обирей соег hervorheben, Herabftimmen oder fteigern, fo wirft Gin Theil bes plaftifdhen Werks vem andern bald Schatten bald Wie- derfchein gu, und fo entfteht ein wunderfames Spiel, vielleicht eben fo fciwer mit Worten gu fchilbern, als ein Tongemalde von Beet: Hoven oder eine Sarbenfymphonie des Paolo Veronefe. Зашенье fehen und ahnen e8 nicht. Wher 8 cyiftirt, und wer eS nicht glau- ben will, der betvachte nur Bilder, vom SGonnenftrahl nach irgend einem Neifterwerte der Eculpiuy fopirt. Er wird leidter pas Wun- derbare entbeden, und fchwerlid fiir den eigenthiimliden Reig des Hellountels, ver fanften Ucberginge, wie der piquanten Rontrafte ein anbderes Beiwort, al8 ,,malerifce” finden. Was aber die Photo- qvaphie bietet, mug ja im Original auch vorhanden fein, nur energi- {her noch, und burch den Wechfel ves dugern Lidts und des Stand- punfts unendlid) mannigfacher. Will man denn nun glauben, daf folder Reig nur Zufall, nicht feinfte Berechnung des RMinftlergeiftes jein ние? Eben fo gut fonnte mau Tigian’s Rolorit, Corrveggio’s Helldunfel fiir Bufall evflaren. 68 НШ ferner in der Rompofition plaftifder Werke, zumal bet Melichs, Haufig ein malerifdhes Prinjip hervor, das feinesweges fclechthin verdamnilich И. Grofere Fille ber Gruppen, die mehr por und hinter, als neben einander auftreten, — in den Mottven ein ndheres Cingehen auf das Zufallige, Mtomentane der ЗВ feit, Dem nicht undihnlich, was wir bei Hdhern Wufgaben der Mla- Tevet al8 ,,gqenvehaft ausgufchlieBen pfleqen — ba8 find Glemente jenes Prinzips, bas fich allerdings Leichter im cingelnen Runftwerk nachweifen, al® in der Whitraftion formufiven lapt. Wir wollen nicht auf Ghiberti und die ganze Gculptur der Renaiffance змей gehen, bie im unigefehrien Verbaltnif: der .antifen Runt, oft beinahe alg eine in Stein und rz itberfebte Mialerei erfeheint, fondern ein naheres Beifpiel, die untern Reliefs des Berliner Bliicherdenfmals anfithren, in denen Der Wusgug Der Freiwilligen, Marja. und La- gerleben und der Siegeseingug in Paris gefchilvert find. Cin Biid, ber fie nit den weiter oben befindlicen vergleict, wo dev Held von per Memefis bas Schwert, vem Gaterlande den Kranz empfangt, wird hinreichend ervflaren, was wir meinen. Gollfommen berechtigt und mit weifefter Wuswahl treten hier das plaftifde Element in engern Sinne und jeneds relative malerifde ucbeneinander, jened fitr pie Perfor, diefes, wenn wir fo fagen diirfen, fix die Mtaffen. Wir haben diefes Beifpiel aber aud) gewahtt, um gleich eine weitere Bemerfung davan zu fniipfen. Wie die Sculptur iiberhaupt, ihrem innerften Wefen nach, das Ganjze gegen den Theil, das Wllye- meine gegen Das Befondere, ja, fagen wir bas Bdeal gegen die Wirklichkeit weit mehr hervorguheben pfiegt, als e& die Wtalerei thut, fo fcbeint fie fid) ber legtern fdon durd) ein fchirfered Snbdividua- lifiven, etue grifere Wuspragung phyfiognomifder, ethnographifder, iftovifcer Befonderheiten gu пабеги. Daher wird fie in gemifjem Ginne malerife durch Details des RKoftiims, ja dur Detail Векь Haupt — feineswegs fcon durch Roftiim iiberhaupt. Shrem Wefen erfdeinen allerdings die nadte Schinheit, der freie lug der Ge- wandung am angemeffenfter. Aber feinesiwegs wird ein Яо, mag e8 noch fo pittorest fein, Dadurd) von der Plaftil ausgefdloffen. Naud) und Rietfdhel Habe das Habit der Zopfperiode in’s volle Recht dex Plaftit eingefest, Scdhwanthaler in den Ahnenbildern des Mindener Thronfaals die verfchiedenartigften Tradhten und УНИИ» gen dargeftellt, wenigftens fiir unfer Gefithl faft itberatl ohne in’s Pittoreske iibergugehen, fo fehr ev auch fonft oft genug ein Ntaler in Stein und Bronze gewefen ift. Cs liegt eben nicht am Koftiim, e8 fiegt an der Behandlung. Die Hufarentradht des fiebenjahrigen Krieges ift gewif nicht weniger pittorest, als irgend eine, als 3. B, Das weite Obergewand oder der enganfdliefende Mingelpanjzer, wo- mit Meifter Ranch fetne Polenfonige bekleivet hat. Und doh find biefe, ditt uns, enticbieden malerifch; der alte Bieten vom Bil- helusplag ИЕ e8 nidt. Urjace die Unterordnung des Detatls; die Deine bilden groke тибще Partien, man denkt nicht an Leder und Tuch, aud) night an пабе ЗН; ev tragt feine Charavaden und ungarifcen Stiefel, al8 gehirten fie gu ihm. Wuf der Brut deci Der Linke, mit der Hand das Kinn ftitgende Arm das те фе финт: wert und wiederum find ¢c8 die firperliden Formen, die uns auz fpruchslos unter ber bequemen Hitlle entgegentreter, und felbft an dem Hangenden Pelz, der ben Riicken decét, bleibt die VBerbrainnung, bleibt dex bunte Schmud von Sdhnitven und Kndpfen, flach und einfirmig gehalter, wie er ift, auger Gtanbde, bie wenigen grofert Saltenmotive gu unterbrechen. Dagegen Бей ПФ in dem prachtt- gen Damafttletde Miectslaws jedes Blumenornament, in dev Miiftung feines friegevifcjen Gefahrten jede {фе fo naturwahr aus, dak man nicht blog Damaft und Stahl gu fehen, Бай шай das Rau- {chen deS fehweren Stoffs, die flivrende Reibung der Metallringe gu hbren glaubt. DNtan verftehe wohl, dak wir bier mur von Ber- fhiedenheiten, nicht bon Vorgitgen reden. Der WAlte aus dem Bufdh hat eine ganz andere Aufgabe vor den Biumen des Wilhelmesplaves, al8 die beiten Slavenfiirften in der Maczingfi’fcen Rapelle. Sm Gegenfag zu jenen geflochtenen Panjzerfleidern, die feitdem sfters, und nicht immer mit gleidem Glick, von der mobdernen Geulptur angewendet worden, michten wir hier beilaufig an сие Krieger der Altern Ploftif nicht mv, fondern atch der MWaleret су intertt, die in ihren edervangern jedes Wufgucter ber Ripper oder bes Siagemusfels grade fo zeigen, al8 wenn fie nadt wiren, — eine Riihubeit vow wefentlid plaftifdem Charafter, welche die Ober- flache 3u Gunften des Darunterliegenden igqnorirt, Wir haben da, mo iman in ber Maleret vorgugsweife das Plaftifde gefucht hat — weniger bei Wichel Angelo felbft, als bei feinen Altern und jiingern Nachfolgern, etwas Webuliches fogar in Fallen gefehen, wo nur die Haut die Stelle des Pangers verivat. Hier ahmt die Mtaleret nidt fowohl dte Plaftit felbft, als einen plaftifden Mipbraud) nad), dex in Epochen eines gefunden Styls fchbwerlid) nachzuweifen fein wird, eine Uebertreibung und Brablerei mit dem anatomifden Verftind- nif, das imanchinal felber dabei verloren geht. Sener Gad voll Orangen, wie man den Ritden des Bandinelli fden Herfules genannt hat, und mandes Wehuliche in alter und never Kunft, find wee der Plaftif nod Maleret, с8 find blof Fehler. 8 Ш еше Фары aufgabe beider Rinfte, die Darftellung de8 Snneru, im phyfifchen, wie im geiftigen Stune, mit der bes Aeufern gu verbinden, und nur iby Weg, dink uns, nicht hr Biel find verfchieden. Has Mlaifel der Wiener AKunftler. Am 20. Mai, dem Geburtstage Wlbrecht Diiver’s, fand, wie affjahrlich, Das Maifeft der Wiener Miinftler ftatt. Dicfes heitere Belt, welded man hener bereits gum zehuten Male feierte, wird von per Gefellfchaft dev bilbenden Riinftler und Kunftfreunde angeordnet und e8 fcblieBen jich demfelben die meifter der in Wien Lebenden Ritnfiler jeden Fades an. Die Lebhafte, mit jedem Sahre wachfende Theilnahme auc) von Seiten des Publifuns bewweift, wie glicticy bie Sdee war, ein foldhes Geft gu griinden, und geugt auch gugleid вом der gediegenen Weife der Anordnung. Die Aheilnelmer verfammelten fic) in dem cine Stunde von Wien entfernten Gringing, dort ordnete fich der Zug: yoran gwei Trompeter, Dan der Cevemonienmeifter im Roftiim ang Diirer’s Beit, der Herold, der Banneriviger ver Miinfilerfdjaft, die Trager per Schilde mit den Iufignien der Baufunft, Maleret und Bild- hauerei, dent deS Raiferreidhs und des Erghaufes, diefen folgten zebn Ranzenfnechte in bunten Koftiimen hinter ihrem GFelbweibel, an dtefe