ven ber Siguren fdon jehr fret behanbdelt find, земмене с8 dod grofes Lob, dak fie fowohl den ftylgemafen, architeftonifden Mujtern gehirig untergeordnet, als in ihren Farben mit Seinheit auf dic Gefammimirfung бехефие find. Befonders gilt diefes yon dev Rofe bes nivdliden Wrms, deffen Centrum fehr jinnreid) das Ant- lig de8 Heilandes, andere Felder umber ihn auf verfdhiedenen In- ftrumenten feiernbe Engel von fehy mannigfaltigen Mtotiven enthitt. Зи ver Mtitte der fiidlichen Rofe ift das Fegefeuer dargefiellt, Зи den Senftern diefes Aris befinden fic) nod) verfchiedene Glas- malereien aus bem Ende des L5ten und dem MWufang ded 16ten Sahrhunderts, worin fic) diefe Kunft als eine felbftftindige geltend macht. Bon der Hohe ver Wushildung, welche fie als jolche in Sranfreich erveidhte, giebt eine Meihe aus bem Leben der Maria eine witrbige Gorftellung. Cinige Kopfe davin find in der That von etter feltenen Gchdnbeit. Der in ber SGafriftey dey Rathedvale anfbewahrie Scag ent- Hilt verfchiedene, fer beadhtenswerthe Gegenftiinde, worauf mid) ein eifriger Runfifreund, Hr. Lalfier, welchemt mic) mein Freund, Hr. Charles Lenormant, empfohlen, aufimerffam madyte. Das Altefte und widhtigite Oenkinal ijt ein elfenbeinernes, etwa eit Sup bohes Фев von byzantinifcer Wrbeit. Cs evinnert in der Form an die alter Baptifterien, unten gwolffeitig, Uiuft e8 oben ebenfalls in ein gwilffeitiges Dad phyramidenfirmig zufammen. ede piefer еше боем Seiten ift nun itbereinander in dret Whthet- Iungen gegliedert, non denen die unteren beidben biblifche Vorftelfun- get, die obere in einer Urdhivolte, fimmilic) in flachen Reltefen, Thiere enthalter. Die Meliefe in der wnterften Rethe ftellen изб PBorginge aus der fritheren Gefchichte des David, die in der oberen gral aus ber Gefdhidhte des Sofeph dav, welche nod) in ebenfo vie- len on den Flachen des Daches fortgefewt wird. Sn feds der Ardivolien find, abwecfelnd, in architeltonijd-[pmmetrifeher Wn- orditung, givet figende QWwen und get Pfouen dargeftellt, jene wohl in Bezug auf die biblifdhe Bezeichuung Chrifti, als Léwe vom Stamm Suda, diefe, ohne Zweifel, als Symbole der Unfterblichfeit. Gitnf ber anbeven Urdivelten enthalten Dagegen in etwas freterer Behand- {ung nod) profane, ja gum Theil rein antife Borftellungen, mimlich zwei wen, welde einen Geisbod, und drei Greifen, deren gwei Stiere, einer eine Schlange jerveift. An der Stelle der fedsten Ardhivolte ift das Thitrden mit dem Sdjloffe befindlid), um die Ree liquien hineingulegen, denn ficher ift wohl diefes Gefig urfpriinglich al8 Refiquarium angefertigt worden. Wn der Spike jener Fladen Des Dachs wiederholt fid) jenes Gefithl der ardhiteftonifden WAnorbd- nung in Engelu, dere itberall einer ba eintritt, wo die Vorftellung nicht auch diefe Stelle ausfilllt. Der Gegenftand einer jeden Dar- ftellung wor urfpritnglid) in griechifdyer Rapitalfdrift angegeben, welche fic) inde nur nod) bet einige erhalten fat. Wenn wir piefe MReliefe mit anderen bygantinifden Denfmalern, 3. B. den Mi- niaturen in Dem griedhifehen Manufeript der Genefis in der Че. Bibliotheé gu Wien, welche оо fidjer nicht fpiter als dad finfte ahrhundert iff, vergleichen, fo diirfte die Unsfithrung nach dev WAuf- faifung, dem Stylgefiihl, det Koftiim, den noch eher gegen das Kurze neigenden Gerhaltniffer, nur um Weniges (pater, etiwa in das fechste Jahrhundert yu fegen fein. Wir befigen mithin avin nicht alfein Die alteften bhzantinifdjen, fondern itberhaupt die alteften finftleri- fen Darftetlungen aus dem Leben Davids und Bofephe. Ia aus per Gefdhichte de8 legteren ift mir iiberfaupt feine andere, fo ans fihrlide befaunt, wenn ed gleich ebenfowenig mir, wie Millin, wel- cher juerft eine weitlauftige Befdreibung und eine, freilich nicht ganz geniigende Uhbilbung gegeben hat *), gelungen ift, einige defer Dav- ftellungen hinlinglid) gu evfldren. Bei dem Verkauf des Bofeph bez gieht fic) bie Darftellung, dak er am Boden Liegt und dev Kaufpreis auf feinem Ritclen ansgezablt wird, ohne Bweifel anf einen dantals im Ovient itbliden Gebraud. Die Ausfiihrung iff mv mapig. Aud ein ctylinderfirmige’, elfenbeinernes GefaB von ourchbro- Gener WUrbeit mit arabifden Infahriften, von bem Meillin ebenfalls eine Wbbifdung giebt **), verdient wegen der Hitbfden Mufter und ber pracifen Urbeit erwihut зи werden. Gin elfenbeinerner DOoppelfamm mit der Snfohrift: Pecten St. Lupt, wonad) ev dem im fitnfter Aahrhundert lebenden Bifdhof vor Troyes St. Loup gehirt hat, ift als ein Beifpiel, wie ftyfgemag in jener Zeit folde Gevithe verziert worden, fey merfwitrdig, Sn der Mitte finden fic), jhnmetvifeh angeorduet, gwei gegeneinanderfprin- gende Swen, darimter eine Reihe von Ghelfteinen. **) Mit vielen Bntereffe fah id) hier auch die geiftliden Ornate 068 Б. Thomas вой бомбить, welche aus dev. Abtei Sainte Co- fombe, wobhin er fich auf einige Beit guritdyejogen hatte, hieher ge- langt find. Cie gemihren ein dofumentirtes Beifpiel, auf welder Hihe des Gefdhmads fich fowohl in den fchdnen Muftern als in den harmonifhen Farben folder Stoffe das gwilfte Sahrhundert Верить, Endlich fahe ich Hier nody einige fehr beachtenswerthe Teppidje mit firdblichhen Darftellungen. Weit der fchdnfte ijt wie ein Altarbild mit Fligeln angeordnet. Ait der Mitte ift die Kréinung Marit, gu dew Seiten, in vorbild- Ticher Bedeutung, die Krinung der Bathfeba und der Efther pave geftellt. Die Kompofitionen find gut, die {ебу individuellen Mépfe anfpredhend, die Unsfilhrung aber, mit treufter BWiedergabe dev pradit- vollften Goldbrofate, von einer Feinheit, einer noc) ganz ungefdwid- ten Pracht her Farben, wie mir diefes noch nie vorgefomment iff. Оба in diefem, nach der gangen Kunfiform, der Wiedergabe von Refleren u. f- w. etwa um 1480 ansgefithrten Teppich ein ftarfer Ginflug dex гон бубен Schule unverfennbar ijt, flimmt dod die ganze Gefithlsweife, die Bujammenftellung ber Farben, das rofige Sleifeh, die Chavaftere der Kspfe, fo durchaus mit echt frangdfifden Miniaturen, 3. B. im Gebetbuch per Auna yon Bretagne, iiberein, рав diefer Teppich ficher in Grantreich, vielleidht in einem Ort in ber Nahe dev belgifchen Grinze, gemacht worden it, und mithin beweift, im weldem Бобеи Grade aud) diefe Kunftinduftrie unt diefe Beit in Frankreich ausgebilbet war. Aud) ein anderer, indef ungleich geringerer Ферри, пиве aus derfelben Zeit, ift fider franjififdes Fabvifat. Dagegen ift ein dritter Leppich, woranf die Wnbetung ber Я nige, ficher cine giemlich qute WUrbeit einer der beriihmten belgifden Teppichfabrifen. Die RKopfe haben hier entfdieden den Charatter ber van Giyd’fden Schule, das, wie faft tmmer bet den Mttederlan- bern des funfjehuten Sahrhunderts, fer magere Chriftustind ift hier befonders gefdmaclos. Auf der ftidtifden Bibliothek befindet fid) ein Manufeript mit einigen Eleinen, aber feinen frangififden Ntiniatuven ans dev erften HaAlfte des breizehnien Sabrhunverts. *) Voyage dans les départemens du midi de la France, Tome I. p. 98 ff. unb Pl IX. KX A. X B, , **) Gbenda Pl. I. 4 +#*) ©. eine Abbilbung Pl. I. 3,