt, find das Lehendighte und Wahrfte, was er gejchaffen hat. Im Radiren ahmte er mehr die [ее Табе Manier feines Metfters nach und war wee niger chavatteriftifd und befttmmt. Dietvich’s Freigebigheit gegen feine Schitler rechtfertigt Das [don oben erwahnte Lob, da ihm einer feiner Biographen ertheilte. Cr madhte eine edle Anwendung von den bedeutenden Ginnahmen, die ihm feine Gtellung. und feine Werke verfchafften; denn unter allen pentfden Riinftlern damaliger Zeit wurde Mtengs und er von den Unslandern am meifter gefhagt, und feine Werke wurden jo theuer bezahlt, al8 fonft nur die Urbetten grofer langitverftorbener Ritnftler. Dietridy’s Gemialde haben auch dies mit denen der guten alten Beit gemein, daft fie fid) unverdndert erhalten haben, wahrend fo viele Bilder friiherer, gleichgeitiger und fpdterer Meeifter nachduntfelten, flecig und fchwars geworden find. Die Urfache diefer Erhaltung Liegt wohl darin, dag Dietrid) immer auf weiffen Grund matte und ein febr geregeltes Shftem fiir die WUuftragung der paftojen und Cafurfarbert hatte, wahrend andere theils auf braunen Grund male)