{dhloffen fic ber Stallmeifter mit den beritienen Roftitmirten und bie andern Gefitheilnehmer, theils gu Pferde, theils gu Fuk, endlich folgte ein Wagen mit Wein und Proviant, mit Raubwerk verziert, von Odhfen mit vergoldeten Hirnern дезовеи. Der tiberaus belebte, heitere und fehr malerifde Bug bewegte fic) guerft gegen den Hermannsfogel und am Cingange des Waldes wurde Halt gemacht. Der ,, Knecht bes Winters fammelte dort Ни feinen rauhen Gebieter Reifig, Hagte dem Herold fein Leid und ver- fprad, ,,Maiglbedchen” fret gu laffen, wenn man ihn gum ,, Pdnig Mai” mitnehmen wolle. Wher dev ,, Konig Winter’ hat das gehirt und erfdeint am Abhang einer Walbeslichtung im fehneeigen Gewanbde mit weifem Bart und Lodenhaar, die Gistryftallfrone auf dem Haupte. Gr {hilt den Knecht und viihme feine eiqne Madt und Hervlichfeit. Bsahrend diefer Gelbftbefpiegelung aber hat fein Rnecht das Mtaiglidchen von den Geffelu entledigt. Bubelud tritt e6, in weifem und hellgrit- nem Gewande hicdhft gefdmacdvoll getleidet, ober bem Winter aus реш Gebiifche hervor und bietet fic) den Verfamimelten gum Fihrer nach bem Hofhalt de$ Kinigs Mai an, ermahnt fie aber vorher, in fich gu gehen und fic) gu evinuern, Dak Kiniq Mai nad altem Brand, Wie einft die Konige dev Franken, Die Freien [kdt vor feine Schranfen, Dak er dort fordert Redjenfdjaft Bon ihrer Leiftung, ihrer Kraft, Unb gnibig anhirt bie Befdwerben, Die dort ibm vorgetvagen werden. Durch den hervliden Buchenwald ging nun der Zug gum Here mannsfogel hinan, an dejfen Huw eine tounderfdhine Wiele, die f. g. Maiwiefe fich ausbreitet. Oort anf bem griinen Teppich hatte Rinig Mai, von feinem Hofftaate umgeben, feinen Chron aufgefdlagen; fein Hofnary ,, der April log gu feinen Siifen. Nachdem fic) nun der Zug georvdnet in die aufyeridteten Edhran- fen begeben hatte, fiihrt Wtaighidchen vie Baufunft, die Bildhauerei und bie Mtalerei vor und Бер Я forbdert fie nachetnander zur Rechenfcjaft anf. “ Buerft fpricht die Arditeftur und weifet auf ihre jiingften Thaten hin, auf die Cerchenfelberfivche, die Reffauration bes Stephans- pomes, auf da8 Wrfenal und die neue Elifabethbritde, deutet aud) pie Werke der nadften Zufunft an, Dee laut zur Mit= und Madwelt fagen werden: Mein Genius fiivbt ntimmermehr anf Erben! Der Konig reicht ihr den Kranz aus Cicenlaub und Smmorteller. — Die Plaftit evinnert an ihre an der Seine errungenen Siege, an pas Denfmal fir Wieland in Weimar, weldes durch Gaffer’s Hand gefertigt wird, und die iibrigen fiir Ocfterveich um Werke be- finblidjen Gtondbilder, fiir Erzhergog Karl u. UW. Sie empfingt pafity einen Epheufrang mit Lilien. — Nachoem auch die Malerei auf die monumentalen Werke anus dev jiingftverfloffenen Zeit und ner Gegenwart hingedeutet hat, wird fie durch einen Rrang mit fri- foyen Rofer belohut. G3 folgt nun der andere Theil ded Meidhstags, wo die Be- {fhwerdefiihrer erfdjeinen und Fagen diivfen. Wnfinglich gaudern fie; exft al8 der Hofnary dem Rinige vorfdhlagt, ihn ftatt feiner fungiren gu ем, und al8 dev Konig nun feinem Narven, wie Fauft Dem Mepbhiftopheles, feine Molle abgetreten, werden fie dreifter und e8 meldet fic) guerft das ,,Rrafigenie” von fleiner Statur aber defto Langerem Haupt. und Barthaar, nit einer grofen Mtappe ausge- riiftet, und fagt iiber Gerfennung. Der luftige Rath fordert den jungen Titanen auf, fic) aus feinen Sublimititen in das Gegen- theil gu ftiivgen: Berfudt s die Materie gu conterfeien, УНИИ auc bas Heinfte Detail micht fcheuen!} 59 тай’ Сиб убоюдтаррий ben ДИ Nur msglichfe getven als Naturalift, Daf man ben Dampf fieht emanivert Und in ber Rafe vermeint gu fpitren, BVergeBt aud nidt, bas organifdhe Leben, Wie s drinnen Frabbelt, hervorzubeben. Gin ,, Gypsfigurenfandler” in gebrochenem Фан will das laftige Recht bes geiftigen Cigenthums befeitigt wiffer und bittet: Che tutti siano privilegiati Di far da per tutto dei plagiati. DaK hier Upril mit einer zeitgemafen Wnfpielung auf Bacherl, Laube und Werther antwortet, verftand fic) von felbft. Er entliGt den Befchwerdefiihrer aun mit den Worten: Drum magft Du getroft von binnen gebn, Und wo Du Gras findeft, da faunft Du maha. Gin ,Sndufivieller” findet die Vermandtfdaft ber Suduftrie nit ber Kunft nicht genug hervorgehoben. Der Narr fommt in Ver- Tegenbeit, ра сх ПИ тов Sener nicht gang Unrecht hat umd fudht ifn mit einem Wike abjzufertigen. Wher per Konig legt fich in’s Mittel und giebt auch ihm, wie nunmehr allen Vebvigen, nas Wtai- убей. Diefes beftand in einem galvanifc) brongirten, an buntfar- bigen Bandern getragenen Schilde mit der Runft-Snfignien und dem Portrait Diirer’s, von Cichenlaul und Mtaigliddhen gefriut; iiber das Spruchband friecdht ein Mailafer hinweg. Die Gefellfchaft Lagerte fid) nun in fechs Rreifen um die aufe geftedien Fahnen und nohm dag Frithftii ein, bas von den aus ver Gefellfajaft ernanuten Speifemeiftern auf Tellern herumagereidt wurde, bie in Form von Palletien aus weiker Pappe gefdnitten waren. Gin Ghor bes Mtannergefangvereins trug die fdinften Lie- der vor, ein Walrhornquartett fpielte (uftige Weifen. Bor dem Wufbruch befrangte man noc da8 Bildnif ет, weldhes mitgetragen wurbe, und nun ging’s ver Sangerwiele gu, wo ,BWigand von Theben , genannt der Pfaff vom Kahlenberg, Hergogs Otto des Erlauchten luftiger Giinfiling, von feiner Ranjzel Herab in bonnernbder Rede gur Gintradt und fraftiger That mahnte. Der Rebner war ber Verfaffer ver fammetliden poetifden Bortrage, Dr. Strehlmayer., Nach furzer Ruhe ging man dem Biele ver Fahri, vem Kahlen- berge gu, wo fich ein Denfftein befindet, in welden das Wappen der Riinftlerfchaft und die Dabresgahten der abgehaltenen Riinftler- fefte eingegraben find. Der Ceremonienmeifter Бе еше Rede fiir pie erneute Gerbritderung am Ritnjilerftein, auf welchen er einen Kranz von Cidjenlaub niederlegte. — Der grofe Gaal der Reftau- ration war feftlid) gefdmiidt, an der Hinterwand mit dem Bildnif bes Raifers, an den Seitenwanden mit paffenden Spriiden. Wihrend der Mablzeit wurden Chore gefungen und eine Scene aufgefithrt, welche burvd) ihve Drolligkit ein homerifdes Gelachter erregie. Wtaigldcichen bittet nimlich den Ring, ob Getrinfe ver- fciedener Wrt aufwarien феи. Nach allerquabdigh ertheilter Gr- laubnif erfdien nun zuerft das Waffer als fdifanfe Maid mit lane gen Slahehaaren, den Sdhilffrang um ре ОФ, einen Krug unter bem Arm. (Vorgeftellt ourd) Hrn. Neiiller.) Hierauf der Sehnays alg Snvalide, der {hwarje Kaffee als Mohr (Hr. aufberger). Die Mild evfdien als Amnte mit foloffalem Bufen — fprach einige Worte, und durch Vereinigung mit dem fdwargzen Kaffee bildete fich bet gegenfeitiger Beriihrung und Mtittheilung ber fcpwarjen und weifen Farbe die , Melange”. Kinig Mtai dankte Wien ablehnend, felbft bem feiften Gambrinus, und befabl, den Maiwein, der fich anmelden Lief, in feiner wahren Geftalt vorgufithven, was denn in natura gefdah. Nach ben Toaften auf Raifer, Vaterland und Kunft erhob fic Graf Thun, und bracte dem anwefenden Berliner Dichter Ed.