Эибетрет ГЕ е8 Е аи Срилей бой BWandinalereien, Glasge- malden, an alten Chorftiiflen und cinem gragiifen Gingerdor am weftliden Ende, Oen Haupteingang zur Kirche bildet die ,, goldene Pforte , ein in gebrannten Steinen mit glangender Pract und Bier- lichfeit ausgefiihries Werk. Wuer einem reiden ornamentalen Schmuc finden fic) hier die thovichten und Fugen Sungfrauen yu beiden Gei- ten, fodann oben in den Bogenfeldern Maria und Sofeph fammtt dem Sefustnaben dargeftellt. Aud) die WAnnafapelfe Hat gwei ftatt- lidhe Portale mit Bildwerfen von vorgiiglicher Wnordnung und Aus- fiihrung. Durd) dviefe Portale muften die eichen der Ordensbriider nad) bent an der Giidfeite ber Rapelle belegenen Begrabnifiplave gebracht werden; bdaher ber bedeutfame Snhalt der bildficen Dar- ftellungen. Wm Sitdportal fieht man den Tod der Maria und die Anbetung der }. drei Kinige, fodann die Krdnung der Himmels- fonigin und darunter in finniger Verbindung, mit deutlicher Bezie- hung auf das jfiingfte Gevicht, die thiridjten und die flugen Sung- frauen. Am nirdliden Portal erfennt man nur nocd) die Himmel- fabrt Chriftt und das jlingfte Geridt, wo Chriftus die Seligen und bie Verdammien jcveidet. Hidhft merfwiirdig und eingig in feiner Art ift das in der sftlihen Fenfterblende aufen am Chor der Kirde angebradte 25 Fug hohe Bild der Himmelsfinigin.mit vem Kinde aus prachivoll mufivifo) vevgiertem Giud. Sn feierlicjer ще thront hier feit Sahrhunderien die Befditwerin ihrer Burg, ger Morgen gewendet, wunderbar Leuchtend und fchimmmernd, fobald dev Strahl per Ptorgenfonne fie скраб. Das Bild befteht aus einer miachtigen Siudmajfe von vovziiglicer Harte, weldje tief in die PMrauer der Rirde Hineingreift. Wuf diefen ern wurde najfer, weider Stud aufgetragen und in diefen fodannu die bald griferen, bald fleineren, bald vievectigen, Бор dreiedigen, bald unvegelmifig polpgonen farbigen Glaspaften hineingedritdt. DOas Unterkleid Ш golden, Der Mantel prachtvoll roth, mit goloenen Vigeln geftidt und mit Болен Gutter, Gon der goldenen-Rrone wallt cin weifer SGehleier herab; die vechte Hand Halt ein goloenes Scepter, vie linfe tragt bas fechs Fu grofe Chriftuskind, weldes mit rothem gold- gefticten Reide angethan, in der finken Hand die Weltfugel hat, mihrend es die rechte Hand auf die Bruft der Mutter legt. De Mauerblende hat vergoloeten Hintergrund und blaue, goldgefternte GSeitenwande. Der fchrige Fupboden ijt mit ‘griinen und gelben glafirten Thonfliefen ausgelegt. Dies grofartige Kunfiwerk evinnert fammt mancjen anderen Cigenthiimlidhfeiten ber Urehiteltur des Hodh- {ehloffes, namentlich dem hohen GHauptportal und einer friesartig verwendeten, grigtenthetls zerftérten Snfcbrift an ovientalifden Cinflug. Заз ИН [58 fteigert in feinen firritlich angelegten und ausgelcmidten Riumen, befonbders der Hocmeifterwohnung und dem groRen Ordensremter, den Cindrud diefer ausgezeichneten Wr- chiteftur auf den Hschften Bunk. 68 [65 fich, dem abfteigenden Terrain folgend, in drei Sliigeln nbrdlich vor das Hochf[dlof, fo dap ein gweiter, griferer Hofraum gebiloet wird, deffen fiidlice Begrin- sung dex Nordfiligel ded Hoch{dhloffes ift. Die Flligel bes ине fhloffes find von ungleider Linge, da der nivdlidje, das Haupt portal enthaltende, nur 265 GuB, dev Ме 276, der weftliche endlich) 306 Fug mii. Im Legteren finden fid) der Ronventsremter und die Hodhmeifiermohnung. Auf die Befdhretbung diefer durch zablreiche Abbildungen und Sedhilderungen genugfam befannten Raume brauche ich hier nicht eingugehen. Mur das will ich bemerfen, daf wir Alle, die wir dur die Gilly’fchen Wufnahmen hinlanglich vev- traut waren mit dem, was uns Hier erwartete, dec) durd) die Wirk Пен in betwunderndes Staunen verfegt wurden, fo weit iiberragte piefelbe unfere Erwartungen. Kein Bild, fein Wort vermag in ge: nligender Weife den Cindrucd diefer Riume wiedergugeben, in пре. chen fiirftliche Macht mit firdhlider Wirrde und feinfter riiterlicer Grazie fo wunderbar harmonifd gepaart erfdeint. Criwagt man tun Dagu, рав и diefen fomplicivter Baulidfeiten gugleich Их @ Фив und Veriheidiguag, wie fiir behaglichen Gennf des Dafeins, fiir das ftandesgemafe Unterfommen nicht allein der Ritter der мене burg und der Hdheren Beamten Феде ен, fondern auch gahlreider erlauchter Gafte, die zu Seftlicdfeiten und Hauptfapiteln bes Ordens geladen wurden, geforgt war, da endlic) alle Beditvfniffe eines fo reidhent, ео gegliererten Gemeinwefens vom Hochmeifter herab bis gum Legten der gahlreicjen Silolinge und Ruechte vorgefehen und in entipredjend angemeffener Weife avdhiteftonifd) befriedigt was vert, fo mug man vor der Genialitit ber Meifter, welde bie Maz vienburg erbaut, fid) bewundernd beugen. Md) vermag den Wunfeh nicht gu unterdriiden, Daf in einer neuen gediegenen Public fation, unter Bugrunbdeleguig der jingften Sorfhungen, Dies wunderbar grofartige Werf in feiner Totalitat einem griferen Rreife von Rennern und Liebhabern beutf(d-mittelalterlider Runft gum Studium wie zum Genug guginglich gemacht werde. Damit miifte aber, um diefen Gegenftand abgufdliefen, eine Darftellung fammtlicher, im ресив фен Заире noch erhaltener Ordens[dliffer. verbunden werden. Das SchloB wurde auf dev Sildfeite von den Befeftigungen ber Stadt, auf den drei itbrigen Seiten von den ansgedehnten Wz lagen Der Vorburg, welche zugleich die Magazine fiir Lebensmittel, bie Stallungen fiir 400 Pferde, die Wohnungen des Troffes und. Gefindes, die GefchitygieBeret und das Urfenal enthielt, gefchiitst. Die gewaltige Anlage der Vorburg erftredite fich im Morden auf 588 Fup Breite bet 882 Fuf Linge, im Weften gar anf 924 Fug Vange bet 144 Fuk Breite und im Often auf 792 Fuk Lange bei 120 биВ теще. Graben mit Zugbriicen, Vertheidigungsgdngen, Mauern und Thirmen umgabet die ganje ftadtihnliche UAnlage ringgit. Dak wir nicht mitde wurden, den Bar wohin wir ivgend drin- gen founten — und man hatte auf’s Liberalfte uns fammitliche gu- gingliche und fehenswerthe Riume gebffnet — von den unterften Kellern, wo wir die gefchidte Anlage der warmen Heigung, welche bas Mittelfehlof befag, berwunderten, bis gu den hidhften Zinnen, deren gwedmafige Cinvichtung flir die Vertheidigung nicht minder bemerfenswerth war, gu betrachten und immer wieder gu durch ети, brauche id) Dix nicht gu verfichern, Cin ganjer Tag wurde damit anf’s WAnvegendfte ausgefiillt, und- ich meinestheils erinnere mich foum eines dhnlid) begeifterten Gchauens, Феб bis tief in bie Nacht hinein durchwanderte ich mit unferm gemeinfchaftlicen Greunde D. die SchloBhife und die offenen Hallen, um im siweifel- haften Lichte des Mlondes, wo die oft ftdrenden Gingelheiten. mo- perner Verlegung und Ergingung wohlthitig verfdleiert waren, den pollen Zauber der alten Grige und Pracht auf furze Momente guviic zuirdumen. Dann aud) gingen wir bis mitten auf die Briide dev Nogat guriid. Der Strom rollte raufdend feine im Ntondlicht gligernden Wogen dahin; bunkel traten bie Umriffe des Schloffes aus bem nichilichen Himmel, und wenn anf Uugenblide der Mond hinter jagenden Wolfen verfchwand, warf ein fernes Wetterleuchten gefpenftifdhe Lichtblike auf da8 altersgraue Gemiuer. — Unter Hen Gebiuden der Stadt geichnet fic) bas Mathhaus, ein midhtiger Bau in cdlem Sthle mit Saulenlaube, hohem Giebel und Zinnenfrang, gang im Ghavatter der Hochmeifterwohnung, alfo gewif nod) in der gweiten Hiilfte des viergehuter Jahr}. ervidhtet, aus. eider iff eine moderne Reftauration in jdlimmer Weife gee handhabt worden. Hier wie an demt MeittelfaloR der Burg find pie deforativen Theile des Meuferen aus Kalkftein ausgefiihrt. Wufer- det find nod) einige alte Stadtthore aus derfelben Epoche erhalten und die Haufer am Markte haben, in Uchereinftimmung mit den Landlidken Gebsutden diefer Gegend, Saulenlauben. Dagegen fennt man bier bie Beifdlage nicht.