Pairbung вой 6. буенив ш fetnem Binsgrofden trefflidy wieder- gegeben ift, fann man fic) denfen. Ob die gelblide Gefidhtefarbe per Giguren mit dem Original genau itbereinftimmt, finnen wir nicht fagen, da wir nicht Gelegenheit fatten, das Lestere gu fehen. G8 ift hier aber die allgemeine Bemerfung зи machen, dag 8 fich fiir den Bwed diefer Nachbilbungen nicht um eine genaue Ber- gleichung Blatt an Blatt handelt, nicht fowohl um eine mechanifce Ubfehrift, fondern um ein geiftiges Facfimile, welches vie Vortrags- tweife ber Meifter fcblagend vergegenwartigt und aud) in per Wus- filhrung nicht weit hinter dem juriidbleibt, wie fie e8 batten machen fornen. Mit einem Worte, der Favbendrucer barf fein gedanfen- Lofer Whfdhreiber, fondern er mu ein geiftreider Machahiner fein. Wir glauben nicht, dak fich die vorgefiihrten Riinftler viefer Madh- bilbungen зи fojdmen haben. Das Auerordentlice ijt in einent »Pierdeftatle” von Franz Ятйцет geleiftet, den wir auf der legten afademifden Uusftelling gu bewundern Gelegenheit Hatten, Man glaubt den Pinfelftvic) des Wralers зи feher. Durch einen За diberzug ift das Bild der Wirfung des Originals in Oel noch niber gebracht, und in einen Goldrahmen geftellt, miifte in dev gwedmafi- gen Enifernung die Taufehung vollfommen fein. Die BVBemiihungen der heutigen Beit, der religtdfen Kunft im Volfe durd swedmafige Bilder Verbreitung зи geben, haben auch pen Farbenfteindrud in Anfpruch genommen. Die Farbe ift bei folden Beftrebungen feinesiwegs etwas Unerhebliches, фени fie ift befannilic weit populdrer, als die Form. C8 liegen aus dem BVer- log dev Unftalt 4 Blatter vor, deren Inhalt ans dem Leben des Grlsfers genommen ift. Wir fehen dte Anbetung der Weifen, wir fehen Sefus die Kinder fegnen, fehen ifn bei den Freunden in Be- thanien, bet der gefdhaftigen Martha und der andidtigen Narita und endlid) auf dem fauren Wege nad) Golgatha unter der Laft Des Kreuzes. Die Kompofitionen find von Karl Andreae aus- gefiihrt. Sie find figurenveich und zugleid) febr verftindlic) und im polfsthiimlichen Sinne entworfen. Die Farbung ift etwas derb und feuchtend, ohne an gecigneter Stelle ber jgarteren Verfdmelzung zu entbehren. Wir halten diefe Blatter fir einen fehr paffenden und heitern Zimmerfohmud. Gegen das Bedenfen, рав Ме fity weitere Rreife yu theuer fein michten,*) wird nicht mit Unredt geltend gemadt, da man in hiherer Sdigung wand Achtung gu halten pflegt, was nicht ofne Opfer erfauft worden und diefe Blatter find yon det Werihe, Daf eS nur erfreuen Tdunte, wenn man fahe, wie eins verfelben den Blak von vielen fcblechten Heinen Lithographien oder dergl. einnimmt, die oft in maglichft {cledter Raumbispofition аи den Wanden fleben. Blatter, wie die empfohlenen, haben die {chine WUufgabe, gugleic) auf den Linjtlerifden Ginn vevedelnd mit eirguwirfen und gern follten wir uns davin den Wen nuhern, die aud) die gering{te Wohnung fiir unfertig evadteten, fo lange nicht pie vom fiinitlerifdhen Geifte gefithrte Hand die Wanbde geadelt hatte. Nuderes пир Mitehreres in einem ferneren Urtilel. x. ©; *) Cingelt 1 Thr. 10 Sgr., in Partteen baar 27 Sar. Handbuch der Kunftgeichidte. Зиш Осбхоифе fiir Kinftler und Studirende und als Fithrer auf ber Reife. Bon Dr. A. H. Springer. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Fr. Th. Bif der. Mit 93 VBlufirationen, einer chromo-lithographifchen Tafel und einem funfthiftorijden Wegtweifer auf der Reife вит Deutfeh- land, Stalien, Spanien, Frantreich, Miederlande und England. Stuttgart. MRiegerfoje Verlagsbuchandlung. 1855. (8. ХИ und 886 ©.) Gin needs ,, Handbuch der Kunjige dhichte” nach dem durdy allge- meine Wnerfennung und feine dvitte Wuflage als диф инь зе bewihrien Rugler’foen ift geeiqnet, uné in gewiffem Grade 3u intereffiven, gumal wenn e8 von Profeffor Vifcher bevor= und bez fiirwortet, ja dem Burdhardt’fden ,, Cicerone” an die Seite geftellt wird. Dies fewtere mui fitr Seden, der Burdhard’s ansgezetchnetes Buch feunt, vie Bedeutung des glangendften Lobes gewinnen, dent e8 giebt menig funftwiffenfcaftlidie Wrbeiten, die ein maffenhaftes Material fo geiftvoll beherrjdhen, fo tar entwideln, wie ber Cicerone. Hery Springer, durch feine ,, funfthiftovifden Briefe” und feine ,, Bane funft de8 chriftlichen Mittelalters” voriheilhaft befannt, hat den BVer- fuc) gemacht, auf gmeiundzwanjzig Drudbogen die ganze Entwidlung ver Kunft von den fritheften ECpochen bis auf die Gegenwart in en- gent Rahmen darzuftellen. Oa das Refultat diefer Wrbeit unter dem gewidhtigen Titel eines , Handbucdhs der Runftgefdhicte” auf- tritt, fo forbert e8 einen vergleichenben Hinblid auf Rugler’s grife- te8 Werk, deffen Titel e8 adoptirt hat, Heraus. Die siweite WAuflage bes Rugler’fden Handbudhs (von der dvitten liegt befanntlich nur der erfte Band augenblilid vor) hat den dveifachen Umfang des Springer fden; gleichwohl erfcheint in ihr das faum yu evmeffende Material jo Фмарр gufammengedringt, alles Ueberfliifjige fo ftreng ausgefdieden und alles Wefentlice fo beftimmt und verflandig hin- geftellt, bag unferes Erachtens bas Hschftmiglide in concifer Bez handlung hier erreidt ift. Man erhalt nicht blof eine lebendige Anfohauung der ftyliftifchen Phyfiognomie jeder Entwicelungeftufe, fondern aud) geniigende Renntnif{ der gropen Denkmaler-Maffe. Beide Gefichtspuntte muG ein guies Handbuch der RKunfigefchichte gleich. mifig im Wuge behalten. Hat Herv Springer ein foldjes Buch fchreiben wollen, und hat er fic) biefe Gefidtspuntte far gemacht? Der Titel fcheint dies gu bejahen, beutet jedoch in einem Zujase an, dafX der Berf. fich noc) ein fpecielleres Biel geftedt hat. Gr will die Kunftgefchidhte popularifiren, fie foll Studivenden und Riinfilern gugdnglider gemacht werden, Cin recht Wblicher Vorfag und um fo danfenswerther, als ein grofer Kreis Gebiloeter, begierig, in das Snnere der Kunftge- fcichte eingunringen, durch) die Uusfihrlidhfeit unferer Handbiider guriidgehalten wird. Denn wer foll dem Unfundigen fagen, wo in atl der Maffe des aufgehauften Materials das fir ibn Bedeutendfte verborgen liegt, wer ihm die Verbindungsfiden far aufjeigen, an welche die weite Rette der Xhatfachen aufgereifht ijt? Der Very. hat eine dhnlidle Aufyabe auf befehrintterem Gebiete mit glicticher Hand geldft, und wir felbft haben ihm feiner Zeit im Феи фен Kunftblatt dies von feiner , Baulunft des chrijtlichen Mtittelatters “ gern begeugt. Ram e8 aber fchon dort Баха аи, die Grundgiige fraftig gu betonen, die Hauptgrupper in helles Licht gu fegen, das Untergeordnete, Mtinderwichtige guviidgudrangen, fo war dies bei einer UArbeit von fo viel gréferem Inhalt nod) weit mehr erforderlid. Um fo unangenehmer waren wir berithrt, gerade in diefer Be- jiehung unfere Erwartung getiufcht gu fehen, und wir haben uns gefragt, womit dies eta gu erflaren fei. Da wir an der Befahi- gung des Verf. eben fo wenig wie an feinem Sleif gu gweifeln ver-