und erweifen fic) daburch als die Mtaafe, um tweldhe fic die Wto-=
dififationen, entwebder eit wenig Daritber hinausgehend oder ein ее
nig Dabhinter guriidbleibend, bewegen. Dies witrde uod) regelmapiger
und entjciedener der Fall fein, wenn der mainuliche und шее
Gharafter in den hier verglichenen Figuren noc) fcbarfer und ein-
feitiger ausgeprdgt wire. )

Unter det Lingemaafen finden fic) bie ftirijten Whweidun-
gen an der Figur der Diana. Die ftarffte derfelben betragt nicht
imebr alg circa 13 Laufendftel, was etwa der Daumenbreite per
betreffenden Figur entfpridt. DOiefes Plus findet fic) an der Un
terfcbentelpartie, die fic) auf den erften Blid als ungewdhnlich hoch
Darftellt und vom Kiinftler offenbar mit Wbficht fo Lang gebildet ift,
um damit die Schnellighit der Géiitin gu veranfchaulichen. Wile
itbrigen Abweichungen an derfelben Statue find hievon nothwenbdige
Konfequenzen, uamentlich pas Minus (12,5) ves Oberfirpers. Die-
fe8 hat per Riinftler mit gutem Grund der Kopfpartie gugewiefer,
einntal weil die oberen Ertremitaten an Vinge nidt allfguweit hinter
ben unteren guriictbletben durften und biedurd) aud) eine fidchtliche
Verminderung der Rumpfpartie verbeten war; fodbann weil iber-
haupt beim tweiblicjen Rirper die Ropfpartie mehr als die Iumpf-
partie hinter dem Normalmaak guviidzubleiben pflegt. Hiedurch ift
die Hohe bes eigentliden Kopfs (Scheitel bis Min), die nach der
af{gemein anerfannten Beftimmung Vitruy’s und nach meinent Bropor-

 
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tionalgefes saa ber Lotalhihe betragt, auf on alfo noch nicht

gang auf der Korperlange vermindert, wahrend fie bei Mannera
	nicht felten bis 7, 7, Seftetgert evfcheint. — Die Unterabtheilungen
	der Ropfpartie bleiben naturlic) um eben fovtel Hinter dew Yormal-
moaafen juriid, alg die geringere Hdhe der ganjzen Ropfpartie mit
fich bringt; unter einanber aber ftehen fie febr genau im Berhaltnif
pes Gefeges: venn 19,4 und 31,4 vevhalten fich gu einander ebenfo
wie 21,2 und 34,4. — Minder normal iff das gegenfeitige Ber-
Halinif{ ver Unterabtheilungen tn der Unterfchenfelpartie; dies hat
aber in der ftarfgeftredten Haltung der Veine feinen Grund; itbri-
gene laffen fic) bei diefer Haltung die Grangen der Unterabtheilun-
gen weniger genau beftimmen. Daf die Fuflinge das Normalmaaf
ши etwa 9 Tanfendftel itherfchrettet, ИЕ wicht minder natitrlich, weil
pie gewihulihe Fuplange zur ungewshuliden Beinlange in Mifver-
Halinif geftanden haben iwiirde.

Unter den WAbweidhungen der Langemaafe an den drei ithrigen
Statuen ftellt fic) nuv nod) das Neinus in der Noacenpartie (Kehl-
fopf—Drufibeinanfang) des Germanifus, weldes 5,6 Taufendjtet
betrégt, als einigermagen beiridhtlic) heraus; dics ift aber nur die
Folge von der geblidten Kopfhaltung diefer Statue, wodurd) gerade
diefe Bartie und die unmittelbar darither Liegende eine Berminderung
ervfiabrt. Diefe Haltung des Kopfes ift auch Schulr, таб вер Обет:
forper de8 Germanicus um ein Weniges hinter dem MNormalinaag
guritbletbt. Bei aufrechter Galtung wiirde derfelbe cher ein wenig
pariiber hinausgehen, wie e& dem mannlicen Rirperbau gemaf ift.

Am Achill fohlieBen fic) alle Langemaafe auf das Engifte den
Normalmaaken au. Daf die Fupltinge etwas davitber hinausgebt,
ift gang dem Gefchlecht entfpredend. — Gbenfo ftehen alle Dtodi-
fifationen an der Benusftatue mit oem wetbliden Зри im Cine
flange, 3- B. die etwas gervingere Hohe dev RKopfpartie und die
etwas gripere Hike ber Rumpfpartie, namentlic&h in den dret mitt-
Leven, die GVruft umfaffenden Wbtheilimgen.

BVetvachtliher fdheinen auf den erfien Blid die Whweichungern
in den Breitemaagen; aber in der Chat find fie nur in Betveff
bes die Diftang dev Bruftwarzen beftimmenden Maafes von Belang.
Nach meinent Syftem wird die halbe Diftang der WAchfelhshlen
(103,3) durch die Vertifale ver Bruftwarzen dem Noviralverhattnif

 
	?

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- gemapy getheilt, dergeftalt, bak die halbe Diftang per Bruftwarzen

(64,0) dev Major, dagegen die horizontale Diftany der Bruftwarzen
рой det Wchfelhshlen (39,3) der Minor der halben Diftang der
Adfelhshlen it. Die ganze Diftang der VBruftwargen betrigt alfo

- hienac 64 XK 2 = 128 Taufendftel. Sch) habe diefes Maak an tta-

titvlidhen Kdrperbilbungen durch) eine grofe Anzahl von Beobadhtun-

- get als das mittlere beftitigt gefunden, und auch die Wngaben an-

Rever Proportionslehren bewegen jich unt daffelbe. So betragt 3. B.

nad Nuetelet’s Meffungen die mittlere Enifernung nur 116, nach
CG. Schmidt 132, nach Corus 122 uw. f. w. Bedenfalls entfpricht

aljo Das von mix angenommene Normalinaak den unter ime votre
herrfdenden Berhiltniffen. Wenn an griechifden Statuen viefe

> Diftans im Durchfehnitt betvachtlic) grifer gefunden wird, fo hat
+ dies entweber, wie Shadow meint, in einent РИФ gewordenert
- Gefchmad, oder, wie Quetelet glanbt, in dem Ginflus der gymma-
  Фен Uebungen feinen Grund.

Whe itbrigen Wbhweichungen, 3. B. das Plus in der Breite des
Rumpfes und der Taille, oder das Ntinus in der Breite der Hitf-
ten bei Germanicus und Wdhilles, und umgefehrt das Minus in
jener, dad Plus in diefen Dimenfionen bet Venus und Diana bez
ruben Durchaus auf den gefdjlechtlichen Grundutterfchieden, wie fie
fich nothwendig aus der Sdealitdt bes Normalverhaliniffes von felbft
entwideln. Chenfo vevhalt с8 fid) mit den Differengen in Betveff
ber Huplinge, Wugenlinge 2c, Mur die gevingere Diftany per Wite
gen fcbeint nicht eine gejdlechtliche, fondern nationale ober artiftifde
Cigenthiimlichfeit 3u fein. Wey Quetelet Бор Пе diefe Diftang an
griechifchen Siatuen nur da8 mitifere Maak von 17 Taujendfteln
gefunden, wabhrenb feine Meffungen an Belgiern ein Mtaak vow
20 — 21 Zaufendfteln gegeben haben. Uebvigens habe ich diefen
Bwifdhenvaum auch an Antifen, 3. B. an dem fcsnen weiblichen
Kopf von den Sfulpturen 568 Parthenon, am Kopf vex Suno Lue
оз, сии Ropf Aleranders des Grofen 2c. meinemt Normalmaag
entfprechend gefunden.

SehlieBlich fei hier noch erwahnt, dah fic) auch die Gefidts-
winfel diefer, wie itberhaupt der antifen Statuen eng um diejenigen
Winkel -bewegen, welche aus einer Cintheilung des Kveisumfangs
nad dem Verhaltnif des goldenen Sepnitts hervorgehen. Der Vti-
nor bes Treigumfangs ift 137,5..., der WMtajor diefes Winkels
84,9... Grad. Senem Winkel entfpridit der gumeift in’s Auge
fallende Gefidhiswintel, d. h. derjenige, welcher entfteht, wenn mar
fich von der Nafenfpige aus gwet gerade Linen дезодей фей, die
eine nad) dem vorfpringendften Buutte der Stirn, die andere nach
dem vorfpringentdfter Bunfte des Rinns. Diefer Winkel betragt
beim Gerimanicns und Wdhill 138f, bei Diana 138, bei Venus
von Melos 136,5, bei der mediceifden Venus 137, beim Wpollino
1375 u. f. w., furg die Differenjzen find an allen Profilen von
idealem Typus gang unbedentend. Dem Winkel yon 84,9.. Grad
entipricyt ett dem Camper’fden verwandter Gefichtéwintel, derjenige
nimlich, welder fic) bildet, wenn man fich von ber Spike des obi-
деп ЗЕ aus cinerfeits eine Linie nach dem vorfpringendften
Punfte der Stirn, andererfeits nach dei unteren Ende des Obrs
gesogen denkt. Diefer Winkel betragt beim Achill und Germanicus
circa 82—83, bet der Sino Ludovifi und der Venus von Netelos
84,5, bet der Diana und Antinous 85 Grad u. f. w. MNaheres
liber diefe inteveffante Erfcheinung, welde die morphologifde Beden-
{ug bes den menfdlichen Kirper beherrfchenden Berhaltuiffes von
einer gang neuen Seite zeigt und befonders in ethnographifeer und
phyfioguomifcher Beziehung von Wiehtigheit ift, enthalt cin Wuffay
von mix im ,, Abendblatt gur Neuen Miindyener Beitung : (1856.
Nr. 18. 19. 20) ,, Der menfebliche Kopf int Profil”, und bald hoffe
16 noc) Specielferes davitber Liefern зи Еииен. NA. Seifing.