mit der Hinftlerifden Greiheit des Dargeftellten Gegenftandes noc
etwas gu befangen und anaftlich erfcheint. Der Stahlftich {фене
ohnehin bet Darftellung von mittelalterliden Denfmalen gu leicht
an ber. Klippe einer die chavatteriftifde Derbheit und Lebensvolle
Wirking verwifcenden Elegany. Sehr tiichtig und effeftreid) find
bagegen auf der folgenden Tafel von demfelben Ritnftler vier veide
Kapitile vom Thurm der Frauentirde behandelt, obwohl wir offen
befennten ntiiffen, da uns fiir alle derartige Gegenftinde der Holj-
jhnitt paffender erfdeint. Dem Rauchfak aus der Frangzisfanerfirde,
Taf. XIV, von Bh. Walther nach des Herausgebers Zeicnung
forgfaltig geftocjen, Hatten wir die Ehre einer ganjen Tafel nidt
gugeftanden; hat man Бабе die prattifde Midfiht fir unfer mo-
Dernes Kunfthandwerf walten laffen, fo mitffen wir dagegen bemer-
fen, ba wir dem betreffenden Werke eher eine antiquarifde ale
eine fitnftlerifch mafigebende Bedeutung gugeftehen. Der auf Taf. XV
pon Paul Ritter fauber geftochene Vaufftein aus der Dionhfins-
Hirde ift ein recht gutes WMufter einfacer, aber fiylooller Behand-
{ung eines folchen firchlichen Gerdthes. Recht danfenswerth find and
auf Taf. XVI die Details der Paulsfirde, beftehend aus einem
Ouerdurdfdnitt, einem Theile des Langenprofils, ven Thitven und
Senftern fammt den Konfolen, Kapitilen und chavratterijtifdjen Pro-
fildarfteflungen conftruftiver Glieder. Taf. XVIL enthalt ein interef-
fantes in reicjem romanifden Styl ausgefithries Rruifir der Dto-
nyfinstirde, nach einer Zeichnung de8 Herausgebers. Die folgende
Taf. ХУПа об in trefflichem Holgidnitt die figitrliden DOarftel-
tungen deffelben nach vergréfertem Mafftabe.

Bir fdheiben mit oaufbarer Befriediqung von diefer abermali-
дей veicen Gabe, iberzeugt dak bald eine neue fic) ihr anfchliefen
wird und mit dem Wunfche, dak ein mit fo aufopfernder Thatigfeit,
fo Hingebender Liebe in’S Leben gerufenes Unternehmen in iweiten
RKreifen, wo fic) nod Sinn flix vaterlindifehes Leben und die Runft
unferer Wltperderm vegt, vie geblihrende Theiluahime finde.

я PR, ЯйБЕе,
	Shorwaldfen s Leben. Bon J. M. Thiele. Denti von 5. Helms.
2 35. Gr. 8 Geh. 2 Thr. — Leipzig, Wiedemann.

Der Begleiter durd) die Gentdldefdle de3 Konigl. HDtufeums yu
Hresden. Bon J ©. von Quandt 8. Geh. % Thr. — Dresden,
Meinhold u. Sshne.

Neber Reingeit dex Baulunft auf Gamo des Urfprungs dev vier
Haupt: Bauftyle, Bon P. W. Fordhammer. Gr. 8. Geh. 24 Sgr. —
Hamburg, Perthes- Belfer und Ptauke.

AUuktions -Verjeidhnis der oon Hrn. Budhindler 3. A. Baumg drtner
hinterlaffenen Gammlung werthvoller Oelgemalbe. — Diefer Ratalog ift von
dem Gerftorbenen tury vor feinem Tobe in gwei verfdjiedenen Musgaben, mit
Stablftiden begleitet, bereits herausgegeben, aber in jeiner jesigen Geftalt gufolge
bes Teftaments durd) Hern Rubolbh Weigel revidirt worden. Ourd ibn wird
aud ber am 26. Mai beginnende Verkauf geleitet werden. Die Galerie enthi tt
216 Gemiibe. Unter ben groRen italienifden Mteiftern ИЕ Panl Verone fe
purd) einen ,Ranb ber Europa” vertreten, Luca Giordano durd ше „Эл бе
ber beiligen Familie’. wet Portraits von Vizian, ein Portrait von Pal ma
Pechio, mit eins ber fohdnfter, eine fdjlummernde nadie Venus von Parig
Bordone, eins der bebeutendfter Gilder genannt. Aus der Galetter’ fdjen
Samuntung finden fi: Guido Reni, fohwebende Madonna, Giovanni B ele
fini, Maria mit dem Gefustinde, und zwei Canaletto’s, — Unter ben dente
fen Mteiflern jeigt fich ein giweifelhafter Dikrer und zwei Cranach’s. —
Unter ben Niederlindern ift ein Portrait von Rembrandt angefithrt; ferner
ein mit Namen und Gahreszahl begeidneter W. van Oftade, юм Wouwer-
manns, die drei Breughels, Teniers, und Landfdjaften von Ru isdael,
Everbdingen und Gadtleven, gwei von Adrian van be Зее, зе! ЗИ
der von San Steen. — AuKerdbem fommt Salvator Rola, Sean За}:
tifte Grenge und Caspar Pouffin, Gonzales Coques vor. Bon neueren
Kitnklern find 15 Dietrid’s verzeidhnet, fo wie ein Bild von Chobdowie di.
	Auswahl von Wenighciten вся еси Kunfthandels.
	l Cinzelne Blatter.
	Das Frubfiud. Gem. oon A. Stodmann. Ju DMtegotinto geft. von
Souanin. Hanniverfdes Kunftvereinsblatt. Fol. 4 Thir. — Hannover,
Saraber’s а.

Georg V., Konig von Hannover. Marie, Konigin von Hannover,
2 31. Ящейнае. ©6. п. Lith. von G. Weinhold. Fol. Werk Bap. 1 Thtr,,
din. Bap, 142 Thr. — Cbhend.
		Aus ид 9498 Зе. Kriegs- und Friedenshelben, gegeidinet von
Adolph Menzel. Bierte Leferung. Herzog Ferdinand von Этан ев.
Fouque. Pring Eugen von Wilrtemberg. Iu Holz gefduitten von Eb.
Kreg[dhmar. Herausgegeben und verlegt von Werander Dunder. — Berlin,
1856. Dazu eine Tegilieferung. Woy. Fol. Cart. 15 Thiv., reich gebynder
20 Thiv., gang in Leber mit vergolbetem Meltef 8 Frd’or. Cingelne Blatter
13 $55. — Meit diefer Lieferung unb bem mit ihr zugleich ausgegebenen Terte
Hat das fine Werk, deffen allmabliges Exfdheinen wir mit Sntereffe verfolgt
haben, einen vorldufigen UWbfdhlug gewonnen, Das heifit, wir befigen bie Bild-
niffe eines Rreifes ansermablter Mtknner, die mehr aus der Vaofelrunbde des
Bivouccs, al8 aus ber von Gansfouct genommen find, bie gwar im Frieden
nidt Hein waren, bie aber dod der Krieg grok gemacht bat, deren vortrefflide
Charatterifti€ endlid) burd) die Kinftler den dringenden ии exzengt, in einer
ferneren Gevie auch bie Mtinner, weldje vorzugsweife die Helben bes Friebens
genannt werben milffen, auf gleiche Wetfe verhervlidht gu feben. Das oben an-
gezeigte Teste Heft bringt gunidft bas Portenit des GHerjogs Ferbinand von
Braunfshwetg. Die Hande auf bem Mitden in vornehm wilrdevoller und
vubiger Haltung fteht ber Sieger von Crefeld vor feinemt Belte. Der Kopf tragt
ben Wusdrud eined flugen und bebadtfamen Wefens, bas mit Hergendsgilte ge-
paact iff unb fid) dnferlich in feinen und anmruthvollen Manieren vortragt.
Obgleids das Bild fic) ganz oon vorne prdfentict, fo erlanbt dod) dev etwas
feitmirts gerichtete Glic, fich ungeftirt in die hddft intereffanten, fprechend leben-
higen Biige hineingufehen und man begreift, daf ber Umgang mit bem Manne
etwas jer Angiehendes gehabt haben muf. Pring Engen ift in jiingeren Sah-
ren, ettoa gre Beit feines Winterfeldgngs in Mtedlenburg aufgefagt, worauf aud
die Umgebung, die unbelaubte Baumgruppe und bas weit fic) ausbreitende Feld
gu deuten fijeint. Ex gieht fid) eben den Belz an und fdaut mit anfmerffamem
Auge in bie Ferme, wie wenn er auf vorgehende Cruppenbemegung adhte. Cin
fcb8nes, grofies иде, ее ии feine Form von Dtund und Rafe laffen diefes
jugendlide Helbengefidht in voller Sdhinbeit ftrahlen. Stdrend evjdeint uns auf
bem Gilde ein hereinvagenber, ber Linge nach hal burehgeldnittener Pferdefopf,
fo febhr die Wndentung bes bereit ftehenden Scladtroffes fite hie augenbfidlige
Situation geredjtfertigt fein mag. Gang im Gegenfats gu diefer im Iugendblitthe
ftehenden, ficaffen Heldenfigur iff Fouqueé hargeftellt. ©8 migen die Lage fei-
nes Suvatidenlebens in ber Domprobftei yu Branbenburg fein. Das falien-
veidhe, treue und fromme Gefidht fdant uns aus einem Rollftuble entgegen.
Gr nimmt fo eben hen Ont ab, wie gur Begriifung eines Anfommenden,
ber fid) nad beim vielgepritften Helden umfehen will, — ЭЛ diefem Braven
{liebe fich alfo vorkiufig dev Rrets ber wadern Degen ab, welde den cubm-
gefrinten Rinig als Paladine umgaben. Wir zabhlen hier deren elf, weldje aus
ben verfdjiedenften Linbern alle burd) benfelben Mtagnet, wie durd) Naturnoth-
wenbigteit an Ginen Punk gufammengegogen wurden. Die firablende geiftige
Kraft eines Gingigen, ber feinem Beitalter voranlendhtete, mute jede andere
homogene Kraft in ihren Kreis giehen unb gur Mtitwirkung, fet e& auch zur Ge-
genwirkung, antreiben. Die Dichter feines Beitalter8 haben den grofen Konig
auf die itherihodinglidfte Weife verherrlidt, objeftiver thun e8 bie bilbenden
Ritnfiler feiner Madjwelt. Raud) und Menzel flehen hier oben an. Die gémge
lihe Beherzfdung des 18. Jahrh. vow Seiten bes Lewteren ift aligemein befannt.
Gr giebt in ben vorliegenbden Portraits mehr als bie tveue Ueberlieferung ber
Geflchtaziige feiner Helden; gleichwie ex in fetnem belannten Armecbuch, weldes
eigentlich nur auf bie Uniform abgielt, bennod) gngleid) ben Geift und Charakter
hes Geeres giebt, fo Рав

— — ,in ben fibnen Gdaaren,

Die fein Befehl gewaltig lenk, fein Geift

Befeelt, uns aud fein Schattendild begegnet“
— fo {ебет wir in bem Helbentreis die naberen Bertranten und die hiherer
Rvifte des Cinen, von ben Rathgebern unb Mitdenkern, welde ben Gang der
Dinge Har itberfdauten an, bis gu den rafden Minnern ber That, die im
Felhe bas Exfounene augzufiihren verftanden. Diefe Ripfe verklinden fi als
Theilnehmer der Sdeen ihrer Beit, Allen hat fie thy Geprige aufgedriidt und
	hiefen Qufammenbhang bes Cingelnen mit thr hat her Kunfiler mit gum Ausdend
gebradt. — Unb nidt blog biejen inneren geiftigen Zufammenhang mit ber Фе»