wabrt innige Greube, gu feben, wie her Kreis ber mit Gebtegenheit und Exnfi
wiedergegebenen Nachbiloungen Elaffijder Mtufter fic) evweitert.

Gruner hat feine vovtrefflide Arbeit fowohl am Hiefigen als aud) am
фен Hofe gezeigt. In Dreshen ift ihm der Antvag geworden, die burd
Srenzel’S Toh erledigte Stelle eines Direktors ved K. Kupferftich-Rabinets eine
gunehmen, weldem Mufe er wabricheinlid folgen wird. ©. wiirde daburd fei-
ner Baterftadt wiedergegeben.

Зи den angenehmften und angiehendfien Befuden gebdrt uns immer der
in der plaftifden Wnftalt des Gen. Cidler unter den Linden. Geht man dort
aud nicht unter Marmor herum, fonbdern nur unter den Nadjbilbungen feines
leidhtfertigen aber gefilligen Gruders, bes Gypfes, fo erfewt diefer bod) bie Un-
echtheit feines Fleifayes our den Abel und die Edhtheit der Form; denn die
Gewilfenheit Cidler’s leibet nidt, ba irgend eine Statue, cin Reltef, ein Me-
daillon aufgeftellt werde, meldes nicht vom Original, ober wo dies durdaus
nicht gu befommen, von einer tabdeliofen Nadhbifvoung genommen ijt, — Bon
neuen Urbeiten finden wir bie Statue der Enterpe aus der Sammlung Boltgnac
in mnfjerm Mujeum. Bier Fuk hoch im Originale ift fie in diefer Nachbifbung,
telde fehr gelunge genaunt werden muf, auf 2! 2 rebugirt und btlbet fo ein
bortrefflides Gegenftlid yu der in derfelben Grdge nachgebildeten herrliden
Polyhymnia, welde unfere Nufifer mit Recht fo gern in ihren Zimmern aufe
ftellen. Die Euterpe wird mit Gufudthen (die bei C.’s Arbeiten ftets dufjerft fein
find) anf 6 Chir. gu flehen fommen. — Ferner ift eine 11/2 Фив hohe Statuette
ber Pallas Gelletri nach einem Modell von Rarl Fifer im Gegriff verviel-
faltigt 3 werden. — Die Riinfiler machen wir auf eine nene anatomifde Neustel-
Sigur in gewaltfamer Bewegung aufmerifam, welche fic des Geifalls der Un-
fervichteten evfreut; aud) fie wird Риз Феи ©. gegoffen merben. — Die
Sammlung von Portraitmedaillons berithmter Mtdnner, gleidjfalls purd Suver-
lajfigteit Чиа bewahrt, hat neuerbings einen intereffanten Buwads erhalten
burd) die Portraits von Ntihel Wngelo und Georgio Galari, beibe nad Meee
daillen Leo’s gemadt unb mit bem Namen biefes Riinfilers bezeidinet. Bafari,
an Scheitel und Яши frauslodig zeigt einen eleganten abgerundeten Sdinitt des
Kopfes unb einen fiattliden, ernfien пир vornehmen Gabitus; fein von ihm
hodverebrter, ,,qbttlider Meifter”, Buonarotti, erfdeint von bedeutenderer Gdd-
	delbilpung, die Ми bervortretenden Bitge voll Energie und TiefStic, einige  
	сиНафе байеи umyidlregen bie Эше. Der Зее dteter Leiden Portraits rift
{eb intereffant und getqt mit einem eingigen Slide das Wbbild einer gewaltigen
urfpriinglichen Gadopferfraft und einer gewandten, handfertigen EClegang , die
ну Quantitat erfest, was an Элай abgebt.
	* Wren, im §Febr. Kunfinotizen. Von mehreren unferer renommiv-
teften Riinfilern, Wmerling, Gauermann u. a, exfheinen nur hdchft felten
Werke in Hffentliden WAusftellungen, fo ba diefe Kiinftler oft ganz aus den Wu-
gen des grofen PBublifums verfdwinden. Defto angenebmer war e8 hieftgen
RKunfifveunden, in bent Lofale hes Bilberhindlers Herrm Blac ein grbferes
Chierftiie von Friedr. Gauermann gu feben, in weldhem fid die ungefdwadte
Kraft diefes Kiinftlers beurfunbdet. Bn einem Gebirgsgraben, wie fie die Bfterr.
Ulpenwelt in ifrer romantifden Sdhinheit zeigt, legt in der Rahe eines tief-
gritnen Waffers ein verendender Hirfh. Unverfolgt und wnerreiht von Jagern
und Hunde hat fich das edle Thier in die ecinfame Sdludht gevettet. Der legte
Rehenshaud egt in feinen Biigen, ba ftiirzt eine Schaar hungriger Wiilfe itber
thn, denen bas Thier, ihre fichere Beute, auch midjt den geringften Wrderftand
gu leiften im Stonde iff, Die mit Felfen und Tannen gejdloffene Landfdhaft
bifdet hen Hintergrund diefes fcdnen TChierftiickes, bas зи den vorgliglidften
Werken diejes Kinftlers gerechnet werden muf. E8 wire weniger im Sntereffe
bes Kitnfilera, der mit Wuftriigen berhduft ift, als des funftliebenden ен фе
Publifums, wenn dieles Werk, hevor es in ben Galon ixgend eines vornehmen
RKunfifreandes verfdhwindet, auf Wusftellungen anferhalh Oefterreidhs ausge-
Пе wirbe.

Amerling malt am eter Charitas und dem Portraite des Felomaridalls
Fiicfien Windifdgrag. Gor diefem Rinitler hoffe ih Ghuen demnddhft ansfiihr-
Yiher Nadricht geben gu fonner.

Зи ven hiefigen Zeitungen macht die Nagrit Runde, dak man mit bem
Gebdanien umgege, den ubrdliden CGhurm des Stephanshbomes in Abnlider
Weife yu vollenden, wie die Spike des anbere Thurmes wor mehreren Sahren
hergeftellt wurbe. Gie werden fic) erinnern, bak {hon damals bie berufenften
Stimmen dahin fic) vereinigten, iefen Bau filc einen im Pringip jdon ganz ver-
feblten gu erfldven. Gegenwartig denft aber Yiemand daton, ben ndrdlidjen
Thurm auszubanen, am allerwenigiten in der Weife, wie e& ein Theil unferer
Tageshlatter meldete. Ee felt nidt nur an Gelb gum Ausbau der {don im
Bau begriffenen ndrdliden Giebel, e8 feblen aud) bie Mtittel gur Reftauration
bes Domes im Sunern, die in Wngriff gu nehmen nidt blof aus afthetifden
NRiidfichten geboten ware.

Das Projekt, ein Mozartbenfmal im einer Rirde Wiens gu fegen, fdeint
auf Wiberftand von Seiten bes Kerns gu ftohen. So wenigftens geht bas Ge-
	та. 39 1е5{ hege noc) einigen Zweifel, da feit Sahren und faft an jebem
Sonntage in ixgend einer der Kirden Wiens eine Melfe von Mozart aufgefahrt
wird, und ein Mtozartdentmal dort nidt unpaffend gefunden werden foun, wo
man fic Mozart s Mefjen suv Verhervlidhung bes Kultus bedient.

Prof. C. Blaas malt im Aufteage der Exgherzogin Sophie an einem Mae
bounabilddhen, in deffen Ansfiihrung dem Riinfiler die ftrenge Ridtung der alt
vertetianifden Sule gum Borbilde diente.
	2h, Hom, Cornelings hat den farbigen Rarton зи dem grofen Dom-
bild, weldhen ex tm Auftrag Sr. Maj. des Knigs von Preugen ausgefithrt hat,
vollendet Der Erbpring vou Meiningen beehrte ven Miniter unter allen in
Rom lebenben Deutfden guerft mit feimemt hohen Befud und verweilte in Па»
nenbder Bewunderung eine volle Stunde sor dem xunvergleidliden Kunftwerk;
nad) weniger Lagen febrte ev gu demfelben gurilct, um fich nod Linger und
ernft eindringlic) damit gu befddftigen. Auch der Kardinal-Staats-Getretaie hat
ben mit neuen Ehren gelrdnten Meifter Энг einen Befud) beebrt und den des
Papftes verhoffen laffen. Midht blos bie Btaliener, fonbdern alle Hier fo reid
bertretene Nationen frenen fig, dem grofen Riinftler thren Sribut dev Hodad-
tung darbringen gu finnen. Nur das junge Deutfdland der Genree, BVebdutene
und Whummoaler НЕЕ цию der Kiinfilervervein Hat, um iur bei Gelegenbeit ver
ihm in Paris unerwartet gu Theil gewordenen Ehren ein Bankett gu geben —
feinen Blagl

ЭГ. Kolberg пи8 Kopenhagen, ein Schiller Thorwaldjen’s, hat, nun fojon
vor Lingerer Beit, bas Modell gu einer Satyr-Statue angefertigt; welches fic)
burd) ernfte, fraftige Durdhbilbung und ftrenges Maturftudtum auggeidnet. Core
neliug Hat bas Berdienft heffelben hervorgehoben und geltend gemacht, andj den
damals ber Unterfiitgung bebiteftigen Rinfiler bem Rinig von Danemarf urd
ein eigenbinbdiges Sereiben empfoblen. Diefer aber hatte gur Antwort gege-
ben: ;,auf WUutovititen gebe er michis.” Ein Graf von Moltle bagegen, der anf
folche Wutoritdt wohl was giebt, hat den Ritnfiler beauftragt, thm ein Kunftwert
angufertigen, bet weldent er ihm die Wahl des Gegenftandes fret gelaffen. Der
Faun foll indeR noch guy Unsfithrung fommen: man hat in Kopenbagen eine
Sammlung verauftaltet, um. ihn in Gronge gieRen gu Laffer.

Gunfel, anus Caffel, ift mit der Unsfithrung eines Kartons befdaftigt,
welder die Herrmannidjlacdht darftellt. Die Rompofition ift reich und dramatijd
bewegt, ohne irgendwie an theatralifdje Scheingefedhte au erinnern, in weldje der.
actige Darftellungen fo leicht ausarten. Cornelius foll beim AnfiGtiqwerden vie-
fer bevbienftoollen Werke Wherrafdt gewefen fein unb bem Cinfiler viel Wufmun-
ferndes und Sdhsres gefagt haben. Da derfelbe aber mittellos ift und flix fet-
nent tigliden Unterhalt gu forgen hat, fo hat ex, wie ic) hire, die vielveriirre-
Gende Arbeit bet Seite jeben miiffen.

Congout, welder die Grijaillenfriefe fiir ben Sudinghampalace in Gruner’s
Auftvag, anszuflihren untermomumen hat, weldje RKinderfpicle nach Raphael s Rom-
pofttionen darfiellen, bat eine ganze Reihe eigener Kompofitionen 3ur Ergingung
gemadt. Ste gehbren gu bem Geiftreichften und Geuialften, was die менее unit
in diefem anfprudslojen Sdilderungssweig hervorgebradjt hat. Raphael’s Geift
фени ии Traume bet dem Miinfiler eingelehrt gu fein und bet der Ausfithrung
ihm gux Gette geftanden gu haben. Dad reinfte Linienfpiel bewegt fid) in den
edelften und bod) fo durdaus ungefuditen, naturgemdfen Former. Die Niotive
find nicht blos reigend, fonbdern ilberrafcend aud durd) das Unerwartete threr
Wendung.

Sdilling aus Dresden hat [don vor einiger Beit bas Modell yu einem
Meedaillon vollenbet, weldses eine Centaureffa davftellt, auf deren Mlicen ein
Amor iviumphivend fieht. Es ift died eine Urbeit, weldhe nidt blos feimes Cinten-
gefithl, jarten Sinn fiir ploftifhe und ftolgemafe Formenentwidlung und eine
fehr ebdle Ge[dmacisridtung verrdth, fondern and) jene gefteigerte poetifdje Stim-
mung wahrnebmen laRt, ohne weldje antife Gegenftande felbft bet ber correcteften
und fauberften Behandlung fo leicht fade und langweilig werden. Bor dem an-
muthigen Formenfpiel, beffen Genus wns hier der Kitnftler geftattet, exfreuen wir
uns der Reize de8 claffifs Schinen in dhulidher Weife, wie Angelidhts ber Dent.
miler felbfi, denen wir diefe finnvollen Ueberlieferungen verdanten.

Overbed, ber befanntliG vor mehreren Sabren das Unglitd hatte, fetne
Lebensgefahrtin gu verfieren, ift vow ber Frau bes Bildhauer Hoffmann in liebee
polle Pflege genommen und, fo zu fagen, mit bem Leber felbft mew ansge[dhut
worben. Gx erfreut fic) einer fichtlid) geftdrtten Gefunbdheit, die durd eine Reife
nag Deutfhland noch mehr gekraftigt worben gu fei fdeint. Unter den vielen
Arbeiten, weldje ex unter Handen hat, giebt ex den Darfiellungen her fie
ben Gacramente ben Vorng. Da indefR feit dem Зедиш diefer Beidinungen
feine Uugen abgenommen haben, fo ift ex gegentodrtig mit deren Uebertragung im
Grofen belhaftigt. Die Sauptharfiellung, weldje das jebesmalige Gaframent re-
prafentict, ift von PBredellenfriefen, Pilafterbanbdern und ahulidgen arditettonifdher
Ginrahnumgen umgeben, welde Naum filly einen in Wrabesfenform gefegten
poeti{gen Kommentar vorbieten, aus dem bes RKitnftlers tiefer theologifder Sinn

 
	oft mit wabrent Chelfteinglang bervorleudstet, — WS ex den erften Entrourf gu