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	gezogenten Strebepfetler mit den Kapellen. Bhrem Flacdentnhall nad
nitmmt fie unter den Danziger Kivchen тей Пен, ihrer Ltnge nach
ей britten Blak ein. Obmwohl im Neittelfchiff fcbmaler, als die
vorhererwabnten griferen Riven, hat fie doch fcone raumliche
Berhiltniffe und ftattliGe Anlage, wenngleid) diefelbe weniger in’s
Breite, dafitr aber defto mehr iw’s Hohe, Schlaufe geht. Daher
macht fie unter allen Danziger Kirden den eleganteften Cindrud im
Snnert. Unterftiigt wird derfelbe durd) eine иидеюбби Теме
Durdbiloung. Die fiinf Paar achtediger Pfeiler, welche das ИВ
telfchiff von den beinahe halb fo breiten Seitenfcjiffen trennen, Баг
ben gwar an den Eden aud) nur ben Rundftah; aber die Sdeid-
bagen find ungewshulich reid) profilirt, indem ihre fchragen Seiten
Durd) gwet Rundftibe und einen mittleren, bhergfirmig profilirten
Stab, das eigentliche Merkheichen gothifdher Formgebung, belebt find.
Ferner ruhen die einfach Maren Sterngewdlbe mit ihren fcjinen
Rippen auf Kapitilen und Durch diefe auf drei gegliederten Biindel-
dienften, die in Konfolen enden. Auch die vier eleganten Stern-
gewilhe bes Chords, die ebenfalls die reicen Negoerfchlingungen dev
frateren Zeit nod) nicht fennen, fteigen von gebitudelter Dienften
auf, und diefe wieder von Ronfolen, die als zievlid) retde Baldachine
geftaltet find. Bermuthlich beabfichtigte man, Statuen Darunter an-
gubringen. — Die Rirvche befigt aufer einigen einfac) gothifden
Ghorftithlen eine Angahl briflanter Nofofo-Witire, unter denen dev
pradtvoll vergoldete Hochaltar ein anferordentlich pomphaftes Crem-
pel der Gattung iff. Auch ein Lefepult von Meffing, oeffen oberer
Theil als Adler geftaltet, mag als etwas manierivte Arbeit im Re-
naiffance-Charafter ermaihnt werden.

Nin Aeuferen ift gweierlei beachtenswerth. Zunddhft der Thurm,
per in einer bet Dominifonerfirden nicht leicht vorfonunenden Weife
felbfttindig behandelt ift, indem er gur Seite des Chors am dftlidjen
Ende Hes jidlichen Geitenfchiffs fic) guerft bis gur Hdhe des Dach-
gefimfes vieredig erhebt, aun einfad) in’s Achted’ iibergeht. Er ift
mit Blendbigen gegliedert und mit einem fchlidjten Zeltdac) bededtt.
Sovaun ift die weftliche Giebelfeite auffallend und von dem fonft
hier iibliden Sryftem abtweichend behandelt. Ourdy breite, mehr pi-
{afterartig behanbelte Lifenen werden die drei Giebel, entfprechend
bent vrei Dachern, fcharf gefondert. Die Lifenen fcfliefen als Sialen
mit einem Heinen Rrengoacdh. Bwifden ihnen find nun die Giebel
ohne weitere Theilung far entwidelt und mit Krabbe zierlid) be-
в. Sedes. Feld umfaft einen grofen Blendbogen, ФеЙеи oberen
Seluf eine Rofette auszeichnet. Das Ganze ift von fchdner, leben-
цех Зв.

Oeftlich vom Dominifanerflofter, defen itbrige Gebdude feit dem
Anfang diefes Sahrhunderts verfdpmunden find, didt an der Stadt-
mauer und an der Wtottlan lieqt die GS. Sohannistirde, die
sweite Pfarvlirde dev Rechtftadt. Sie ift auger S. Marien die
eingige Danziger Rivehe, weldje ein Rreusfchiff befikt. Diefes ift
jedod) nur einfdhifig, wahrend der Chor in -dveifdiffiger Anlage und
bedentender ange Hervortvitt. Gr hat namlid). drei Gewslbjode,
das Langhaus deren vier, daher alfo fieben Pfeilerpaare die Ge-
wilbe tragen. Die Miltel-Bierung ded Ятенуе8 ИЕ auch hier wie
in per Marienfirde durch ftirfere Pfeifer bezeidnet. Уф der
Katharinenfirde dagegen fehlen hier die Kapellen, tweil die Strebe-
pfeiler fammtlid) nach aufen vortreten. Die Seitenfdhiffe haben un-
gefihr zwei Drittel von der Weite Hes mittleren, weldhe nur 28 Fug.
betriigt, Die Rivdhe ift unter allen Rirden Dangigs eine рег Мол»
ften und fonfequenteften in der Unlage. Von der Ourdhbildung des
Gingelnen ift nicht wiel gu fagert. Die Pfeiler, mit einem Rundftab
auf den Ranten, gehen ohne Kampfergefims in die ahnlich profilir-
ten Scheidbigen iiber, was immer ein Merkzeidhert fpatefter Zeit iff.
Die Gewslbe find brillant in fternformigen Muftern, und die Rip-
pent ither die Rnotenpuntte hinaus verlangert und dann abgefdnitten.
	ше alte Sujehrifé an der ndrdlicen Wand des Chores befagt it
gothifden Minusteln *), ФаВ die Gewslbe in dew Sabren 1463—65
ausgefiihrt worden find. Die Gewaslbdienfte fete dev Wrdjiteft nach
dem BVorgange der Dominifanerfirde auf baldachinartigen Konfolen
auf, unterhalb beren nod) die Gifenflammern fitr die angubringenden
Statuen und die als Kopfe geftalteten Tragfteine derfelben fic) zeigen.
Die in die Sakriftet fithrende Thity hat eine elegante einfache go-
thifche Vergierung bon vertieften Vierblattern und einen pridhtigen
Gifenbefchlag mit Lowentopf aus derfelben Zeit. — Das Weufere
ift миф тебе Giebel an den Kreuzarmen, fo wie an der Oft- und
Weftfeite, und an Legterer durch einen ftattlidien воен аи,
fo wie auf der Rrewzung von Langhaus und OQuerarm ourd einen
Dachreiter bemerfenswerth. ;

Wenden wir uns nun zur fiidlicyen Vorftadt, die erft im Забте
1898 angelegt wurde und al8 PBfarrfirde die noch jest vorbanbene
Peter und Paulskirde erhielt. Diefe wurde ohne Bmweifel
gleich in Ungriff genommen, erlitt aber im Bahre 1424 durch Brand
eine faft vollftandige Berftdrung, bet welcher nur die Grundmauern
verfdont blieben. Mit Benugung derfelben ftellte man die Kirche
wieder her, jedoch fdjritt bas Werk, wahrideinlic) weil ver Wieder=
aufban dev imitabgebrannten Vorftadt gunddhft alle technifden und
finangicllen Mittel in Unfprud nahm, fo langjam vor, dak ed erft
1516 yollendet wurde. Den Thura betraf fchon fimf Sabre nach-
ber ein neuer Brand, der jedoch fein folides Mauerwerf nidt be-
fchidigte. Die Kirche ift in der Anlage mannigfac mit der Ratha-
vinentirdhe verwandt; gleid) jener hat fie duffere Strebepfeifer und
in Folge veffer Tetne Rapellen, gleich jener ift ihr Thurmban als
midhtige Vorhalle geftaltet, fiir die dufere Wnficht imponirend, fir
das Innere durd) divefte Verbindung der odvreifdhiffigen Halle mit
реш eben jo breiten Langhans nidt minder bedentend. Die Dimen-
fioner der Schiffe, bejondevs Hes inittleren, find inde geringer,
itberfaupt die Verhaltniffe ves ganjen Banes betractlic) Heiner.
Зи ме Beziehung ift ©. Peter die НешЙе der dveifchiffigen
Danziger Kirchen. Die Weite der Haupttheile im Snnern entfprict
faft gang genau bderjenigen ber Qohannistirde, felbft die Chorlinge
ЧЕ bet beiden gleich, nur daB dort der Chor dreifchiffig und durch
eit Rrengihiff nod) fraftiger hervorgehoben wird. Bier Pfeilerpaare,
in weitere Whftinden, als fonft hier iiblich, tragen die Gewislbe des
Langhaujes, Dadurch erhalten die Mittelfchiffgewslbe beinahe диаг
тан фе Фан. Der Chor hat drei fchmalredhtedtige Gewilbe.
Die Pfeiler find fchwer und wudtig, an den Kanten mit Doppel-
rundftab und Keble eingefaft. Ueber ihren Rampfern fiten die
Masfenfonfolen, von denen die reicjen und tomplizirten Sternge-
wilbe nad) dem Meufter der in der-Marienfirde befindlichen aufftei-
gen. Shre Rippen find fraftig profilirt, die Ourchfehneidungen ourd
Sterne begeichnet. Die Феи Ще haben, ebenfalls auf Ronfolen,
rippenlofe Sterngewslbe mit nicht minder reichen Nekverfdblingune
gen. Die Sdheidbigen find an den abgefdrigten Seiten mehrfad -
ansgeet und mit Rundftab einerjeits, andrerfeits mit birnfirmig —
gefdhnittenem Stab eingerahmt. Der einfcjiffige Chor ift febr
niedrig; die Ronfolen, anf welden feine Sterngewilbe figen, find in
fehy. anfprechender Weife ftreng architeltonifd) behandelt, mit Mage
werk gegiert. — Dem Uenfferen der Kirche geveidht der machtige,
furs gedrungene MWeftthurm mit den Nebenhalfen gu befonders chaz
vatteriftifder Wuszeichnung. Er hat fein alte’ Sattelbad mit ab-
getveppten Giebeln, noc) стийег, ja faft trogig wirfend purd die
Rinnenveiher, Bm Uebrigen ijt der gerade Chor und die Dreither-
lung des Daches dem hier Herfdmmlichen entfpredsend.

(Fortletsung folgt.)
	*) gut Sar тесстиг. тии.
wa «Ie wart deffe hercke gewelfet. Bids
itt) alle meveyulp ’ (ithelfer). fH Bhve got