a

a
И
И
1

а а ПАС.  Т БА 3  ГЫ

Е

=

Gifer die Gutiniithigteit, jeinen vevehrten Meifter dus einer Verlegen-
heit gu helfen, gerade fo grofen Antheil hatte, als die Luft, einmtal felb-
fiandiger und aus dent Bollen arbeiten gu fWnnen, half in fo aus-
gezetdhneter Weife babe, dak die Defloration doch nach der Sntention
des Meifters gu Stande fam und eine allgemeine Senfation ervegte.
Auch der Kinig (Briedrid) Wilhelm IIL.) ее dieje Bewunderung
und erfundigte fid) naber nach) den Urhebern. Der Graf Briihl,
bev die Arbeit hatte entftehen fehen und ein Butereffe fiir den fun-
gen Ritnftler gefaBt hatte, verfanntte diefe Gelegenheit nicht, denfet-
ben dem Rinige auf’s Warmfte gu empfehlen, und da fowohl ет,
als aud) Gropius ifn fchon sfter erutajnt batten, fich der Oelmaleret
gugumenden, fo murbe nun die ndthige Unterftiigung ausgewirtt, vaB
H. einen Studienfurfus auf der Wlademie beginnen fonnte. Wher
dic originelle und autodibattifde Natur in ihm founte mit dem afa-
demtifden Lehrgange nicht in Cinflang fommen und fo verzichtete ev

_ fieber auf die Unterfiligung des Konig’, um aud) jugleidh anf det
Unterricht vergichtert зи ditrfen. Deffenungead)tet fur der Monarch
fort, ihm die Forderung in einer andern Form angedeihen yu Laffer,

indem ex ihim Wuftrage gab und u. a. die Anjichten yon Tepliy und
Brandenburg beftellte. Ginmal hatte ihm fein Lehrer, um yu prit-
fen, wie ex damit gurvecht Tinte, den Entwurf einer gothifden Rircde
gur Unfgabe geftellt und verjfchiedene Vorlagen und WAbbilbungen dazu
in die Hand gegeber. ©. hatte bis dahin feine andere UArdhiteftur,
98 bdte fener Baterftadt, alfo noch nichts von Belang in gothifder
Baulunft in Der Natur gefehen, iiberrafdte aber feinen von einer
fleinen Reife guriicfehrenden WMeifter mit ver fdou anfehnlid) vor-
gerviicten Wnsfithrung eines veidhen gothifcen Doms von allerdings.
theilweife ganz eigenthitmlicher Ronftruftion, worin fid) inde® ein
tiichtiges Verftindnig des Styles und feiner Gliederungen offenbarte.
Diejes Bild faufte Hery von Quandt in Dresden. Den Gris
benubte H. yu einer Reife ther Brandenburg, Magdeburg, Erfurt
nad) dem Gilden von Dentfdland.

68 war dies die Bett, in welcher itberhaupt der Sinn und die
GVerehrung fiir пинает рен фе Kunft und hauptfadlid ire
Bauwerke wieder lebendiger wurde. Die RNomantifer brachten das
bis dahin vergeffene Meittelalter gu Chren. Die beiden Boifferde
und ihr Freund Bertram Hatten die Erforfgung, Erhaltung und
Pelebung des veutfden Kunftalterthums gu ihrer Lebensaufgabe ge-
macht. Die Publifation thres Brachtwerkes liber die Gefdhidite und
BHefchreibung des Kilner Oomes hatte begonnen. C8 war eine Zeit,
Architefturmaler gu erzengen und den vorhandenen reidhe Gelegenheit —
зиг Entfaltung ihred Talents gu geben. Domenico Quaglio gab
bie majeftatifden Denkmale altoeutfder Bautunft in meifterhaften
Darftellungen wieder und fammelte in dret verfchiedenen Werken, die
er herausgab, die merfwiirdigften Gebiude des Mittelalters in
Deutfhland, insbefondere aber in Baiern. Hafenpfiug war ihm
auf dent genannten Gebiete ein in feinem Tevvitorium fey wiirdiger
Geno und nicht blof gab ex die Dome von Halberftadt, Neagde-
burg, Erfurt, Bamberg uw. vo. a. durd) ausgezeidhnete Darftellungen
wieder, weldje dex Domberr von Ampach, Ooctor Hillig, Lucanns, der
Ronful Mtorgenftern bet ihm beftellter, fonder ¢8 wurde aud) auf
fein BVerftindnig der ем фен Wrchiteltur ein folcher Werth gelegt,
Dag er zur Beit der Reftauration des Mengdeburger Domes (1830-32)
wiederholt veranlaft wurde, einzelne Particn new zu projettiren, nach
weldjen Darftellungen ver Ksnig nicht felten die Wusfithrung ane
orbdtiete.

Die rveichen UAnfchauungen, welche Halberftadt in feiner grofer
Mahl von mittelalterlidien Bauwerfen der verfchiedenfter Perioden
fix Urchitefturbilper parbietet, beftimmten H. feit 1830 dafelbft fei-
nen Wohnfig gt nehmen. Das erfte Bild, weldhes ev dort und
уро fiir ben Dontherrn von Spiegel fduf, war eine grofe Anfidht
568 Martiplages, die er fpdter fiir ben Konig wiederholen mufte.

 

 
	ein Blumenmufter febte, wou er dte Gchablone daodurd) gewann,
рав сх die Handflache mit Wichfe befeuchtete und mit gefpreigien
Fingern an die Wand abdructe; inde ev dann die Gingerfpigen
gufammenthat und ebenfalls eine und an die Wand tupfte, gewann
ev die Blumen.  

Durdh ven Wrst Hes Haufes wurde der Deforationsmaler Prof.
Gropins auf den talentvollen wund erfindungsreiden Knaben auf
merffam gemacht. Niaher mit ihm befaunt geworben, war ev fer
geneigt, ifn in feine Werkftatt aufgunehmen, wojzu indeR der Bater
feine Ginwilligung nicht geben wollte, fondern fic) erft fpater dagu
verftand, al8 e8 ihm nicht miglich war, Die Koften aufgubringen, um
feinen Gohn gum Gefellen fprechen gu laffen. Wns diefert Yeangel
erwuds alfo dent Siinglinge der Reidhum einer andern Welt, von
der er bisher faum hatte triumen ditvfen. Die Werlftatt von
Gropins war damals der Shauplag, wo Sehinkel’fdhe Entwiirfe und
Veen von gefechicter Hand ihre malerifdhe Verwirklichung evbielten.
Gropins felber hatte fic) ourdy umfangreiche Reifen fiir die Profpett-
maleret ausgebildet und feierte mit ihr durch die Herftellung feiner
beriihinten Dioramen und Panovamen, fo wie in der Theaterdefora-
tion fon bamals Triumphe, dte nod) jest fortdauern, wenn ein
Eaffifches Stick gu einer ernften Schdpfung auf diefem Gebiete auf-
fordert. Go ift 3. B. ver Schiller’fche Tell auf der Berliner Hof-
biihne wahrhaft Haffifeh ausgeftattet und ben Davin fic) darbietenden
vortrefflich ausgefithrien Landfdjaftsbiloern find tiberall Studien an
Ort und Stelle gu Grunve gelegt. *)

Groping hatte den jungen Mann ganz in fein Haus genommen
und fah bald in ihn einen feiner бей Schiler, der, mit einer
unbexahmbaren Lernbegierde und einent unermiidlichem Fleige begabt,
ununterbrodjen bemitht war, die Hand an den Dienft feines Talents
зи gewdhnen. Die Tageszeit war ihm gleichgiiltig. Gr fonnte
Nachts aus vem Sehlafe auffahren und fic) an die Arbeit machen;
nur bas Gelingen defen, was ev eber vorhatte, fonnte ihm Rube
geben. Gine Fille der verfdhiedenften Anfidten gingen vor feinem
Auge und unter feinen Handen voritber, da der Muf der’ Gropius-
бен Зе ihr aufer der Befchaftiguag bet der Kinigliden Bithne
in Berlin cine Menge von Beftellungen von anderit Sithnen im gang
Europa eintrug.

Da gelchah e8, dak gu einer Unffithrung der Iungfrau von Or-
leans die Rathedrale von Mheims gemalt werden mufte. Oer Tag der
Auffithrung war bereits feftgefest und gwar aus einem befonderen Anlaf
pom Konig felber. Smt Cutwurfe und der Unlage war das Prachtftii€ von
Deforation Теа, реш der Neeifter Gropins eine befondere Neigung und
Sorgfalt zugewandt hatte, da wollte das Ungliic, daf ihm gwet fet-
ner fahigften Gebilfen pliglic) ausblieben. Ст раде nicht daran,
dai er an feinem ehrlinge eine Stiige Бабе Тбиие und gab deffen  
Anerbieten, fid) mit Gifer der Wusfithrung widmen фи wollen, mehr ‘
aus Noth, denn aus der Uekerzengung nach, daB ihm eine mefentliche ‹
Hilfe Daraus erwachfen fdnnte. Wher der junge Rinfiler, an deffen  

 
	*) Bu ben пенки Sdpopfuitgen des Weerfters gehort pie hervlide Wus-
finttumg bes Mogart idjen Sdomenens, wo bas Innere bes Neptuntempels, der
Hafen von Creta und der Seefturm einerfeits durd) Hiftorifde Trene und den
fiinfilerifjen Styl befriedigte, anbdeverfetts durd) Naturwahrheit стене. Ward)
der Tannhiufer brachte uns in ber Darftellung bes Wartburgiaales nad) dev
im Werke befindliden Meftauration und deb Hivjelberges ansgezeidnete Sdau-
‘ftellungen. Die walrhaft Hinftlerifder Wusftattungen von Gropius haben in
Haffifden Biihuenftitcen — von den Vallet-Phantaftereien reden wir nici —
niemals die Dendenz, fic) vorgudraugen, fondern nur auf eine edle, gebaltene
Weife bas mufifalifdje oder dramatijdhe Kunftwer’ gu unterftiigen, thu ett wiki
diger Gintergrund, cin angemeffener Rahmen gu fein und e8 wire jer gu wiin-
fen, bah fich dev Elinfilevifdhe Lakt des ansgeseichreten Deloratenrs ard) dev
RKoftitmverwaltung mittheilen midjte, die freilid) — wiv geftehen e8 gu — oft
genug mit bem Gigenfinn bev barftellenden Rilnfifer yu Kimpfen haben mag,

Minn. 5. Reb.