tefiur von griinent 2on vortrefflid) abbebt. Die in rhythmifcher
Wiedertehy fich verfledhtenden Bigen felbft find Traiger paffender,
an Anhalt und an Lettern golbener Sinnfpriiche geworbden, deren
Aufahlung, aufer den im meinen Text verwobenen, Hier gu weit
fithren wiirde. Der grofe Flachbogen unterhalb per Gruppe des
heiligen Lutas bildet mit feinen vergoldeten Halbfaulen und der tie-
fer. Zimmernifche, die er umrahint, eine architeftonifce Z3ugabe vor
befondevem Rauber. Den Seblufftein des Bogens begeichnet jenes
hiftorifde Wappen — 3 goldene Schilder (Malerei, Barkunft und
Bildneret) im WMauen Felde, das Kaifer Хх dem Diiver verlieh
und das feitoem die meiften dentfchen Kunfigenoffenfdaften als Wahr-
geichen fic) angecignet haben. Auferdem ift der Bogen mit den

10 Wabhrzeidhen der verfchiedenen RKiinfte und Handwerfe gefchmirdt.
Die Heinen Kobolhe (von Dopmeyer), welche in den Mifchen iiber  

ben Gaulen fauern, find cine launige Wuffaffung dev gebetmnipvoll
fhaffenden Rrafte und ihrer Wirkungen im Leben des Miinftlers.
Sener vechts gritbelt iiber vem Bauplane nad, deffen vollendetes
Modell der zuv Cinken tragt u. f. w. Ueber den Fenftern erbliden
wir auf fcbwarzem Grunde 6 Wappenfdhilde, die gur Kunftgefdicte

unferes engeren Baterlandes im Beziehung ftehen: Bu der Mitte -
befinden fich die Wappen der erlaudten Haiufer Hannover und Ale -
tenburg; links die Heinrich ves LSwen, Grinders des Doms in
Braunfhweig, und Bernard’s, des funfterfahrnen Hildesheimfaden —

Pifchofs; rests das von Rinig Ludwig von Baiern und Kaifer
Феня Ш., dem Erbauer des Ooms won Goslar. Die Flachen
per Shiiren find ourd) gefchmadvolle Ornamente und Begziehungen
zum eben und Treiben des Vereins ausgefiillt. — Der grofe Kron-
leudter, deffer 12 Gasflammen den Raum nach allen Ridtungen
mit Licht durdhovingen, ift eine gelungene Arbeit des Herrn Bed-
mann. Das Mufter vagu ift ein mittelalterlider Veuchter ш ©.
MWlexander zu Cimbed. ,

3% habe Shnen die Befchreibung dev Kompofitionen Bandel’s
nur fliicstig geben Yonnen, und bin mir wohf bewuft, dag fie mance
Rice enthalt. Mtdge diefes eine Aufforderung fir den wackeren
Meifter fein, fich felbft ausfiihrlidjer davitber vernehmen gu laffen.

Die Fortfegung unferes Weges fiihrt uns aus dem Unterhal-
tungszimmer yundeh{t in Die Bibliothel und Kupferftichfammlung, ein
geraumiges otal, deffen Winbe mit verfdhiedencn Kupferftichen unter
Glas geziert find, das feine Hauptfdhige aber in den gefdhmacvollen
Sechrinfen birgt, deren Anfchaffung wir der Sreigiebigkeit pes Ptini-
fteriums de8 Sunern verdanfen. Dara grengt bas Zimmer der
mufifalifeyen Bibliothel und an diefe der grofe gu Konzerten der
SGingatademie, Generalverfammlungen, Seften und gelegentlich 19
parbietenden sffentlichen Borivagen wiffenfehaftlicen миф Ни ем»
{бен Забава beftimmte Gaal mit geriumigem Borgimimer. Die
Hohen und {einen Verhiltniffe diefes Gaales wiirden einen viel
griferen Gindruct maden, wiiren feine Wande nidjt in Heinlicer
und bunter Weife deforirt, ein Uebelftand, auf deffen baldige Be-
feitigung ic) recht bdringend aufmerffam machen michte. Фе ма

gefdmadvoflen Kronleudhter dee Saales verdanfen wir, gleid) jenem
im Unterhaltungdzimmer, gum gripten Theil per patriotifden Orel
giebigfeit unferes Mitbitrgers Herm Bedmann. Neben dem Я:

fervereine, jedoc) one Rommunifation mit thm, hat im sfflicjen

Pliigel des Erdgefdhoffes der Urchiteften- und Gugenienrverein

fich in feinen dvei Raumen Тебе fomfortabel eingerichtet. Die De-
foration und Mvsblirung der Zimmer ift durchweg im Sthle des
Mittelalters nad) ben Entwiirfen des Ingenieur Rafdy febr ве
famadoll ansgefiihrt. Auf dem Wege zu dent Raumen des erften
Stokes werfen wir einen Blick anf die ftattlidhen Lichthife und
deren malerifce Trennung vom Gange mittelft groper Siulenbigen,
und fteigen fodann auf der Hauptitiege gu den {uftigen Hallen des
BVorplakes Hina, oer die gaye Breite bes Ntittelbaues einnimme.

 

 

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Ир legal ee
	Dte Breite der Rreppe it threr Bedeutung angemeffet. Die Stufern
Hitte id) dagegen Hier, folie an der Greitveppe, niedviger, Ddafity
aber defto tiefer gewiinfdt, Denn Nidhts verleiht ciner Treppe fo
fer bas Gepriige ner Grofartigheit, wie niedrige und tiefe, fanit
aufteigende Stufen. Bch evinnere Sie mur an die ganberifden
Lreppen der rémifdhen und genuefifden Palifte. Unfere Treppe
theilt fich, auf balber Hohe etwa, im giwei Arme, die auf dem ge-
wilbten Borplag miinden, deffen anmuthige Verhaltniffe, nebft
тет Bemalung der Gewslbe, Galen und dem gierlich ansgeleq-
ten Fupboden den VBefchauer auf das Angenehmifte itherrafden. Dic
gu evwartende Biifte des Meifter Cornelius (oder eines MAnbderen)
itber der groen Chir. gur Rechte, wird uns det Weg yu den
Hollen der Kunftanusftellumg geigen, wahrend der finnende Kopf
Leibuigens gur Linfen un& in die Miume des Hiftorifdhen Ber-
eins [аре. Folgen wir dem Buge 268 сметеи. Der Gaal, den
wir zuerft betreter, enthatt vorlaufig mix die nidht 3ur Runft- Wns:
ftelting gehirenden Schenfungen ves Profeffor Zahn an pompe-
janifcert Gypsabgitffen aus dent museo borbonico uw. a, fowie
einige plaftifdhe, gur Runftansftellung gelicferte WAvrbeiten hiefiger
Riinftler und ardhiteftonifche Aufriffe. бен pod) hier and) des
unvergefliden Riimmels Hinterlaffene Schopfungen denmidhft ein
Ufyl finden! Dann Hffnet fic) uns ein gerdiwumiges Zimmer, das
die UAquarefle und Beichnungen der Kunjt- Ausftellung enthalt, und
nun befinden wir uns in dem herrliden, 30’ hohen Oberlidtfaale,
aus dent die Gemilde-Gamnilung, ver Kunjtausftellung halber, vor
itbergehend hat entfernt werden milffen. Hier alfo wird und endlich
banernd wohl, nachdem wir 24 Sahre der Kunftausftellung aus
einent Broviforium in bas andere haben Годен иен. Ste hat
alfo miindig werden miiffen, bevor fie fic) ein eigen Hans banen
fonnte. Wtige ihre Zufunft um fo fefter begritndet fein! Auf einen
MAugenblic nur laffen wir uns auf den weiden Ruhebinten nieder,
um dem wirklich prachtigen GCindruce mit Behaglidfeit uns hingu-
geben! Wir bliden urd) die gebffnete Thiiv von unferen Sigen aus
pie lange, 18’ hohe Glaggaterie hinab, an deren andevent ude
wieber ein grofes Zimmer mit ber dort proviforifd anfgeftel{ter
dffentlicen Runftfammtung unferen Blie aufuinunt, und beherrjdben
alfo fiinf ftattliche Raume, alle mit den neuefter Werken der ем
fchen Runft dicht befewt, von deren Befige wir bis vor wenig Sabh-
ven faum gu traumen wagten. Da wir bet Betrachtung der aus-
geftellten 500 bis 600 Gemialde und nicht aufgubalten brauden, fet
unfere Ruhe nur von идет Фанет, denn wir habe nod) einen
ЗН in die reichen Gammlungen ves hiftorifden Vereins gu thun,
um dann auf einer gefdmadvollen Seitentreppe im Вен Зе
zum oberften Stod hinan gu fteigen, mit deffen fllidiiger Betrady-
tung ic) mic) bei Shnen verabfehiede. Der Gefammtinhalt diefes,
durd) die Oberlidhter fehr befdprantter, dagegen durd) den Raunt
bed unferen Treppenhaufes um einen bedentenden Gaal vergriferten
Stods, enthalt in 8 griferen und fleineren Raumen die Gamue-
{ungen de8 naturhiftorifdhen Bereins nebft einem ethnograpli-
fchen Rabinet.

Damit befehlieke id) den Gefammtiiberblid iiber den Aufbau
und die Gliederung eines Snftituts, das eine grofe ЗИ ит ии»
ferem wiffenfdjaftlicjen und finftlerifden Leben anszufiilter бей
if, €8 wird vas mur durd das Tefthalten an’ dem einmitthigen
Ginne vermigen, veut e8 fein Eniftehen verdankt. Darum behersi-
gen wir gum Sdhlugf den mahnendert Buruf des Didhters:

Ghret die eifernden Krafte, Grofes wirket thy Streit, Gropercé
‚  од thr Bund.