Amor, vont Vater den Pfeil empfangend, jur Seite ftehen. Pro- methens erdffnet als Chorfiihrer bas geiftige eben in der Runff, und Ntinerva vertritt dabei die gattlide Mitwirfung auf Erden. In pemt, fich diefer Gruppe anfdjliefenden Theile des Friefes wird fo- ann bas auf rationelfen Gejegen beruhende Leben in der Runft in {ebendigen Darftellungen gefchildert. Wir erbliden den Zimmer- mann, den Steinhauer, Maurer, Tifehler, Sngenienr und Feldmeffer u.b. a. Der Gott dev Пе auf der inken firhrt fodann das werk - thitige Leben an.. Wir erfennen den ErggieBer, Cifeleur, Mtodellirer, Bilrhauer, die Mutter Gottes mit dem todten Sohne bifdend, den Hiftorienmaler, die Himmelfahrt entwerfend, den Landfehafter, auf bie Natur deutend, den Portraitmaler, die Snftrumental- und Bofal- mufif u. a. Den Fenftern gegentiber fejfeln fechs eingelne Geftalten unfere ЭН. Gie fiellen dar: I, Bon dev Ginken suv Htitte: a) Die fejfellofe Phantafie, bas Grfte, das in der Runft fich regt, anf dem Greifen Haberftitr- mend. b) Die Natur, als finnender Mann aufgefaft, der die ephe- fifhe Diana umfaft und fich auf die Sphing, die Nathfel der Raz tur, ftiibt. Durch den Bund von Phantafie und Natur aber entfteht: ©) Die vollendete Harmonie, der Orgel Tone entlodend. П. Gon der Rechten zur Mitte ift in drei Figuren bas Lez ben angedentet, aus dem die Kunft fohspft, mimic): a) die Sage, die Gatterftimmen vernehmend; b) die Gefchichte, im Begriff, die Thaten ber Menfdhen niedergufdreiben, und c) die Poefie, welche aus Gage und Gefchichte den Stoff ihrer Gefinge ‘синие. Dare monie und Poefte aber begegnen fic) in der _grofen Hauptgruphe iiber bem Nifchenbogen, vie den Heiligen Lukas, ben Vater der chrift- fiden Maleret darftellt, wie ex die himmlifde Erfhheinung der Mea- © ponna malt. Bwifdhen den holzgefdpniten Konfolen des Gebilts find 22 lorbeerumtvingte Deedailfons angebradt, die grau in gran gemalt die Ripfe Deutfdher Runftheroen enthalten, eine @Wrbeit, an per fic) die vereinten Rrafte Der Herren Ocfterley, Roden, Caves, Boftelmanun, NieR, Oelgen, Ooelitfd w. a. betheiligt haben. Nur eine bejchrintte Auswahl von Portraits war hier ge- ftattet. Die fhbue Literatur ijt burch 5 vertreten, ndmlid) purd: Wolfram von Efdenbackh, den Schipfer des ernften Epos, Hans Sadhs, den Bater der humovriftifhen Dichtung, und dur pie erfter Sterne unferes flaffifden Zeitalters: Goethe (itber der Gage), Leffing (ither der Gefchidte) und Sdiller (iber der Poefie). Зи Занести der Architektur mahlte man: Erwin pon Steinbad, den Gipfel der deutfchen Baufunjt bes Deittel- alters, und die Epigonen Sdhinkel und Gartner, jenen als geift- reichen Suterpreten des griechifden Styls, diefen al8 den Schipfer ‘Des Rundbogenithls der Neuzeit. Die 6 der Maleret beftimmten Plage werden ansgefiillt Hurd Diirer und Holbein, als die Hihen Der altdentfchen Mtalerei, Carftens, als den Grinder des nenen hiftorifden Style, und Cornelius, als den Gipfel deffelben. Roch pertritt die bhiftorifcey-romantifde und Mottmann die poetifh-na- turaliftife Mtichtung in ber andfehaftemaleret. Die alte Btld-= haueret und SrggieRerei veranfdaulicjen Peter VBifder und Aram Kraft, waihrend Sdwanthaler als Reprajentant der heu- tigen Sfulptur gewihlt wurde. Die peutfehe Meufik tritt anf in Sebaftian Bach, dent Vater des grofen proteftantifchen Kirchenftyls, liber Der Harmonie, Haendel, bem des Oratoriuns, Gluc, der ernften Oper, Mlogart als Univerfalgenie, iiber per Natur, und Beethoven al Gipfel der inftrumentater Ridfung, ither ber Phan кк. Unger werden hier Haydn und Weber, fo wie inden anz beven Riinfte imance Namen von gutem Rlange vermift, биос, wen follte man von den Gewahlten fity nicht wiirdig evadten? Die vom Fries dir cinen reidyen Blatterftab getrenute untere Wandhalfte ift in einem fatten Braunroth gehatten, ahultd dem der pompejanifcden Wande, auf dem fidy eite einfade Iundbogenarchi- PVerein verfiigt. Borttige iiber altdeutfde Kunft in Niienberg бе {don Rettherg im Winter 18ZF пир [ет Often itber {ombar- ‘pifehe Baudentmale. Kemble fprach 1822 ither altdentfcye Graber ind Burghard 1822 ther populdve Wnatomie. Nady dem jiingft exfolgten Zutvitte fo vieler Gelehrten barf man der Hoffrung Raum geben, daft neue Lichter angeglindet werden. ither Gefchichte, WUlter- thum, Miinghunde, Phyfif, Technologie, PMiathematif, Perfpeftive, Aftronomie, Geographic, Literaturgefchidté und wie die Bweige des Wiffens weiter heifer migen. Dem Borftande ber Wbotheilung fiir Mufik iff a) die BHeguitn- dung einer mnufifalifchen Bibliothek gelungen, die ртаНИ фе und theo- retifce, vielfach benubie Werke enthilt. b) Verdffentlichung flaffi- {her Rirchenfompofitionen von Seiten des Bereing durdy den Drud. c) Daun Ш die neue Singafademie in’s Leben gerufen, die ihre regelmifigen Ucbungen im Winter jeden Dienftag Whend von 7 bis 9 Uhr mit Benugung des Bereinslofals und Sliigels halt. d) &8 werden Rorgerte, Trios und Streidhquartette im grofen Gaale des Rinftlervereins von Seiten der Gingafademie veranftaltet, wou Billets zu ermifigten Preifen verabfolgt werden. Der Ertrag ift meift, infofern wir vedjt bevichtet find, gur Bervollftandigung per Mufikbibliothet beftimmt. Wud) wird e) eine mmfifalifehe Зее pont Verein gehalter. Man wird folden Exrfolgen gegeniiber die eingreifende Wirk jamfeit de8 Miinftlervereing nicht mehr beftreiten fsnnen, am Wenig- ften aber der Trenmung bes Bereins von der sffentlicjen Sammlung Das Wort reden, da er infofern Batervedhte an diefelbe befigt, als Ulles, was bisher dort begritndet und befirdert wurde, feine BWnye- gung den tiglichen Befprechungen Der funftliebenden Mitglieder ver- фан, $ Бен Berein als etwas mehr denn eine blofe Quelle ge- felligen Genuffes betrachten. Machen wir jest cinen Gang durch die Raume des Vereins felber. Gie beftehen aus Vorgimmer, Refezimmer, Billard und Un- terhaltungszimmer, Rupferftichfabinet, mufifali{der Pibliothe— und dent grofen Saale ver Gingafademie nebft BVorzimmer. Bon diefen 9 anfehulichen RNiumen wird nur das Unterhaltungszimuner unfere PBetvachtung einige Beit in Wnfprud) nehmen, denn aus ihm haben Bautunft und Maleret im Bunde eine wilrdige Wohnftatt den Neu- fen gefdbaffer. Als ver VBaumeifter dem Vereine dice Raume tibergab, fahen wir port nits al8 die Leeren, mit einer Leichten Holsdece iiberded- ten Manern. Dod) bald war der Mtann gefunden, deffen Phantafie piefe fablen Winde beleben follte, und zahlreidhe Hinde boten hereit- willige Unterftiigung. Heute, Dank fei e8 der Hingebung und dem Gifer unferes Meifters Bandel, weilt das Wuge mit Wohfgefallen anf ben lebendigen Farben, an deren Kraft wir Hannoveraner uns erfi gewifnen miiffen, ind unfer Geift fudt vor When Belehrung fiber den Suhalt des reichen Figurenfranjes, der den oberen Theil per Winde famitdt. Die Wanbd- und Dekorationsnaleret hat hier, wie iiberall, wo fie der Baufunft folgt, feine Leichte Wufgabe gebabt. Denn der Miinfiler mufte daranf bedacht Тейт, die Ginheit der See fammiwiriung unter деи Wnfehlug feiner Schipfungen an die gegebene architeftonifde Grundlage gu betwahren. Bandel hat diefe fawierige Anfgabe in panfenswerther und gliidlicher Weife geldft. Der Geranfe, den ver Mitnftler feiner Kompofition зи Grunde gelegt hat, ift die Darftellung des geiftigen und werkthitigen Cebens in der Kunft. Die Kunft bedarf alB Bedingung iver Eyiftens des Genies, jenes gittlichen Gefdhents, bas nicht gelehrt nod) gelerut werden fan. Diefer gattlicje Urfprung pes Genicd ift auf. der Fen- ftermand giv Dedhten durd) den Prometheus vertreter, dev den WMen- fen fchafft und bem Minerva den Geift einhaucht. Die finftlerifce Werkthatigteit findet zur Linken threat gitificben Urfprung im Bulfan, pein Bater pes Hinftlerifden Handwerks, dem die Liebe, Benus und