Senftern, fehr gelitten, Jo dag, viamenilich itber ме urfprituglice
Sarbung, fein Urtheil mehr gulaffig tft. Bndeffen Ки man bei
manden noch wohl erfennen, dah die Kompofitionen in einem fehr
adtharen Mange das Geiftreidhe und Cnergifde des italtenifdjen
Cinquecento haben, und die tiichtige Wusfihrung dem entfproden hat.
Sehr intereffant ift inde oiefe Galerie auferdem durch die reichen
Geulpturen und Orinamente in Stud, welche die Wanbde fchmitden
und namentlic) die Cinfaffunget der Mtalereien bilven. Dtenfchen,
Rindergenien, бете, Fruchtgehdnge find mit vielem Gefdmad an-
geordnet und int Gingelnen trefflich ausgefiihrt. Man erfennt, dag
ber Urheber, Baul Ponce, befanntlich ein geborener Btaliener, pas
Befte ver Wrt in feinem Mutterlande mit Geift ftudirt hat. Wufer-
orbentlid) mug die Wirkung diefes Maums, das gemeinfame Wert
gret fo audsgezeichueter SRiinftler, in feiner ein{tmaligqen Frifche де
wefen fein.
	La porte dorée,
	Umftand, dag e8, wo По diefe Bilder in Fontainebleau beriihren,
an einer arciteftonifden Zrenmung fehlt, fo wie bie, sfter риф
eine gu grofe Bahl mehr jufallig angeordneter Figuren, itherladene
und badurd) undentliche Anordnung, da jenes Gefiihl fiir die rich-
tige Urt monuntentaler Dtalevei fcyon fehr guviicgetreten war. Ob-
wohl natiirlid) bie Erfindungen an Sdhinbeit fic) nicht mit denen
pon Raphael vergleichen Laffer, find doch mance fehr glidlic, viele
eingelte Wotive fogar ungemein fchin. Weniger giinftig fiir legtere
fallt ber Vergleich in ben Proportionen aus. Wenn diefe hier und
da in Der Farnefina etwas gedrumgen erfeheinen, fo find fte hier in
ber Regel ithermapig lang und fdlanf. Dagegen gebiihrt in Be-
iveff der Farbung und der Ausfiihrung mit dem Pinfel den ве
leveien be8 Niccolo del Abbate unbedingt der Borzug. Wud) abge-
fehen von ber Reftauration, welche die Mtalereien in der Farnefina
purd) Carlo Maratia evfahren haben, ift ihnen ficher (chon urfpriing-
lich die einfirmig Harte, fdhwerbraune Farbung eigen gewefer, welche
an andern Gresfen 568 Giulio Romano, des Cotignola und andevrer
Schitler Maphaels, 3. B. in den Bildern dev fogenannten Bibel it
bet Loggien, fo unangenehim auffallt. DOagegen erfennt man hier
ben entfchiedenen Cinflug des rein malerifden Pringips won Cor-
veggio, deffen Schiller MN. del Wbbate befanntlic) war. Mit einent
feinen Gefiihl fiir Harmonie find hier nicht allen die garten Fleifd-
tine gebrodjen, fondern auch die Farben der Gewander dagut geftimmrt.
Зи 5еи Fleinen Bilbern, deren jede Wrfade ver zehu Wenfter finf,
theil8 miythologifde, theild alleqovifche Siguren enthalt, fo dag deren
пи Gangen funfzig vorhanden find, ift bas Gefeg der architeftonifcpert
Abfonderung beffer беобафь+. Der Cindrud des Gangen ift der
einer reichen, iippigen, aber hochausgebildeten Runftpracht. щей
perdanfen wir, wie ic) fdyon an einem anderen Orte bemerft, der
meifterhaften Meftauration des Hrn. Wlaux, welcher bedeutende feh-
lende Theile, ganze Wrme und Beine, gu einer Cinheit ves Guffes
mit Den alten ergingt hat, die bie Bewunderiung jedes Kunfifreut-
Des crregen mu.
	Antichambre de la salle de spectacle,
	Зи den Hillungen des Hokernen Getafels befinden 11% folgende
fleineve, feby geiftreiche Bilder bes PBrimaticcto. Oie gepriefene Mtai-
trejje Heinrich П., Diana von Poitiers, Hergogin von BValentinois,
Bulfon, Venus, welche den Amor an der Hand hat, vom Иен.
gefehen und von befonders reizendem Motiv, Ceres, Cybele, Mi-
nerva, Diana, und ber in lebhaftefter Bewegung den Bilis fdlert-
pernde Supiter.
		Е зоа   тег
	ЗУвей Укиией Над, wegen der Bergoloungen an den Wane
ben, etner der Haupteinginge des Schfoffes, elfen tlinftlerifcder
	Офишие, ие тех вой zwei Фешеи gebaltene vergoldete Galamane
	der, bas befannte Wttribut Franz 1., beweift, ebenfalls fir defen
Konig ausgefiihrt worden iff. Die Mtalereien, welche theils die
	Wande, theitls die Dede jchniiden, geiftreiche RNompofitionen des
	Primaticcto, enthalten in dem unteren Sheil Borgange aus der
Mythe von Herfules und Ompbhale, in Hem oberen den Sturz der
Litanen und die Wbfahrt per WArgonauten. Die jekige еее
mbchte faft gang son bem befannten Mealer Picot, weldem die Re-
ftauration aufgetragen toorden, Qerriifvenr. Die Gegenftinde fagten
der Richtung feines Talents zu, und die Ausfiihrung zeugt von Gin-
И имо Фо.
	Der Ballfaal, aud) Galerie de Henry IL genannt.
	Diefer wunderfhine Maunt von 9O Fug Lange und 38 Huf
Breite ift noch unter Frang I. gebaut worden. Der ganze НЙ
lerifhe Schmud aber fallt fojon in die Zeit Heinrich I. (1547
bis 1559). Die febr jablreichen Fresfomalerecien aus dem Rreife
Der antifen Mythologie find fammilich von Brimaticcio fomponitrt,
	und die nambafteften jicher von ЭассоТо del Whbate ausgefiihrt.
	Acht berfelben, von nambaftent Umfang, jtetgen von dem обетей
Theile der michtigen Pfeiler, welche die zehn Fenfter ves Caals
trennen, bis gu der flachen, reid) mit Goffitten und ber befanmien
Namensdhiffre Heinrich П. gefchmitdten Dede anf, wo fie fic) un-
mittelbar berithren. Зе ftellen, im mehr oder minder reichen
Kompofitionen, vor: Ceres, welche der Ernte vorfteht (der Sommer),
pie Sdhmiede ves Bulfan, von dem Venus vie Waffen des Achill
gefchiniedet verfangt (dex Winter), Helios, von den Horen umgeben,
yon dent Phaeton die Rentnng der Sonnenroffe verlangt (der Frith-
ling), Supiter und Merkur bet Philemon und Baucis, Baccus und
fein Gefolge, dabei auc) Hebe (oer Herbft), Apollo und die Mufen
auf det Parnag, die Verfammlung dev Gitter auf dem Оу,
endlich die Hochgeit ver Thetis mit dem Peleus. Sehr intereffant
ift nun ein Vergleich diefer Mealercien, als des bedeutendften Dent:
mals diefer Art aus ber fpdteren Beit der Renaiffance, mit der
nad Raphacls Kompofitionen von feinen Sdjiilern ansgefiihrten Ma-
fereiett aus der Mythe von Amor und Pfyche in dem Saal der
Farnefina zu Rom, als dem frivhften Oenkmal derfelben Ridhtung
aus diefer Epode. Зи den lLebteren ift das avchitettonifce Gefes
monumentaler Mtalerei ftrenge beobachtet. Durd) die Fruchtgehange
pe8 Giovanni ba Udine find die einzeluen Bilder beftimmt von ein-
ander getvennt, und die Anordnung der meift maBigen Bahl von
Figuren ift der Art, oak fie gwar det gegebenen Raum ftylgemap
ausfittien, aber {tets fehr beutlich erfdheinen. Dagegen beweift der
	Diefen Зашей В unter Louis Philipp, wegen der Anlage
einer Злерре, das urfpriinglide Bimmer der Weattveije Franz I,
befannt unter dem Namen der Herzogin von Ctampes, erhalten,
weldhes fpater nach den, gufolge Meariette im Jahr 1570 vow Nice
colo pel Whbate nach den Entwiirfen von Primaticcio ausgefithrten
Sresfen aus der Gefchichte Wlerauder ves Grofen ,,la chambre
d’Alexandre® hie. Diefer Naum von nur mafigem Umfang made
einen feby veichen Gindrud. Ote Wainde werden durch, immer paar-
weife angeordnete, Franenge(talten, faft Rundwerke, von fehr langen
Berhaltniffen, aber hiibfcjen Formen und Motiven, und gutem Styl,
und fie begleitende Liebesgitter gegliedert und belebt. uch die ache
Bilder, vow verfdiedener Grife, find von Stutfaturen eingefaft.
Bier derfelber, Wlexander, welder den Bucephalus bandigt, Cam-
paspe von Mlexander dein Apelles iberlafjen, der Befud ver WAina-
sonent -Rdnigin Xhaleftvis bei Wlexander, und wie diefer vie Werke
bes Homer in einem foftharen Kaften verwahrt, waren 1642 nog
leidlich erhalten, die iibrigen aber, Wevander und Campaspe, die
Berhauung des gordifcen RKuotens, ein Gaftmahl des Wlevander,