chiteftuy Wecent зи legen. Зи der dicferenr Luft verfdhiwindert die
fearfen Vinten, die Sarbe tint fich ab und tritt ans der шеей
Umigebung boc) mit voflerer Geltung hervor, Morgen- und Abend-
fonne gliiht rdther und in warmerven Farbentinten. Зои Starrbeit
ber Natur umgeben gewinnt ein Bauwerk grifere Bedeutung, gra:
feres Leben und wedt und nahrt in dem Befdauer das Gefiihl dev
Heimlichteit und Menfcennahe auf dev wie feindlich verfdjloffenen Erde.

Hafenpflug gewann es fo Lieb und e8 gelang ihnt fo gut, die
Urchiteftur bet diefer ihrer malerifden Seite yu faffen, ev wufte die
halh in Schnee gekleidetet, gutweilen halb verfallenen Gebaude, die
Kreugginge alter Rirdhen, vie Burgen und Whteien fo poetifeh und
ticf empfunden darzuftellen, bag died fortan fein Vieblingsthenta wurde
und alle Welt nun vow ihm nur Gegenftinde folder Art befigen
wellte. Natiivlicy hielt er nun nicht mehr an dem Portrait der
Bauwerke feft, foudern benugte fie nur, um ihnen die mehr oder
weniger umpufchaffenden Motive gu feinen freien Rompofitionen зи
entuehinen. Rreuzginge mit Reif oder hereingewehtent Schnee, anit
Staub auf dem Kirfbeden, verfallenes Manerwerf, feucht und brie
lich mit Gistruften und tropfendem Sehuee an jeder Borfprunge
punfle Hallen mit eingefallencn Gribern, Durchblide auf fchneeglin-
aeride Mirdhhsfe, dies find die юные, die er ungablige Male dar-
ftellte und faft {ede Runftausitellung fonnte man durch einen ,, Blicl auf
eine Rirchenruine” oder ,, Burgruinen im Winter” oder ,, Kloftergang
ни Winter” oder ,, Rapelle am Abend  von feiner Hand gefcpuriict
fehen, und ftets befanden fic) feine Bilder unter den angefaufter.
Wurdent fie in den legten Bahren feltener, fo hat das avin feinen
Grund, Рав der Ruf des fleifigen Mitnftlers fic) auch in Belgien,
England und Amerifa verbreitet hat, was ihm fo viele Beftellungen
verfcjaffte, dak ev iver fam Herr werden foun. Schon im Sahre
1843 hatte er vont Réinig der Belgier fiir die auf die Briiffeler
	AUnsftellung gelandten Wilder dite qroke goldenc Weedailfe erhalten,
	wahrend Berlin thm die jtlberne erthetlte.

Aber tros  diefer ftarfen Machfrage gicht er doch niemals cin
Bild ans der Hand, bis er es fo weit burchgebildct und velfendet
at, al8 fein Binfel vermag.

Ging feiner neneftenr Bilder ИЕ dad bereits Bahrg. 1855 S, 87,
erwahnie Winter-Architetturfiiid nach einem Motiv aus dem Rlofter
Woalfenvied, 54 Fug lang und fir Philadelphia beffellt. Es erregte
auf der dortigen Wusftelfung (1854) viele Gewunderiung, wie wir
aus det wns damals jzugegangenen Berichten evfahen und es ift
viclleidht unfern Lefern nicht untutereffant, wenn wir durch cinett
Husgzug gugleich ein Beifpiel mittheilen, wie man fenjeits des atlan-
tifchen Oceans itber bergleiden abhanbdelt.

Wenn — Heift e8 — ,,cin allgemeines vergleidhendeds Urtheil
ber die in ber Ufademie anSgeftellten Gemalde abgegeben werden
follte, fo glauben wir, Dak diefes Gemilde mit einer fehr grofen
Majoritdt ale bas Exrfte evachtet witrde. Wir haben die Fretheit
eines Berichterftatters benuwt und an den Thitren numbergelanfdt,
um die Golfsmeiming itber jones Bild feunen zu lernen und wir
find Daher in einigem Umfange im Stande, zu fagen, was die Зе
jucher Davitber фени. 68 iff ber Gegenftand vieler VBefprecdung,
fowohl in den Zeitungen, al8 aud) unter den Befuchenden iiber-
haupt gewefen.”

G8 folgt uun cine Polemif gegen die WAnfichten werfchiedener
Beitungen. Die eine wird getadelt, weil fie das Bild cin Still
leben genannt hat, und ihr auseinandergefest, was man inter Stille
{eben 3u werftehen бабе; die andere hat Unvedt, das Bild einzig in
per Perfpeftive grof gu nennen; allen iibrigen wird dev Krieg ge-
macht, weil fie eS fiir ein ,,in feiner Gattung” grofartiges Gemtiilde
evfldven.. Darmit fet nidit viel gefagt, das Bild wolle etnjig und
aflein ein fojdnes arditeftonifdes Bild fein und ed fet einfach die
Frage die: ift e8 ein folches, over nicht? Die Antwort Lautet pane:
	Geidhwohl wav ше [е neuer Wohnort mehr Stirotum und (ие
reguug als Stoff, unt fo war bei feiner Liebe filly Die Nompofition
pie nidfle Arbeit (1831—32) eine Trigraphie, worin ev verfudhte,
den mittelalterlidberr Baufthl in den verfchiedenen Spharen _ feiner
PBethatigung zur Darftellung gu bringen, und gwar a) in einer ro-
manifden Rofterfirde, b) einer muchtigen’ Ritterbrg, die als Sitr-
ftenfig betrachtet werden fonnte, c) einer altdeutfdhen Stadt mit
einer crhiht angeordueten retden Rathedvale. Leider find dtefe dret
Bilder in verfchiedene Hinde gefommen. Aus den Vahren 1833 und
1834 erinnern wir uné verfdbiedener Anfichten aus den Dornier Zu
Halberftadt und Magdeburg, u. a. des Bifchofftuhls in dent erfige-
nannten fiir die Galerie des Ronfuls Wagener in Berlin, die innere
Hauptanficht des Domes fiir Dr. Lucanus, die Klusfelfen mit etwer
Durdficht anf Halberftadt u. f. tw.

Sabre lang hatte thn фол, це {ебу пони ift, ber Gedante
befchaftigt, den Kilner Dom darguftellen, wie er gegen 1500 voll
enbdet dageftanden haben wiirde, wenn Wollen und Bollbringen der
Menfchen mehr mit cinander Sdhritt zu halten vermodt Hatten. &8
war iiberhaupt eine Gigenthiimlidfeit bes Miinftlers, Dag ev die Ber-
ftdrungen ber Zeit, die Cingriffe, vermittelft welder fie ein Bau-
werf in einer Candfchaft gu natuvalifiven fucht, nicht Leiden fonnte.
Gr mufte e8 tmmer maden, als wenn e8 erft gerade fo lange ge-
ftanden hitte, dag der Gebraug, aber nicht der Verbraud daran
fichtbar war. Wie Claude Lorrain uns in feinen Landfchaften die
Dura) und durd) gefunde Natur, die im der Fille der Blatter und
Kronenpradt ftrahlenden Baume зи geben liebt und von dew imelate-
Holifchon Ruvrren u. f. w. abfieht, fo intereffirten ven Riinftler mehr
die БИН Ш ihre Butention Hineingewachfenen Gebaude, ald dic
Ruinen, chwohl man deren auch aus den Rheingegenden von feiner
Hand Hat. Doc, wie gefagt, sor allem war e8 der Dom des jtol-
gen deutfden Flufjes, рес Теме Записан ит ЗИ nahm.
Gr hielt 19 зи dem Ende vow 1835 an eine Beitlang gu Kein und
auc) in Diiffeloorf anf und entwarf hier die Beichnungen зы уе
grofer, fat 9 Gus breiter Gemilden, welche den Dom im den
Houptanfidten von Auger und von Innen zeigen. Nur die aupere
Anfidht wurde dau fofort von ihm vollendet und fam in den Befig
pes Domberrn von Spiegel. E38 ijt ein ganz herrliches Bild.
Aenferft forreft in der Beichnung und mit feltenem Fleig und tiller
Yusdaner durdgebildet, mit origineller Staffage verfehen, fteht pas
Gebiude mit folder Uebergeugung da, al wenn nicht dev leifefte
weifel evhoben werden diirfte, bak e6 wirklich ci foldhes Gotteshaus
{Gon gabe. Die Binnenanficht dagegen fteht noch Heute evft halb
ibermalt in ber Werkltatt des Riinftlers.

Denn e& war, al hatte ev mit diefer Wrbeit feinent Studien
per Architefiuy, da8 vom dem Gammeln einer qrogen Wnjahl von
Beichuungen und Stigen, fo wie einer reichhaltigen Bibliothee der
werthvolfften Rupferwerke itber ‘mittelalterfide Baukunft unterftiizt
und begleitet wurde, auf cine Reitlang, foweit fich feine finftlerifde
Thatigteit dara fniipfte, Geniige дебаи, 908 wenn ev aus diejem
Studiun zugletch vor allem dite Empfindung der Berganglichfeit,
felbft dev hervlichften Bauwerke bes Menjchengefdpledsts - gefchipft
hatte, fo fah man von int von jebt ob four noch andere Bilder
als Ruinen und zwar obeneit in dem Trauevfleide einer umgeben-
den winterliden Natur, Halh verbiillt unter ihrer weifen Sdlum-
тебе. Der Harte und fchneereihe Winter von 1837—38, der
рен Halben Sriihling mit fortnahm, Hatte die Kreusginge der Hale
berfiidter Kivden, die Ruinen von Walfenried und Paulinjelle iber-
ans malerifd) gefdhmiict. Dies machte einen tiefen Cindrud auf den
Riinftler. Gr, ber higher in feinen Bildern ebenfowohl gebaut, ale
дело hatte, fafte jest befonbdevs die malerifdye Seite dev Baulid-
feiten we Uuge. Зи ber That ift in unfern Gegenden das BWin-
terfletd vorguggiweife pagu geeiqnet, auf bas Walerifche in Der Wr.