oder Weltfagade wichttg wurde. еии ими стдабеи 116 dret meben einander Ltegende Giebel als Bekrinung vev Fagave, die fiir ПФ gierlidc) audgebildet wurden ind gu den todten unteven Nauermaffen, bon denen fie durch ein Gefimfe getvennt wurden, in einem ahuticven Kontvaft fid) befanden, wie im Snuern die reichen Gewslbe gu den обет Wanden und Pfeilermaffer. Bon einem organifoen би wachfen der Theile ift alfo auch hier nicht bie Rede; dagegen bietet fich in malerifdher Beziehung manche reizende Wirkung dar. Die Gliederung ver Giebel erhalt durch vortretende Cifenen oder halb- tundgeformte Mauerpfeiler iby Gerippe, gwifden welchem die Fille mauern fic) auébreiter. Die Enden dev Lifenen fteigen als Fialen oft gievlidh) gefchmiidt empor, und da auferdent bisweilen runde Lreppenthiirmejen folde Facade einfaffen, aud) von den niedrigeren Seitengiebeln gu dem Hhiheren mittleren eine Steigerung ftattfindet, fo ift der Gindrud des Ganjzen lebendig und reid) genug. Фоф tun gu den eingelnen Ntonumenten. Am Grofartigften frit die Martenfirdhe den Typus diefer Rirhenarchiteftur aus. Bu foloffaler Maffen, ein fteinerner, alter- gefhwirgter Riefe, erhebt fie fic) aus ben umgebenden Haufern, und bent von fern Heranfommenden erfceint fie bereits metlentweit wie ein gewaltiger Fel8, der aus weitgeftredter Chene aufragt. Doch diefe Grife war nicht von WAnfang an beabfidtigt. Die im Sabre 1343 begounene Marienfirde evftrectte fich bloR auf den Umfang des gegenwartigen Langhaufes ohne die Seitenfapelfen. *) Mit dem fiinfjehnten Sabrhundert begann auf der Ofifeite die Er- weiterung der Rirde, ber man einen Chor und RKrenjarme vorlegte, welde Sheile bis 1446 im Wefentlichen fertig waren. Der -villige Ausbau per Gewslbe fand aber nach langer, durch die Losreifung pom Orden und Langwierigen Krieg veranlafter Unterbrechung des Banes gegen AWusgang ves Bahrhunderts бан, und erft vas Sabr 1502 jah die Rivehe vollendet. Gie bildet die Geftalt eines lateinifchen Rreuzes, deffen Stamm fowohl wie die Querbalfen drei- {chiffig angelegt, ja Фшф die hineingezogenen. Ctrebepfeiler und damit gewonnenen Rapelfenreihen fic) in machtiger finffdiffiger Form darftellt. Mur am ndrdliden OQuerarim iff dte Breitenaus- pehnung in Folge von Lervainhinderniffen befdrintt, fo dag nicht yollige Symmetrie Пете. Beim Cintritt m ве gewaltigen RKiume, die den Baumeiftern gleichfam unter der Hand und unwill- ficlich immergu gewachfen find, wird man durd) die granbdiofe Raum- entfaltung, die impofanten Verbhaltniffe, die madhtigen Whftande der fithnen Pfeiler, vow denen die Gewslbe gu faft gletcher Hohe auf- fteigen, iibervafcht und gefeffelt. Die perfpeltivifche Wirking, die wegen der bebdeutenden Breite ded Raumes eine ungemein reice und vieffeitige iff und fowohl an dent weiter hoben Feunftern, wie an den gierlichen Megverfdlingungen der Gewilbe Clemente malerifchen Weehfels hat, gehirt yu den bhedentendjten diefer Art. Dagu fommt, Daw der gange wungehenre Raum an Pfeilern, Mrauerflachen, in Ka- peller und an @Wltiven iiberreid) mit Kunfiwerken aller Wet, mit ge- fejnigten und gemeifelten Gilbwerfen, gemalten Altartafeln, mit Taufbeen, Arm- und Kronleudtern von foftharem Bronge- und див angefiillt ift, fo dak das Gefiihl ver MNiichternheit, weldhes in fo grofen Gebauden und Leidt iberfadleicht, Hier еше Фе findet. An diefen hunderterlei Gegenftinden verfdhiedenfter Wet, in perten fic) die Piett einer ganzen Reihenfolge von Generationen in Heiligent Wetteifer exfchapft hat, witrde der Puvift, dev anjtatt der Augen und des lebendig finftlerifden Ginned die Schablonen des pon ihnt protegivten Novmalfyftems mit ftd) filhrt, gewaltigen An- ftoR nehmen. Aber wie viefelben hohe Hallen die Andadht der verfchiedenften Zeiten fdhirmend wmfanger haben, fo breiten fie fic aud) ollumfaffend iiber ее bunte Welt von Formen aus, das *) Эф, ме Oberdfarviivdhe von GS, Marten in Danzig. 16595. Biderftreitende verfdpnend, das Gerfdhiedenartige verbindend, fo bak wir mit all den wedfelnden Gefchlechtern, bie fic) hier al8 innig gufammiengehirige, einigverbundene Familie gefith{t haben, Heimifd Darin werden. Gon ven filnfundfiinfig Witiren, рее ehemals an den Pfeilern und in den Kapellen, meift von begiiterten Familien, von Ziinfien oder Innungen geftiftet, fic) befanden, find toch ев 46 erhalten. Dreifig mefy oder minder ausgedehute Rapelfen, durd) reidjes ecifernes Gitterwerf yon ben Hauptraumen getrennt, fhlieBen das Langhans, die Rreujarme und den Chor ein, fo dak hier die Hallentirche eine ahnlicy reidhe und fomplizirte Steigerung ihrer Unlage evlebt, wie die bafilifenartige Form fie in den grofert fiinffdhiffigen Rathedvalen erfahren hat. Sechsundswangig gemauerte Pfeiler, fammtlich von adhieciger Grundform, tvagen die Gewdlbe; fechs Paar fommen davon auf das Langhans, gwet Paar anf der Chor, die iibrigen auf vie Kreugarme. Wo ИФ Lebtere mit dem Mittelfhiff fehueiden, find vier friftigere, die Bierung begeichuende Pfeiler mit freugartig vorfpringenden Borlagen fiir die machtigen Scheidbigen angeordnet. Bm itbrigen find die Pfeilerftellungen fo nah, dak nidt blo die Getwslbe des Meittelfdiffes, fondern auch bie ber Wbfeiten Тео Redtede bilden, deren breitere Seiten in ber Dureraze Der Kirche Liege. Nur die der Hauptviernng angren- зепреи Gewilbfelder des Chors und der Rreugarme wetdhen davoit ab, inbdemt Пе Мини wungefihy quadratifd angelegt find, was gerade diefen Thetlet eine gefteigerte perfpeltivifde Wirkung ver- fchafft. Giebenunddretfig grofe Wenfier, 64 Fuk hoch, und die gripten 22 Fug breit, erhellen bas Suneve und tragen зи dent be- peittfamien Gindruc der perfpeftivifchen Durdhblide bet. Die Ntaafe per Riche, die ich nach Ranifch genau Serechuct habe, find unge- wihulicdh und шеей der Mavrientivche cinen Plak unter den Kirder erfter @убфе аи. Schon die lidhte Weite des Mriitelfchiffes von 34 Fup ift betvachilich, und felbft vie auf 28% FuG fich belanfende Weite Her AWbfeiten giebt ber Mtittelfchiffweite mancher tidhtiger mittelalterlicjen Kirche Nidts nach. Dabet betrigt ver Ourchmeffer ber achtecigen Pfeiler im Schiff 7 Fuk, die Mauerfttirfe eben fo viel, bie Liefe der Sirebemanern 135 Gus. Die Hihe dev Gee wilbe wird auf 87 Fup angegeben, und die lidhte Breite des Lang- haufed betvagt 133 Sug. Die gange Kivde Hat im Snnern eine Lange von 305, im Aeuferen dagegen, mit Cinjdhlugk des Thurmes 368 Suk. Das сие ift im Udhten 222 Fuk lang, im ибо lichen Sliigel 79, im fidlicjen 111 Fuh breit. Die lewtere Vreite hat aud) ber Shor, der fic) unt 22 Fup gegen bas Langhans verz engt, fo da eine perfpeltivifhe Verjiingung beginftigt wird, die in anderen Gegenden durch polygonen Chorfalug und RKapellentranz fich Iebendiger auspragt. Den ganjen Hlachenraum der Kirche habe 14 зы 61,290’ 0 бив berechnet, den innerén, mit Whgug aller Pfei- fer, zt 44,3870. Faft drei und ein halb Mal fo. groB ijt dte Pe- terstixche in Nom mit 151,323 Fug, beinahe doppelt fo grof dev Dom yu Mailand mit 87,229; agegen iibertrifft Бег Я нех Dom mit feiner inneren Flache von 62,918 OFuk nod) um ein Geringes die dufere Gefammtflade der Danziger Haupttirche, wihrend fonft von allen iibrigen deutfchen Kirden nur der Dom gu SGpever mit 45,615 diefelbe tiberbietet und das Mtitnfter gu Ulm mit 43,506. OFuh iby nahe fommt. *) Dod genug von den Moaaken, und nun zur UAusbiloung des Gingelnen, von dev fic) ibrigens nicht viel fagen ft. Waren nicht pie reichert, vielfach fomplizivten Sterns und Newgewslbe, die рев auch mehr von einem tiftelnden geometrifcen Kalfiil, als von Leben- pig fiinftlerifder Empfindung zeugen, fo twlirde die Betvachtung hier ziemlich Teer ausgehen. Gleic) in dev Wt, wie die Gewslbrippen fic) mit ben Tragern verbinden, verrath fic) eine gewiffe Rohheit ~~ *) Diefe Grdgenangater eninebme id) ben ,Gaufteinen” yon S 6. 5. 82 _ бац. бобеиз 1847.