guliek, dag cine Arbeit aus jetner Werkftatt ging, die feiner Hand
und fetes Namens nicht witrdig gewefen ware. Er that jeden
Meifelfehlag felber und. hatte feine Gebiilfen und Sdhitler. Ohne
die Leidtigteit und die Energie, womit er arbeitete, wiirde er nod
mehr von feiner fchmdchlichen Leibeshefchaffenheit geftdrt worben fein,
welche oft aud) mit Rranfheiten gn Himpfen hatte, die ifn dann
fauge Beit gu jeder Urbeit unfahig madhten, Whe Gomer veriies
ex Rom und brachte einige Beit in der nahen reizenden Umgebung
Der ewigen Stadt gu ober machte aud) grifere Reifen паб Фен:
Tand, Sicilien rc., um зи fehen und fich weiter ansgubilden.

Sy litt febr viel an Blut-Congefiionen; jede Kranfheit ging in
das Entyimdlide iiber, und fo ward er hierdure) denn anc am
31. Dezember v. 3., Morgens friih, diefer Erde entriffen, viel зи
frith fiir feine Qunft, Dev ev jest с pie rechte Meifterfebaft abge-
runigen hatte.

Wm 23, Dezember aus einer Gefellfchaft guvitegetehrt, wo er
noc) mit den Frihlichen fic gefreut und 3ur Belebung feinen Dheil
wie immer beigejteuert hatte, wurde ev fdon des Yachts untwohl,
und obfdon fein Wrgt und Freund Crhardt, fo wie die fofort hingu-
gezogene Hiilfe von anbdern vier Merzten Wlles aufboten, fo unterlag
er dod) der Gewalt bev Kranfheit und ftard unter беден @фишете
zen. Seine trenen Sreunve verliefen ihu nicht und dvriictten ihm die
Mugen zit; ihr Schmerz war fo qrof, als wenn ibnen ein Bruder
geftorben wire, gang befonders bat MAuguft Riedel feinen langjah-
rigen Breund an ihm verforen.

Я. war nidt uur als Riinftler, foudern anch als Menfd> as.
gexeidbuet und geliebt, Seine Viebensiwitrdigfeit war mit grofer Bez
fcheidenbeit gepaart. Cein Wndenfen bleibt in Gegen!

Die irdifce Hiille ward am 2, Qauuar 1856 gn Grabe gee
bracht, moan erfannte an dent grofen und mit feierlicjem Gruft gee
firhrten Leichensuge, Рав ren Letdtragenden ein Achter und gerechter
Sreund entriffer war; Beder fith{te den grofen und fehnreratichen
Verluft und der Pfarver fprach erhebendDe Worte fiir die Buriid:
bleibenben. Der Lorbeerfranzy, dev ifm im Leben Langit gebithrte,
ward ifm int Tode, und fo vuhet er unter den Pinien ber PByrae
mite beS Ceftins.

Я. hatte won feinem Yanresherrn eigenhindig den Guelphen-
Orden erhalten und war Mitglied mehrerer Kunjtatademien, hatte
aud) im Safre 1852 einen Ruf als Meifter-Profeffor nad Wien
erhalten, Dod) 30g ev vor, ald freier Mean in Mont gu Leben.

g,
	ХЕ Cage in PreuGen.
Lou Ws. Lib Fe.
(Hortfeigunyg.)

Wir fuden nu ant Enbe er fiivlichen Vorftadt oie Vrini-
tatistirde auf. Sie ift nad) GS. Morien die grafte Rivdye Dan-
zig8 und hat reidjlid) den doppelten Sacheninhalt ber Petvitirde.
Llebrigens gehirt fie gu den fpateften Gebsuren mittelalterlider Beit,
pa fie feit 1431 exft gebaut wurde. Die Franjistaner, welde fie
errichten Liefen, fonnten nur durch dffentlide Deifteurn pen Ban
береги, am deffen Bollendung vie Werklente ohne Bergiitung blof
in den Feierftunden arbeiteten. Зи Folge deffen fapritt ver Bau
nit allein auferft langfam wor, fonbdern wurde aud) nicht recht
Тото betrieben, fo dag im 3. 1503 die game, nad) der Strafe
Liegende Novdfeite fammt fiinf Pfeilern, den Gewslben und dem
Dadh синие. ФЕ Wiederherftellung nah elf Sahre in Anfpruch.
Die Як «ИН Ш der Folge nod mancherlei Schidfale. Im Sabre
	1555 von pen vier julegt allein itbrig geblicbenen Mince anfge-
geben, wurde fie lange Zeit cin Banfapfel der Lutheraner und Ral:
vinifien und war in ber erfter Hilfte des 17. Sahrhunderts der
Zummelplag erbitterter foufeffioneller GStreitigfeiten. inter den
Franjofen wurde fie gleid) mehreren anderen Kirden gum Magazin
degrabdirt und erft 1821 wieder ifrer urfpriiugliden Beftimmung
al Gotteshaus guviicigegeben. An das dreifchiffige Langhans, das
auch die Kapellenretjen Hat, Legt fic), durch eine Bwifdhenwand ge-
trent, der Lange einfchiffige Chor. Bon allen Danziger Kirchen hat
fie die gripte Spainweite des Mittelfaiffs, nimlic) 38 Fup, noch
etwas mehr als felbft ©. Katharine. Daf der Chor noch dem
Glteren Bat von 1431, das Schiff aber der fpiten Reftanvation
angehirt, erfennt man ем an det Gewilben. Die fiinf Gee
wilhe deS Chord find fehr cdle, cinfache Sterngewslbe, mit Munbd-
plittdhen auf ren Durehfehueidungen der fein, aber wicht itberfein
profifivten Mippen. Cie ruhen auf sterlichen Heinen Ronfolen, die
auf flachen Wandpfeilern figen. Зш Neittelfchiff ragegen haben die
fomplicivten Gewille, die ohne Ronfolen und ofne bedeutende Wn-
ffeigung aus ben Pfeilern oberhalb der Kanpfer hervorwadhfer, dic
iberfchneidenden, devb profilirten Rippen der Iohannisfirce und dic
Sabrjahl 1514; in den Seitenfchiffen find die Gewilhe ahulich, je-
pod) chne jene Syielerei. Die Pfeiler find fehr dice und verbitt-
nipmifig furz, anf ben Mange findet fich mieter der doppelte Mund-
Паб fammt Hohltehle; die Scheidbdgen find nach bem Syftem von
GS. Marien gegfiedert.

Gin Letiner treunt den Chor vom Langhaufe. Зои dex alten
Ausfiattung der Kirche ift manches pridtige Std erhalten. Die
exfte Stelle geblifrt ben Chorftiihlen, die, ohne Rrweifel aus dem
15. Зуй. ftammend, 3u den briflanteften und feinften Holsfebnige-
reien dicfer Art gehiven. Das zierliche Mahwerk tn den mannig-
faltigften Muftern, die reich ausgebildeten Krabben, dic freien Roanten-
und Laubgewiride, pas Wlles iff won Hechfter Mleifierfahaft. Godaun
vertvitt Die Rangel aus dei Sahre 1541 die bereits vielfadh ans.
geartete Gothif in bemerfenswerther Weife und bictet wieder einen
Beleg fiir bas lange Andauern ber sittelalterficher Яя и.
Зи derbent Ytofofofthl Ш die Orgcl behandelt, befonders аа
purd) die fcbwarghraune Naturfarbe des Holes, wihrend leider dic
Kanzel neuerdings einen Wnftrid) won Oclfarbe erhalten hat. Wenn
man doc) endlich einfehen wollte, aR feine noc) fo glangende Oet-
farbe die Sdhinheit des Naturtones alten Cichenholjes erveichen, im
Gegentheif, Зав fte dicfelbe nur gerftiven foun! Endlich waren nocd
die brillanten Rofofo-Kronfeuchter yom Mefjing gu пениен.

Ain Mewferen hat fich die Luft zu veicherer Ausfchmiiduny vor
den ganz fahlen BWanbdfiichen wie gewshulich nach den Giebelfeldern
gefliichtet, Die hier aber cleganter und fchiner al8 irgendwo fouft in
Danzig ausgefallen find. Aft per fcymale Oftgiebel durch gwet achi-
edige Flanfenthiirmedjen und et dvittes, bte Spige frdnendes, ftatt-
lich entwidelt, fo geftaltet fic) die dreitheilige Gicbelwand ег щей:
lihen Fagade, die man pracitig vont naheliegenden Stadtwalle aus
itberblict, noch veicher. Hier ift die ganze Fiche wie ет би ит:
brocjeneds Slechtwerf als Deforation ver die drei Giebel des Lang-
Hhaufes geftellt. Der mitilere, fowohl hihere als -breitere Giebei
wird turd) fiinf runde, gerippte Ttalen - Lifenen gegliedert. Bedes
per padurch entftandenen Gelder hat wieder durch Stabwerk and yer-
bindende Bagen eine Doppeltheilung, fo daf ein Luftiges’ Sproffen-
wert entfteht, aus weldem ое бен mit ihren gierlidjen Qrabben
und die giifchen diefelben gefpaunten gefdweiften Bigen Те und
070388 in die blaue Luft ragen. Die Geitengiebel haben aber nur
мех Зари. Darunter zieht fid) als Abfchlup dev fahlen Wand eti
reich in Formfteinen gebrannter Fries bunter Fifchblafenmufter hin.
Nad einem verwandten und doch wieder in manchen pifanten Gin:
	selheiten vartirenden @уйем ИЕ тех Giebel der dict an die Trini