106 gezogenten Strebepfetler mit den Kapellen. Bhrem Flacdentnhall nad nitmmt fie unter den Danziger Kivchen тей Пен, ihrer Ltnge nach ей britten Blak ein. Obmwohl im Neittelfchiff fcbmaler, als die vorhererwabnten griferen Riven, hat fie doch fcone raumliche Berhiltniffe und ftattliGe Anlage, wenngleid) diefelbe weniger in’s Breite, dafitr aber defto mehr iw’s Hohe, Schlaufe geht. Daher macht fie unter allen Danziger Kirden den eleganteften Cindrud im Snnert. Unterftiigt wird derfelbe durd) eine иидеюбби Теме Durdbiloung. Die fiinf Paar achtediger Pfeiler, welche das ИВ telfchiff von den beinahe halb fo breiten Seitenfcjiffen trennen, Баг ben gwar an den Eden aud) nur ben Rundftah; aber die Sdeid- bagen find ungewshulich reid) profilirt, indem ihre fchragen Seiten Durd) gwet Rundftibe und einen mittleren, bhergfirmig profilirten Stab, das eigentliche Merkheichen gothifdher Formgebung, belebt find. Ferner ruhen die einfach Maren Sterngewdlbe mit ihren fcjinen Rippen auf Kapitilen und Durch diefe auf drei gegliederten Biindel- dienften, die in Konfolen enden. Auch die vier eleganten Stern- gewilhe bes Chords, die ebenfalls die reicen Negoerfchlingungen dev frateren Zeit nod) nicht fennen, fteigen von gebitudelter Dienften auf, und diefe wieder von Ronfolen, die als zievlid) retde Baldachine geftaltet find. Bermuthlich beabfichtigte man, Statuen Darunter an- gubringen. — Die Rirvche befigt aufer einigen einfac) gothifden Ghorftithlen eine Angahl briflanter Nofofo-Witire, unter denen dev pradtvoll vergoldete Hochaltar ein anferordentlich pomphaftes Crem- pel der Gattung iff. Auch ein Lefepult von Meffing, oeffen oberer Theil als Adler geftaltet, mag als etwas manierivte Arbeit im Re- naiffance-Charafter ermaihnt werden. Nin Aeuferen ift gweierlei beachtenswerth. Zunddhft der Thurm, per in einer bet Dominifonerfirden nicht leicht vorfonunenden Weife felbfttindig behandelt ift, indem er gur Seite des Chors am dftlidjen Ende Hes jidlichen Geitenfchiffs fic) guerft bis gur Hdhe des Dach- gefimfes vieredig erhebt, aun einfad) in’s Achted’ iibergeht. Er ift mit Blendbigen gegliedert und mit einem fchlidjten Zeltdac) bededtt. Sovaun ift die weftliche Giebelfeite auffallend und von dem fonft hier iibliden Sryftem abtweichend behandelt. Ourdy breite, mehr pi- {afterartig behanbelte Lifenen werden die drei Giebel, entfprechend bent vrei Dachern, fcharf gefondert. Die Lifenen fcfliefen als Sialen mit einem Heinen Rrengoacdh. Bwifden ihnen find nun die Giebel ohne weitere Theilung far entwidelt und mit Krabbe zierlid) be- в. Sedes. Feld umfaft einen grofen Blendbogen, ФеЙеи oberen Seluf eine Rofette auszeichnet. Das Ganze ift von fchdner, leben- цех Зв. Oeftlich vom Dominifanerflofter, defen itbrige Gebdude feit dem Anfang diefes Sahrhunderts verfdpmunden find, didt an der Stadt- mauer und an der Wtottlan lieqt die GS. Sohannistirde, die sweite Pfarvlirde dev Rechtftadt. Sie ift auger S. Marien die eingige Danziger Rivehe, weldje ein Rreusfchiff befikt. Diefes ift jedod) nur einfdhifig, wahrend der Chor in -dveifdiffiger Anlage und bedentender ange Hervortvitt. Gr hat namlid). drei Gewslbjode, das Langhaus deren vier, daher alfo fieben Pfeilerpaare die Ge- wilbe tragen. Die Miltel-Bierung ded Ятенуе8 ИЕ auch hier wie in per Marienfirde durch ftirfere Pfeifer bezeidnet. Уф der Katharinenfirde dagegen fehlen hier die Kapellen, tweil die Strebe- pfeiler fammtlid) nach aufen vortreten. Die Seitenfdhiffe haben un- gefihr zwei Drittel von der Weite Hes mittleren, weldhe nur 28 Fug. betriigt, Die Rivdhe ift unter allen Rirden Dangigs eine рег Мол» ften und fonfequenteften in der Unlage. Von der Ourdhbildung des Gingelnen ift nicht wiel gu fagert. Die Pfeiler, mit einem Rundftab auf den Ranten, gehen ohne Kampfergefims in die ahnlich profilir- ten Scheidbigen iiber, was immer ein Merkzeidhert fpatefter Zeit iff. Die Gewslbe find brillant in fternformigen Muftern, und die Rip- pent ither die Rnotenpuntte hinaus verlangert und dann abgefdnitten. ше alte Sujehrifé an der ndrdlicen Wand des Chores befagt it gothifden Minusteln *), ФаВ die Gewslbe in dew Sabren 1463—65 ausgefiihrt worden find. Die Gewaslbdienfte fete dev Wrdjiteft nach dem BVorgange der Dominifanerfirde auf baldachinartigen Konfolen auf, unterhalb beren nod) die Gifenflammern fitr die angubringenden Statuen und die als Kopfe geftalteten Tragfteine derfelben fic) zeigen. Die in die Sakriftet fithrende Thity hat eine elegante einfache go- thifche Vergierung bon vertieften Vierblattern und einen pridhtigen Gifenbefchlag mit Lowentopf aus derfelben Zeit. — Das Weufere ift миф тебе Giebel an den Kreuzarmen, fo wie an der Oft- und Weftfeite, und an Legterer durch einen ftattlidien воен аи, fo wie auf der Rrewzung von Langhaus und OQuerarm ourd einen Dachreiter bemerfenswerth. ; Wenden wir uns nun zur fiidlicyen Vorftadt, die erft im Забте 1898 angelegt wurde und al8 PBfarrfirde die noch jest vorbanbene Peter und Paulskirde erhielt. Diefe wurde ohne Bmweifel gleich in Ungriff genommen, erlitt aber im Bahre 1424 durch Brand eine faft vollftandige Berftdrung, bet welcher nur die Grundmauern verfdont blieben. Mit Benugung derfelben ftellte man die Kirche wieder her, jedoch fdjritt bas Werk, wahrideinlic) weil ver Wieder= aufban dev imitabgebrannten Vorftadt gunddhft alle technifden und finangicllen Mittel in Unfprud nahm, fo langjam vor, dak ed erft 1516 yollendet wurde. Den Thura betraf fchon fimf Sabre nach- ber ein neuer Brand, der jedoch fein folides Mauerwerf nidt be- fchidigte. Die Kirche ift in der Anlage mannigfac mit der Ratha- vinentirdhe verwandt; gleid) jener hat fie duffere Strebepfeifer und in Folge veffer Tetne Rapellen, gleich jener ift ihr Thurmban als midhtige Vorhalle geftaltet, fiir die dufere Wnficht imponirend, fir das Innere durd) divefte Verbindung der odvreifdhiffigen Halle mit реш eben jo breiten Langhans nidt minder bedentend. Die Dimen- fioner der Schiffe, bejondevs Hes inittleren, find inde geringer, itberfaupt die Verhaltniffe ves ganjen Banes betractlic) Heiner. Зи ме Beziehung ift ©. Peter die НешЙе der dveifchiffigen Danziger Kirchen. Die Weite der Haupttheile im Snnern entfprict faft gang genau bderjenigen ber Qohannistirde, felbft die Chorlinge ЧЕ bet beiden gleich, nur daB dort der Chor dreifchiffig und durch eit Rrengihiff nod) fraftiger hervorgehoben wird. Bier Pfeilerpaare, in weitere Whftinden, als fonft hier iiblich, tragen die Gewislbe des Langhaujes, Dadurch erhalten die Mittelfchiffgewslbe beinahe диаг тан фе Фан. Der Chor hat drei fchmalredhtedtige Gewilbe. Die Pfeiler find fchwer und wudtig, an den Kanten mit Doppel- rundftab und Keble eingefaft. Ueber ihren Rampfern fiten die Masfenfonfolen, von denen die reicjen und tomplizirten Sternge- wilbe nad) dem Meufter der in der-Marienfirde befindlichen aufftei- gen. Shre Rippen find fraftig profilirt, die Ourchfehneidungen ourd Sterne begeichnet. Die Феи Ще haben, ebenfalls auf Ronfolen, rippenlofe Sterngewslbe mit nicht minder reichen Nekverfdblingune gen. Die Sdheidbigen find an den abgefdrigten Seiten mehrfad - ansgeet und mit Rundftab einerjeits, andrerfeits mit birnfirmig — gefdhnittenem Stab eingerahmt. Der einfcjiffige Chor ift febr niedrig; die Ronfolen, anf welden feine Sterngewilbe figen, find in fehy. anfprechender Weife ftreng architeltonifd) behandelt, mit Mage werk gegiert. — Dem Uenfferen der Kirche geveidht der machtige, furs gedrungene MWeftthurm mit den Nebenhalfen gu befonders chaz vatteriftifder Wuszeichnung. Er hat fein alte’ Sattelbad mit ab- getveppten Giebeln, noc) стийег, ja faft trogig wirfend purd die Rinnenveiher, Bm Uebrigen ijt der gerade Chor und die Dreither- lung des Daches dem hier Herfdmmlichen entfpredsend. (Fortletsung folgt.) *) gut Sar тесстиг. тии. wa «Ie wart deffe hercke gewelfet. Bids itt) alle meveyulp ’ (ithelfer). fH Bhve got