TV? tatistivche ftofender Heinen Unnafapelle vom S. 1480 erbaut. Gin bedeutenderer Thurmbau fehlt der ehemaligen Frangisfanerfirde Dagegen ift e8 auffalfend, daf fie, nach dem Borgange der Domi- nifaneriirde, an der fiidlichen Geite bes Chores dicht am Langhanfe einen nad) oben adhtedig fic) entwidelnden Glocenthurm бей. Auferdem erhebt fich auf dem Chor ein Dadhretter. — 3% Habe Dir nun von den bedentenderen Rirdhen Daryigs einen Bericht gegeben, der fic) weniger, al8 mir lieb war, von mi- mutiBfer Detaillirung fret gehalten hat. BubeR Liegen Dir ро nun bie charafteriftifden Grundgiige bes Dortigen Rirchenbaues vor, und ich habe Nichis mehr hingugufitgen, a8 eine von mic mit Bu- qrundelequng der Aufnahmen von Ranifd) entworfene Tabelle tiber die Haupitmae ber Rirchen. roeen: Sabelle der Занидег Kircher, 1. ©. Mavientirde .. 2. Trinitatistirde . : 3. G. Birgittentirde. . . 4. ©. RKathavinentirde. . 5. Dominifanertirde. . . 6. S. Sohannisfirdhe .. 4. ©. Зее и. Paul .. 8. ©. Bartholomaustirde 9, Rarmeliterfirde .... mere Ange Oe uk. 288 200 210 233 115 192 121 185 oc Bm Ll ee oe 43) B tae wml es le 8 ЕЕ ВЕ ЕЕ зе = 9 Hug. див. би. 222 84281 — 88/19 — 35121 — 37 18 — 32/18 110} 28/17 — 28111 — 40 — 40 ange р Chorl Bon dtefen meun Kircen find mit heretngejogenen CStrebepfet- Tern und dadurd) bewirlten Rapelfantagen verfehen fiinf, namlich die Marienz, Crinitatis-, Birgitten-, Dominifaner-, Bartholomausfirde; die andern find ohne Rapellen, mit duferen Strebepfeilern. Rreuy- {diffe haben zwei, die Marien- und Bohannistirde; dreifchiffigen Ghor bret, dte Mtovien-, Katharinen- und Iohannistirche. Ohne ari feren Hauptihurm find drei, namlic) die Rlofterfirden der Fran- gistaner, Dominifaner und Rarmeliter; die itbrigen feds haben einen fraftigen Hauptthurm, der bet vieren, namlich der Marien-, Pirgitten-, Sohannes- und Bartholomiustirdhe vor den Kirper des Gebaudes tritt, bet den zwei ibrigen, ber Ratharinen- und Peters. firdje fic) mit einer breiten Vorhalle verbindet. Bon den fieben drei- fchiffigen Rirchen haben nur zwei, die Katharinen- und die Birgit tentirche ein ungetheiltes hohes. Dach. Was endlich die Grife der Kirchen betrifft, fo erfiehft Qu, daw die beiden grigten — anfer ©. Marien — gufammengenommen den Umfang diefer Hauptfirche nod nicht erveichen. Aber alle fieben dveifchiffigen Rirchen Dangigsd blet- ben toc) um beinahe drittehath Tanfend Ouabdratfugk hinter dem Sladheninhalt von SG. Peter in Rom guriic. Um Dir inde betveffs der wirflichen Gripe der Danziger Kirchen gu einer anfchaulicheren SechAigung gu verhelfen, gebe ich noch an, mit weldhen anderen be- fannten Rirchen fie hinfichtlich ihrer Flachenausdehuung itbereinftim- men. Da entfpricdt denn ungefahr die Trinitatistirche ber nenen Bo- nifazinsbafilifa in Minden; die Birgitten- und die gleich grofe RKatharinentirche find etwas fleiner als das Pantheon in Rom, etwas grifer af8 die Rapitolstirde zu Riln; die Dominifanerfirde iiber- trifft S. Sebald in Miirnberg um ein ие; ©. Bohannis er- reidt beinahe die Wiefentirche zu Soeft, und S. Peter fteht etwas iiber der Stiftstircde gu Weblar oder Grok Martin gu Ksln. G8 find alfo immerhin ftattliche UAnlagen, diefe Danziger RKiv- chen, Werke, die in ihrer Grifentwidlung fid) wohl mit mandjen ver funftgefchichtlic) bemerfenswertheften Banten meffen ditrfen. Und wenn td gud) weit entfernt bin, ben inneren Werth cines architel- tonijden Werkes mit dem Bollftock gu fchawen, fo tft voc nicht gn perfennen, dah bier in Befchatfung weiter, fidcter Raume, die vou wiirdigem religidjem Стий und biirgerlider Stichtighert erfulle fino, Achtungswerthes geleifiet worden iff. Auf diefes Biel gingen die Danziger Baumeifter fehlicht und gerade [o8, Wiles guritddrangend, was nicht auf ihrem Har vorgegeicdhneten Wege lag. Dennody aber hatte, wenn ein feineres flinftlerifches Gefithl vorhanden gewefen mire, daffelbe innerhalb der engften Schranfen fich noch regen fore nen, wie eS fa anderindirts unter gleichen dugeren Bedingungen vor- fommt. Go aber bleibt die architeftonifdhe Erfindung bet gewiffen leichten Ntodififationen der Grundanlage ftehen mit Vergichtleiftung auf Iebendigere DOurchbilbung der Formen. Daffelbe Schema wird siemlich gedanfenlos immer wiedevholt, und gulebt erftirbt bas Sue tereffe in ber Mtonotonie diejes mehr handwerflichen als finftlerifdhen Verfabrens. Und nun genug von den Rirchen. (Fortlewung folgt.) Wir haben im Carfiens-Sabrgang (1304) Yer. 2 auf den daz mals auftretenden Glumenmaler W. Orinkaufen aufmerffam ge- macht, und fprachen die Ueberzengung aus, daR ev febr Vortrefflides auf dem Gebiete der Glumen- und Friichtemalere’ leiften werbde. 63 hat uns in den gwet Sahren wfters gewundert, daf wir duferft felten ober gar nidt in den WAusftellungen den Werken des talent: voflen Mannes begeqneten; jekt aber fehen wir von ihm im ofale der Kunfifreunde Unter den Linden eine Rompofition in Stud mo- dellirter Blumen und erfahren умею, was e8 mit dent feltenert Erfcheinen des Riinftlers in der Oeffentlicfeit fiir eine Bewandtnif hatte. Bon jeher neben feiuent finftlerifcen Treiben won einent fehr prattifcben Sinne, war сх daranf gefommen, einen gweijahrigen Kurfus in ver Gewerbefchule ourchgumachen. Diefes hat ihn nur auf natiirlichem Wege zu einer Stellung gefiihrt, welche feiner idea- len und feiner praftifdjen Richtung zugleich Gethatigung gewahrt. Was fann die Blumenwelt der Bnduftrie fein? wie fann fie fic) prattifd) in berfelben erweifen? Buntchft als Ornament. Gie fegt da8 Gefchift, dag fie in der Natur ausiibt, in ber Sndufirie fort; fie fchmitct, fie belebt anf eine Heitere Urt ben Grnft der Li- nien und ber einfacen Garber. Die Blume fpielt in der Orna- mentif eine fehr bedeutende Molle. Nach jahrelangen Verfuden, wie die Sage meldet, reifte das Wanthusblatt gu einem marmornen Gau- lenhaupt; an gothifchen Domen bliiht eine fteinerne, finftlerifd ver- Flarte Pflangenwelt, und wieber mit jarten Seidenfiden, fo verging- lic) faft, wie die natitvlidhen Olumen find, wird ihr Bilbnif den Stoffen eingewoben, welche dte fddnen Damen umbittler. Ihre phantaftifde Natur, ihe unendlicer Reidhihum an Formen und Fare ben macht fie gu einer unerfdhdpflidien Quelle von Borbildern. Aber nicht blo die Blume allein, fondern auch die tibvige organifde Welt bietet mande Formen dar, welde fiir ben Dienft des Ornaments in der Kunft und Snduftrie verwendbar find. Sebodh find in der ornamentalen Runft natiirlide Formen und Farben der Naturobjette nicht unter aller Umftinrer aufjunehinen. Das natitre lide Leben hat andere Gefeke, als das flinftlerifae, tro der Ber- wandtfchaft, welde gwifder Natur und Kunft eziftivt. Im Dienft des Gewerbes hat freilidh dic Phantafte, welde in ber Kunft einer ftrengen Bucht unterfiegt, vollfommene Willfiihr; denn fie wird dort nicht immer von den Gefegen der Runft beherrfcht, fonder dient einer andern Gebieterin: — dev Mode. @8 ift nicht uniutereffant, fid) an den Hof diefer merfiwiirdig michtigen aber launenhaften und eigenfinnigen Herzfeherin gu begeben, am iren Chavafler und ihr Wefen etwas genauer 3 unterfuchen und fenmen gu {ехиеи, Woher die unbesweifelte Macht, welche dic Mtode ansiibt? Sie