odte faiferliden Wtadenrier — fo heigt 8 in hem Vortrage — ftandew mit der
genannten frangiftfgen Centralfommmiffion in feinee nnmittelbaren Berbindung,
fie waren nur berufen, als Shiedsgeridte fiber die sur Abfendung wach
Paris angemeldeten Kunftwerke gu fungiven. Sie haben itberdie} nach Kriften
und in einer nidt genug anguerfennenden Weife dahingeftrebt, eine miglichft
gablreiche und wiirbige Vertvetung der Pftreidifden Runft auf der Pavifer Welt-
ausfiellung gu Stanbde gu bringen. Wenn ihre redliden Bemiihungen, und
namentlid) jene der 1. £ Afabentie ber bifdenden Riinfte in Wien, in diefer
Beziehung nicht ein noch glingenderes RNefultat, nicht eine od) gableeichere und
bebentendere Betheiligung Oeftreids bei der Parifer Kunfiausftellung guv Folge
Hatten, fo lag die Sahuld wabhrlidh nicht an ifnen, fondern eben nur an aufer
dem Beret ihrer Wirkfamleit fiegenden Umftinden und BVerhiltniffen, nament-
lid) aber davan, daff feit einer langen ее von Sahren bis gum Regierungs-
attiritte bes Raifers Franz Sofef fitc bie Kunft i ihrer Hoheren, ernfteren Bee
bentung in Oeftreich eben fo gut wie nichts und nod viel weniger, al8 fiir die
Quduftrie gefdeben war; dah fic) grifere Kunftwerfe ber ernfteren Hdheren Rid)
tung eben nicjt ber Macht hervoreufer und auf Spefulation fabvigiven Laffer?
ba fie vielmebr eine Beftellung fiir beftinimte шей monumentale B3wede und
dieje Ridtungen felbft eine lingere fiebevolle Pflege und Fsrbderung von Seite
ber Hegierung bediirfer uh vorausfegen; dafR bemmad) gerade von griferent,
bedentenderen Kunftwerken Mlehts ober dod) nuv febr Wenig visponibel war.” —
Die Wiener Riinftler haben fil Бет фей der in unjeren VBerhaltniffen nid
ohne erbeblide Bedeutung ift, dem Grafen 5. Chun eine Dantadreffe votirt.

Der GHiftorienmaler Binder ift von einem langern Aufenthalt in Ront зи
riidgefebrt. Gr hat dort die Rartons gu jenen Gemalben gegetduet, die er in
der Borbhalle der Lerchenfelberfirde auszufithren berufen it.
	Die Siatuen an bent PBortale bes Gpeverer Domes, vorftellend dre
bh. Midael, Stephan, Bernhard, Sohann der Taufer, Mtaria, bte Patrone des
Domes, find dent Bilbhauer Sof. Gaffer ibertragen warben, einent Kiin filer,
ber fic) insbefondere in ber ernften religivfen Plaftif einen geadhteten Namen ere
worben hat. Die Sfizzen werden in Wien gearbeitet, die Ausflibrung in Ganb-
ftein in Speyer 1е16й.

Prof. аси у НЕ mit der Ausfiihrung einer auf das Konforbat fid) be-
ziebenden Medaille beauftragt.

Зи der Staatsdruceret erfdeint nad Oftern ein groKes rylographtides
Werk unter vem Titel ,Denkhlatter unferer Beit. Nah Worten der h.
Sedrift geordnet und in Bilder gebracht von Boj. $10118.“ 38 werde anf
biejen Cyflus von Kompofitionen ber зи dem geiftoolften gebirt, was Hithrid
je entworfen hat, denmadhft ausfithriid) guvildfommen. — Sn derfelben Staats-
pruderet {cjreitet die Gromolithographifde Anefilhrung von Miepenhaufens
,Bandgemilben PBolyguots” raf vor drts.
	* Prag у пм Gebr. Die hiefige Zeitunng ,Blahowelt’ berictet, bag die
Lottevie flix ben Raxolinenthaler Rirdenbau fehx gut ausgefallen ijt. Rachbem
auf dem gewdhuliden Weg bes Sammeins bas Geld nur febr {padrlic) floB, find
auf diele Weife aus bent Reinertrage der legien Klaffentotterie 40,000 fl. C.-M.,
aus den nidjt verfanfter Loofen 20,000 fl. C.-He., alfo im Gargen 60,000 fl.
C.-M. hem Ban зи Statten gefommen.  Gellagenswerth bleibt е8 пишет,
dah man gu eiuent fo vergweifelten und fittlid) wenig gu redhtfertigenden ее
einer Lotterie qreifen mufte, mm ber Baw einer Rirdhe in einer induftriellen Bore
fiadt Brags fortfiihren yu fdunen. Hatte man gu diefem Baue einen Konturs
ausgeldrieben, wie e8 in Wien bet ber Lerdenfeler Rirdhe дефебен, fo ware
nicht unwabr dheinti, bak ein erhdhteres Kunftintereffe aud) reidjere Geldmittel
pent Baue gugefihet hatte. Der ganze Kirdenbau fol in den midften fitnf
Sahren gu Ende gefiihrt und vas uene Gotteshaus im J. 1863 eingeweilht wer-
ben, wie ber ,, Blahorweft fagt, gum taufendfigrigen Gubifinm ber Antunft“ des
5. Cyril und Methud nad Viymen. Nun ИЕ gwar Chrill gar nidjt nad)
Змеи gefonumen unb felbft die Laufe Borivois hurd Methud ift fehr gweifel-
haft, trogbent ВЕ ПФ hier Mientand und am allerwenigften unfere frommen
Teutophagen abhalten, die Kivdje zur Feier er Untunft der beiben Slavenapoftel
in BShmen einweiher gu laffer. — Die inneren Rinme der Kivde verlangen
eine Uus[dmiidung der Kivde durch Malerei. OF bet hen befchradnkten Gelbd-
mitteln eine foldje miglich fein wird, ift nicht beflimmt gu fagen. Wiinfcenswerth
wire diefelbe nuv, wenn fie ausfdlie lid einem Maler exfien Ranges, wie
Sigrid, Steinle, Shraudolf ibergeber, ober itt bie Hinde unferer Sftreidt-
fen Riinftler gelegt wiirde, wie e8 bet 50 in Ungarn geldehen. Die religivje
Malered in ganz Oefireid) verlangt eine Regeneration, bie nur auf einent der an-
gqedeuteten Wege angebabnt werden Ennte. — Den Gu} des Radesfymonmentes
Hat der Niienberger Giewer Зита Фишер dbernommen. Wl Konfurrenten tra-
ten bie Diindener Gieferei, Hr. Fernforn in Wien und bie Salurjde Gieferei
in Wien auf. — Im Laufe diefes Winters ift ein Theil der Nofti; jden Gemilde-
famuniung im Wege dev Berfteigerung verfanft worden. Es waren bies Gemalhe
nieberen Ranges.
	24 Mont, Ran pert ans Gaffel hat, nun fohon vor geraumer Beit, die Sta-
tue eines die Peftgeldolfe in bas Lager der Griedjen fendenden Apollo im Modell voll-
enbet. Der jugendlic) zormige Gott hat fic) auf etter Vergipite miedergelafferr und
ift im Begriff, eben die Hand in ben Eirvenden Kocher gu verfenten. Lebten wir
in einer Beit, in welder bie mythologi{den Perfdnlichleiten fic) nod der Popu-
{avitdt erfrenter, bie fle namentfic) burd) Githe und Morig erhalten batten, fo
wire bie Begeifterung, mit welder Cingelne dieles frifdhe, {hin angelegte und
gliidlid) ber Gollendung entgegengefiihrte Kunftwert begriift haber, wabridhetn-
lich fehom jest eine febr allgemeine geworden, Durd) die Uebertragimtg in т»
tor witrde daffelbe fider eine nod) weit grdRere Durdhbilbung erhalten und in
Folge davon eine miglider Weife Тебе weittragende Wicking erhalten.

Wislizenus aus Gifenad) hat einer grofjen Karton vollendet, welder die
MWohlthatighit ber h. Elifabeth sume Gegernftanud hat. Der Kiln filer hat fic) niet
blog einer gefudten Reinheit bes Formenvortrag’s befleifigt, fondern auch itber
alles bas Elend, weldjes die hehre Gran umbringt, den Gand) ber Schinheit
und Aunutth, wodurd ber Sdmerg in Wehmuth aufgeldft und ver Cel in Mit-
geflthl umgewandelt wird, ansyugiefen gefudht. Die fvenge Zuritdhaltung, weldje
%. Leint Kartonvorivag beobachtet hat, Mgt, wie bie Erfahrung in Ябийфен
Fallen gelelrt hat, auf cine unt fo friftigere umd reidere Entfaltung bet der
malerifdhen Ausfiihrung feblteBer.

Gibjon ift mit dem Xhonmobell gu einer Pandora befdhajtigt, bei welder
ex e8 ficy gur Wufgabe gemacht hat, der Grieden fo nabe als miglid) gu fom-
men. Gr felbft verfest fic) in die Lage eines Schitlers des Praziteles und fragt
fic) bei Aller was ex thut, welde Fehler diefer Meifter wohl an feiner Arbeit
geritgt haben witrbe? Gleichgeitig ift ex davanf bedadht, die etugelnen Dtaffen dvd)
eine garte, wohl gewablte Firbung von ecinander git fonberm und bat fdjon beine
Modelliren auf diefe lebte Wirtung Riidfidt genommen. — Die von allen Git-
tern mit Gaben ausgeftattete Sungfran hat er in dem verhangnifwollen Wugen-
blice dargeftellt, in weldent fie ben Dekel bes Gefafes, dad alles Unheil birgt,
aut liifterr im Begriff iff. Mod) gaubert fie umd БНФ паффенё vor fic) hin.
Се ift mit einem Kranz aus weiffer Bhunen gefdnildt. Das Gewand lapt
pie redhte Офийе und Bruft enthlpt, und fallt von der linten im reidjen Maffer
herab, — Shon wor einiger Beit hat Gibfon ben Berjud) gemacht, einige feiner
Marmorfiguren zu farben. Die Neuheit ber Sade und wohl auch die Sdhwie-
vigteit ber Unfgabe hat viel Oppofition herdorgernfer, ber ev aber eben fo viel
Chavafter entgegengefegt hat. Da eB ihm um die Gade Ernft iff und ba ev
Но Farbenwirlung entidieden Sim hat und endlich dem Publitum gegeniiber
untabbingig ift, fo barf man fich von feiner feftgefesten Berfuden jedenfalls lehr-
reiche Erfahrungen verfpreden. Wl einer feiner Befteller vernommen hatte, da
	ev bie fiir thn angefertigte Genns-Statue gu farben gejonnen jet, lief} er tm
fagen, ex werbe fie ihm in dicfem Gall nit abnehmen, wovauf Gibfon fofort
Hand ans Werk [еде имо ее, gern werbe ex feine Arbeit behalten. Sold
eine Enticiedenheit dem Publifum gegeniiber thite berhaupt mehr Noth. Зе
ber findet mur gu oft bas Umgelehrte ftatt und namentlid unter den italienifaen
Bildhauern find viele nuv davauf aus, bas unerfahrene Wuge zur thufdjen und
bie Ginnliditeit gefangen gu nehmen. Lammerfelle, Fifdernege und ahnlide
Aeuferlichfeiten werden mit geiftlofem Fleif in Mtarmor nachgeahmt unb bas Pu-
blifum fperct’s Maul auf. Ws einft bei Gibfon ein Englinber eine in biejer
Peije ausgefiihrte Blume an feinem Marciffus itber die Maher bewunderte, lief
ex fie benfelberr Urbeiter, ber fie in Stein ausgehauen hatte, herunterfdjlagen!
Ufer ans Dresden hat Philipp BVett’s Madonna, weldje fid) in einer
ber Geitencapellen von Srinite de’ Monti befindet, im Kupfer geftoden. Es
mus als ein gliidlider Gebanke des Berlegers, Эти. SGpitthoevers, eradjtet were
ben, ав < diefes fine Kunftwert in weiterem Rreife befannt  3u machen
perfudit Hat. Denn feit der Verfitndigung bes Dogma’s von der unbefledter
Empfingnif’ der h. Sungfrau, regnet e8 geradegu Dabonnenbilder, von denen in-
beffen Ме wenigfter etwas mit den traditionellen Typen, bie ber fronume Glaube
anf ben §. ucas guriidfilhrt, gemein Бабен. Bei weitem die meifter find redt
profanes Beng, weldjes, wenn e8 eine RKunfipolizet gibe, wie e8 eine Bildjer-
poliget giebt, иней пи Befdilag belegt und verboten werden шие.
RKunfthandel. Sm rdmifden Kunfthandel ift eit Bild bes Dtelozz0 ba
Forli gum BVorfdjein getommen, bas gu dem Borglightdfter umd in feiner 90%
SHinfien gehdet, was uns in hen legten зефи Sabhren begegnet. Id) behalte
mir bor, Shnen {pater eine genaue Befdreibung diefes Funfthiftovifd) midtigen
Denkmals yu geber, und theile Shnen baher mur vorfaifig folgendes baritber
mit, Gr fiellt eine Piet vor. Chriftus fist nidt auf dent Sdhoofe ber Dta-
pouna, fondern diefe legt ihm links gur Seite ftehend bie redjte Hand anf die
Sdulter. Die Blige haben wenig Ydeales in den Formen, aber um fo mehr
im Ausdrud. Die h. Magdalena befdjaut mit einer ganz eigenthilmliden
Schmerjensandadt die linke Hand ves Getrengigten. Nidt weniger originell ift
die Darfiellung bes В. Gohannes. Redjts exfdjeint ein Bifdof mit einer Fahne,
auf welder ein weifes Kreng in rothemt Gelb prangt; links Halt ein jugendlider
Heiliger ein gefireiftes Banner. Der Formenvortrag ift von einer wunderfamen