{cditteten Stadie gu betwahren, indem er das Vernite’fdye Werk*) gi machen befam. Diefe Sammlung unterfcheivet fich von der Bahn’fdjen Dadurd, dak fie alles eigentlid) Deforative ourdaus bei ее (А und nur dasfenige aufnimmt, weldes nach den Worten Welfers dem fchaffenden Genius gehirt. Mon begegnet daher nur figirliden Dar- fiellungen meift aus der Wtythologie umb gwar find e8 ме Яве, weldje mit befonderer Gorgfalt durdigefittrt evfcheinen. Die farbi- gen Blatter der bisher evfchienenen Hefte find befannt, mam tvifft fie oft bet Freunden ded Haffifehen Wlterthums als Zimmerpierde, ba fie einjzeln abgegeben werden. Bor allem erfreute fic) die ,,finnende Neufe” (1824 in Зона gefunden), welche gleith im erften Hefte (1839) erfdien, befonderen Heifalls, , Phrixus und Helle” ift weniger verbreitet. Dagegen fennt man dad liebliche ,,fchreibende Mtadcen , das die Wachstafel in ber einen Hand halt und den Stift mit der andern [ее аи den fhdnen Mund preft, als ob diefer ihm ein fiiped Licbesqeheimnif einflife; vielleicht fiir den braunen ,,Wnaben im Mund mit Ban- Феи ии Haar und in einer auf der rechten Gchulter gefchitraten Lunifa. Die Orviginalbilder, weldhe Ternite an Ort und Stelle von den Gemilden mit groper Genanigheit ausfithrte, befinden fic) im MAntiquarium des BVHerliner f. HDtnfeums. Chenfo dasjenige gum Far- benblatte bed zundchft erfcheinenden Heftes, welche’ fo eben fertig geworden. G8 ftellt ein ,Qduefloratel” dar. Bwet bliihende weib- lice Geftalten iveten gu einer im Gebiifche mit ihrer Urne lagern- den Quelinymphe. Gie fcheinen ihr Wuliegqen fdon vorgebracht gu haben; denn der riidwarts geridtete Blick der Halbgdttin, der iiber bas Haupt in die faftanienbraunen Haare gelegte rechte Wrm deutet auf Nachdenfen tiber die vorgelegten Fragen. Hevrrliche Geftalten! diefe wie in Mtarmor gemeifielten Gtirwen mit den fchin дед ен Nafenanfaken, diefe groRen, glingenden und vielfagenden Wugeu, dte- fer elaftifce Mund, ein Springquell feuviger Rede und feurigerer Riiffe — Cernite hat einen eigenen gliciliden Griff fly die Wieder- gabe diefer griechifchen Bhyfiognomien. Die Art und Weife, wie die griechifcjen Maler die menfchliche Figur wiedergeben, verlaugnet feinen Uugenbli€ die Whftammung der antifen Naleret von der Pla- ftif. Die von der modellirenden Hand heransgebildete Bdealitat der Form ift unmittelbar an die зефиенье iibergegangen. Die hingu- tretende Garbe fcheint diefer hohen Bdealitdt der Form Той ды ше derfprecjen, Da fie gu {ебу ап das Natitrlide mahnt, allein der Giang und die Heiterfeit ver Farbe macht dtefen Sebritt in’s Bdeale mit, Nicht blok in der Ropfhilbung, fondern auch im Gewandwurf und in der Stellung ift jener plaftifde Charafter Dentlich gu bemer- fen, роде diefe Blatter ebenformohl dem Bildhaner als dem Metaler Miufter und Geleqenheit zum Studium yu bieten vermigen. 8 fommt hingu, dak aud) die Rompofitionsgefebe in der antifen Dta- lerei purchaus ploftifden Urfprungs find. Sn den Gruppen find die weniger Figuren, die fie bilden, mehr neben, al8 durdy- und in- einandergeftellt, Daher fie fic) dem Gindrud non gefarbten Reliefs пабе. Gleidhwohl belehrt ein einiger Blie auf die Wandmale- reien, dah per Ginn fiir die Harmonie der Farben den Шей № neswegs feblte. Go fieht man auf dem in Rebe ftehenden Bilde in den Gewandern der Figuren ein fcines Violett yon Braun und Griin begleitet, weldhes eine fehr gute Wiring mad. Daf vie Technif, welche uns befdpiftigt, in folden figirliden Darftellungen, die ein fehr ausgebildetes Molovit zeigen und fic) fo- gar auf ein mobellirendes Hellounfel einlafjen, fcbmievigere Aufgaben at Lefen befam, als bei den ardhiteltonifdjen Gachen, Leuchtet ein, und bie febr ausgefiibrten Originale Ternite’s und feine Genauig- *) Wandgemilde aus Pompefi und Herkulanum. Auf 1o ФеПе berednet, Sedes Heft mit einem Farbendrud und 7 Lith. Blattern. Mit erlauterndem Lert von . G. Welter in Bonu. — Berlin, Stord und Kramer. Fett in Beguq auf die Priifing der Macdhbilbung diente nicht vazu, diefe Schwierigteit gu vermindern. Indeffen legt gerade das ,, Quell- Orakel Zeugnif dafitr ab, wie gut Stord) diefelben gu iiber- winben wei. Sn der Winkelmann’ cen Wuftalt, unter Leitung bes Genann- ten, wurden auch die grofartigen Prachthlatter ansgefiifrt, welche die Entwiirfe Sdhinkel’s von jener wunderfamen Kompofition des faiferlidben Palaftes ,Orianda” in der Krimm mittheilen.*) Man hatte nur einen halben Cindrucd von diefer Schdpfung, worin fic) nad) ben Worten Kugler’s bie grofartige Dispofition antifen Sinnes mit einem eigenthitmlic) phantaftifen Element vermablt, und unwill- Hirlich, aber hichft begeichnenddadurch einen verwandtichaftlidjen Qug mit denjenigen Werken Hafftjcher Zeit Hat, in welchen das Helfenenthum ‘Elemente altovientalifcher Gefehmadsridtung in fid) aufuimmt, — ‘wenn man Hier die Mitwirkung der Farbe hatte entbehren follen. Des Hauptantheils, weldhen die Winkelmann’ sche Wnftalt an den in England erfchienenen Gruner’fden ,,specimens of ornamen- tal art“ hat, ift bereits mehrfacy gedacht worden. Aud) haben wir jenes Prachthlatt befchrieben, weldjes die Decke dev Sixtina in einer Gripe von 42 зи 18 Zoll und mit 21 Platten wiedergiedt. Wir haben fo eben fon angedeutet, dak рав ре абс rife Pringtp felbft der Wntife gegeniiber nach groferer Geltung ftvebt, fobalo das heutige, an die volle malerifdhe Wirkung gewihnte Auge fich, in der Wufrahme gugleich reprodugivend, mit ihr befchaftigt. Wir bemerften, e8 vermehre dies uatiivlidherweife die Schwierigteit der Farbendrucdnachbilbung. Dies ift aber in noch hoherem Grave der Fall, wenn die Errungenfdhaften der modernen Kunft, wenn maz теней die felbftindigere Wirkung de8 Hellountels, fury wenn Wiles das Hinzutritt, was vem malerifden Kunftwerfe als foldem Bedeu- tung verletht. Denn e8 follen mun die Platten fo gu fagen eben- fowohl in die Tiefe, al8 in die Breite arbeiten. Ginen Ucbergang gleichfam gu den Gemilden, welche wegen ihrer architeftonifcjen und deforativen Natur eine Hinneigung zum Sarbenfteindrud geigen, midhten diejenigen bilben, weldhe eigens fiir ihn angefertigt wirden. Wls bas Bedeutendfte in diefer Art find die Rompofitionen von Overbed anjzufinhren, welche (28 Boll hoch) pie 14 Stationen vovftellen. Das geringe Gewicht, melches diefer Rinfiler auf Farbenwirkung iiberhaupt legt, unterftiigt die Wbficht der Vervielfaltigung durc) den Farbendrud. Wir haben (Sabra. 1 ©. 328) einen Brief des Pabjtes Pius CX. an den RKitnfiler mit- gethetlt, worin jener Diefen gur etfrigften und jdbnellften Vollendung dev Stationen ermahnt. Doc) tft das Werk bis jewt iiber die evften Bhitter noch nicht herarsgefommen, und wir bebhalten uns cine aus- flibrlichere Befprechung deshalb vor. **) Ws erfte Probe, dag der Farbenfteindrud nunmehr wagen piirfe, fid) an Oelgemalde von voller malerifcher Sarbenwirfung зи verfucen, dient das vor einigen Sahven ebenfalls bet Winkelmann erfdjienene ,, Mtilepmarden” von 6. Mteherheim. Die duferft flare und reinliche Farbengebung diefes Meifters modte wohl yore jiiglid) gu меш Berfuche eingeladen haben, welcher gelungen ju nenner ift. — Yeuerdings aber haben Stord und Kramer in threm Berliner Minftler-Wlbum***) mit Gli verfucht, einer jeglicken Dar- ftellungsart детефЕ gu werden. Go bietet das пешей Фе еше Landfchaft von GE. Biermann: ,,dev Finftermitng;” eine Cand- fchaft, welcje ben fraftigen, paftofen Bortrag des auch im Wquarelf fo beriihmten Meeifters in Nidhis vermiffen laBt. Dak die lenchtende *) Werke der Hiheren Vautunft, fiir die Anspuhrung exfunden und darge- fellt von ©. F. Schinfel. — Potsdam, Miegel. *#) Pielleicht Gt fic) dies unfer Herr Veridhterftatter in Rot eine Wuffor- perung fein, daritber gu melden. ее) Эми Berliner Riinfiler. Format 17—22 Boll. Muf 10 Hefte beredj- net, wovont 2 erfebienen. Gubfe-Pr. 10 Chl. pro Heft, uetto baar 74 Thr.