inehr bie beftimmt mafgebenden waren. — Sehlieflic) die Rivcyen von Hurum und lomen, ebenfalls in Valders (Taf. 7 —10,) bie, unfern von einander belegen, in villig gleichem, wiederum fehr eigen- thiimlichem Style ansgefithrt find. Dies gilt inde wefentlic) mur pon bem Schiffbau, indent die Laufginge bei betden abgebrodjen find und nur die Rixche von Lomen nod die alte Choranlage (obgleidh, wie e8 fcjeint, auch nicht ofne Ginjelverinderung) bewahrt. Bei beiben Kirchen ftehen im Snnern des nur menig Lingeren als brei- ten Gchiffraumes vier ftarfe Saulen, deren Rapitifle mit einem reich romanifden Schnigwerke gefdjmiidt find, verbundent durch breit- gefpannte Bagen, iiber denen fic) die Oberwdnde bes Mittelraumes erheben. Aber die Legteren haben nicht, wie gumeift, das einfade Gefitge von Pfoften und Brettern; vielmehr bildet ficy, foweit das fteil auffteigende Dach der Wbfeiten reidht, eine Art offenen Lrifo- riums, mit ornamentirten Rreugbrettern, Die einer Briiftung gleichen, und mit Rundbagen fiber diefen, wabhrend die swifden den Bogen anfegenden Pfoften des oberften Wandtheiles faft hermenartig, mit verwwunderlicen Gefidhtsmasten, ornamentirt find. Der Innenraum gewinnt hiedurd), gumal bei dem Aufblic in das Dachgefparre, ei- nen eigenen thurmartigen Charafter. Auch bas З(еифете Hat daf- тебе Gepriige, welded fid) bei ber Rirdje yon Hurum Фарит по entfchiedener geltend macht, dag iiber der Mitte bes Oberdaches der urfpriinglice Wuffag, in dem die Gloden hangen, erhalten ift, an feinen Geitenwanden und Gdpfoften wiederum phantaftifd) ansge- fanigt, neben dem ebenfo und noc) phantaftifder ansgeftatteten Thiirmejen iiber der Rirde von Borgund (bei Dahl) das eingig сте haltene Beifpiel per Art. Beibe Rirden, von Hurum und von Lomen, find auferdem durd) Portale ausgezeichnet, die wicderum ст БОЕ glingenbdes Sehnipwerf, dem an der Kirche von Hebdal ahulidh, Haber. Das Ornament hat vorwiegend fpatromanifden Gharafter, und ver Berf. ves Texted glaubt, hiemit itbereinftim- mend, bas Gebaude in das 12. Yahrhundert oder fpateftens in die Frithzeit bes 13. fegen gu miiffen. Doch fcjeint ec, dag dieje Wu- nahme nicht gang unbedenflich И. In der ganjen UAnordnung iff etwas Abweidjendes von ber alten traditionellen Compofition, fowoh! parin, рав Пай вех fonft iblichen bafilifenartigen Bogenftellungen nur je ein breitgefpannter, gumeift etwas flacker Bogen die Wbfeiten pon dem Weittelranme fondert, (wobet gu bemerfen, dak die Bogen 3u Lomen, die unteren und die oberen, einen Машей fleeblattartigen Brud haben), alB in den nach gothifirendem Princip angeordueten Triforien, al8 aud) in der Deforation jener Kreugbretter an den [еб teren und der Pfoften itber diefen (mit dem hermenartigen Sdmude), pie faft auffallig an die Behandlungsweife der Renaiffance gemahnt. Es darf einftweilen pahin geftellt bleiben, ob, dem legteren Umftande sufolge, wirllich auf eine Uunsfithrung in der fpateren Beit der Renaif- fance gefdjoffen werden darf, ob, wenn died dev Fall, diedeforatinen Theile romanifden Styles von einem alteren Gebiude herriihren und bei bem vorausfeglidjen Neubau als niigliche und fchagbare Офише Не mit verwandt wurden, oder ob gar angenommen werden mug, DaB per Styl der nordifden Reifwerkstirden in feiner chavafteriftifden Gigenthimlichfeit die ganje Beit bes Meittelalters Hindurc) und bis sur Renaiffanceepoche Hinad in Anwendung gefommen iff. C8 ift hiebei wenigitens das Eine gu bemerfen, dak es in ter Bhat nod fer an fichern Daten iiber die Erbaunnggzeit der cingeluen Dronn- mente feblt. Sedenfalls tragen diefe Publifationen in erfreulidfter Weife pag bet, cin merfwiirdiges Gebiet monumentaler Bethatigung der Borzeit unfrer Anfchauung nither gu riiden, unjre Kenntniffe in die- fem Gebiete gu bereichern, uns ди vorfdjreitenden Combinationen und Seplupfolgerungen iiber das Ganje des monumentalen Entwice- lungéganges Beranlaffung gu geben. Der norwegifde Denknaler- wereint hat fic) biemit cinen Anfprud) auf einen umfaffenderen Dank, als nur dew der Freunde des Wterthimms der eigenen Hei- ша, строен. де fomit rer Wunfe) baldiger und miglichft umfafferden Fortfegungen des fo gliidlic) und swedmafig angelegten Unternehmens eine gedeihlicje Stitte finden! Wtige aber dem Auslinder auch nod) eine befondere Bitte verftattet fein. Die Rennt- и der nordifden Sprachen ift auferhalh ihres heimifden Bodens wenig verbreitet, das Зайди des den Tafeln beigegebeneit Rextes fomit anferhalb erheblich erfchwert. 8 verfteht fich von felbft, bag diefer Lert beibehalten werden mug; aber e8 witrde fiir ме grifere Verbreitung des Werfes und feine umfaffendere Ginwirfung auf die Mtonumentalftudien auGerft niislich fein, wenn demfelben eine Weberfegung beigegeben wiirde. Wir Фей] фе па ben natiivlic) eine Ueberfesung in unfre Sprade danfbarlichft ent- gegennehmen; dod) ift c8 ЗраНафе, dak pic Renntnig des Fran- gofifchen vor Wllem die verbreitetfte ift; eine Ueberfebung in diefe Sprache diirfte або ме vov;iiglich{t angemeffene fein. Wir ftelfen bent Verein eine freundliche Beriicfichtiguug viefes Wunfdes, der ohne Bweifel gugleid) nur feinen eignen Sntereffen beqegnet, anheim. йе mag bemerlt werden, da auch ber jlingft ausgege- bene Sahresbericht bes genannten Vereins, der fiir das Sahr 1854, eine Angahl fchigbarer abbildlider Mittheilungen enthilt: — die Darftellung einiger Runenfteine, die, aufer mit den Infchrifter, gu- gleich mit feltjam figttrlidben und mit jenen ornamentiftifcben Beich- nungen, in welden man jegt eine feltifche Tradition erfennt, verfe- hen find; gweier Brautftiihle aus Telemarfen, mit phantaftifd in alterthiimlidfter Weife gefdnigten Lehnen und Wandungen; eines mit einem Bandgefehlinge zierlich fculptivten alter: Tauffteines, ans ber Kirche von Rien in Valders; gweier fchlichten Reifwertstirden in Velemarfen, obne deforative Uusftattung und ohne Bweifel aus neuerer Zeit herviihrend; gweier landlidjen Blocdhinfer, mit Grund- riffen und Ourchfehnitten, welche die Wnlage und Benugung Нах machen; eines ehernen WUltarleudjters aus der Kirche von Gaupne in Gogue, mit reid phantaftifdem romanifdem FKufe und fpaterem gothifhem Obertheil; eines ftattlichen frithgothifchen Fenfters aus dem Dome von Bergen; mehrerer Siegel von Bergen; und ber Sufchrift einer Glode in bem neben der oben befprochenen Rirdje von Hedal ftehenden blodhausartigen Glodenftuhl. (Die Infehrift, im Gharafter 568 14, Sabrhunderts, lautet: ,Nicholans Angelus me fecit.“ Gie bezeichnet fomit einen Englander als Urheber und giebt einen urfundlichen Beitrag зи ber auch fonft begritudeten Wn- nohme britifher Einfliiffe anf die Entwidelung per norwegifehen Kunft. Der VBerfaffer des Tertes des vorftehend befprodenen Were fe8, Hr. Nicolayfen, bemerft hiesu, dak, wie nachmals deutfche Kultureinwirfing die englifche abldfte, fo and) auf den jiingeren Gloden Norwegens hinfig Deutfche als GieBer genannt werden, gum Theil in Bnfdhriften niederdeutfdjen Dialektes.) — Mit dent Sahresbericht fiir 1854 ift auferdem cin umfaffendes Verzeichnif der НийстИ фен und Hanbdwerklicyen Ueberbleibfel pes Mittelalters in Norwegen, von Hrn. Micolayfen verfaft, itberall mit dem Hinweis auf vorhandene Befchreibungen und Wbbildungen, ausgeqeben werden. Der Titel diefer nachahmungswerthen Arbeit, welde 160 Seiten in f(. 8. umfaft, fautet: Arkdologisk-historik Fortegnelse over Nor- ges Leyninger af Kunst og Haandverk fra Middelalderen. Af N. Nicolaysen. Christiania, 1855. $, RKualer.