141 —_— und fcliept vidtig, dab unmodglic) ein Rinfiler, ber fo viele trefflidhe und vollendete Werke bei einem verhiltnipmagig furgen Leben hinterlaffen, ein Diffolutes Leben gefithrt haben Sune, und behanbdelt fdhlieflich die duferlidhen Umftinde feines Lebens, woritber er, ohne weiter als ndihig auf Houbvoten und Wehermann yu fufen, felbfi{tinbdige Unterfuchungen angeftellt hat. Nach Weftrheenen wurde San Steen um 1626 gu Leyden von Havic Bans, Steen und Whsbet Whbrants geboren; da das Geburtsjahr S s. aus den Geburis- regiftern ber Stadt evden nicht gu erntitteln, fo nimmt der Berf. an, ba ex bet feiner Berheirathung mit Margriet van Goven im Sahre 1649 etwa 23 Sahre finne alt gewefen fein; er war fatho- Lifcer Religion, wie auch Howbraten berichiet und ats den Tran- regiftern im Haag erhellet, wo die Bollgiehung der Heirath vor einem, Schiffen und einent Rathsmitgliede vermerlt fteht, was nicht bei Dtitgliedern der regierenden Landesreligion, fondern bet Wnhan- gern der geduldeten Sekten gu gejchehen pflegte. Steen’s Lehrer waren guerft Ruuffer, ein deutfcher Riinfiler, fobann Worian van Oftade und guest van Govyen und Feinesivegs UW. Grouver. Wiewoh!l S s Eltern ver woblhabenden Rlaffe angehdrten, fo fcheint die improvi- firte Heirath Steen’s mit dev Hibfdhen Loder feines WMeeifters, die зи ffanbaldfen Wusfillen Seitens fetner Biographen Veranlalfung giebt, unferen Ritnftler, der feinen Gebliritt urd) eine Heirath und nidjt, wie fo viele andere, mit dent Gerlaffen ber Geliebten frénte, fo wie feine Eltern um das materielle Fortfommen beforgt gemacht gu haben, G8 ift daher wahrfcheinlih, dak fein Vater ihn zum Vorfteher einer Braueret in Delft gemacht habe, wiewoh{ aus den Gildenregiftern der Stadt Delft nichts davither erhellt, indem diefe fich gevabe fiir bie fragliche Beriode al8 unvollftandig erwiefen; eben fo wenig ift bie Tradition gu erweifet, pag 3. Steen Schenfwirth gewefen. Wahricheinticy fehrte. er bei bem Lode feines Waters, der jedod) 1668 noch lebte, gang nach Vehden aur, welde Stadt er jedoch jeitweilig aud) vorher bewohnt haben mug, indem die Regifter ber WMalergilde БИ ausweifen, dag S. Steen noch im Sabhre 1653 fontribuirte, mit ber Bemerfung: ,,die vorigen Sabre aus der Stadt gewefen,” fo wie gleidfalls im Bahre 1658 mit der Bez merfung: ,,aus ber Stadt weggqegogen,” und dann wieder im Sabre 1673 und gwar regelmipig bis gum Sahre 1678, wo fein Tod verineldet wird. Gomit ware 3. Steen 53 Zalre alt geworbden. Зи Leyden wohnte er fortwahrend in dem ihm von Теме Vater Hinterlaffenen, jedod) durch San mit Hypothel belafteten Haufe an ber ,,langen Briide” (op de Langebrug). Nach dem Lode feiner Brau Mtarguerit, vie ihm vier Kinder Vinterlies, heivathete er in giveiter She die Maria van Egmond, Wittwe YM. Hevculens, im Leben Buchhandler und Druder. — Ale 3. St. ftarb, war er feinesiwegs durdauds arm, fonder hinterlieR feiner Wittwe, die ihm nod) ein Rind geboren, fo wie den Rindern erfter Ehe fein Wohn- haus, weldes 1680 von thnen verfauft wurde, aber gegenwartig nidt mehr vorhanden iff. Weltrheenen erflart die ffiggenhafte Be- handlung vieler feiner Werke durch die prefire Lage des Riinfilers, ра ev feine vollendeten Bilber feineswegs angemeffen bezablt erhielt, fo wie aud) durd) das Bediirfnif eines fo regen Geiftes fic) mit Unterbrechung feiner Hauptwerfe in Leicjteren, aber ftets geiftvoll behandelten Darftellungen Luft gu verfchaffen. Ginen sweiten Haupttheil pes Buches bildet eine vollftandige Lifte der Werke des Ban Steen. Der I. Theil diefes Verzeichniffes umfaft die Gemalde, weldje fic) gegenwartig in den dffentliden und Privatmmufcert Europa’s befinden und ihre genaue Befdreibung. Der Catalog Smith s hat dabei dem Verfaffer als Leitfaden” gedient, ift jedoch) vervollftindigt, Davon fommen anf Holland 52 Num- mern, und e8 find die fapitalften Stiide S s. parunter; wieder ein’ Peweis ver groken VBorliebe ber Hollander fiir ihren ,, qdttlicen Зап. З\ England fomment 93; ein Beweis, wie hed) ote ng: lander ben 3. Steen fiellen, der ihren Hogarth in finftlerifcer BVeziehung iibertrifft und mit den altenglifcen Romanfchriftftellern in Wahloerwandt[haft fteht. Wuf Frankreich 12; auf Deutfdhland 25; auf RuGland 7; auf Belgien 16 und auf Stalien 3. Der IL. Theil des Verzeichniffes umfaft die Gemalde, deren Befiger nebft ihrem Wohnorte unbefannt find; e8 find 279 Gemilde. CSomit waren 482 Gemilde von S. Steen befannt. Der IE. Theil ver Werke S 8. umfapt die Zeichnungen und gwar 48 Nummern nebft Be- fchreibung, fo wie eine Folge von 28 Beichnungen, die bon nam- haften Rinftlern nad Steen gemacht find. Der IV, Theil die Radirunger und gwar 4 Nummern, fo wie die Vifte der Rupfer- ftiche nad) ihm und gwar 53 Nummern, nebit feinen verfdhiedenen Monogrammen und Namensunterfdriften. — Bet allen eingelnen Werfen find, fo viel fie yu ermitteln waren, die Preife vermertt, welche Steen’S Werke im Laufe ber Beiten aufbrachten, wobei fic paun bas Refultat zeigt, bak ver Werth derjelben. feit fetnem Leber fic) bergehnfadt hat und nod) fortwahrend fteigt. Gine Refapitulation der fammtlichen Werke S s. qruppirt die felben nach den Vorwiirfen; e8 find danad) vorhanden 20 biblifche Darftellungen, 7 hiftorijce; — 13 Hockgeiten; 8 Schulen; 18 Aerzte; 13 Bobhnenfefte; 10 Charlatans; 8 Mifolausfefte; 18 Sahrmartte und Dorffefte; 27 frohliche Gefellfdhaften; 101 unterfchiedliche Dar- fiellungen; 5 Portvaits — nebft Angabe der Befiger x. 68 № bemerfensiwerth, da bet dent groper Reidhihuin ber oft gang gleid- artigen @egenftinbde feine Wiederholungen im gewshnlicden Ginne porfommen, fondern die Conjeption bed Gegenftandes Пе eine neue iff. Gine hibfche Radirung J. &. Cornets, San Steen ladend, die brennende Pfeife in der Hand, nach einem Gemialde G s,, ift dem Buche aur Bierde. 9%. Sritu ny. Е Perlin, Pir haben in Mo. 81. bes vor. Sahrgangs, ale wir J. 8, SGdhirmers Wirkfamfeit als Director der Grofh. Babifdhen шие in Karlsruhe darlegten, von der Ubficht diefes Meifters gefprodjen, einen Bilderfreis biblifher Landfdaften gu fcjaffen, weldje be burd) Staffage angubentenden Ntos ment aus der biblifchen Gefdichte nidt blog in Compofition, fonbdern aud in Haltung, Stimmung, Belendtung rc. harmonifd begleiteten. Der fleifige Kiinftler hat nun in den Wbendftunden des verfloffenen Winters feinen fdGinen Gedanten guy Ansfithrung gebradt und 26 grofe Blatter, die auf der Rundreife yu Freunden feines Sdhaffens aud zu uns gefommen find, liege vor uns und tiberzeuger uns, da ex der Begeifterung, mit her er von feinem Plane fprad, durd fein reidhes Talent ben vollften Ausdrud gu gebe gewuft hat. Wir beabficitigen, diefen Runfigenuf mit dem PBublifum gu theilen und die Blatter nach hereitwillig ertheilter Erfaubniff{ bes RKitnfilers Sffentlich gur UAnsftellung yu Oringen, bet wel- der Gelegenheit wiv awsfilhrlider auf diefelben 3uvitdfommen werden. Gon Heinrish Heine hat man in ber legten Beit nur Portraits ans ber Frankenftube an den Schaufenftern gefehen; alle anbern, deren frither gefehen zu haben wir uns mod erinnern, [deinen vein mie veridwunden gu frin. Um fo banfenswerther ift e8, bak Kugler ans feiner reiden Sammlung vor eigen- handig ansgefilhrten Portraits, aus der auch feine ,,Lteberhefte” mit Dicterbit- niffer gefdjmildt find, bas Blatt mit dem Antlig Heine’s hervorgenommen und unferm ausgeeidneten ©. Mandel gue Gervielfaltigung burd) feinen Mteifter- ftihel gur Berfitgung geftellt hat. Wie die eigenhinbdige Veifdjrift bes Dichters begeugt, ,bat ex fo ant 6. April 1829 ansgefehen”; ex war hamals alfo 29 Saher alt unb Бане feine beiben befter Werte, fein Buch der Lieber пир еше Зее bilder bereits herausgegeben. Die triumerifden Bilge find in leichten, wenig ausgefithrten Untwiffen mit itberzengender Aehulichfeit hingeldrieben. Das Blate ift in ber Sdrbder fden Budhandlung Unter der Linden 23 erfdienen. Kol. Den GB. MR. wird beriditet: Die gitnftige Lage der Verhaltniffe ber Fenerverfidherungsgefellidaft , Colonia” erregt um fo mehr eine alfgemeine Gefriedigung, als fie 8 fid) angelegen fein aft, ad) gemeinnitgigen Swecen fivberlidh gu fein, was fie heute wiederimm burd) еп За ив Безенае Hat, dem Baufonds des Kilner Domes bie nambafte Gumme von , Zehutaufend Thas fern” зи itberweifer. Не. анибега, Renn wir bis dabhin Ш unfern Berichten Нбех Korte gang und Wahsthum bes german. Miuljeunrs nicht fortfubren, fo war diefes