таб ihr die woblgeftimmte Зеуег. Flr die Buhne pragt fie dad
Sanushild ver ,, Cragdbie und , Rombdie” aus. ene fieht man
in fehr ernfter Haltung an einer Gaule lehnen, an welder Sdhild
und Gdwerdt und bas Haupt der Mtedufe Hingen; ihr Lorbeer-
franj iff von dev falten Bracht des Golded. Die Rombbdie Ш die
reizgendfte und fdinfte Figur unter allen Genoffinnen. Sie hat ein
Buch anf ihren Knieen Liegen und neigt fich mit fchreibfertiger Feder
ое, wn den Zuflifterungen eines fpafhaften Fleinen Gatyrs
gu laufchen. Shr Vacheln ift von begaubernder und fdelmifcher Lieb-
пов. Die Mtufik fepwebs fingend vovitber, Winor zeigt ihr den
Beg. Den ,, Tang  finden wiv minder glitellich reprifentirt als
bie meiften der iibrigen Ritnfte, durch eine Tiryjerin, weldye einen
gGefliigelten Rnaben mit einer Traube nedt, der diefelbe зи hafchen
{ucht. Nicht, dak wir diefes Motiv befrembdlich fanden, wie wohl
pon Manchen gefdehen ift, nicht pa wir anftatt deffen licber ein
hergebrachtes Aitribut fahen, weldhes oft um fo viel mehr rebet, als
e8 wertiger emtpfindet, nicht alfo, dai uns bie Chmbel oder die flat-
ternden Gaftagnetien, die Fliigel fehlten, fondern weil, fo viel Wn-
мии aud) da ift, dod nidt genug vorhanden iff. Dev Minftler fieht
fonft von der herfdmmlidien Wusfteuer mit Uttributen ab und hat einfach
in das finnvolle Untlig, in Stellung und Bewegung die Chavatteriftif
mit mehr ober weniger Glick hineingulegen verftanden. Go ift die
Komodie wahrhaft herzerquidend fontifd) ohne burlest, die Tragddte
einfach ernft und gebhalten, one finfter ober diifter gu fein, die
Poefie begeiftert, ruhig und gewidtvoll die Gefchidhte, die Phantafie
von bewegter Stellung. Und fo follte der Tang nichts als Anmuth
fein, Wumuth in jedem Boll. Dann ift uns faft jedes Motiv ge-
nein, warum alfo nicht das gewahlte, ganz bitbfcye? Wus dem
vollendeten Reig der Bewegung witrde man fdon erfannt haben,
dab bier ber Tang gemeint fei. Wir fahe einmal die Landung
eines Dampffdiffes, mit weldem vie berithnte Taglioni (die frithere)
erwartet wurde. Welche ift fie? fragte man allgemein, alg die Da-
men nad einander das Yandungsbrett беби. Die Tangerin
verrieth fid) durch die Urmbewegung, mit der fie fic) der Hiilfe des
Kapitains anvertvaute. — Die ,, Mtalerei,  feine Herzensfreundin,
hat der Ritnfiler mit befonderem Rauber der Erfcheinung auszuftat-
ten verftanbden, und wenn fie in unfern Augen auch ber RomBdie den
Preis nicht nimmt, fo ift fie doch ein jehr jcdnes Weib. Sie
rubht auf einem Regenbogen, der von rofigen Wolfen getragen wird,
Rofen umfrangen aud ihr Haupt und ganz in Farbenpract ver-
fenft, fcjeint fie fich entzitct ihres einfcpmeichelnden Materials ju
freuen, das fie befeelen und verfsrpern jolf

pdte heitre Sdhipfecin ber tanfdenden Geftalt,

Von Leben blikt e8, unb die Farben brennen

Auf ihrem Tuc mit gliihender Gewalt.

Die Sinne weifi fie leblid) zu betvitgen,
Ba burdh die Augen tiufeht fie felbft bas Herz.”
	Wir bemeriien fdon, vag dev Rinftler mehr durch den ent-
fprechenbden Wusdrucl al8 durch hergebrachte Attribute gu chavratteri-
fiven fuchte. Gr hat fic) Daher iberall aud) nicht eben an die an-
tife Darftellungsweife, an ausgeprigte Thypen angefdloffen. Selbft
bei der ,, Bildhauerei, “ wo Her entfchiedene Hinblice auf die WAntike
nicht nur gerechtfertigt, fonbern vielleidt geboten war, hat er den
Accent auf die chriftliche Kunft gelegt. Die Reprafentantin fist von
einer Sigur der Pallas Athene abgewendet und ijt mit der halbvollen-
peter Bildfiule ves WMtofes von Michel Ungelo Бена uf
Diefe Urbeit fAllt der Schimmer eines von oben herniederftrahlenden
Lihtes. Go ift bas ewige Fortleben der Plaftit, welche fonft воть
sugstveife als die antife Runt betvadtet gu werden pflegt, in dem
verffirten ею einer andern, nunmehr giiltigen Weltanfdauung
gum UAusdrud gebracht. Bielleidht hatte die Figur, die unter dem
Gindrud der von oben fommenden Erlenchtung gu ftehen ешь
	ettoas тибще im Gharalter gebalten werden ditrfer, um, iver
fivengeren Runft gemag, den Uebergang von der innerlich erregten
Maleret gur feften ,, Urdjitettur” beffer gu vermitteln. estere er-
fcheint, in Ucbereinftinuming mit ihrem Charatter, ruhig fawebend, in
faltenreidher weiter Gewandung, in voller Bordcranficht, und in
ber einen Hand hilt fie Senfblet, Winkelmaagk und Birfel, im an-
bern Arm trigt fie das Modell eines Gebiudes, des Deffauer
Schaufpiethaufes, wenn wir recht beridhtet find.

Was die fonftige Ausfihrung anbetvifft, fo machen die Bilder,
welche in verhiltnifmapig febr furzer Zeit vollendet wurden, einen
 ебх vortheilhaften, brillanten Gindrucl, und wir sweifeln nicht, ba
fic) diefer auch an Ort und Stelle ihrer Beftimmung bewahren
werde. <. ©.
	ТЕ И Ц.
	Е Herlin, Gine der neneflen Arbeiten von Ed. Pape it die hoch-
poetifde Darftellung bes ,,Genferfees” in griferer Ausdehnung. Cin heiterer
Morgen ift itber den Hellen glatten Wafferfpiegel heranfgezogen und rubt in
feinem eigenen Sdimmer, den ex auf die Berge gelegt hat und bringt gu That
in die griinen Wolfen der Walbungen, welde mit fanfter Wyloung die Фен
befletben, in die Ortfdjaften, welde im Mittelgrunde faft verfdwinben in der
weiten und an Naturfhinbeiten fo reiden Gegend. Ee herright eine Fitlle von
Sonnenglang und Luft in diefem Gilde, eB athmet bem Beldjauer in vollen Bite
gen entgegen und nintmt ifn auf einmal unb gang mit hinein in die gliidlige,
veidhe Stimmung, die darin angefdlagen iff. Rechts am byeiten erhihten Wege
ber fic) i den Borbergrund herunter sieht unt den See, Пере, eine Welt fitr
fic), ein ftattlicher gefumber Baum, der weit hinaufragt in den Morgenhimmel
und in feiner ftolgen Gitlle mefentlidh zur Wirking bes Ganjzen beitriigt. Wo
ber Weg ansgeht im Hintergrunbde giebt eB einen jener Qurchbitde in die blane
Serne, welde tinmer etwas febr Beales haben. Rant Тена geworben mit
реш Зое, Ш тег Mtaler von einem Kunftfreunde um eine Biederholung exfudt
worben. Pape malt ingwifdhen an einigen anbern Sdweiger Notiven, welde
	ebenfalls beftellt find: ,,dte Sungfrau” wud ber ,,Briengerfee”. Daneben aber ift
ev vor einer grofen Wnyahl vow Studien und Siizzen aus der Mahe umgeber.
Meeift find fie im baum- und wiefenveidhen Deffau und feiner Пебйфен Ин
gebung gefammelt umd e8 erfrent ben mit einem warmen ГуеЙфен Gefitht bez
gabten Riinfiler, fie gu einfaden, aber wobhlgeftimmten und gemilthoollen Land-
{chaftebilbern gufammenguftellen. Diefe Wufmerffamteit auf das Raheliegende,
diefes GSemithen, neben ben SdHinbeiten der Natur aud) ihre Sainbeit anv Gel-
tung gu bringen, mit einem Borte, mehr von ber Vedute abgufehen und fic) der
Kompofition guzguwenden, mehr lyrifd als heferiptio gu fein, tann nuv mit Freube
jerfiillen, — Moar SHmidt hat bas frither con in feinen Bildern aus dem
Gilden gethan, von weldjen Gegenftinden man fonft meifiens nur gewohnt ift,
benanute Felfer unb Baume ju fehen, alB da find: Bid auf see, Partie
am ...., Wnftcht oom .... uf. wm. Best welt aud ex gern in der SHeimath
mit feinen Gdspfungen, und wir fahen als fein neneftes Bild einen Sunttag, der
burd) ein voritbergehendes Regenfdhauer eine pflanjentraftige Wald- und Wielen-
gegend exfrifeht hat, fest einige gmetfelbafte Gonnenftrahlen oorfendet, aber in der
waffermarmen Luft und halbflarem Wolfenduft noch melr Feuchtigheit birgt. Cs
giebt fo Sommertage, bie e8 nicht gur tritben Stimmung tommen laffen wollen
unb bie fdnell andweinen, um befto eher wieder lachen зи бинен. — Gin
pUsalbesdidight’ mit einem einfam rubenber Leid) war urd) mehrere Studien
gu einer fehr anjpredenden Sdhilderung herausgebildet und wird ein poetifdhes
Landfhaftsftiie werden. Eine andere ,Walblandfdhaft mit einer Фета“ in
einfadem und grofartigem Style fomponirt und verfpridit in ber umfangreicden
Dimenfion, in welder fie bet bem Riinfiler beftellt ift, eine ansgegeidnete Wir-
fung gu entfalten.

Dem Bilbhauer Wilhelnr Wolff ift nunmehr von ber Stadt Oranienbirg,
bie Uusfilbrung feines Entwurfs einer Statue der Churfitrftin Luife HSenviette,
ber woblthitigen Gnnerin der Stadt, iibertragen worden. Das Standbild wird
in der Grdfe von 7 Fuk im Gronje gegoffen werden. — Ferner hat der Riinft-
ler ben Wuftrag erhalten, filr bas Schlos des Pringen Friedvid) per Miedertande
gu Mustau zwei foloffate fajreitende Lowen gu bilben, welche die Treppenwangen
au gievent befttmmt find. .

Se. Maj. der Konig hat bem Direktor des KR. fAhfifchen Mufenms in Dreg-

 
	bet Julius Gadnorr », Sarolsfeld den rothen Wbdlerovden greiter Kaffe
verlieber.