Grunbde liegenden ЭИрииязцееве Darlegt, werleiht diefen trefflichen Muftern erft den wahren Werth fii die praktifdhe Ausfihrung in Nachbilbung und Neufdhspfung. Die erfte und gweite Tafel dev gweiten Lieferung geben antife und moderne Wrmfeffel, und gwar die beiden Mtarmorftiihle ans S. Pietro in Vincoli und GS. Gregorio zu Rom, einen in Hol; ausgefithrten mobdernen Stuhl von Percier, vie fogenannten Stiihle des Bacchus und der Ceres im Louvre und einen turulifden Sig aus Pompefi. Der Verf. nimmet hier wie iiberall im Texte in lehr- reiden und niiblichen Bemerfungen beftindig Ritcficht auf die mo- bernen Bediirfriffe und Verhiltniffe, fo vak der vrattifde wee des Werkes ftets tin Wuge behalten wird. Auf der bdritten Tafel find. Randelaber und Dreifiige ans der antifen und der Renaiffance-Cpoche pargeftelit, und der begleiterde Text chavatterifirt in treffender Weife pie Verfchiedenartigheit rer beiden Style, vas ftreng Organifde des einen und bas allerdings Gefallige, Reiche, Bhantajiewolle, aber nebr Billfiirlide des ander. Wuch Hier fehlt 8 nicht an beherzigens- werthen Winker fiir dic praftifeye Benugung in unferer Zeit und fity heutige DBediivfniffe. Die vierte und fitufte Tafel enthalten an- tife Amphoren, gejdloffene Зафи, reren Swed, deren Berwandt- fchaft und Verfdicdenheit im VerhialtniR gu pen friiher befprocdenen offenen Rrateren mit Verftiudnif erirtert wird. Ueberhaupt tritt aud) bier wieder die gwecmapige Behandlung des Teytes, ver jzucrft ven det alfgemeinen Bedingungen, welde die fpeciellen Formen бете vorgerufer haben, ausgeht und dat pet gewonnenen Mapftab in vorurtheilsfreicr НЕ ап die eiujzelnen Werke anlegt, anfprechend enttgegen. Richt minder treffend find pie Bermerfungen itber die Wuf- gabe der Ornamentit, welde an bet auf Taf. VI abgebildeten an- tifen Wagen ded Mtufeo Pio-Clementino angefnitpjt werden. Wir wiinfojen unfern Handwerkern und Fabrifanten, vie im Wl(gemeinen rath. und pringiplos bei ihren Uvbeiten umbertaypen und ibren Er- geugniffer ftatt ded Stempels per Wohlordnung und Schiwheit шее fien® nur den der Verwirrung und Unfesuheit aufprigen, dak fie die Hier Dargebotene @фи aufmerffam purdmachen imb an der Haid eines fo einfichtevollen Fiihrers, wie ber VBerfaffer ift, die Werke nev Llaffifhen Epodhen nicht gedanfenlos anftaunen, foudern erfennen imd verftehen Lernen. Befonders aber. witrde ed erfpriek- lich fein, wenn bereits in den Gewerbe-Bnftituten und Vorbilpungs- auftalten died titdbtige Werk dem Unterricht ju Grunde gelegt witrde, pamit die heranwadhfende Generation jur deufenden Betradtung an- qeleitet werte. An diefent Sinne hat der Berf. fein Buch offenbar eingeritet, inbemt ex nicht {с 0: Эеиез, я мейцедх won фай allgemein Betannten sand dod) wnr felten Erfuten vas Befte arf: tabi und paras pie allgemeiuen Bringipien absuteiten bemitht wav. Уи diefen Pringipten ausgeriiftet, wirr man erft zu wabhrbaftem Muwen die reide Welt ber vorhandenen Saipfungen sa puragafferi . it Stade fein. Wir hriipfen hier cia gweites Werk an, welches, wenngleih in twefentlic) verfdiedener Weife ver Behandlung und Фа, cinen verwandten Bweet verfolat Es find die Vorbhilder fur Handwerker und Fabrifantent, herausgegeben von Ulexander bon Mtinutoli. ‘Чедив 1854—1856. Зея 068 Berfaffers. Сфом рбег Бейи баффешен ег фен Зерна Фабеи о ausfiihrlid) die Steflung und Verdienfte diefer Publitation im D. Kunftblatt hervorgehoben. *) Gegenwirtiy liegt, Dank bem unere miidlichen Gifer des Hevausgebers, das ganze Werk vollendet in 25 ieferungen mit 150 pradhtooll ausgefiihrten Photographieen, bevert fede oft cine ganze WAnyahl von verwandten Darftellungen wm- *) Sergl. Sabrgang 1854 Yr, 30, Mufeums mufterten, ftel uns wieder die gwedmapig fchone Gorm per vielen fleineren und gréferen Gefage, von den wingigen Marn- chen bis gu den guofen Kriigen und Urnen, angenchm auf. Ber- gliden wir damit in Gedanfen die Mehrgahl heutiger Ergeugniffe auf verwanbdtem Gebiet, fo muften wir Dariiber evfchreden, wie die hochcivilifirte Gegenwart an fejlichtem Schinheitsfinn in diefer Hine fidht der ,,uncivilifirten” Urgeit foweit nadfteht. Sind nicht die Formen unferer Caffen und Rannen, Glafden und Bafen immer ausfdweifender, manivirter, fchwitlftiger geworden? Brennt man nicht daranf, ftets Neues, Wunberbares, Miedagewefenes gu ergeugen, um im wichften Augenbli€ das faum Gewonnene von Neuent in Frage зи ftellen? Фоф ме franthafte Moderwititsfudt ift fdyon gu oft befprochen und beflagt worden, ohne dah die ungebildete, an- geblid) gebildete Maffe fic) bekehren fiefe. Man entgegne uns nicht eta, 8 feble am Befferen und Sehineren. Gin Gang durch das Lager unferer finigliden Porgellanfabrit faun diefen Ginwurf бели worten.. Unter einer Menge unfchiner Gadhen treffen wir dort aud) mande treffliche Mtufter von edler Geftalt. Aber diefe finden faft niemals Wbuehmer, wahrend die in entarteten Formen ansgefiihrten Werke fic maffenhaften Abfages evfreuen. Dies Faktum fpricht veutlich genug. , Doc von einer andern Krantheit, an welder unfere Munjt- inbuftvie Leidet, wollen wir reden, von dem fraffen Naturalismus, in welchen viele ihrer Bweige gerathen find. Nach diefer Seite hin hat wohl nocd nie eine fo grofe Entartung ftattgefunden, twie jebt.. Die Natur bietet allerdings die reide Piille ihrer Formen und Gee ftaltungen pen verfebiedenften WUrten des Kunfthandwerfs als belebende , und fdmiidende Motive dar; aber diefelben wollen nicht fcpledtiweg fopixt und nad) gefeglofer Ш: gebraucht, fonder их Ме Бег {timunten Gingelzwede nad Mafgabe des Materials, ans weldem man fcbafft, ved Bediirfniffes, fiir weldes geforgt werden Той, [уе liftifey mobdificirt werden. Treten wir in ein nach meneftem Zufdnitt per Mode eingerichtetes Zimmer, fo giebt e8 faft Feinen Gegenftand, рег in bdiefer Hinficht infer Wuge nicht crpfindlid) verleste. Der Gupteppich, ber weldyen wir fdyveiten mitffen, iff ein Iagout vor Blumen, meifterlics der Natur nadgeahmt, aber um fo ftévender, je thufdjender fie find, dein e8 wird uns gt Muthe, al8 miiften: wir itber wirklidje Blumen Hinfdpretten, fie gevtvetend und wns in ihnen veriwidelud. Die Wande vingsum, anftatt per Dlannigfaltig: fett Der зи @Офиш@ пир Mugen an ihnen angebracdten Gegenftinde, einen einfachen Huiterqrvund зи Меки, find ebenfalls mit Blumen- bouquets iberjogen, deren naturalifttde Burnthert das lige Вени» rubigt. Diefelhe Srfcheinung verfotgt uns an @оубанЙен und Pol. ftern, ja felbft an Yampenfdivmen bliden aus einem giftige Grit о обе, weife und gefbe Nofen hervor. Unt aber fein Stoffgebiet unangetaftet git Laffer, Hat ein ahnlicher Ratuvalignus fich aud) an! pen Bilber= und Spiegelrahmen ausgebreitet, und die Kronlendhter : endlich erveichen den Gipfel der Unfehinheit, wenn fie ans Blittern. und Blumen, die mobglidft tinufdend den in der Natur vorhandenen: nadhgeahint find, in aller Zufalligteit der Cingelbifoung und der Bue, fammenftellung jid) anfbaren. Bei fo vielfaden, hier nur anjudentenden Verivrungen, die trok dev in neveren Zeiten diefem Kreife dex Thatigteit gewidmeten Gorg- : falt Dod) immer mehr um fic) gu greifen Гфештен, fermen wir uns; liber das viiftige Fortfdhreiter ded vorliegenden BWerfes mur freuen. Was demfelber, andern ahuliden Publifationen gegeniiber, fetnen, befondeven Werth verleiht, ift die ftreng fyftematifde Ourehfiihrung, vermige Deven c8, unterftiikt von dem cinfidhtig gefdiviebenen Texte, eine wirfliche Schule, cin Lehre und Handbuch fiir die Kunftinduftrie зи werden verfpricbt. Die Werke, welde der Verf. aufgenomunen hat, find griptenthei(s befannt und bereits edivt; aber die anfdyan- fiche Uvt, wie ev diefelben fritifirt und an den Beifpielen die zu}